Ladewandler/Ladebooster bei Umbau auf LiFePO4-Batterie: Ist er wirklich erforderlich?

  • Hallo Tom,


    ich hatte vor etlichen Jahren ein Trenn-Mosfet bei Ihnen gekauft und damit eine autarke (mini-)Stromversorgung für unsren Landcruiser gebaut . Hat super funktioniert und ist nach wie vor prima!


    Jetzt will ich auf eine LiFePO4 Bordbatterie umrüsten und überlege ob ich dazu einen Ladebooster benötige.


    Wenn ich das richtig verstehe kommt es ja nur darauf an, dass die Ladeschlussspannung nicht dauerhaft überschritten wird und die ist eigentlich ähnlich wie bei konventionellen Bleiakkus, so dass ich über das MOSFET dann auch die Li Bordbatterie laden kann. Es sollte halt nur nicht ewig lang mit diese Spannung geladen werden. Das liesse sich aber leicht auch mit einem Trennschalter lösen, den ich einfach bei langen Autofahrten schalten würde und damit die LiMa von der Bordbatterie trenne.


    Die Solaranlage würde ich mit einem Solarladeregler mit entsprechender

    LiFePO4 Kennlinie auf die Bordbatterieseite legen, solange genug Sonne da ist würde dieser Ladeweg ja reichen.


    Zur Verdeutlichung anbei eine Skizze.


    Liege ich mit dem oben gesagten richtig oder würden Sie den Umstieg auf einen Booster empfehlen? Dieser würde dann das MOSFET ersetzen.


    Was ist besser?


    Vielen Dank für Deine Einschätzung


    Beste Grüße


    Harald F.


  • Hallo Harald,


    die Ladespannung ist nicht unser Problem, sondern der Unterschied zwischen Blei- und Lithium-Batterien, dass Lithium-Batterien sich so viel Ladestrom greifen, wie sie irgendwie bekommen können, während Bleiakkus das nicht tun, bzw. nur kurz zu Beginn der Aufladung. Ferner dass Lithium-Batterien nur einen gewissen Maximal-Ladestrom vertragen und dieser ist auch noch abhängig von der Batterietemperatur. Daraus folgt, dass man aktive Vorkehrungen treffen muss, damit der Ladestrom für Lithium-Batterien das für sie zuträgliche Maß nicht überschreitet. Und genau für diesen Zweck werden Ladewandler bzw. Ladebooster heute eingesetzt. Einerseits natürlich, um optimale Bedingungen bei der Ladung zu gewährleisten, also eine ausreichende Ladespannung, auch unter der Last des fließenden Ladestroms und Widrigkeiten heutiger Fahrzeuge durch Abgasnormen Euro 5/6/usw. (insbesondere Abschaltung der Lichtmaschine, um die Starterbatterie immer nur halb voll geladen zu halten, damit optimal "rekuperiert" werden kann) auszugleichen, aber andererseits eben auch, um den maximalen Ladestrom für die Lithium-Batterie zu begrenzen. Ladewandler können das ganz vorzüglich, denn höhere Ströme als ihren Maximalstrom können sie schlicht nicht liefern. Der Ladestrom wird durch sie also aktiv begrenzt und das ist genau das, was wir für die Lithium-Batterien heute brauchen.


    Der Trenn-MOSFET ist also leider nicht mehr geeignet, um über ihn die Lithium-Batterie aufzuladen, weil er eben keine Strombegrenzung ermöglicht. So wirst Du nicht umhin kommen, den Trenn-MOSFET gegen einen Ladewandler auszutauschen, um die wertvolle Lithium-Batterie optimal zu schonen.


    Grüße, Tom

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