Überlegungen zu Nutzen, Realisierbarkeit und Kosten einer Solar- und Notstromversorgung für Haus und Arbeitsplatz

  • Über den richtigen Umgang mit Bleibatterien kann man wahrlich dicke Bücher schreiben. Die wären in diesem Forum mit Sicherheit auch gut aufgehoben. Nur in diesem ohnehin nur schwer im Thema zu haltenden Thread nicht. ;)


    Grüße, Tom

  • Bei mir sind 350 Ah in Lifepo und 300Ah in Blei vorhanden, eben wegen der Lagerung und weil Lifepo nicht gerne kalt geladen wird. Da hat meine Frau Licht und Heizung, kochen geht mit Gas. Mopel und Funk sind auch vorhanden und ein Freund mit den zwei Buchstaben. Wie es läuft wenn nichts mehr geht sieht man ja in der Ukraine, es geht irgendwie. Da hilft nur ein gutes Netzwerk, nicht der Eigennutz der hier leider vorherscht. Da ich schon lange in einer BOS bin, würde ich im Fall der Fälle sicher nicht in meiner Wohnung sitzen dürfen, besser Helfen als Grübeln.

  • Es sind 4 Bleiakkus für Solar/Beleuchtung mit je ca. 80Ah und 4 x Lifepo mit 320Ah und eine Lifepo 12V Block der 80Ah haben soll, mal geschenkt bekommen. Der Wandler hat 1500W Dauer und 3000W Peak von Solartronics. Die Bleiakkus sind in meiner Funkbude, auch als Puffer für die 500W KW Station die ich ab und an nutze. Die Lifepo´s mit Wandler wandern vom Womo immer dahin wo ich Strom brauche. Laden kann ich über Solar vom Balkon und vom Womodacht mit ca. 550Wp mit 24V MPPT Regler oder mit Ladegerät 2X das auch die Bleiblöcke puffern kann. Den Wandler habe ich auf Fernsteuerung umgebaut, Relais mit Funk paralel zum Einschalter, wenn ich Strom im Dachzimmer für Sat, FS, PC und Licht brauche schalte ich den Wandler ein und der Landanschluss von Womo liefert mir dann den Strom ins Dach, über eine Steckdose im Womo die ich zusätzlich eingebaut habe, weil der Wandler auch als USW laufen kann, ein Lader ist eingebaut und gäbe es sonnst Kudelmudel, daher muss ich den Womo RCD abschalten damit dieser Zweig Stromlos ist. Da ich weis was ich mache geht das. Wenn das Womo mal verkauft wird, wird es wieder auf Original zurückgebaut. Die LiFePo Einheit mit BMS und Wandler kann ich mit wenigen Griffen ausbauen und als Powerbox auch zum Heckschneiden benutzen. Ich hoffe das die Beschreibung reicht und keiner den Finger wegen irgendwelcher Vorschriften erhebt. Am Rande, da jetzt die MWST für Solar und Zubehör entfällt sind die PV- Module jetzt 30 Euronen das Stück günstiger.

  • Die in diesem Thread Eingangs beschriebene Notstromanlage befindet sich nun seit 21 Monaten bei mir im Bereitschafts/Parallelbetrieb. Möchte nun hier eine Zwischenbilanz ziehen.



    Die zentrale Frage war, welches Laderegime verwende ich, um der zwangsläufigen Selbstentladung der Batterie entgegenzuwirken. Es handelt sich um eine 48 V 400 Ah (5h) Blei-Antimonbatterie (5PzS 400-48). Die Standzeit von Blei-Antimonbatterien beträgt etwa 4...6 Monate (im Vergleich: Blei-Kalzium 15...18 Monate).


    Als ein festgeschriebener Wert für Ladeerhaltung hat sich eine Konstantspannung von 13,6V etabliert. Je nach zwischenzeitlichem Gebrauch der Batterien kann das zu wenig sein (keine ausreichende Nachladung – Sulfatierung) oder zuviel (Überladung – Gitterkorrosion). Der erstere Fall trifft bei der Feuerwehr zu, der zweite bei Alarmanlagen. Das spielt aber alles keine Rolle, weil die Schädigung über ein paar Jahre läuft und die Batterien nach dieser Zeit ohnehin erneuert werden.


    Privat und bei einer Pz-Batterie mit einer kalendarischen Nutzungsdauer von 20 Jahren sieht das ganz anders aus. Unsere Altvorderen aus den vergangenen Jahrhunderten beschickten Blei- und auch NC-Batterien noch mit Konstantstromladungen. Eine Erhaltungsladung wurde damals mit 40 mA je 100 Ah gefahren. Wie sich das auf das Gitter auswirkt, dafür fehlen uns heute die Erfahrungen.


    Ich habe nun einen anderen Weg eingeschlagen und bin von diesem Ansatz ausgegangen:

    Eine vollständig aufgeladene Batterie hat eine Leerlaufspannung von 12,8 V. Stellt man dieser die gleiche Spannung aus einem (Erhaltungs-) Ladegerät gegenüber, dürfte sie sich theoretisch nicht entladen.


    Die Batterie wird mit einem fast 70 Jahre alten, ungeregelten Notstromladegerät (W-Kennlinie) ständig geladen. Das Ladegerät versorgte früher die 48 V – Notstromanlage in unserem Kulturhaus. Eingesetzt war dort das beste an Bleibatterie, eine Reinbleibatterie (nur eine Zelle kostet heute 500 Euro). Nach 30 Jahren wurde die Anlage auf 110 V umgestellt.


    Die Ladespannung schwankt zwischen 51,4...51,8 V – auf 12 V umgerechnet: 12,85...12,95 V.


    Nach 21 Monaten mußte ich feststellen, daß die Säuredichte auf 1,25 und die Leerlaufspannung auf 12,6 V (umgerechnet) gefallen war. Das sind 90 % Ladezustand und erfordert eine Nachladung. Was theoretisch funktioniert, funktioniert praktisch also nicht. Es liegt wohl am Wirkungsgrad. Ich habe nun das Ladegerät um eine Stufe höher gestellt und lade mit umgerechnet 13...13,1 V. Mal sehen, wie sich das auswirkt.


    Resümee: Man kann mit 12,9 V gut erhalten, sollte aber jährlich mal nachladen.


    Rainer.

  • Hallo Rainer,


    meine Schönwetterfahrzeuge (überwiegend mit Altbatterien bestückt) versorge ich schon sei vielen Jahren dauerhaft mit max. 13,4 Volt Erhaltungsladespannung, aus energiesparenden 12 Volt 5A Tischnetzteilen.

    Um deren Ausgangsspannung von 12 auf max. 13,4 Volt zu erhöhen, muss der Widerstand R11 auf ca. 11,8K geändert werden. Unter anderem hatte ich dem Audi 80 B4 TDI von meiner Frau im Frühjahr 2007, eine Billigsdorfer No-Name 12V 63Ah Nassbatterie gegönnt. Weil dieses Fahrzeug pro Jahr nur ca. 2000 Kilometer bewegt wird und bei gesalzenen Straßen auch dauerhaft in der Garage parkt, wird ständig ein Erhaltunglader angesteckt. Die elektrische Leistungsaufnahme an der 230V Steckdose beträgt durchschnittlich 0,4 Watt Wirkleistung und diese (damals billigste Starterbatterie bei einem Diskonter) funktioniert nach mittlerweile 17½ Jahren noch immer einwandfrei.


    Auch die letzten 12V 10Ah AGM Batterien an meinen beiden Honda Helix CN 250 (zwei verschiedene Billigst Chinesen von eBay und Amazon), hielten dank permanenter Erhaltungsladung mit max. 13,4 Volt immerhin stolze 15 und beinahe 16½ Jahre, bis Plattenbrüche das ultimative Ende bewirkten. Weil ich aber an allen Zweirädern mit thyristorgesteuerten Ladereglern einen Elko mit 4700µF zum Bordnetz parallelgeschaltet habe, merkt man den Totalausfall der Starterbatterie erst beim erfolglosen Anlassversuch mit unterbrochenen Plattenverbindern.

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