Überlegungen zu Nutzen, Realisierbarkeit und Kosten einer Solar- und Notstromversorgung für Haus und Arbeitsplatz

  • Es ist der 27. September 2022. Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen Russlands gegen Europa rocken uns gerade mit schockierenden Energiepreisen und absehbaren Versorgungsengpässen. In einem solchen Szenario scheint das Risiko von Strom-Blackouts im Winter mehr als eine bloße Dystopie zu sein, wenn mangels Druck in den Erdgasleitungen ersatzweise übermäßig viele Heizlüfter die dann ausfallenden Gasheizungen ersetzen sollen. Hinzu kommen die Folgen eines seit Jahren schleppenden Fortgangs der Energiewende mit der vorzeitigen Abschaltung von Kohle- und Kernkraftwerken und die zukünftig nur noch sehr begrenzte Nutzungsmöglichkeit von Gaskraftwerken. Auch mit der Stabilität der europaweiten Stromnetze steht es aufgrund der vielen wegen Reparaturen von deshalb nicht zur Verfügung stehenden französischen Kernkraftwerke nicht zum Besten und so drängt sich mir persönlich der Eindruck auf, dass sich hier gerade ein perfekter Sturm zusammenbraut, der uns u.U. einen, na sagen wir mal: "ereignisreichen" Winter bescheren kann, an den wir uns, wenn wir Pech haben, noch länger erinnern werden. Ich hoffe natürlich sehr, dass alles nicht so schlimm kommen wird! Trotzdem mache (nicht nur) ich mir Gedanken, ob und wie ich für meine Familie und mein Gewerbe ggf. drohende ernste Probleme abmildern kann. Mir ist klar, dass ich mit meinen Überlegungen Ende September 2022 ziemlich spät dran bin, weil ich sonst noch keine besonderen Vorbereitungen getroffen habe. Andererseits fällt es mir bei meinem Gewerbe einigermaßen leicht, technische Lösungen zur - zumindest zeitweiligen - Eigenversorgung aus dem Stand zu realisieren. Wie die Sache schließlich enden wird steht in jeder Hinsicht in den Sternen, aber dieses Forum eignet sich doch optimal dazu, eigene Ideen aufzuzeigen und natürlich auch zu schauen, wie andere die technischen Probleme lösen.


    Mein persönliches Pflichtenheft für die technische Seite von Vorkehrungen gegen den Blackout sieht so aus:


    1. Alternative 230V Notstrom-Versorgungsmöglichkeit für Kühl-, Gefrierschrank, Ölheizungsbrenner und Heizungs-Umwälzpumpe, damit die gekühlten Lebensmittel nicht verderben und das Haus bei Kälte nicht komplett einfriert.

    2. Energiespeichermöglichkeit in den Batterien aus dem öffentlichen Stromnetz, solange dieses zur Verfügung steht.

    3. Solarstromerzeugung zur Batterieladung und Hasuversorgung.

    4. Möglichkeit(en) die Notstrombatterie auch bei längerem Blackout autark aufzuladen (Solarpanele und Stromgenerator).

    5. Alle sinnvollen Energiesparmöglichkeiten nutzen, um das Optimum aus den begrenzten Möglichkeiten herauszuholen.


    Punkt 3. steht bei mir leider nur rudimentär zur Debatte, weil unser Haus keine Solaranlage besitzt und ich auch keine einbauen kann. Dafür stehen zumindest einige Solarpanele im Garten an der Südseite des Hauses.


    Wie ich das im Einzelnen zu realisieren versuche, werde ich in den nächsten Wochen und Monaten hier darstellen. Dabei bin ich für alle Anregungen, Erfahrungen, Tipps und natürlich auch für (möglichst konstruktive) Kritiken dankbar. Schließlich muss ich nicht jeden dusseligen Fehler nachmachen, den vor mir schon hundert Andere gemacht haben. Also schauen wir mal was technisch geht, was es kostet und wie man es praktisch sinnvoll umsetzen kann.


    Grüße, Tom


    Fortsetzung folgt in loser Folge...


    EDIT: Hier noch ein recht informativer Youtube-Beitrag in Form einer DIskussionsrunde zum Thema Blackout. Ich möchte mir damit die Häme von Herrn Tichy über die Versäumnisse von wem auch immer nicht zu eigen machen, sondern eher auf die wertvollen technischen Erläuterungen zur möglichen Entstehung eines Blackouts und dessen eventuelle räumliche Ausweitung hinweisen.


    Auch dieser YT-Beitrag hilft mit nachvollziehbaren technischen Hintergründen zum Thema weiter. Sehenswert!

  • Hallo Tom,


    bei mir ist es ähnlich, allerdings bin ich schon weiter. Hier mal mein Konzept:


    Versorgung von Ölheizung, Kühl- und Gefrierschrank, Kaffeemaschine, PC und Fernseher. (Zur Essensbereitung habe ich einen 2-flammigen Propangaskocher gekauft.) Einspeisung entweder über kompletter Netztrennung, Umschaltung und Zusammenschalten der 3 Phasen oder Ausklemmen der oben genannten Verbraucher aus der Hauptverteilung und separate Umschaltung auf Netz/Notstrom. Ich habe mich für letzteres entschieden. Dadurch kann ich zwischendurch die Anlage mal testen, ohne die gesamte Hauselektrik zu beeinträchtigen.


    Die Frage nach PV-Anlage mit Batterien oder nur Batterie-Anlage im Bereitschafts-Parallelbetrieb ging eindeutig zu letzterem. Eine PV-Anlage muß arbeiten und jeden Abend die Batterien zu benutzen erscheint mir nicht ganz sinnvoll, da die Batterien von der Haltbarkeit her das schlechteste Glied in dieser Kette sind (Zyklenzahl).


    Ein Bereitschafts-Parallelbetrieb ist auch nur mit einem Dieselgenerator (Benzin scheidet aus) oder mit/und Batterie/Generator möglich. Hier habe ich mich für eine Batterie mit Lichtmaschine (wie beim Auto) entschieden. Liegt wohl an meinem Beruf.


    Der moderne Mensch nimmt heute natürlich Lion-Batterien. Was mich an diesen Dingern stört ist nicht nur der höhere Preis, sondern auch das eigenartige Verhalten dieser Batterieart. Für einen Bereitschafts-Parallelbetrieb sind sie nicht geeignet, weil bei Lagerung sie nur halb geladen sein sollen. Mich stört auch die viele Elektronik daran. Auch gibt es keine sicheren Zyklenzahlen – hier schwanken die Angaben sehr. Je teurer, um so mehr Zyklen (bei gleichem Batterieprinzip). Das ist mir alles zu vage.


    Deswegen habe ich mich für die gute alte Bleibatterie entschieden, mit der ich arbeitsmäßig schon ein halbes Jahrhundert verheiratet bin. Außerdem werden sie seit 150 Jahren erfolgreich in der Notstromversorgung eingesetzt und damit liegen reichlich Erfahrungen vor. Sie werden im Volladezustand gelagert, sind damit zu 100 % einsatzfähig, brauchen kein BMS für jede Zelle, sind schlicht & einfach und haben eine Lebensdauer von 20 Jahren.


    Die Premium-Marke der Bleibatterien ist die Reinbleibatterie (GrO-Großoberflächenbatterie) mit 25 Jahren Laufzeit. Leider wird sie nur noch nach Bedarf produziert (wegen der Lion-Batterien) und ist damit nicht mehr bezahlbar. 2 V 400 Ah kosten um 500 Euro.


    Die Silber-Marke ist die Panzerplattenbatterie (PzS). Auch hier ist mir die ortsfeste Ausführung (OPzS) mit Plus 1500 Euro noch zu teuer. Sie wird aus den gleichen Gründen auf Bedarf und Termin gefertigt.


    Bleibt also nur die Gabelstaplerbatterie, die ebenfalls in Panzerplatte gefertigt wird. Sie ist ein Massenartikel und entsprechend „billig“. Von einer Spannung mit 12 V hat mir unser Elektriker abgeraten und 48 V empfohlen. Das ist bei PV-Anlagen oft üblich und dafür gibt es auch diverse Wechselrichter. Vor allem ist der Stromfluß nicht so hoch. So habe ich also 24 Elektrostapler-Zellen mit 400 Ah für rund 3 000 € gekauft. Das sind rund 19 kWh und wer die Preise von Lion`s kennt, kann gut vergleichen, z. B. Pylontech LiFePO4-Speicher US3000C 3,5kWh Lithium Speichermodul 1 750,00 €. In meinem wenig genutztem Stapler sind die gleichen Zellen drin – die Batterie ist inzwischen 20 Jahre alt.


    https://www.mitzner-energie.de/akkus-batterien.html


    Als Wechselrichter habe ich dieses Teil gekauft:


    https://www.mitzner-energie.de/ax-serie_202027.html


    Nächste Frage: Unterbringung der Batterie. Sie sollte bei 15-20° C lagern. Dafür eignet sich unser Ölheizungskeller. Leider läßt sich der Diesel wegen Krach dort nicht unterbringen. Diesel und Batterie sollten (wie beim Auto) eng beieinander stehen. Der Diesel fände in der 60 m entfernten Scheune ein gutes Unterkommen. Für die Batterie ist es dort aber zu kalt. Also mußte ich ein Spagat machen:


    Als Dieselmotor dient mir der sehr beliebte, in Deutschland unbekannte, Listers. Der in den 1920-er Jahren in England entwickelte und heute noch in Indien so gebaute Motor ist weltweit (außer Industriestaaten) verbreitet. Er ist unverwüstlich und kann mit der Hand ohne Lunte oder Glühanlage angedreht werden. Mehrere Händler sind in Deutschland schon gescheitert: Was der Deutsche nicht kennt, kauft er nicht.


    https://dir.indiamart.com/impcat/lister-engines.html




    Als Lichtmaschine kaufte ich eine ISKRA 48 V 100 A. Hier muß ich den Regler beschwindeln, damit mir die Maschine die erforderliche Ladespannung von 57 V bringt. Außerdem will ich den Drehstrom auskoppeln, 60 m transportieren und dann erst an der Batterie gleichrichten. So vermeide ich die Gleichstromverluste über diesen langen Weg.


    Bei Netzausfall starte ich also erst mal nur mit Batterie. Geht das zu lange, weil ich die Batterie nicht zu weit entladen möchte, schmeiße ich den Diesel an und bekomme Strom für den Wechselrichter, gleichzeitig wird die Batterie mit geladen – wie beim Auto halt.


    Geladen werden kann die Batterie über den Wechselrichter, auch eine Ladeerhaltung mit den üblichen 13,6 V (auf 12 V umgerechnet) ist möglich. Das ist mir aber zu hoch, deswegen habe ich ein Ladegerät von 1957 aus einer alten Notlichtanlage ständig zu laufen, das mir die Batterie mit 13 V (auf 12 V umgerechnet) puffert.


    Die Anlage ist stark überdimensioniert, was den Verschleiß minimiert. Für die gesamte Hausbeleuchtung nutze ich allerdings eine extra 12 V-Notstromanlage, die historische Ursachen hat.


    Rainer

  • Hallo zusammen,


    so wie die meisten, die sich mit der Problematik eines Blackout auseinander setzen, hoffe auch ich meine Vorsorge nie nutzen zu müssen. Aber angesichts der Realitäten und eines Wirtschaftsministers der nicht weiss wie sich eine Insolvenz auswirkt oder einer Aussenminister*innenenen, die "Kobold" für ein ferromagnetisches Metall hält sehe ich schwarz. Wie weit und wie lange sollte meine technische Vorsorge ausreichen ?? Ich kann's nicht sagen, noch möchte ich es mir ausmalen. Aber nichts tun war und ist schon mal gar keine Option, zumal auch ich in der E-Technik zu hause bin. Die letzten Jahre war ich in der Projektabwicklung für Netzersatzanlagen bis 6 MVA tätig und hatte über diesen Arbeitgeber auch vergünstigten Zugriff auf Notstromer. Natürlich keine V20-Zyl. MTU-Maschine mit 5000 PS, aber anfangs dachte ich auch an ein Dieselaggregat im "Vorkammerprinzip", damit ich dieses im Notfall und aus mangel an Treibstoff auch mit Pflanzenöl befeuern könnte. Meinen alten Benz hatte ich seinerzeit etliche tausend Km mit Pflanzenöl gefahren. Bei den alten Vorkammermotoren geht das sehr gut und ein Aggregat läuft nur solange wie Treibstoff vorhanden ist......was bei einem Blackout schnell zum Problem werden kann. Und das Bunkern von Benzin und/oder Diesel ist auch nicht ohne.... Bei einer Ölheizung mit 2000 Liter im Keller ist das natürlich etwas anderes, aber die ist bei mir nicht vorhanden. Ausserdem waren die Dieselaggregate im Vergleich zu den Benzinern weniger portabel, da ungleich schwerer. Also habe ich mich für einen Benziner entschieden und diesen mittels verfügbaren Umbaukit für zwei Treibstoffarten umgerüstet. Jetzt läuft der "Hobel" sowohl mit Benzin als auch mit Gas. Und Gas kann ich in Flaschen à 11kg bunkern ohne daß das Zeug nach einigen Monaten standzeit schlecht wird. Der Notstromer liefert 3 Phasen mit max. 7,5kVA. Im Blackout zieh ich also die NH-Sicherungen im HAK und speise direkt in die Hausverteilung ein. Da das Dach über meinem Kopf (EFH) leider nicht mir gehört war ich mit weiteren alternativen Möglichkeiten begrenzt. Deshalb stehen im Garten zwei Solarpanels, die im Inselbetrieb einen LifePO-Block mit 210 Ah speisen an dem wiederum eine Wechselrichter mit 1,5kW hängt. Das reicht um Kühlgeräte und sonstige elektronische Geräte zu betreiben. Zwei weitere Blei-Gel-Batterien mit 220Ah sind auch noch geladen vorhanden, die ggf. den Wechselrichter versorgen können. Damit mich der Blackout nicht im Schlaf überrascht und ich davon nichts mitbekomme, steckt in einer netzbetriebenen Steckdose ein batteriegepuffertes Alarmgerät, welches bei Netzausfall anschlägt und mich aus dem Schlaf holt. Aber wie bereits zu Anfang erwähnt - ich hoffe diese Dinge nie gebrauchen zu müssen. Toi, toi, toi !


    Gruss......Thron

  • Apropos Konzept:


    Eigentlich wollte ich nur eine Anlage, mit der ich mich zumindest im Frühling/Sommer/teilw. Herbst mit der Stromversorgung autark halten wollte.


    Inzwischen ist jedoch das Thema mit einem absehbaren Engpass der Stromversorgung immer grösser geworden. Wie lange auch immer ein Blackout zeitlich verläuft, fürs Erste denke ich bin ich mit meiner Lösung gar nicht schlecht dran.


    Wie sieht die Anlage bei mir aus: Alles DIY

    Kosten all in ca. 5000 €


    18 x 400 Wp Monokristal Halbzellenmodule in zwei Strings (7.2 KWp) 5% Neigung auf Flachdach


    16 x 280 Ah LIFEPO4 Akkus seriell selbst zusammengesteckt ( ca. 14 KWh)


    1 DALY BMS 300A, begrenzt auf 80A, damit die Batterie geschonter ge- und entladen wird, womöglich gehe ich im Winter auf das Maximum vom Ladestrom, dass wenn die Sonne mal scheint…)


    1 Daly Balancer


    1 x 5,5 KW HybridInverter Chinesenversion 1-phasig


    Diese eine Phase habe ich mit den anderen zwei Phasen, selbstverständlich nach dem Umschalter zur Netztrennung vom öffentl. Netz gebrückt, so kann ich alle Verbraucher im Haus mit Solarstrom bedienen.


    Der tägliche Verlauf bis heute sieht folgendermaßen aus:


    Morgens ist die Batterie vom Nachtbetrieb zu 50% leergenudelt mit Kochen etc., also Normalbetrieb. (war abends bei 100%). -- > wäre dann ausser im Winter noch etwas SpeicherKapazität für den Blackout übrig


    Wenn die Sonne scheint ist die Batterie nach 3-4 h, neben dem täglichen Bedarf vollgeladen, dann reduziert der Hybridinverter die Solarleistung auf das Notwendige für den täglichen Bedarf. Ich speise nicht ins öffentliche Netz ein, damit läuft der Inverter nicht die ganze Zeit auf Volllast und hält dafür länger. Außerdem ist mir die Genehmigungsprozedur zu doof. Daher völlige Netztrennung.


    Wenn die Sonne mal nicht so scheint, dauert der Ladevorgang schon mal 6-8 h oder gar noch länger, je nach dem täglichen Strombedarf. Dann war auch schon mal nach zwei sonnenlosen Tagen die Batterie leer. An dieser Stelle kommt dann der automatische Umschalter (meine Netztrennung) auf das öffentliche Netz zum Einsatz. Das war in den letzten drei Monaten nur zweimal der Fall.


    Ich bin gespannt auf den Winter. Da kann ich die Speicher notfalls auch mit Nachtstrom vom öffentlichen Netz voll machen. Aber mal sehen. Sollte der Nachstrom dummerweise auch nicht zur Verfügung (Blackout) stehen, muss ich endlich mal mein Notstromaggregat anwerfen.


    Viele Grüsse Dieter

  • Wenn wir eine Stromausfall von mehren Tagen haben kann man nur noch die Flucht ergreifen; Da wird jeder der auch nur Licht oder Rauch im Schornstein hat zum Opfer werden. Das Buch Blackout von Marc Elsberg gibt da einen guten Eindruck, was dann wie passieren wird.

    Mobilfunk 2-5 Stunden, eine Tiefkühltuhe hält in der Regel 24 Stunden, Wasser wird es 3-4 Tage geben, Tankstelle 0 Tage, Gas (derzeit vollkommen unbekannt, vermutlich ein paar Tage, Lebensmittel die Notvorräte und Plünderungen.
    (Wer Elsberg, dem wirklich gut recherchierten Buch glaubt, sollte die Notfallszenarien der Bundesregierung lesen, das sind die Zeiten identisch)


    Also als ernsthafte Frage, wie lange will man eine Notversorgung bauen?


    Mein Plan, ab ins Wohnmobil, da ist alles minimalistisch, PV - Akku - Gas
    (Je nach Temperatur ist das Gas aber auch nach 8 Tagen durch, also mit den letzten 90 Litern so weit wie möglich gen Süden und jeden Liter Diesel tanken der einem unter kommt)

  • Mein Notfallplan ist auch das Womo. hab grad die Lieferung von Tom erhalten, 310AH/24v.

    Wird zeitnah installiert, kochen mit Gas inkl. Backofen, alternativ kommt noch eine Induktionsplatte dazu. Heizen mit Dieselstandheizung Luft, in Zukunft

    Wasser, Fußbodenheizung ist schon installiert. Grundausstattung an Lebensmitteln, Medizinischer Erstversorgung, Kleidung und Schlafsäcke sind

    immer vorhanden.

    Trenntoilette, 250L Wasser, 230L Diesel, Solar,...

    Irgendwie errinnert mich das Ganze an die Mad Max Filme aus den 80ern, da hat auch einer aus Hühnermist Sprit fürs Motorrad gemacht wegen

    Energiemangel.

    Die Zukunftsfilme von damals erreichen uns jetzt, Handys bei Enterprise...

    Wichtig vor allen Dingen nicht verrückt machen lassen von den Medien, Gehirn benutzen, Ruhe bewaren und überlegt handeln ohne Panik,

    wünsch Euch einen ruhigen Winter,

    Grüße Gerhard

  • Hallo HarryHase....das Buch ist soweit mir bekannt ein fiktiver Roman, wenn vielleicht auch auf gewissen Daten basierend. Aber in dem Roman wird von einem europaweiten Blackout gesprochen. Du wirst also mit deinem WoMo höchstwahrscheinlich nirgendwo tanken können. Es sei denn du findest herrenlose Fahrzeuge, kannst den Tank aufbrechen und den Sprit ansaugen oder von Hand umpumpen. Also wo willst du mit deinem 90 Litern hin ?

    Die Kühltruhe hält für 24 Std, aber bereits nach 12 Std kannst du viele angetaute Lebensmittel wegwerfen wenn sie nicht verzehrt werden können. Das es Wasser 3-4 Tage gibt möchte ich bezweifeln. Es gibt keinen Strom für Pumpen, die einen Wasserdruck aufrecht halten könnten. Also werden nach 24 Std die Druckleitungen leer sein, denn was ist die erste "Amtshandlung im Blackout" ? Die Badewanne und andere Behältnisse mit Frischwasser füllen !

    Aus eigener Erfahrung weiss ich, daß die öffentlich-rechtlichen Sender für ihre Netzersatzanlagen (NEA) mittlerweile für 14 Tage Diesel für ihre Aggregate bereit halten müssen. Ob die Mobilfunksender das auch machen bin ich mir nicht so sicher. Ein Rechenzentrum in einer bekannten Großstadt hat auf dem Dach 14 Container à 1MW Leistung stehen. Im Boden versenkt liegen zwei Erdtanks à 10m³. Bei Volllast säuft so'n "Koffer" 500Ltr/Std. Da kann man sich leicht ausrechnenn wann das Rechenzentrum stillsteht, wenn kein Nachschub kommt. Ich kann mich nur wiederholen ud hoffen das ich meine "Vorsorge" niemals brauchen werde....


    Gruss......Thron

  • Da hat sich ja mal in wenigen Tagen eine schöne Diskussionsrunde gefunden. :) Scheint momentan wirklich ein Thema zu sein, das viele Leute beschäftigt.


    Hier jetzt mein Männerspielzeug für dunkle Tage:



    Die LiFePO4-Batterie (40 Zellen CATL 3,2V/280Ah, je EUR 225,-, zusammen EUR 9.000,- für 35,8kWh) mit BMS (Daly 8S/200A, EUR 300,-), Netzladegerät (29V/27A, EUR 250,-) und 230V-Wechselrichter (24V/3,5kW, EUR 510,-) ist schnell gebaut und eigentlich das kleinere Problem. Sie braucht auch nicht viel Platz: Zwei untere Etagen in handelsüblichen Baumarkt-Schwerlastregalen. Davon habe ich im Lager eine ganze Menge und so wurde die Batterie auch dort untergebracht. Sie deckt unseren normalen Strombedarf für zwei volle Tage inkl. Ölheizung. Heute noch 30m 2,5mm²-Kabel zum Hausanschlusskasten verlegen und den Notstrom-Umschalter einbauen. Keine große Sache. Finanzieller Gesamtaufwand: Etwa EUR 11.700. OK, es läppert sich... =O


    Das technisch größere Problem stellt sich in der Frage, wie man so eine Batterie lädt, wenn der Netzausfall länger als zwei Tage andauert. :/ OK, einen Netzlader wird man bei einer Notstromversorgung logischerweise dazu bauen, um bei vorhandenem 230V-Netz die Batterien voll aufzuladen. Optimal wäre natürlich eine Solaranlage auf dem Dach, nur hab ich blöderweise keine. Das einzige was mir also bleibt, um bei Stromausfällen von mehr als zwei Tagen die Batterien zu laden, ist ein Notstromaggregat. Über den Moppel musste ich doch erheblich länger nachdenken, um die optimale Lösung zu finden: Wegen unserer Ölheizung und dem damit verbundenen Vorrat an Heizöl musste es natürlich ein Diesel sein. Elektrische Leistung um die 2kW. Und dann fing ich an, mir über die genaue elektrische Ausführung die Haare zu raufen, denn die bezahlbaren 230V-Diesel-Generatoren lassen nur eine kleine Teilleistung über eine Netzphase zu und 400V Kraftstrom konnte ich zum Batterieladen nun wirklich nicht brauchen. Und dann fand ich diese Bundeswehr-Diesel-Generatoren mit 24V-Ausgang. GENIAL! <3 Das ist doch genau das, was ich zum Laden der Batterie brauche! Zumal es davon eine Menge billigst gibt, denn gerade die 24V-Ausführung ist normalerweise bei Heimwerkern unbeliebt. Die wollen ja immer 230V haben. :P



    Bleibt nur ein Problem: Die Dinger machen ordentlich Krach! Zwar gibt es auch eine "schallgedämmte" Ausführung davon und die klötert tatsächlich nicht mehr so ganz laut wie die offene Version, nur wird das sonore Brummen kaum gedämpft und "leise" geht doch anders. Schließlich habe ich Nachbarn und ich möchte nicht, dass die mir die Bude wegen des Lärms anzünden.


    Und dann habe ich dieses Video gefunden:



    BOAH! SOOO leise kann man einen (Benziner) Generator machen?? Hätte ich nicht gedacht. Also gleich mal so ein kleines Gartenhäuschen besorgt und einen Ballen Steinwolleplatten. Jetzt muss ich das Ganze nur noch zusammenfrickeln. Ich hoffe, ich habe mich nicht vermessen und es bleibt noch genug Platz zum Ankurbeln des Bundeswehr-Diesels. :/


    Grüße, Tom

  • Hallo zusammen,


    gerne steuere ich meine 5ct zum Thema bei - auch wenn das sicherlich keine neuen Erkenntnisse sind.

    Blackoutvorsorge ist m.M.n. ein wichtiges Thema. Die Frage bei jeglicher Vorsorge ist: Auf was möchte ich mich vorbereiten ? 1 Tag Stromausfall, 1 Woche Stromausfall, 1 Monat Stromausfall oder Zombieapokalypse ? Je nachdem müssen ja ganz unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden, und nicht jeder ist dazu bereit/hat die Fähigkeiten/hat das nötige Kleingeld um sich 50.000 Liter Diesel in den Keller zu packen.... Plane ich für eine Woche und der Strom ist für nen Monat weg, dann muss ich damit leben. Plane ich für einen Monat und es kommt die Zombieapokalypse - Pech gehabt !

    Man muss sich damit abfinden dass alle Vorsorge einmal ein Ende hat. Ich sprach die Tage mit jemandem aus der Wasserversorgung. Er sagte: Notstrom für die Pumpen per Generator für 3 Tage. Danach ist Schluss. Man muss sich damit abfinden, daß eine so hochgradig elektrifizierzte Gesellschaft ohne Strom langfristig nicht auskommt.


    Ich habe hier 800 Wp als Inselanlage aufm Hausdach. Aktuell etwas über 6kW Speicher in Blei. Die werden aber die Tage gegen 7kw in LiFePo4 ausgetauscht.

    Es hängt dauerhaft Kühl- und Gefrierschrank dran. Das Blei muss gehen, weil die tägliche Entnahme/Zyklisierung von ca. 1.5kWh bei schlechtem Herbstwetter bald grenzwertig fürs Blei wird. Im Haus habe ich einen separaten "Inselstromkreis". D.h. Eine Steckdose im OG, eine im EG und eine im Keller an der ich Strom zapfen kann. Dazu gibt es noch einen 2,5kW 2-Takt-Notstromer der schweizer Armee.


    Ich möchte beim Blackout Kühl- und Gefrierschrank weiterbetreiben können, sowie hier und da mal ein Licht machen, den Funk anschalten (CB & Amateurfunk) und den PC hochfahren oder nen Film auf DVD gucken.


    Blackoutvorsorge geht wohl immer auch Hand in Hand mit weiterer Vorsorge. Wir leben aufm Land. Wasser ist kein Problem. Wir sind so auf ca. 14 Tage vorbereitet. Was bei einem längeren Blackout tatsächlich auf den Straßen los ist - wir wissen es nicht und wollen es besser auch nicht erfahren.


    Vermutlich wird Kommunikation ein ganz wichtiges Thema sein. Wir sind es gewohnt uns binnen Minuten abzusprechen (Handy, WhatsApp, Email).

    Das fällt sofort weg. Wie halte ich Kontakt zu Gleichgesinnten und meinen Freunden, Bekannten, Verwandten ? Gehe ich nach 7 Tagen Dunkelheit 5km in den Nachbarort ? Wir haben das im Umkreis durch ein CB-Funknetz gelöst. Als einziger Funker habe ich das vorgeschlagen und die Leute haben sich mit einfachen Geräten ausgestattet. Im Fall der Fälle schaffen wir auf diese weise einen Erstkontakt.


    Ich finde noch daß es wichtig wäre die Menschen dafür zu sensibilisieren. Denn jeder der vorbereitet ist klopft im Fall der Fälle nicht an meine Türe und stellt mich vor moralisch/ethische schwierige Entscheidungen !


    So, hoffe das war nicht zu ausschweifend oder zu philosophisch.

    Viele Grüße sendet

    Timo

  • Die Frage bei jeglicher Vorsorge ist: Auf was möchte ich mich vorbereiten ? 1 Tag Stromausfall, 1 Woche Stromausfall, 1 Monat Stromausfall oder Zombieapokalypse ? Je nachdem müssen ja ganz unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden, und nicht jeder ist dazu bereit/hat die Fähigkeiten/hat das nötige Kleingeld um sich 50.000 Liter Diesel in den Keller zu packen.... Plane ich für eine Woche und der Strom ist für nen Monat weg, dann muss ich damit leben. Plane ich für einen Monat und es kommt die Zombieapokalypse - Pech gehabt !

    Man muss sich damit abfinden dass alle Vorsorge einmal ein Ende hat. Ich sprach die Tage mit jemandem aus der Wasserversorgung. Er sagte: Notstrom für die Pumpen per Generator für 3 Tage. Danach ist Schluss. Man muss sich damit abfinden, daß eine so hochgradig elektrifizierzte Gesellschaft ohne Strom langfristig nicht auskommt.

    Hallo,


    schön geschrieben.


    Meine erste Frage in dieser Sache geht eher dahin, auf was KANN ich mich vorbereiten? Batterietechnisch dürfte selbst für Begüterte wohl spätestens nach einer Woche bis 10 Tagen Feierabend sein, wenn man nicht gerade EUR 50.000,- oder gar noch mehr investieren möchte. Der 24/7-Betrieb eines Stromgenerators schlägt allein wegen des Brennstoffverbrauchs richtig ins Kontor. Mein Diesel braucht laut Datenblatt 1,2l/h bei Volllast, das sind in 24h immerhin fast 30l/Tag. Selbst wenn man (verbotswidrigerweise) Heizöl verfeuert, kostet das rund EUR 45,- pro Tag, wenn man der Einfachheit halber mal einen rund um die Uhr Betrieb voraussetzt. Und der Monat hat 30 Stück davon. Bei solchen Kosten ist zumindest mir klar, dass der normale Stromverbrauch mit Aquarium, Spülmaschine und Kaffeevollautomat aus Batterien oder Stromgeneratoren kaum für längere Zeit bezahlbar gepuffert werden kann. Anders mag es aussehen, wenn sich eine ausreichend dimensionierte Solaranlage auf dem Dach befindet, die permanent die Batterie auflädt. Dann ist man natürlich fein raus, wenn die PV-Anlage auch an trüben Tagen täglich 10kWh nachfüttert.


    Zombieapokalypse. Geiles Wort! :D Hier hängt ein überzeugender Gummiknüppel neben der Ladentür, für genau solche Szenarien.


    Im Großen und Ganzen denke ich, die Themen Blackout und Notstromversorgung sind so richtige Männerthemen. Dicke Autos hat doch heute jeder und die meisten fahren sicher auch gut und gern zwei mal im Jahr in Urlaub. Aber wenn es erst mal überall stockdunkel ist und bei mir brennt die Außenbeleuchtung wie immer, dann hat man doch gleich gute Laune. :P


    Andererseits kommt man aber auch nicht an der Frage vorbei, was einem das alles überhaupt bringen soll. Immerhin geht dann nach einer stromlosen Weile da draußen gar nichts mehr und auch meine FritzBox! wird trotz funktionierender Stromversorgung keinen Anschluss mehr finden.


    Zitat

    Ich habe hier 800 Wp als Inselanlage aufm Hausdach. Aktuell etwas über 6kW Speicher in Blei. Die werden aber die Tage gegen 7kw in LiFePo4 ausgetauscht.

    Es hängt dauerhaft Kühl- und Gefrierschrank dran. Das Blei muss gehen, weil die tägliche Entnahme/Zyklisierung von ca. 1.5kWh bei schlechtem Herbstwetter bald grenzwertig fürs Blei wird. Im Haus habe ich einen separaten "Inselstromkreis". D.h. Eine Steckdose im OG, eine im EG und eine im Keller an der ich Strom zapfen kann. Dazu gibt es noch einen 2,5kW 2-Takt-Notstromer der schweizer Armee.


    Ich möchte beim Blackout Kühl- und Gefrierschrank weiterbetreiben können, sowie hier und da mal ein Licht machen, den Funk anschalten (CB & Amateurfunk) und den PC hochfahren oder nen Film auf DVD gucken.

    Bei mir stehen vier 100W-Panele im Garten, aber die reichen trotz Akkupufferung noch nicht mal aus, um FritzBox!, Hardware-Firewall und einen stromsparend gebauten NUC-Server zu versorgen. Mehr als 1kWh Solararbeit kommt da kaum je zusammen. Bei schlechtem Wetter aber auch mal nur 30Wh. X/


    Für Funk reicht der Strom sicher immer, nur wer hat, 27 Jahre nach Einführung des Internets, heute noch Funkanlagen in Betrieb? Ich war früher begeisterter CB-Funker, dann später lizensierter Amateur. Seit 30 Jahren habe ich vier Antennen auf dem Dach und die beiden großen 11m-Antennen hat Kyrill 2007 stark beschädigt. Naja, wenigstens die beiden AFu-Antennen für 70cm + 2m funktionieren noch. Sonst hat hier aber so gut wie niemand solche Antennen auf dem Dach, die rennen alle nur ständig auf's Handy glotzend durch die Gegend.


    Eins ist aber sicher: Es wird eine interessante Erfahrung! Und eine, von denen wir noch unseren Enkeln erzählen können.


    Grüße, Tom

  • Aloha,


    eine sehr gute Herangehensweise: Auf was kann ich mich vorbereiten ! Da wird sich dann mit "auf was will ich mich vorbereiten" irgendwo ein Schnittpunkt finden (müssen). Schon interessant, wenn man das einfach mal durchrechnet was man an Ressourcen brauchen würde - das schafft schnell Klarheit.


    Und in der Tat macht die Sache ja auch einfach Spass ! Und darf - wie alle Hobbies - auch Geld kosten. Da hab ich schon anderweitig unnützer das Geld verbrannt !:P


    Zur Technik zurück: Wenn ich hier von 6 kWh Blei ausgehe, einen Verbrauch von 1,5 kWh am Tag und 500 W Nachladung an schlechten Tagen - also 1 kWh Abnahme im Speicher pro Tag, dann wird es nach 4 solchen Tagen in Folge für den Bleiakku schon langsam blöd. Mit 7 kWh LiFePo4 bin ich ganz entspannt. Vorallem auch dann wenn der Akku ein paar Tage bei 25% SOC rumdümpelt - oder auch mal ganz leer wird. Da fühle ich mich deutlich sicherer.


    Ich denke daß man im Blackoutfall über Amateurfunk sehr schnell informiert ist was denn im Rest der Republik so läuft - und auch drüber hinaus.

    Schön zu hören, daß Du auch funktechnisch unterwegs bist/warst. Viel läuft bei mir auch nimmer - die Zeit ist einfach zu knapp. Aber die Station steht und wäre einsatzbereit.


    Es grüßt Timo (alias DL4SU)

  • Huh: 1,5kWh Stromverbrauch pro Tag? Respekt! Das brauchen ja unser Tiefkühler (Miele, neu) und der Kühlschrank (auch erst 5 oder 6 Jahre alt) alleine schon. Alles in allem kommen wir auf knapp 18kWh am Tag. Aber wie gesagt: Mit Aquarium, Geschirrspüler und Kaffeevollautomaten. Und eigentlich wollte ich mein Aquarium nicht gerade wegen so blöder Blackouts abschaffen. OK, der kleine Gewerbebetrieb hängt da auch noch mit dran.


    Noch mal was zur Frage Blei oder Lithium:


    Für solarlose Leute wie mich täten es als reine Notstromversorgung für zwei oder drei kurze Blackouts im Jahr im Grunde auch zyklenfeste Bleibatterien, genau so wie Rainer es weiter oben beschrieben hat. Blei ist für Alarm- und Notstromversorgungen bei geringen Ansprüchen einfach wirtschaftlicher!


    Wer allerdings jetzt (oder später?) eine Solaranlage auf dem Dach hat (oder eine gute Balkon-Solaranlage :)) und die Anlage auch zur täglichen Pufferung des überschüssigen Solarstroms verwenden möchte, der kommt an Lithium-Batterien absolut nicht vorbei: Die Lebensdauer von Bleibatterien ist dafür einfach viel zu kurz und dann rechnet sich Blei auch vorne und hinten nicht, trotz des günstigen Kaufpreises.


    Grüße, Tom (ehemals DD1OTR)

  • Guten Mooorgen !


    Exakt ! 1,5kWh für Kühl&Gefrier. So ist es hier geplant. Das war das was ich wollte und konnte. Der Rest muss bei einem Blackout ruhen. Bei einem Kurzfristigen ist es eh wenig tragisch, und bei einem Langfristigen wird sich das Leben vermutlich grundlegend ändern. Da wird es nimmer viele Aquarien und Kaffeevollautomaten geben.


    Aber um den einen oder anderen Tag "ganz normal" weiterleben zu können ist Dein Setup natürlich perfekt ! Vermutlich/hoffentlich das realistischere Szenario für Deutschland ?!


    Ich denke auch: Sobald richtig zyklisiert wird ist mit Blei schnell Schluss. Im Nachhinein ärgere ich mich, daß ich nicht gleich mehr Geld in die Hand genommen, und auf LiFePo4 gesetzt habe (die Anlage steht erst seit Frühjahr 2022). Aber seinerzeit haben mich die Mehrkosten noch zu sehr abgeschreckt. Wer billig kauft, kauft zweimal ;)


    Grüße sendet

    Timo

  • Hallo Zusammen,


    ich möchte die Frage "Auf was möchte/kann/will ich mich vorbereiten" noch mal aufgreifen. Das dieses Thema als "Hobby" beschrieben wird finde ich recht skuril....um nicht zu sagen gespenstisch. Ich betrachte es eher als Notwendigkeit in dem Versuch meinen Arsch zu retten aus der Konsequenz und Problematik heraus, daß dieses Szenario wirklich eintreten könnte. Einige Stunden oder einen Tag ohne Strom - schei?? drauf - das würde man auch bei Kerzenlicht überleben. Aber spätestens nach 3 oder 4 Tagen wird Panik ausbrechen. In den Ballungszentren garantiert. Von daher bin auch ich froh auf dem Land zu leben, sogar mit eigenem Grundwasser und Kartoffeln könnte ich notfalls selbst aus dem Acker von nebenan buddeln.


    Schaut euch aktuell Haiti an....da brennt die Hütte im wahrsten Sinne des Wortes wegen erhöhter Lebensmittel und Enrgiekosten. Wenn diese Hemmschwelle erst mal gefallen ist, das ich Gefahr laufe mein Nachbar könnte mir eins überbraten, weil ich etwas besitze was er haben möchte, ist es dann wirklich notwendig einen Gummiknüppel oder noch schwereres Geschütz neben der Haustür zu haben ? Und bin ich dann in der Lage die ultimative Frage zu beantworten daß ich ihm eins überbrate und nicht umgekehrt ??


    Diese industrialisierte Gesellschaft ist wirklich am und im Arsch, sollte es einen flächendeckenden Ausfall über Wochen oder gar Monate geben, denn es ist ja nicht so daß man nach einem Blackout den Fehler behebt und "das Licht mal ebenso wieder anknipst". Auch der Wiederaufbau eines stabilen Netzes dürfte Tage, wenn nicht Wochen dauern. Bis dahin sind alle Vorräte aufgebraucht und/oder gestohlen, geplündert. Der ein oder anderen Landbevölkerung mag es gelingen sich selbst zu versorgen aber wer kann heute noch ein Huhn schlachten und ausnehmen oder einem Kaninchen das Fell abziehen. Ich habe tatsächlich aus meiner Kindheit diese Dinge noch regelmäßig gesehen und mein Vater hat mir immer wieder gezeigt wie man ein Fell abzieht, aber ob ich dies heute noch könnte ? Ich weiß es nicht. Mein Enkel (6 Jahre) sah kürzlich ein "nacktes" Suppenhuhn auf dem Tisch liegen und fragte, was das denn sei. Ich erklärte ihm, daß daraus "seine Chickennuggets" gemacht werden. Er befand es ekelig und ist seit dem bedient. Der fast keine Nuggets mehr an...


    Ich glaube daß ein Großteil der heutigen Gesellschaft wohl kaum alleine in der Lage ist sich für Wochen oder gar Monate selbst zu versorgen. Daher halte ich auch Kommunikation für wichtig. Radio und Handy fällt früher oder später aus. Was bleibt ist wirklich Amateur und/oder CB-Funk. Mit letzterem bin ich versorgt, weil auch einfach zu bedienen, aber dennoch bleibt die Frage; Wen hole ich mir damit "ins Haus" - Freund oder Feind ?


    Sich für "10 Riesen" Batterien in den Keller zu stellen.....Respekt....aber ist dies nicht etwas "sinnbefreit" wenn keine autarke Möglichkeit besteht diese zu laden ? Ich hätte wahrscheinlich die Hälfte in Batterien, die andere Hälfte in Solar investiert um damit eine Möglichkeit der Ladung zu haben. Notstromer hin oder her.....irgendwann ist auch der Treibstoff alle und dann ? Meine zwei Panels à 330Wp sind zwar auch nicht die Welt, stehen aber aufgeständert im Garten Richtung Süden und ein Vormittag Sonnenschein reicht um 210Ah zu füllen. Gerne würde ich dieses Konzept ausbauen, denn "haben" ist besser als "brauchen"...

    Von daher stimme ich Timo voll und ganz zu, daß die Menschen dafür sensibilisiert werden müssen, damit man sich einerseits zusammen schließt und andererseits ich nicht gezwungen werde meinem Nächsten "eins überzubraten".


    In dem Sinne wünsche ich uns allen immer stabile 50Hz !


    Gruss.......Thron


    P.S. Tom


    "....verbotswidrigerweise Heizöl verfeuern...." stimmt so auch nicht. Die festinstallierten NEA`s auch gerade für kritische Infrastruktur werden alle mit schwefelfreiem Heizöl befeuert. Und das ist auch erlaubt. Diesel wäre nicht nur viel zu teuer, es würde auf Grund der Zusammensetzung nach einigen Monaten Standzeit in den Tanks in die sogenannte "Dieselpest" umschlagen, flockig werden und für den Betrieb unbrauchbar. Und außerdem wäre mir diese "Gesetzgebung" im Notfall schei?? egal. Hätte ich 2000 Liter Heizöl im Keller, ich würde damit auch mein Fahrzeug betanken. Hauptsache der "Hobel" läuft! ;)

  • Ja klar, sehe ich ebenso. Und Timo hat das von Dir beschriebene Szenario eines längeren Blackouts ja auch sehr plastisch als "Zombieapokalypse" beschrieben. Nur wie soll man sich dagegen schützen? Ich glaube, gegen längere Blackouts kann man sich nicht schützen, das kommt über einen wie ein plötzlicher Krieg. Und die Kosten einer wie auch immer gearteten Vorsorge hast Du ja selbst schon angesprochen und leider ist es so, dass diese Kosten zum großen Teil verloren sind, wenn die Katastrophe nicht eintritt. Also hat Vorsorge eher den Charakter einer Versicherung, die sich ja auch nur dann auszahlt, wenn der Schadensfall eintritt.


    Ich hätte längst eine wunderbare Solaranlage auf dem Dach, wenn das hier mein Haus wäre. Ist es aber nicht. Solarpanele im Garten bringen bei mir auch nicht viel, weil die natürliche Abschattung durch Bäume und Hecken ab 14.00 Uhr hier die Dunkelflaute einsetzen lässt. So bringen meine vier 100Wp-Panele, Richtung Süden an der Hauswand lehnenden, unter optimalen Bedingungen bei sommerlich hochstehender Sonne knapp 1kWh täglich. Bei winterlich schlechtem Wetter ohne Sonne aber auch nur 0,03kWh (man beachte das jahreszeitlich und wetterbedingte krasse Verhältnis der Stromernte von 33 : 1)... Und da der Blackout aller Voraussicht nach im Winter und nicht im Sommer droht, wird man kaum optimale Solarstrombedingungen zugrunde legen können. Wackelstrom eben. Aber große Batterien können solchen Wackelstrom sehr gut glätten. Nur muss man natürlich erst mal eine Stromquelle haben, egal ob die nun wackelt, oder nicht.


    Thema Gummiknüppel: Der stammt noch aus der Zeit, als wir im Haus Wohnungen vermietet hatten. Nein, wir haben damit nicht die Heizkostennachzahlungen oder ausstehende Mieten "reingeknüppelt", sondern eine Vorkehrung gegen volltrunken randalierende Mieter oder deren eher selten nüchterne Besucher getroffen. Gebraucht wurde er aber glücklicherweise nie. Ich gehe auch davon aus, dass eine eventuelle "Zombieapokalypse" nicht mit einem Gummileinchen niederzuknüppeln wäre, sondern dass man sich dagegen schon mit handfesten Schusswaffen ausrüsten müsste.


    Aber so weit sind wir wohl noch nicht. :|


    Grüße, Tom

  • Hallo zusammen,


    es ist ein sehr vielschichtiges Thema - auch abseits der rein technischen Aspekte. "Schön", sich darüber auszutauschen. Bei mehreren Wochen oder Monaten ohne Strom muss man sich damit abfinden dass es "aus" ist. Wie Tom schon anklingen hat lassen: Das ist dann wie im Krieg, dann gehts ums nackte Überleben. Damit setze ich mich wenig auseinander, weil man sowas nicht wirklich "planen" kann. Was wilsst Du machen wenn der Mob auf den Straßen regiert und jegliche Ordnung zusammenbricht ?

    Vor welche ethisch-moralischen Entscheidungen man dann steht mag man sich garnicht ausmalen.


    In den letzten 2 Jahren habe ich gelernt/erfahren: Du brauchst ein gutes Netzwerk an Gleichgesinnten. Das haben uns Leute aus dem Osten der Republik auch so gesagt - ohne menschliches Netzwerk kommt man nicht gut durch solche Zeiten. Besser 10 Leute ohne Batterien, als alleine mit 100 kWh.


    Ich denke auch, daß es einen großen Unterschied zwischen Stadt und Land geben wird. Nun hat Deutschland ja einige sehr sehr große Speicher für Korn, Reis und in den Ballungszentren Tiefbrunnen für Katastrophenzeiten - auf dem platten Land wird da aber nicht viel ankommen. In einem Bericht über die Kornspeicher fand ich interessant zu hören, daß die Sackware nicht besonders hoch gestapelt wird um sie im Fall der Fälle auch händisch abräumen zu können. Schlau !

    In einem Buch welches ich gelesen habe (ich meine es hieß "Und dann ging das Licht aus" - Islamisten zünden eine A-Bombe in der oberen Atmosphäre, EMP, Europa dunkel), hat die Landbevölkerung zuerst die Autobahnausfahrten mit Autowracks versperrt....


    Alles etwas deprimierend...


    Viele Grüße sendet

    Timo

  • Oha, zwei OM`s. Ich war eigentlich BC-DX-er und wurde vom Afu geworben. Seit 30 Jahren nun im OV Y43 und im DARC. CW hat mich abgehalten die Lizenz zu machen und später wollte ich nicht mehr, deshalb immer noch DE3RKP. Ich wohne in JO61TL.


    Den Netzausfall sollte man nicht überbewerten. Ich glaube nicht, daß es zu tage- und wochenlangen Ausfällen kommt. Eher zu Lastabwürfen mit regionalen, Stundenweisen Stromabschaltungen. Ich habe 35 Jahre in der DDR gelebt und bringe einige Erfahrung in Sachen Diktatur und Wirtschaftskrisen mit. Die damals kalten Winter ließen die nasse Kohle in den Waggons anfrieren, wodurch sie in den Kraftwerken nicht ausgeschüttet werden konnte. Die Folge waren dann stundenweise, regionale Abschaltungen (2 Stunden Strom, 2 Stunden Pause). Damals aber nicht so problematisch: Heizung, Telefon liefen weiter. Einkaufen konnte man auch gehen…


    Da wir z. Z. eine kontrollierte Wirtschaftskrise haben, zum Abbau der Handelsüberschüsse, Ausschalten der russischen Energiekonkurrenz und Abziehen diverser Großindustrie zu unseren Freunden hin, wird die Bremse erst wieder gelockert, sobald die Aufgaben erfüllt sind. Die Polen liefern uns derweil bestimmt gern Kohle- und Atomstrom, auch unter Abschaltung eigener Regionen, denn es gibt harte Währung dafür.


    Ich denke auch: Sobald richtig zyklisiert wird ist mit Blei schnell Schluss. Im Nachhinein ärgere ich mich, daß ich nicht gleich mehr Geld in die Hand genommen, und auf LiFePo4 gesetzt habe (die Anlage steht erst seit Frühjahr 2022).

    Blei macht 2000 - 3000 Zyklen, LiFePo4 5000 Zyklen (wirklich?). Zigtausende Gabelstapler fahren täglich mit Bleibatterien. Mein Stapler wird nur sporadisch genutzt, die Batterie ist 20 Jahre alt und geht immer noch.


    Rainer

  • Blei macht 2000 bis 3000 Zyklen? Naja, vielleicht bei Panzerplatten-Batterien. Der handelsübliche AGM-Kram gibt das jedenfalls bei weitem nicht her. Ich hab den Hof voll mit in Wohnmobilen in wenigen Jahren komplett verschlissenen AGM-Batterien. Die kamen sicher kaum auf 500 Zyklen.


    Andererseits kommt es bei Notstromversorgung eher nicht auf die Zyklen an, denn so oft ist ja nun auch wieder nicht Stromausfall oder Blackout. Nur blöd dass in meinen USVs die kleinen AGM-Batteriechen trotz peinlich genauer Spannungseinstellung auf 13,5 bis 13,55V und Temperaturen um 20°C immer nach spätestens drei Jahren Fritte sind. Völlig ohne jegliche Zyklen! :motz: Nach 50 Jahren mit Blei rumplagen bin ich mit diesem Schwermetall fertig und verwende es nur noch in Flugmodellen zur Schwerpunktkorrektur (obwohl das dort schon längst verboten ist wegen seiner Giftigkeit). 8o


    Grüße, Tom

  • Ja, klar, das geht nur mit Pz-Elektrode, was ja bei Ortsfest kein Problem ist. Gi-Elektroden liegen bei maximal 600 Zyklen, was technisch bedingt ist. Man rechnet grob bei:


    Starter: 100 Zyklen

    Kleintraktion naß: 200-300 Zyklen

    AGM: 400-600 Zyklen

    GEL: 600-800 Zyklen


    Die LiFePO4 ist nicht nur elektrisch geladen, sondern auch emotional recht stark, wie das bei allen neuen Sachen ist. Die Sonne scheint senkrecht, Schatten sind kaum auszumachen. Ich bin da etwas verhalten und beurteile eben auch nach dem Zweck der Sache.


    - Der Einsatz der LiFePO4 im Konsumerbereich (Handy, Laptop, Akkuschrauber, usw) ist unbestritten von Vorteil.

    - Auch beim Fahrrad hat sich die LiFePO4 sehr gut bewährt.

    - Als Starter im Motorrad sieht es differenzierter aus: Suzuki lehnt sie angeblich ab und mein Suzuki-Autohauskunde will nichts davon wissen. Die Begründung liegt bei der geringen Kapazität, wofür die Batterie nichts kann, sondern deren Hersteller. Auch der bundesweit agierende Batteriehändler "Panther" hat sie aus dem Programm genommen.

    Also als Motorradstarter gibt es teilweise Probleme, die ich selbst mit meinen Kunden schon hatte und deshalb nur die große LiFePO4 verkaufe oder auf das Geschäft verzichte. (GEL verkaufe ich auch nicht - eine Überladung und die Batterie ist Schrott.)


    Wer also für`s Motorrad LiFePO4 möchte, sollte tiefer in die Tasche greifen und nur die Große nehmen. Heißt: Mit der LTX20CH-BS, 6 Ah und 360 A (oder die Leistungsgesteigerte 7 Ah und 420 A) kann man die AGM-Typen mit 8, 10, 12, 14, 18 Ah ersetzen, da diese Batterie in der Garnitur der 8 Ah - Type (YTX9BS) gefertigt und mit Aufsteckleisten an die größeren Typen angepaßt wird.


    - Als Starter im Auto ist die Batterie Unfug, weil zu teuer und nur etwas für Liebhaber. Wobei, eine kleine Ausnahme gibt es: Wer gewerblich nur Kurzstrecke fährt, dort macht sie auf Grund ihrer besseren Ladungsaufnahme Sinn. In den reichen Bundesländern wird der Verkauf vielleicht laufen, aber schon bei uns hier in Dunkeldeutschland verdrehen die Kunden die Augen, wenn sie den Preis hören und fragen, ob da ein Grundstück mit dabei ist. Rein vom Preis hat sich die LiFePO4 in 30-40 Jahren rentiert.


    - Für den Wohnmobilbereich ist die LiFePO4 wieder sehr zu empfehlen, weil pflegeleichter. Mal abgesehen von den rund 500 Zyklen der Bleibatterie hat ihre Pflege, die der Nutzer ihr gibt, einen großen Anteil an der Lebensdauer einer Bleibatterie. Erlebe ich bei Motorrad und Rasenmäher regelmäßig.


    - In ortsfesten Anlagen (und hier geht`s richtig um Geld) muß halt entsprechend der Nutzung, wie Du, Tom, schon erläutert hast, entschieden werden: Für den zyklischen Betrieb ist die LiFePO4, vorausgesetzt sie schafft wirklich die 5000 Zyklen (?) besser. Im Bereitschafts-Parallelbetrieb nur die Bleibatterie, denn diese kann mit Volladung gelagert werden, die LiFePO4 hingegen nur mit 50 % Ladung. Bei einem Netzausfall fehlen dann schon 50 % Leistung, was bei Deiner (Tom) Batterie kein Problem ist. Hast immer noch 700 Ah. Deine Batterie steht im vermutlich nicht beheiztem Lager. Kälte soll den LiFePO4 angeblich nichts ausmachen (?).


    Rainer.

  • Nur blöd dass in meinen USVs die kleinen AGM-Batteriechen trotz peinlich genauer Spannungseinstellung auf 13,5 bis 13,55V und Temperaturen um 20°C immer nach spätestens drei Jahren Fritte sind.

    Das weißt Du doch selber, woran das liegt. Stelle 12,9-13 V ein und dann geht das auch. Für eine Nachladung stellste 14,8 V ein und läßt sie ein paar Tage laufen oder eben diese 13,5 V für ein paar Wochen.


    Meine im Sommer gekauften Staplerzellen für die 48 V - Batterie lagen jetzt bei unter 90 % Ladung und mußten ans Netz. Mit dem ungeregelten Ladegerät (Bj. 1958) habe ich 13 V (alles zum Verständnis umgerechnet) eingestellt. Nach einer Woche waren es 13,6 V nicht mehr ansteigend - die Batterie also voll. Jetzt habe ich auf 12,8 V runter gedreht und halte sie so bei Laune.


    Grüße, Rainer.

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