Welche Zweitbatterie?

  • Hallo,



    ich möchte in einen Mercedes W210 eine Saftschubse installieren, da ich im Winter viel Kurzstrecke fahre und die Standheizung oft benutze. Die Batterie befindet sich unter der Rückbank, das Ganze soll so aussehen, wie auf dem Bild von Ihrem W140. Können Sie mir das System für die Anwendung empfehlen und zu welcher Zeitbatterie würden SIe raten?



    Gruß


    Michael



    P.S. Die Telefonschaltung Var. 2 funktioniert einwandfrei.

  • Hallo,


    genau für solche Anwendungen ist das System gedacht.


    Als Akku suchen Sie Sich am besten einen 12V AGM- oder Gel-Akku aus, der von der Form her optimal in den vorgesehenen Raum hineinpasst. Es gibt diese Akkus ja in den unterschiedlichsten Bauformen, so daß man eigentlich immer etwas passendes findet. Ich hatte bei einem 124er-Mercedes-Diesel sogar mal einen extrem flachen 12V/45Ah-Akku in das (beim Diesel leere Fach) der Benzinpumpe hinten unter das Auto geschraubt, das klappte wunderbar. Solche speziellen Akkubauformen findet man beispielsweise bei Zulieferern von Telekom-Notstromversorgungen. Also da gibt es wirklich für jeden Anwendungsfall den von der Form her passenden Akku. Aus technischer Sicht muß man nichts besonderes beachten, da nehmen sich die handelsüblichen AGM- oder Blei-Gel-Akkus alle nicht viel und einer ist so gut wie der andere.


    Die Akku-Kapazität sollte für Standheizungsbetrieb 45 bis 90Ah betragen.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Das hängt davon ab, wie lange die Standheizung jeweils heizt, ob auch die Innenraumlüftung mit laufen soll und wie lang die anschließenden Fahrten sind. Je geringer die Batterie-Kapazität ist, desto optimaler müssen die Betriebsumstände sein. Also möglichst lange Fahrzeiten nach Heizphasen, (wenigstens 20 Minuten). Oder, wenn diese Zeiten nicht erreicht werden, muß regelmäßig mit externem Ladegerät nachgeladen werden.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo
    Ich hänge mich mal hier ran, ich hoffe das ist ok.
    Ich möchte die Saftschubse und eine AGM in meinem Passat einbauen.
    Haubtgrund Standheizung und viele Kurzstrecken. Batterie hält nur 2 Jahre.
    Ich bekomme aber aus Platzgründen nur eine 16A AGM rein.
    Lichtmaschine hatt 140A.
    Abstand Fahrzeugbatterie zur AGM währen ca. 1,20meter Kabellänge.


    Nun meine Fragen
    1: Reicht die 16A AGM?
    2: Welchen Kabelquerschnitt von der Fz.batterie zur AGM?
    3: Welche Sicherung an die beiden Batteriehen?
    4: Wo soll die Saftschubse verbaut werden nahe an der FZ.batterie oder nahe an der AGM?


    Danke Gruß Alex

  • Hallo,


    16Ah sind wirklich etwas knapp bemessen, wenn daraus eine Standheizung (inkl. Fahrzeuglüftung!) versorgt werden soll. Hier sollte man eher einen Akku mit 50Ah verwenden. Wenn auch der Platz für einen größeren Akku nicht in jedem Fall vorhanden ist, so gibt es doch meist die Möglichkeit, mehrere kleine Akkus zusammen zu schalten, um so eine größere Kapazität zu erhalten. Hier bieten sich ja gerade die AGM-Akkus an, die es in den unterschiedlichsten Größen und Bauformen gibt. So habe ich beispielsweise gerade sechs einzelne 12V/18Ah-Akkus unter den Rücksitz eines Trabant 601 geschraubt und komme damit immerhin auf effektive 108Ah! :D Also vielleicht mal schauen, ob diese Maßnahme in Ihrem Fahrzeug auch möglich ist. Es spielt auch keine Rolle, ob man 6V- oder 12V-Akkus verwendet. So lassen sich oft auch (raumtechnisch) vorteilhaft mehrere Pärchen von 6V-Akkus so schalten, dass man wieder bordspamnnungskompatible 12V erhält. Wichtig ist eben nur, dass man die benötigte Kapazität irgendwie unterbringt. Ich hab auch schon Konstruktionen gesehen, wo 10 oder 12 7Ah-Akkus mit Hilfe einer Gerüstkonstruktion unter die Hutablage gehängt wurden. Wie heißt es so schön: Platz ist in der kleinsten Hütte. Nur das Gewicht setzt irgendwann Grenzen. Blei ist nun mal schwer...


    Die Lichtmaschine ist mit 140A ja ziemlich stark. Weil die Saftschubse bei der Höhe des durchzuleitenden Ladestroms nicht ganz so kräftig ist, empfehle ich mal nicht zu dicke Kabel zu verwenden, um den maximal fließenden Ladestrom ganz gezielt zu begrenzen. Ich habs im Mercedes mit der 140A-Lima so gemacht, dass ich eine etwa 1m lange 6mm²-Leitung verwendet habe, was den Ladestrom auf maximal 60A begrenzt. Die Aufladung dauert dann zwar etwas länger, aber dafür bleiben die Belastungen im zulässigen Bereich. Für Ihre 1,2m lange Leitung gilt sinngemäß dasselbe: 6mm², dann klappt's auch mit der Saftschubse.


    Bzgl. der Sicherungen wird's etwas kniffelig, denn wenn das Kabel nur 6mm² dick ist, können auch keine sonderlich starken Sicherungen verbaut werden. Die Grenze dürfte bei 80A liegen. Allerdings stellt sich die Frage, ob man bei dieser doch recht kurzen Leitung wirklich absichern muss. Ich würde das von Fall zu Fall individuell entscheiden: Verläuft das Kabel an einer gut geschützten Stellen, würde ich nicht weiter absichern. Liegt es an einer durch Unfälle gefährdeten Stelle (z.B. am Innenschweller: Seitenaufprall!), würde ich absichern. Dann an jeden Pluspol eine 80A-Sicherung einsetzen.


    Da die Saftschubse durch die Höhe der Bordspannung in ihrer Funktion gesteuert wird, stören Spannungsabfälle die Steuerung. Daher empfiehlt es sich, entweder dickes Kabel mit wenig Spannungsabfall zu verwenden - die Saftschubse kann dann an beliebiger Stelle montiert werden - oder bei dünnem Kabel (wie weiter oben empfohlen) die Saftschubse in der Nähe der Starterbatterie zu montieren. Wobei zu sagen ist, dass eine Entfernung von 1,2m noch immer "nah" im Sinne eines Spannungsabfalls am Versorgungskabel ist. Bei 5m Kabellänge sieht das naturgemäß anders aus.


    Grüße, Tom

  • Hi
    Danke für die schnelle Antwort.
    Das die 16A etwas wenig sind habe Ich mir schon gedacht
    Die AGM würde hinter dem linken Scheinwerfer im Motorraum eingebaut werden.
    Ich möcht die Standheizung auch an der Starterbatterie lassen und die Saftschubse Plus AGM nur zum unterstützen einbauen.
    Macht das Sinn oder währe der Einbau sinnlos.
    Danke Gruß Alex

  • Das hängt hauptsächlich von dem Verhältnis Heizeit zu Fahrzeit und der absoluten Länge der gewünschten Heizzeit überhaupt ab. Wenn sich auf eine 15minütige Heizeit eine 60minütige Fahrzeit (1:4) anschließt, dann wird auch der kleine Akku immer gut geladen sein und die Sache funktioniert. Wenn das Verhältnis aber ungünstig (1:1) wird, ist der Akku schon nach kurzer Zeit nicht mehr ausreichend geladen und schreit nach der Mutterbrust. Dann würde man regelmäßig nachladen müssen. Wäre der Akku größer, könnte er schneller Ladung aufnehmen, was dieses Problem entschärfen würde. Zudem vermindert sich die zyklische Entladetiefe, was der Akku-Lebensdauer zu gute käme. Längere Heizzeiten als 15 Minuten sind mit einem so kleinen Akku nur dann dauerhaft möglich, wenn auf die Fahrzeuglüftung als zusätzlichem Stromverbraucher verzichtet wird.


    Grüße, Tom

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