Trenn-MOSFET oder Lade-Booster im Wohnanhänger?

  • Hallo Herr Rücker,


    ich habe nun sehr lange das Forum gelesen. Es wurden ja reichlich viele Varianten der Wohnwagenversorgung aufgezeigt. Trotzdem bleiben für mich noch zwei Fragen offen.


    Der Istzustand:
    Alle Verbraucher werden von der Bordbatterie gespeist. Alle. Nichts ist direkt an 230V oder direkt an Klemme 9 der Autosteckdose angeschlossen. Hinter der Autobatterie ist ein Wechselrichter auf 230V 150W Sinuskurve. Daran sind die Verbraucher angeschlossen. Es sind derzeit die besagten 2,5mm² je 6m im PKW für Plus und Minus verlegt. Das ist für das Trennmosfet zu wenig, wie ich gelesen habe.


    Ziel:
    Ich möchte während der Fahrt die Versorgerbatterie laden, die sich im Wohnwagen befindet. Ich möchte diese Batterie auch mit meinem (ich weiß es ist von der Konkurrenz, aber halt schon vorhandenen) CTEK MXS5 Ladegerät laden, wenn ich am Campingplatz 230V Anschluss habe. Ich möchte vermeiden, dass beim Motorstart die dünne Leitung zum Wohnwagen wegschmilzt. Funktion eines Trennrelais muss her.


    Wenn ich das Forum und die Produktbeschreibung richtig verstanden habe, gibt es zwei Möglichkeiten:
    1. Zusätzliche Leitung von D+ über einen freien Pin 11 der Steckdose an Ihren Booster und von da aus an die Batterie. Zusätzliche Masseleitung über freien Pin 12
    2. Trennmosfet an Dauerstromleitung. Der erkennt selbsttätig anhand der Spannung, ob der Motor läuft oder nicht ( ? ).


    Fragen:
    Reicht es zur Reduzierung des Spannungsabfalls aus, die 2-adrige 2,5mm² nur für PLUS zu verwenden (um auf 5mm²) zu kommen und als Masseleitung von der Anhängesteckdose in unmittelbarer Nähe an die Karosserie zu gehen? Anders ausgedrückt: Muss ich zwingend einen Booster verwenden oder kann ich mit höherem Querschnitt vom PKW auch den Trennmosfet verwenden?


    Müsste/Sollte der im Auto in Batterienähe oder im Wohnwagen verbaut sein?


    Letzte Frage: Wo kann ich das Gerät, welches Sie mir für diesen Zweck empfehlen, bestellen?


    Vielen Dank und freundliche Grüße aus Grabow (Meckl.)


    Bernd M.

  • Hallo,


    da Trenn-MOSFETs von der Höhe ihrer Eingangsspannung funktionsgesteuert werden, ist es wichtig, dass die Eingangsspannung auch unabhängig von Lastanfällen konstant anliegt. Das ist hinter längeren Leitungen mit nur 2,5mm² natürlich nicht zu gewährleisten. Aus demselben Grund scheidet auch jede andere Art von Schaltautomatik, die durch die Spannungshöhe hinter der dünnen Zuleitung gespeist wird, aus. In der Praxis wird man daher eine Steuerung über Zündungsplus/Klemme 15 vornehmen, so dass die Zweitbatterie immer dann zugeschaltet wird, wenn die Zündung eingeschaltet ist. Da es diese Art der Steuerung aber zwangsläufig mit sich bringt, dass der Zweitakku auch beim Start des Motors zugeschaltet ist, verbietet sich eine normale Steuerung über Trenn-Relais, wenn man nicht ständig mit defekten Sicherungen wegen hoher Rückflussströme beim Startvorgang kämpfen möchte.


    Diese Probleme werden mit meinen Ladeboostern gelöst, weil hier kein Rückfluss möglich ist. Gleichzeitig wird die Ladespannung auf sinnvolle Werte angehoben, so dass die Aufladung in kürzerer Zeit möglich ist und der maximal fließende Strom begrenzt, so dass keine Kabelprobleme zu befürchten sind.


    Ein Ladegerät kann man parallel an den Ausgang des Ladeboosters anschließen, soweit das Ladegerät dies erlaubt. Den Ladebooster selbst stört ein parallel geschaltetes Ladegerät nicht.


    Bestellung am besten über meinen Internet-Shop: MicroCharge-Shop


    Ich hoffe Ihnen weitergeholfen zu haben.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo Herr Rücker,


    vielen Dank für Ihre Info Sonntags. Bei 5 (2x2,5mm²) oder 6mm² auf der + Leitung und Masse direkt am Heckblech (also ohne Rückleitung) habe ich gehofft, dass derSpannungsabfall vernachlässigbar wird und ich Ihr Trenn-MOSFET mit dem dem sehr geringen Ruhestromverbrauch einsetzen könnte.


    Muss ich tatsächlich doch eine zusätzliche Leitung verlegen und einen Booster nehmen?


    Das wars, mehr Fragen stelle ich nicht. Ehrlich. Dann nehme ich das, was Sie empfehlen.


    Danke und Gruß


    Bernd M.

  • Hallo,


    es kommt darauf an. Wahrscheinlich wird besonders bei ziemlich leerer Zweitbatterie der Spannungsabfall auch bei 5mm² + Sicherungen + Steckkontakte + Wohnwagenkabel vor dem Trenn-MOSFET so hoch werden, dass der Trenn-MOSFET ständig ein- und wieder ausschaltet. Das verzögert die Wiederaufladung natürlich merklich. Wenn der Spannungsabfall geringer ist, wird auch das Problem weniger ausgeprägt auftreten. Ich kann es aus der Entfernung leider nicht mit hinreichender Treffsicherheit voraussagen. Bisher hat sich der Ladebooster an dieser Stelle jedenfalls als das geeignetere Trenn-Gerät bewährt.


    Wenn Sie den Trenn-MOSFET aber VOR die dünne Leitung setzen, sieht die Sache natürlich ganz anders aus. Das funktioniert dann wunderbar.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo


    1. ist es möglich beim Zugfahrzeug im Heck eine zusätzliche Batterie zu installieren?
    2. Klemmen 9 und 10 zusammenfassen, und BEIDE über Zündungsplus laufen lassen, Masse Klemmen 11 und 13 zusammenfassen (je 2x2,5mm²) (natürlich etwas umverkabelung nötig)
    3. Masse sollte GRUNDSÄTZLICH in der nähe der Zugvorrichtung an die Karosserie gehen. (andernfalls hat ein ahnungsloser diese Anhängevorrichtung eingebaut)
    4. auch beim Anhänger die Massekabel so kurz wie möglich halten. d.H. auf den Rahmen legen.
    ACHTUNG Klemme 3 (Masse für Beleuchtung) darf NICHT an den Rahmen. Diese muss extra geführt werden, da über diese Leitung die Anhängererkennung läuft.


    Nun sollte eigentlich der Spannungsabfall bei laufendem Motor so weit reduziert sein, dass der MosFet sauber arbeitet.



    PS:
    evtl. kannman im Zugfahrzeug eine starke Leitung (16² oder besser) von vorne nach hinten legen, und nur das kurze Stück durch die Anhängerdose mit den 5mm² überbrücken

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