Mutig, Dumm, oder wirklich eine schnelle kostengünstige Lösung???

  • Hi Roman,


    ja klar, diesen Trick gibt's ja schon seit 50 Jahren. Je nach Lichtmaschine, Temperatur und Anforderungen funktioniert er mehr oder weniger gut. Positiv ist die leichte Durchführbarkeit, negativ, dass sich die Spannung nur in sehr groben Schritten erhöhen lässt. Ich denke jedenfalls, dass man für diesen Zweck keine normale Silizium-Diode verwenden sollte, sondern eine Schottky-Diode, die eine möglichst geringe Vorwärtsspannung aufweist. Andernfalls steigt die Ausgangsspannung der Lichtmaschine gleich um mindestens 0,7 bis über 1V an (keinesfalls jede Siliziumdiode weist eine Vorwärtsspannung von genau 0,7V auf...), was wohl meistens deutlich zuviel wäre.


    Vielleicht wäre die SB560 für diesen Zweck eine gute Wahl. Sie kann max. 5A durchleiten bei einer Vorwärtsspannung von knapp 0,4V (schwankt etwas, je nach Vorwärtstrom). Das erscheint mir noch am verträglichsten.


    Grüße, Tom

  • ich hab eine Schottky-Diode drin bei mir im Passat, zusätzlich per Relais überbrückbar, falls mal was ist
    mit Diode ist die Spannung dauerhaft knapp über 14V, ohne sind es oft nur 13,8V gewesen


    es ist ein 14,5V Spannungsregler von Bosch verbaut
    beim Kaltstart klettert die Spannung anfangs auf 14,7V - 14,8V, geht dann aber recht schnell runter

  • Hallo,
    erfahrungsgemäß beträgt die Flußspannung an kalten SB560 bei 5 Ampere über 0,6 Volt und sinkt bei Erwärmung allmählich bis unter 0,5 Volt ab. Deshalb würde ich für solche Anwendungen, eher eine dicke S30D40C Doppeldiode verwenden.



    Wenn man beide Anoden überbrückt und mit 7 Ampere Strom belastet, beträgt die Flußspannung im kalten Zustand ca. 0,45 Volt und verringert sich bei Erwärmung bis knapp unter 0,4 Volt. Solche Schottkydioden findet man häufig in ausgedienten ATX Netzteilen, aufgrund der großzügigen Oberfläche kann man bis max. 10 Ampere, auf eine Kühlung verzichten.

  • Servus,
    ich habe o.g. Modifikation vor einer ganzen Weile mal gelesen und wollte sie schon einbauen. Als exzessiver Standheizungsnutzer ist das auch nötig. Leider hat meine LiMa eine Unterdruckpumpe huckepack und den Regler in sich selbst im Gehäuse gekapselt. Soweit ich das sehen konnte kann Regler nicht so einfach ausgetauscht bzw. bearbeitet werden. Es ist definitiv kein klassischer 08/15-Regler. Ich muss das also irgendwie außerhalb der LiMa gelöst bekommen. Die LiMa gibt, soweit ich das ergooglen Konnte, W L nach außen.




    Hat zufällig jemand einen Vorschlag parat? Derzeit bediene ich mich einer wöchentlichen Nachladung mittels Ladegerät.



    Danke & Gruß

  • Eigentlich nicht. Man muss die benötigte Ladespannung immer im Kontext zur Last der Batterie sehen: Normalerweise reichen 14V voll und ganz zur Aufladung aus. Nur wenn die Batterie sehr stark zyklisch belastet wird, sind bis zu 14,7V nötig, um einen schnellen Ausfall zu verhindern. Dagegen würde eine zu hohe Ladespannung eine nur gering belastete Batterien schnell überladen und dann in der Folge mehr schaden als nützen.


    Dieses "Viel hilft viel" stimmt im Grunde eben nie.


    Grüße, Tom

  • Dieses "Viel hilft viel" stimmt im Grunde eben nie.

    Wohl wahr, Tom. Nur was, wenn nicht täglicher Standheizungseinsatz (~1 Stunde täglich), ist zyklisch? Die Standheizung benötigt inkl. Gebläse ziemlich genau 150W. Klar, eine vollständige Entladung ist das nicht.


    Wenn ich da falsch liege, kann ich mich ja beruhigen :D

  • Doch, das ist nun wirklich eindeutig "zyklisch".


    Die Diodenlösung ist m.E. dennoch Mist, weil wacklig, temperatur- und lastabhängig, eben "quick'n dirty". Da ist mir ein vernünftiger Regler, der leicht einstellbar die gewünschten Ladespannungen zur Verfügung stellt, doch viel lieber. :P


    Im Übrigen wollte ich nur mal wieder auf den Zusammenhang Nutzungsschema/Ladespannungsbedarf bei Bleiakkus hingewiesen haben, weil eine Vielzahl von Leuten sich zur verbesserten Aufladung ihrer Bleiakkus irgendwie immer eine möglichst hohe Ladespannung wünscht, ohne diesen Zusammenhang aber je verstanden zu haben. Dabei ist er doch so einfach.


    Grüße, Tom

  • Ich möchte noch meine Erfahrung kundtun: ich habe vor kurzem diese Modifikation vorgenommen. Zuvor hatte ich rund 13,9V Ladespannung und nun 14,5V. Zwei Schottkydioden in Reihe besorgen das. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert! Der Wagen steht viel und wenn er bewegt wird, lief vorher die Standheizung. Ich habe meine 100Ah-Batterie nie annähernd voll bekommen, ohne stationär nachzuladen. Die letzten Tage hatten wir nachts bis -12 Grad, der Wagen stand. Heute dann 30 Minuten Standheizung und ca. 40 Minuten fahrt mit Licht und Sitzheizung. Gebläse auf vollgas. Abgestellt und nach knapp vier Stunden nachgemessen: 12,67V :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Nach diesem durschlagenden Erfolg wird das nun mit einem Kippschalter für Winterbetrieb eingebaut. 13,9, 14,2 oder 14,5V anwählbar. Schade, dass ich das bei meinem Hauptfahrzeug nicht so machen kann. Die LiMa gibts nicht her und da läuft ständig die Standheizung...

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