Systemplanung


  • Hallo Tom,



    Vielen Dank erstmal für das tolle Forum, habe schon Stunden darin
    gelesen weil es sehr interessant und informativ ist, auch finde ich toll
    das du Fragen sehr umfangreich beantwortest auch wenn es keine
    potentiellen Kunden sind. Da ich vor einem "Stromseitigen" Ausbau meines
    T4 Transporter Bj.97 stehe bin ich auf deine Produkte gestossen, und
    relativ schnell war klar das für mich nur die Saftschubse in Frage
    kommt, da alle Verbraucher bereits mit dem Bordnetz verkabelt sind. Nun
    kurz zu meinem Vorhaben und mir gehts drum ob das alles so "okay" ist.
    60 Ah Gelbatterie angeschlossen mit der Saftschubse an eine 80 Ah
    Starterbatterie (Entfernung ca 3-4 m), laden mit dem BC 1210 "modified",
    fest eingebaut um auch auf dem Campingplatz zu laden und gleichzeitig
    verbrauchen. Zusätzlich ein Atima g1000i Inverterstromaggregat (1kvA,
    0,9 kw Dauerstrom) um den Akku ohne Feststrom zwischenzeitlich laden zu
    können. Bis jetzt angeschlossene Verbraucher, Standheizung (Luft), und
    das übliche aus dem Bordnetz, Licht, Radio. Evtl kommt mal eine kleine
    Kühlbox dazu. Soweit zum Vorhaben!



    Zwei Fragen noch, und zwar wie stark sollte ich die Kabel
    dimensionieren wenn die Saftschubse bei der Zweitbatterie platziert
    wird, und wird das Stromaggregat ausreichend sein um den Akku zu laden
    und gleichzeitig Licht, Radio, evtl. die Standheizung zu betreiben (wird
    wahrscheinlich selten alles gleichzeitig laufen, primär gehts ums laden
    der Zweitbatterie)



    Vielen Dank im voraus



    Sascha

  • Hallo,


    wenn die Lichtmaschine bis zu 100A leistet, dann braucht man sich wegen des Ladestroms keine große Gedanken zu machen. Bei einer Entfernung von 3 bis 4m zwischen Starterbatterie und Saftschubse wäre dann Kabel mit 35mm² genau richtig. Die Schubse hält das aus.


    Wenn die Lichtmaschine aber mehr als 100A liefert, sollte man den Ladestrom "künstlich" dadurch begrenzen, dass man ein dünneres Kabel verwendet, um das Schaltrelais in der Schubse nicht zu überlasten. Wenn aber die Saftschubse am Ende eines solchen dünneren Kabels montiert wird, führt das natürlich dazu, dass die dort ankommende Spannung unter Last auch geringer ist, als direkt an der Starter-Batterie. Das sollte man aber vermeiden, denn in solchen Fällen kann es passieren, dass die Automatik der Saftschubse falsch schaltet. In diesem Fall müsste zwischen Starterbatterie und Saftschubsen-Eingang das normale dicke 35mm²-Kabel verwendet werden, aber zwischen Saftschubsen-Ausgang und Pluspol-Zweitakku ein dünneres Kabel, um den Strom zu begrenzen. Ein Meter 6mm²-Kabel leistet dann hier gute Dienste. Das wäre es schon.


    Zum Stromgenerator kann ich nicht viel sagen, denn Du hast leider nicht geschrieben, ob Du mit 230V aus dem Generator auf das Ladegerät gehst, oder ob der Generator einen 12V-Ausgang hat, über den die Batterien geladen werden sollen. Bei letzterem wäre dann zu klären, wie leistungsfähig er ist. Meiner Erfahrung nach sind die bekannten 12V-Ausgänge von Stromgeneratoren nur sehr schlecht zur Akkuladung zu verwenden, weil sie zum einen kaum belastbar sind und zum anderen nicht mal stabilisiert. Ich würde in diesem Fall versuchen, ein 230V-Ladegerät zu verwenden, das mehr Ladestrom bietet als das BC-1210. Immerhin leistet Dein Stromgenerator 900VA, das BC-1210 kann aber nur etwa 150W laden. Das wäre ja, zumindest zu Beginn der Ladung, wenn die Akku noch richtig Strom aufnehmen können, die reinste Verschwendung. Hier würde sich also ein stärkerer Lader anbieten, um die verfügbare Leistung auch nutzen zu können. Irgend ein Lader mit 20 bis 30A wäre hier eine gute Wahl.


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    Also die Lichtmaschine leistet 90A, von dem her müsste es mit den 35mm² durchgehend wohl ok sein, wie stark sollte ich denn auf beiden Seiten absichern!?


    Beim Anschluss an das Stromaggregat würde ich den 230V Anschluss bevorzugen, Ladegerättechnisch habe ich mal etwas recherchiert und bin auf ein Fraron 20A Automatikladegerät mit IUoU Ladekennlinie gestossen, das kann man wohl auch zum laden der Akkus verwenden und gleichzeitig Verbraucher betreiben. Allerdings mach ich mir Gedanken ob das mit der Saftschubse gut harmoniert, da ich in verschiedenen Posts hier gelesen habe das ein UI Ladegerät a la BC-1210 besser funktionieren soll da hier keine Automatikladefunktionen durcheinander kommen können!


    Viele Grüße

  • Abgesichert wird so stark wie für die regulär zu erwartenden Ströme benötigt, zzgl. einer Sicherheitsreserve von mindestens 100%. Meistens kommt man mit 200A-ANL-Sicherungen an den Pluspolen der beiden Batterien sehr gut zurecht.


    Die Saftschubse wird durch ein Ladegerät kaum gestört, außer dessen Stromlieferfähigkeit ist zu gering. Aber ein computergesteuerter IUoU-Lader wird vermutlich verzweifelt nach der Mutterbrust brüllen, wenn die Saftschubse ihn ärgert... :P


    Grüße, Tom

  • Abgesichert wird so stark wie für die regulär zu erwartenden Ströme benötigt, zzgl. einer Sicherheitsreserve von mindestens 100%. Meistens kommt man mit 200A-ANL-Sicherungen an den Pluspolen der beiden Batterien sehr gut zurecht.


    Die Saftschubse wird durch ein Ladegerät kaum gestört, außer dessen Stromlieferfähigkeit ist zu gering. Aber ein computergesteuerter IUoU-Lader wird vermutlich verzweifelt nach der Mutterbrust brüllen, wenn die Saftschubse ihn ärgert... :P


    Grüße, Tom


    Hallo zusammen!


    Ich platze hier mal rein....habe jedoch ein anders Problem!


    Und zwar möchte ich ein bestehendes Bordsystem Sprinter-Umbau/Camper-light erweitern. Und zwar mit der Schubse, einem 92 Ah Blei-Gel Akku und dem Lader BC-1210. Die Verbraucher sind: Innenbeleuchtung, Radio, Computer, Standheizung 37 Watt, Lüfter und eine Kühlbox. Autark stehen möchte ich max. 2 Nächte....sonst habe ich Strom vom Camping oder ich fahre.


    Frage: Tom schreibt, dass die Schubse ab mehr als 50 Watt, bei der Starterbat. Hilfe holt. Das wird passieren wenn die Kühlbox 12V /60 Watt läuft... Oder soll ich die einfach über den Wechselrichter 150 Watt laufen lassen. Mit 230V braucht die Kühlbox dann halt 67.5 Watt, aber ohne Angriff auf die Starterbatterie. Und ich kann mich voll und ganz auf die 92 A stürzen, die in der 2. Bat. schlummern.


    Bin absoluter Newbie! Das ist das erste Forum, wo ich nicht gleich meine Fingernägel wegkaue... :D Danke Tom!


    Greets
    Superpuma from CH

  • Verstehe ich immer noch nicht.


    Wenn 12V zur Verfügung stehen und die Box 12V/230V-fähig ist, warum sollte man dann ohne Not einen Wechselrichter zwischenschalten?


    Dadurch verschlechtert sich doch nur der Wirkungsgrad.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom


    In der Systembeschreibung der Schubse schreibst Du: Auch wenn der Stützakku zunehmend entladen wird und seine Klemmenspannung dadurch absinkt, hält der in der Saftschubse integrierte Gleichspannungswandler (DC/DC-Wandler) die Stützspannung trotzdem konstant auf 13V. Erst bei elektrischen Lasten vom mehr als 50W Leistung sinkt die Stützspannung etwas ab und die Starterbatterie hilft bei der Versorgung starker Verbraucher mit.



    Die Kühlbox wäre ja dann ein Kandidat mit 12 Volt und 60 Watt, die mir mit über 50 Watt die Stützspannung der Schubse senken lässt und und die Starterbat. anpeilt.




    Oder steh ich auf dem Schlauch ;(


    Gruss
    André

  • Den Wechselrichter direkt angeschlossen an der Stützbat. und die Kühlbox so mit 230 betreiben.....
    Oder ich kauf mir ne Box, die unter 50 Watt braucht, im 12 Volt Betrieb.


    PS: Den Wechselrichter will ich so oder so direkt an die Stützbatterie hängen.


    Anyway, besten Dank für Deine Geduld und Mühe....


    Gruss
    André

  • Ah, jetzt ist bei mir der Groschen gefallen. Würde ich so aber nicht machen. Wenn unbedingt vermieden werden muss, dass Strom aus der Starterbatterie entnommen wird, dann ist die Saftschubse in dieser Konfiguration ungeeignet und sollte durch einen Trenn-MOSFET ersetzt werden. Dann muss die Kühlbox natürlich auch an der Zweitbatterie angeschlossen werden.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,
    Saftschubse und Ladegerät sind unbeschadet angekommen, danke für die schnelle Lieferung! Da ich jetzt ein anderes Auto habe (Renault Trafic, Dci 115, Diesel) ergeben sich vor dem Einbau jetzt ein paar neue Fragen! Und zwar hat sich die Kabellänge verkürzt und zwar von den ursprünglichen 4m auf 0,5m da ich die Batterie unmittelbar neben der Starterbatterie platzieren kann, deshalb die Frage nach dem Kabelquerschnitt (ursprünglich hattest du mir 35mm2 empfohlen, Lichtmaschine leistet nun 150A, Batterie noch die 60Ah Gelbatterie. Dann hab ich noch ein Bild angehängt das den Verteiler zeigt der auf dem Pluspol sitzt, da wäre die Frage ob ich das Kabel das zur Schubse geht an einen der abgesicherten Abgänge hängen kann (z.B. an die graue 175A Sicherung, Hintergedanke ist das ich nicht zusätzlich absichern muss und natürlich auch schon den Anschluss hätte)
    Vielen Dank

  • Bei einer 150A-Lichtmaschine muss ein außerordentlich dünnes Kabel verwendet werden, um den maximalen Strom zu begrenzen, der beim Laden durch die Saftschubse fließt, damit sie keinen Schaden nimmt. Sie ist ja nur für etwa 60A-Ladestrom ausgelegt. Wenn man aber zwei jeweils 0,5m lange 6mm²-Kabel zwischen Starterbatterie, Saftschubse und Zweitbatterie einsetzt, dann erreicht der Ladestrom kaum je gefährliche Werte.


    Vermutlich wird man eine der Sicherungen "mitbenutzen" können, aber da ich nicht weiß was über welche Sicherung betrieben wird, kann ich dazu eigentlich keine sinnvolle Aussage treffen.


    Grüße, Tom

  • Wenn die Kabel nur jeweils 0,5m kurz sind, kann man sich eine Absicherung sparen. Dann aber natürlich sehr sorgfältig verlegen.


    Wenn man dennoch absichern möchte, muss man zwingend Sicherungen an beiden Batterie-Pluspolen anbringen.


    Grüße, Tom

  • Die Schubse sollte möglichst in der Nähe der Starterbatterie liegen. Je weiter sie davon entfernt und je dünner das Kabel ist, desto eher stellen sich Schwierigkeiten mit der Erkennung des Betriebsmodus durch hohe Spannungsabfälle bei hohgen Ladeströmen ein. Eine Doktorarbeit braucht man daraus aber nicht zu machen.


    Das Minuskabel sollte nicht unter 1,5mm² dick sein. Wenn es länger ausfällt empfehle ich 2,5mm².


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,
    Erstmal muss ich sagen daß die Saftschubse nun seit 2 Jahren eingebaut ist und ich keinerlei Probleme damit habe (Sommer: Kompressorkühlbox, Winter: fast täglicher Betrieb mit der Standheizung) und noch nie eine leere Starterbatterie hatte! Alles funktioniert wunderbar.
    Nun hat sich eine neue Frage aufgetan da ich eine drehbare Sitzkonsole (Doppelsitzbank) eingebaut habe. Die Zweitbatterie mit Saftschubse steht darauf, Minus der Batterie und Masse der Saftschubse ist an das Sitzgestell (Fahrzeugmasse) angeschlossen. Durch das lösen der Schrauben um das Sitzgestell zu drehen hat selbiges keinen Kontakt mehr zur Fahrzeugmasse, somit geht die Saftschubse aus. Nun will ich das Minuskabel der Batterie zur Starterbatterie führen um dort an Minus anzuschliessen, jetzt die Frage zum Masseanschluss der Saftschubse: Kann ich das Massekabel (Saftschubse) mit dem Minuskabel (von Zweitbatterie zur Starterbatterie) verbinden oder soll ich das Massekabel auch zum Minuspol der Starterbatterie führen, oder irgendwo Fahrzeugmasse abgreifen (wäre die mir am wenigsten praktikable und umständliche Lösung)!?

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