Saftschubse alt Tiefentladungsschutz

  • Hallo Tom,
    Ich bin neu hier und habe versucht mich etwas in das Thema einzulesen. Ich bin gerade dabei eine Stromversorgung für ein T5 Womo zu konzepieren und dabei über die Saftschubse gestolpert. Was ich verstanden habe ist, daß die Saftschubse erstmal ein Trennrelais ohne D+ anschluß ist und ich meine Geräte wie Kühlbox, Standheiung usw. wie üblich verbauen kann. Die am Bordnetz angeschlossenen Geräte wie Radio usw. laufen weiter über die S- Batterie. Falls die S- Batterie schwächelt wird über die V- Batterie die S- Batterie "nachgeladen". Wie sieht es denn bei der V- Batterie mit dem Schutz vor Tiefentladung aus. Ist hier ein Batteriewächter nötig? Hohlt sich die V- Batterie den Strom von S- Batterie bis garnix mehr geht? Wenn das so ist wie kann ich mich vor Tiefentladung schützen?

  • Hallo,


    die Saftschubse lädt nur dann die Verbraucherbatterie, wenn der Motor läuft und die Lichtmaschine Strom erzeugt.


    Umgekehrt wird das primäre Netz der Starterbatterie so lange von der Saftschubse aus der Verbraucherbatterie mit 13V versorgt, wie der Ladezustand der Versorgungsbatterie dazu ausreicht. Ist der Ladezustand der Versorgungsbatterie zu tief abgesunken, schaltet sich die Saftschubse ab.


    Wenn man Verbraucher aus der Versorgungsbatterie versorgt, muss man jedoch selbst darauf achten, dass die Entladung der Versorgungsbatterie rechtzeitig beendet wird. Dazu kann man einen (passend eingestellten) Tiefentladeschutz verwenden. Am besten ist es immer, wenn die angeschlossenen Verbraucher selbst bereits solche Tiefentladeschutzsysteme eingebaut haben, weil diese dann (hoffentlich) auf die korrekte Abschaltspannung eingestellt sind. Gerade dies ist bei Tiefentladeschutzsystemen, die extern angebaut werden, prinzipbedingt leider regelmäßig nicht der Fall.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,
    Danke für die schnelle und verständliche Antwort. Wonach richtet sich der Wert kann ich den evtl. selbst ermitteln? Die Batteriewächter die ich bis jetzt gesehen hatte hatten eine fest definierte Abschaltung bei 11,2V ist das dann unsinnig. ?(
    Gruß Luggi

  • Die Abschaltspannung hängt von der Höhe des Entladestroms ab. Wenn man mit hohem Strom entlädt sind 11,2V viel zu hoch, bei niedrigem Strom aber zu niedrig. Einerseits muss der ohmsche Innenwiderstand des Akkus berücksichtigt werden, damit der Tiefentladeschutz nicht viel zu früh abschaltet, andererseits sollte es bei der Entladung mit geringem Strom vermieden werden, zu große Sulfatkristalle zu bilden, was eine deutlich erhöhte Abschaltschwelle erforderlich macht.


    Deshalb ist es günstig, wenn der Tiefentladeschutz bereits in die Verbraucher eingebaut ist, denn deren Hersteller weiß natürlich, wie hoch die Stromaufnahme seiner Produkte ist und kann dann eine sinnvolle Abschaltspannung wählen.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom
    Das die Lebenszeit der Batterie maßgeblich von der "art" der Stromentnahme abhängig ist wusste ich bereits. Dass ich hieraus die Abschaltspannung ableiten lässt nicht.
    Bei den Kühlschränken ist eine Abschaltung tatsächlich integriert, bei der Standheizung wohl eher weniger, dazu habe ich keine Angaben. Das LED Licht sollte eher keine Rolle spielen, für Gleichrichter und Laptop gibt es kaum Werte d.h. ich sollt besser selbst überwachen und möglichst hochdimensionieren was bei den Platzverhältnissen nicht leicht sein dürfte. In anderen Beiträgen habe ich gelesen, dass die gängen und teuren Kontrollpanels wohl auch nicht wirklich ein geeignetes Mittel darstellen. Ich sollte mir also dein Monitoring zulegen um möglichst die Bordbatterie überwachen zu können und niedrige Ströme möglichst vermeiden.
    Danke für deine Hilfe
    Luggi

  • Wie meinst Du das, dass die Lebenszeit von Bleiakkus von der Art der Stromentnahme abhängt? Niedrige Ströme sind im Grunde kein Problem, sie führen nur zu groben Strukturen innerhalb der Platten. Wenn man diese durch ausreichend verlängerte Ladezeiten wieder vollständig zurückbildet, ist ja alles gut. Wenn...


    Wenn Du allerdings meintest, dass Zyklen generell Lebensdauer kosten, dann wäre das natürlich korrekt.


    Grüße, Tom

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