microcharge-Regler an LiFePO4-Akku

  • Schon seit einigen Jahren gibt es Akkus mit der Lithium-Eisenphosphat-Technologie, zunächst als Einzelzellen im Modellbau-Bereich, oder dann als Akkupack in E-Bikes etc. Inzwischen werden sie auch als Ersatztypen für die Blei-Säure-Akkus in unseren Kraftfahrzeugen angeboten, hauptsächlich für Motorräder und Roller, aber auch in Einzelfällen bereits für PKW. Da die Preise inzwischen denen einer Top-Batterie von Hawker (Odyssey AGM-Reinblei) nahekommen, erwäge ich den zukünftigen Einsatz, wenn der vor 2 Jahren erneuerte Blei-Akku in meinem Motorrad verbraucht sein wird. Ich sehe folgende Vorteile eines LiFePO4:


    - hat bei 4 Zellen in Reihe eine sehr ähnliche Nenn- und die gleiche Ladeend-Spannung wie ein 12V-Pb-Akku, weshalb bei einer Umrüstungkeine Änderung an Regler oder Generator nötig wird
    - er kann daher mit vielen herkömmlichen Ladegeräten aufgeladen werden
    - er enthält keinen aggressiven Säuren- oder Laugen-Elekrolyt und ist hermetisch dicht, daher ist eine Korrosionsgefahr weitgehend gebannt
    - im Gegensatz zu den sog. Li-Ionen-Akkus (LiCoO2-Technologie, z. B. in Laptops oder Mobilfonen) ist keine gefährliche exotherme Reaktion zu erwarten, d. h. er ist eigensicher
    - er ist wesentlich leichter, ca. 1/3 - 1/4 eines vergleichbaren Bleiakkus
    - 90% der Ladung ist entnehmbar ohne wesentlichen Spannungsverlust, beim Pb-Akku sind es nur 30-40%; dadurch kann man die den Kapazitäts-Wert (Ah)
    deutlich reduzieren, bzw. hat beim Betrieb als Zweit-Akku mit gleicher Nennkapazität eine deutlich längere Betriebsdauer
    - die Folge: der Akku ist sehr klein
    - er kann in jeder Einbaulage montiert werden
    - eine verschwindend geringe Selbstentladung (wie bei der Hawker Odyssey) wird versprochen und auch bereits berichtet, nahezu die volle Kapazität verbleibt auch nach mehr als 6 Monaten Standzeit, eine Erhaltungsladung ist überflüssig
    - lt. Herstellern und ersten Erfahrungsberichten ist ziemlich sicher eine deutlich längere Haltbarkeit bzw. Zyklenzahl gegeben


    Nachteile sind:


    - Ladegeräte mit Desulfatierungsfunktion (U>15 Volt) können eine dauerhafte Beschädigung herrvorrufen, falls diese Funktion an einem LiFePO-Akku aktiviert wird
    - eventuell der mit der Temperatur stark fallende CCA-Wert; so "sollen" ab -5-10°C Startschwierigkeiten zu erwarten sein


    Worüber ich leider bisher keinerlei Informationen in Fach-Literatur und WWW fand, ist der Verlauf der Lade-Endspannung mit der Temperatur bei der LiFePO-Technologie. Der microcharge-Regler hat ja eine Blei-Säure-Charakteristik, die nicht angepasst, ja eventuell sogar ungeeignet oder schädlich ist. Meine Frage ist daher:
    Hat jemand Informationen dazu, bzw. eventuell bereits Betriebserfahrungen? Die Frage geht auch an den Forumsbetreiber und Regler_Entwickler; vielleicht gibt es ja scchon bald eine LiFePO-Variante des microcharge.


    Gruss

  • Die genauen Ansprüche an Ladestrom und -Spannung der verschiedenen LiFePO4-Akkus kenne ich auch nicht. Hier sollte man den Akkuhersteller befragen, der sollte über diese Informationen verfügen.


    Wenn sich diese Akkutechnologie weiter verbreitet, wird es auch hierauf spezialisierte Laderegler geben. Bisher pendelt die Nachfrage dafür aber um den Nullpunkt. Was mich selbst ziemlich wundert, denn eigentlich ist die Bleiakkutechnologie schon seit über 30 Jahren überholt. Bleiakkus eigenen sich einfach nicht für zyklische Ladungen/Entladungen, sie verschleißen zu schnell, sind zu schwer und nicht mal schnellladefähig. Aber leider liegen die Preise pro Ah zwischen den Systemen so weit auseinander, dass sich noch immer kein ausreichender Marktanteil der technisch viel besseren LiFePO4-Akkus ergibt.


    Grüße, Tom

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