DBS mit Lithium-Ionen-Akku?

  • Hallo Tom,


    ich möchte meinen Pickup für Campingzwecke mit einem Doppelbatteriesystem und 1000W Wechselrichter ausstatten. U. a. aus Platzgründen wäre mir ein Lithium-Ionen-Akku (12V, 90 Ah) am liebsten. Gibt es mittlerweile Lösungen für den Anschluß an die Lima oder sagt die Praxis nach wie vor "nein"?


    Vielen Dank und freundliche Grüße
    Epiktet

  • Hallo,


    ja, da gibt es schon seit einiger Zeit LiFePo4-Akkus, die sich direkt an 12V-Fahrzeugnetze anschließen lassen. Diese Akku besitzen teilweise sogar eine integrierte Elektronik, welche z.B. den Ladestrom auf zulässige Werte beschränkt. Leider aber noch immer recht teuer. Jedoch rechne ich mit einer gegenüber Bleiakkus drastisch vergrößerten Zyklenmenge, insbesondere bei tiefen Zyklen.


    Einfach mal nach LiFePo4 googeln, dann findest Du sie.


    Grüße, Tom

  • Ja. Die kenne ich. Kann ich also einfach mit Trennmosfet wie einen zweiten Bleiakku installieren? Würdest Du mir, wenn ich mich mich entschieden habe, alles soweit konfigurieren und verkaufen? Also Mosfet, Sicherung, Kabel, Spannungsmesser,...


    Gruß Tilo

  • Ja, man kann Trenn-MOSFETs und LiFePo4-Zweitakkus durchaus kombinieren. :) Auch Saftschubse mit LiFePo4-Stützakku ist möglich.


    Einfach die benötigten Kabellängen, Querschnitte und Anschlüsse nennen, dann erstelle ich ein Angebot.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    ich möchte demnächst zur Tat schreiten und die oben angedeuteten Arbeiten angehen.



    Als Versorgungsbatterie plane ich eine Victron Lithium Batterie 12,8V 60Ah LiFePO4 LFP-BMS hinter der Rückbanklehne anzubringen. Angeschlossen werden sollen eine 12V-Steckdose (überwiegend mit Kompressorkühlbox 43W) und ein Wechselrichter Votronic SMI 1000ST. Ja, ich weiß! Was soll der an einer 60Ah-Batterie? Ich bin mit Dachzelt unterwegs und habe für Feuchtperioden einen Heizlüfter (niedrigste Stufe 450W) dabei. Ab und zu stehe ich auch mal fernab jeglicher Steckdose und möchte trotzdem, dafür reichen 20 min Warmluftpusterei aus, vor dem Zubettgehen das Schlafgemach angenehm klimatisieren. Ja, das tut man nicht! Batteriestrom in Wärme zu verschrotten...Ist für mich aber die einfachste aller Möglichkeiten. Es sei denn, ich habe eine übersehen :rolleyes:


    Folgende Überlegungen habe ich angestellt:


    Entladetiefe 90%. 93% Wirkungsgrad Wechselrichter. Alterung deutlich geringer als bei Bleisäure, ich rechne mit 10% Kapazitätsverlust. Ladung auf vielleicht 80%. Ergibt ca. 40Ah, die realistisch gesehen zur Verfügung stehen sollten.
    Mit der Starterbatterie verbunden werden soll LiFePO über Dein 300A-Trenn-MOSFET(Lima 140A) und 35qmm Kabel(ca. 4m, muss aber noch messen). Ob ich die Masse mit einem Minus-Kabel von der Starterbatterie holen muss, weiß ich nicht. Vielleicht kann man auch ein kurzes Stück an die Karosserie anklemmen.


    Wenn ja, wo? Muss ich wahrscheinlich meinen KFZ-Meister fragen.


    In der Nähe der Starterbatterie will ich das Plus-Kabel, das zum Trenn-MOSFET führt, mit einer 200A-Sicherung schützen.


    Sicherung zum Wechselrichter? Sind max. 50cm Leitungslänge.


    Sicherung zur 12V-Steckdose. Welche Dimension? Für die Kühlbox reichen 10A, oder? Für welche Stromstärke sind die 12V-Dosen ausgelegt?


    Ist das elektrotechnisch soweit in Ordnung? Für Kritik und Hinweise bin ich dankbar. Wenn das alles so machbar ist, würde ich sämtliches Material bei Dir kaufen. Genaue Liste dann per E-Mail.


    Vielen Dank und Grüße, Tilo.

  • Man sollte mal beim Hersteller des LiFePo4-Akkus anfragen, ob der Ladestrom vom Benutzer begrenzt werden muss, oder ob der Akku bereits eine Ladestrombegrenzung eingebaut hat. Meines Wissens haben die meisten LiFePos sowas schon gleich mit drin (drum kosten sie auch so viel). Das hätte dann den Vorteil, dass man den kleinen 120A-Trenn-MOSFET verwenden kann und nicht den großen kaufen muss, der ja etwas teurer ist. Allerdings muss bei Verwendung des kleinen Trenn-MOSFETs der durch ihn fließende Gesamtstrom bei laufendem Motor auf max. 120A begrenzt werden! Bei gleichzeitigem Betrieb von dicken 12V-Verbrauchern also bitte daran denken.


    Sicherungen werden bei langen Batteriekabeln dazu verwendet, um die Kabel gegen Abbrennen bei Kurzschlüssen zu schützen. Das setzt natürlich voraus, dass die Kabel so dicht wie möglich an den Batterie-Pluspolen eingebaut werden, denn alles vorher ist ja zwangsläufig ungeschützt. Der Wechselrichter hat vermutlich die Sicherung bereits eingebaut (eine Kabelsicherung ersetzt das aber nicht, außer das Kabel ist sehr kurz und gut gegen Kurzschlüsse gegen Karosseriemasse geschützt), für die Steckdose (die meisten sind auf 10A ausgelegt, steht meist dabei) würde ich eine 16A Sicherung empfehlen, die optimalerweise von außen zu wechseln ist. Es gibt entsprechende Steckdosen, bei welchen sich die Sicherung gleich neben der Steckdose befindet, so dass man sie im Fall des Falles leicht tauschen kann. Wenn die Steckdose 20A verträgt, kann man eine 30A Sicherung vorsehen. Die Sicherungen sollen auch hier nur gegen Kurzschlüsse absichern, nicht gegen Überlast. Liegen Laststrom und Sicherungs-Nennstrom zu nahe beieinander, kann es bei lange fließenden hohen Strömen zu thermischen Problemen kommen, so dass Gehäuseteile sich verformen u.ä. Also die Sicherungen immer etwas überdimensionieren. Sie müssen aber bei einem Kurzschluss sicher auslösen.


    Grüße, Tom

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort. Zum von mir favorisierten LiFePo4-Akku wird ein externes Batterie Management System Victron BMS 12/200 angeboten, das offensichtlich auch die Trenn-Funktion zur Starterbatterie bietet. Was mache ich nun? Eigentlich wollte ich gern Dein Trenn-MOSFET verbauen, weil mich die Vorteile überzeugt haben und ich nicht weiß, wie im Victron BMS getrennt wird (Relais oder MOSFET).
    Bin gerade etwas überfordert... Mal sehen.


    Gruß Tilo

  • Das scheint mir aber doch so:
    " Das BMS ich wichtig um Ihre Batterie den Generator und Ihre Verkabelung zu schützen !
    - Das BMS verhindert das Entladen der Starterbatterie durch angeschlossene Lasten
    - die Aufbaubatterie wird erst geladen, wenn die Spannung der Startbatterie höher als 13V ist
    -Ein Stromfluss von der Aufbaubatterie zur Starterbatterie wird verhindert, somit wird Ihr Lithium-Akku vor Beschädigung durch übermäßige Entladung geschützt.
    - Der Ladestrom wird elektronisch auf ca. 80% des Wertes der AB-Sicherung begrenzt.
    - Unterbrechen bzw. Abschalten der Last, wenn die Spannung einer Batteriezelle unter 2,5 V abfällt
    - Stoppen des Ladevorgangs, wenn die Spannung einer Batteriezelle auf über 4,2 V ansteigt.
    - Abschalten des Systems, wenn die Temperatur der Zelle/Zellen die maximal zulässigen Werte übersteigt"

  • Ah...Entschuldige bitte. Hatte Dich so verstanden, dass ein Trenn-MOSFET trotzdem nötig sei.


    Was sagst Du zu dem hier? Müsste doch mit Deinem Trenn-MOSFET funktionieren.


    Batterie Management System Victron VE-Bus BMS


    Abschalten bzw. Trennen von Lasten im Fall einer unmittelbar bevorstehenden Unterspannung
    Reduzieren des Ladestroms im Falle einer unmittelbar bevorstehenden Zell-Überspannung bzw. Übertemperatur (für VE.Bus Produkte, siehe unten)
    Abschalten bzw. Trennen der Batterie-Ladegeräte im Falle einer unmittelbar bevorstehenden Zell-Überspannung bzw. Übertemperatur.


    Gruß Tilo.

  • Das Schaltbild welches zum Batterie Management System Victron VE-Bus BMS gehört zeigt, dass noch ein weiterer Bestandteil benötigt wird, welcher die Zweitbatterie mit Ladestrom von der Lichtmaschine versorgt. Ähnlich wie es auch ein Trenn-MOSFET tut. Aber ob sich ein Trenn-MOSFET mit diesem System verträgt weiß ich beim besten Willen nicht. Ich würde bei einem System bleiben und nicht unnötig mischen.


    Grüße, Tom

  • Dank für die Antwort. Fazit:


    Entweder diesen LiFePo-Akku mit dem BMS incl. Trenn-Funktion oder einen Akku finden, der eine Strombegrenzung eingebaut hat und dann mit Deinem Trenn-MOSFET kombinieren?


    Gruß Tilo.

  • Nein, tut mir leid. Mir fehlen bisher die praktischen Erfahrungen mit dieser Technik, geschweige denn, dass ich nun gerade bestimmte Fabrikate und Typen besonders empfehlen könnte. Kommt sicher noch...


    Grüße, Tom

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