Trennmosfet klackt am Ctek

  • Hallo Tom,


    ich habe vor relativ kurzer Zeit ein Doppelbatteriesystem in meinem Defender verbaut, so wie es hier schon öfter skizziert wurde. Mit Batterieumschalter (1,2, all, off), Batterietrennschalter zum Parallel-Schalten und eben dem Mosfet.
    Ein Ladekabel für das Ctek-Ladegerät habe ich direkt an die Starterbatterie angeschlossen.
    Jetzt im Urlaub fällt mir allerdings auf, dass das Mosfet bei nicht laufendem Fahrzeug, aber ladendem Ctek klackt und synchron dazu die LED blinkt. Ladegerät befindet sich in Phase 3 falls das interessant sein könnte. Die Verbraucher an der Versorgerbatterie sind momentan alle entfernt.


    Liegt es an der zu leeren Versorgerbatterie oder was könnte die Ursache sein?


    Grüße Markus

  • Der Trenn-MOSFET schaltet abhängig von der Spannung an der Starterbatterie ein oder aus. Ist dort ein Ladegerät angeschlossen, welches die Spannung ständig hoch- und runterfährt, muss sich der Trenn-MOSFET zwangsläufig jedes mal bei Überschreitung von 13,3V ein- und bei Unterschreitung von 13,0V ausschalten. Beim Umschalten ergibt sich das genannte Klack-Geräusch.


    Empfehlung:


    1. Bei Einsatz eines Trenn-MOSFETs nicht ständig an der Starterbatterie herumladen, sonst tritt das gezeigte Problem zwangsläufig auf (siehe auch https://www.microcharge.de/for…?page=Thread&threadID=145). Üblicherweise benötigt die Starterbatterie nur Serviceladungen zur Auffrischung im vierteljährlichen Turnus, aber keinesfalls dauernde "Erhaltensladung". Wenn's nicht anders geht: Hilfsweise Trenn-MOSFET abschalten (Minusanschluss des Trenn-MOSFETs mit Schalter trennen.)


    2. Möglichst keinen "Tischlader" mit Programmsteuerung verwenden, sondern Lader, die auch zur Ladung bei gleichzeitiger Versorgung von Bordnetzen geeignet sind. Letzteres ist bei programmgesteuerten Ladern aber praktisch nie der Fall, weil die beliebte (wenngleich technisch unsinnige) IUoU-Programmsteuerung nun mal zwingend den alleinigen Zugriff auf den zu ladenden Akku erfordert.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    ich habe vor relativ kurzer Zeit ein Doppelbatteriesystem in meinem Defender verbaut, so wie es hier schon öfter skizziert wurde. Mit Batterieumschalter (1,2, all, off), Batterietrennschalter zum Parallel-Schalten und eben dem Mosfet.

    Und an dieser Stelle frag ich mich welchen Sinn das macht, Schalter UND MosFET zu verwenden?
    Der Einzige Sinn wäre ja den MosFET zu überbrücken???


    Mach doch mal einen Schaltplan WIE du das Aufgebaut hast

  • OK, mit einem minusseitig geschalteten Umschalter funktioniert mein Vorschlag natürlich nicht. Ich ging jetzt davon aus, dass die Abgänge der Batterie-Pluspole in Richtung der Verbraucher geschaltet würden. Wenn man minusseitig schaltet, muss ja alles über den Schalter fließen, Ladestrom wie auch Entladestrom.
    Grüße, Tom

  • Ich werde es dann einfach so machen, dass ich an der Verbraucher auch noch ein Ctek-Adapterkabel installiere. Dann kann ich die Starter per Umschalter isoliert laden und die Verbraucher auch. Hintergrund der Ladeaktion war es nämlich nach zwei Tagen auf einem Campingplatz die Verbraucher aufzuladen.


    Vielen Dank für deine Hilfe und das tolle Gerät.


    Grüße Markus

  • Hallo Markus, hallo Tom,



    diese Woche das MOSFET bestellt und zack wars da!


    Tom, super Organisation und schneller Versand! TipTop.
    Interessanter Weise habe ich gleiches Verhalten beim Laden mit meinem CTEK MXS 7.0 festgestellt.
    Ich habe bisher das Adapterkabel des C-TEK an der Starterbatterie angeschlossen gehabt.
    Nun habe ich "einfach" die Verbraucherbatterie mit dem MOSFET an die Starter Batterie drangehängt.


    Beim Laden mit dem CTEK klackt nun auch immer die grüne/gelbe LED, während der Fahrt wird ganz normal geladen und alles ist super.


    Was mir aufgefallen ist, dass das CTEK nach ca. 1 Stunde laden sehr heiß wurde, speziell auf der Unterseite des Ladegerätes.


    Warum will ich unbedingt die Starterbatterie mitladen?
    Meine Verbraucherbatterie war etwa bei 12V Spannung, C-TEK Anzeige "leer / 1.Stufe". Meine Starterbatterie war voll / 4. Stufe CTEK, dann bin ich kurz (4km) mit installiertem MOSFET gefahren um alles zu testen.


    Danach habe ich das Ladegerät an beide Batterien separat kurz angedockt um zu sehen wie der Ladezustand ist.
    Siehe da, beide Batterien haben nun an der C-TEK Anzeige die 2. Stufe erreicht. D.h. für mich, in kurzer Zeit wurde das Potenzial auf beide Batterien verteilt.



    Aufgrund der, wir nennen es nun mal "Erfahrung", möchte ich gerne die Starterbatterie mitladen und somit beide Batterien parallel laden, damit diese beide immer voll sind, wenn Landstrom zur Verfügung steht.



    Da es mit dem CTEK nicht funktioniert Frage ich mich ob dies mit deinem BC1210 modified möglich wäre?
    Wie verhält es sich mit der Wärmeentwicklung des Ladegerätes, ist diese dann auch so stark wir beim CTEK?
    Oder spricht etwas generelles gegen meine Bedenken oder Vorstellungen?
    Stimmt meine Annahme mit der recht schnellen Verteilung des Potenzial auf beide Batterien?


    Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich freuen.


    Vielen Dank und euch allen einen schönen Sonntag.
    Lieben Gruß vom Philipp

  • Hallo Philipp,


    die erhöhte Wärmeentwicklung bei Deinem Ladegerät liegt am deutlich erhöhten Energiedurchsatz: Der Ladestrom ist größer und er fließt für längere Zeit. Rein passiv gekühlte Ladegeräte erhitzen sich dann notwendigerweise stärker, als würden Sie nur eine einzelne Batterie laden. Allerdings sind typische programmgesteuerter Lader wie die Geräte von CTEK für die Zusammenarbeit mit aktiv arbeitenden Schaltsystemen wie meinen Trenn-MOSFETs auch nicht gut geeignet. Die Programmsteuerung geht natürlich davon aus, dass der Lader wie ein Tischlader betrieben wird und eine Batterie exklusiv zur Verfügung hat. Innerhalb des Ladeprogramms werden verschiedene Lade- und Messphasen durchlaufen, die dann, wenn ein Trenn-MOSFET die Zweitbatterie von sich aus zu- bzw. abschaltet unplausible Messwerte erkennen und so aus dem Tritt kommen können. Die Folge ist dann regelmäßig ein verfrühter Abbruch der Ladung und im weiteren nicht richtig voll aufgeladene Batterien. Daher sollte man besonders beim Wunsch, die Ladung eines Gesamt-Batteriesystems mit Trenn-MOSFET komplett über die Starterbatterie abzuwickeln, mit speziellen Ladegeräten arbeiten, die nicht "intelligenter" sind als nötig. Man würde sonst schnell feststellen, dass "künstliche Intelligenz" nicht halb so schlau ist, wie man glaubt. Allerdings kann man den Ladern ja auch keinen Vorwurf machen, weil die ja nicht für einen solchen Anwendungsfall entwickelt wurde. Mit dem BC1210 hat man hier schon deshalb keine Schwierigkeiten, weil es keine komplizierte "Programmsteuerung" gibt. Der Lader arbeitet ganz normal als Ladestromquelle, bis die Stromaufnahme der Batterien ein vorher eingestelltes Minimum unterschreitet, was die Vollladung signalisiert. Dann schaltet das Gerät ab, bis die Schwebespannungsschwelle von 13V wieder unterschritten wird, um dann einen erneuten Ladezyklus zu starten. Wenn die Batterien zu diesem Zeitpunkt bereits voll geladen sind, wird die so angestoßene Ladung nur sehr kurze Zeit dauern und das Gerät schaltet dann erneut ab. Auf diese Weise kann man auch ganze Batteriesysteme längere Zeit am Lader belassen, ohne Gefahr von Überladung. Es ist allerdings nötig, den Kapazitätsumschalter auf den am besten passenden Wert einzustellen.


    Beide Batterie nehmen sehr schnell dasselbe Potential an, wenn der Trenn-MOSFET beide Batterien verbindet und ein ausreichender Ladestrom fließt. Allerdings kann kein Strom von der Zweitbatterie zur Starterbatterie fließen, das wird durch die Diodenfunktion des Trenn-MOSFETs verhindert.


    Die Kühlung des BC1210 ist durch die Zwangskühlung mittels thermisch geregeltem Lüfter unproblematisch. Das Gerät kann nicht überhitzen, wenn man es nicht gerade in einen Schuhkarton o.ä. einbaut.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    vielen Dank für deine sehr ausführliche und schnelle Antwort, jetzt ist mir das verhalten des CTEK ´s und deines MOSFET´s verständlich.
    Deiner Schlussfolgerung nach sollte es also mit dem BC1210 prinzipiell funktionieren.


    Siehe deine Erklärung beim Post: https://www.microcharge.de/for…?page=Thread&threadID=686
    So wie ich es verstehe ensteht aber prinzipiell bei deinem Lader kein Problem.
    Es "dauert" dann etwas länger, bis der Stromhunger gebändigt ist und auf dem Level ist bei welchem dann das MOSFET aufgrund des Spannungsabfalls nicht mehr abschaltet. Bitte korrigiere mich falls ich falsch liegen sollte.


    Vielen lieben Dank & beste Grüße Philipp

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