Batterien - AGM, Blei Säure - Welcher nutzbare Inhalt? Welche Ladeendspannung?

  • Hallo,

    kann mir mal jemand sagen, wieviel man eigentlich aus den
    Bleibatterien praktisch entnehmen kann? Bei den LiFeYPo4 sind es 91%,
    danach sinkt die Spannung in den Gefahrenbereich.



    Habe eine "gebrauchte" AGM mit 70Ah bekommen, welche als
    Leerlaufspannung gerade mal 12,3V einen Tag nach Volladen anzeigt und
    eben nicht 13,0 oder 13,3. Manchmal sind es zudem nur 12,0V.



    Ich hab sie mal vollgeladen und danach alle Lampen angemacht und
    binnen 3h entladen. Beim Neuladen erklärte das Ladegerät 50Ah
    reingeladen.



    Mit den 50Ah wäre ich mal noch einverstanden, wären 71% und denke mal, dass das für die 3h Schnellentladung normal sein könnte, während 12,0
    oder 12,3V eher wie ein langsamer Absterbeprozess aussehen. Dazu passen aber keine 50Ah die rein gehen oder 2-3h volles Licht im Stand ohne Motor.




    Eine alte Nassbatterie hatte bei so einem Absterben gerade mal noch 26Ah aufgenommen.


    2.

    Hat jemand eine AGM bei sich und kann mal die Spannung life messen gerade?


    Grüße

  • Wenn die Leerlaufspannung einer voll aufgeladenen 12V-Bleibatterie nur 12,3V beträgt, ist die Elektrolytdichte trotz Vollladung relativ niedrig. Die Leerlaufspannung bildet die Elektrolytdichte direkt ab. Dieser niedrige Wert weist auf Teilsulfatierung hin: Ein Teil des Aktivmaterials liegt als inaktives Bleisulfat vor, das keine Ladung mehr annimmt, weshalb der Ladeprozess vom Ladegerät vorzeitig abgebrochen wird. Folge: Geringe Kapazität und geringe Leerlaufspannung.


    Hier würde es sich anbieten, die Ladestrategie einmal grundlegend zu ändern, um das inaktive Bleisulfat wieder zu reaktivieren.


    Man kann Bleiakkus bis hinunter auf 1,75V entladen, spätestens dann muss die Entladung beendet werden. Bei hohen Entladeströmen muss man natürlich den Innenwiderstand des Akkus bei der Entladeschlussspannung berücksichtigen.


    Grüße, Tom

  • Bringt dann ein straffes Laden-Entladen-Laden mit 30-40A etwas, was ihn frei pustet? Ohne dass die Ladespannung sehr ansteigt, nahm er diesen Strom lange freiwillig an, als ich ihn insgesamt das 3x lud. Hatte dann mit 13,8V Ladespannung, eben auch sehr niedrig, schon seine 45Ah drin.

  • MXTS 40 8-SCHRITT-LADUNG


    1SCHRITT 1DESULPHATION (ENTSULFATIERUNG) Eine pulsierende Spannung entfernt Sulfat von den Bleiplatten der Batterie, wodurch die Batteriekapazität wiederhergestellt wird.
    2SCHRITT 2SOFT START (Sanftstart) Prüft, ob die Batterie Ladung aufnehmen kann. Wenn die Batterie OK ist, beginnt der Ladevorgang.
    3SCHRITT 3BULK (HAUPTLADUNG)Laden mit Maximalstrom bis zum Erreichen von ca. 80% der Batteriekapazität.
    4SCHRITT 4ABSORPTION, BATTEREINSATZBEREIT Laden mit schwächer werdendem Strom bis zum Erreichen von bis zu 100% der Batteriekapazität.
    5SCHRITT 5ANALYSEPrüft, ob die Batterie Ladung halten kann. Batterien, die keine Ladung halten können, müssen eventuell ausgetaus-cht werden.
    6SCHRITT 6RECOND (REKONDITIONIERUNG Instandsetzungsfunktion (RECOND.) für tief entladene Batterien.
    7SCHRITT 7FLOAT, BATTERIE VOLLSTÄNDIG GELADENDie Batteriespannung wird auf ihrem Maximalwert gehalten, indem sie mit konstanter Spannung geladen wird.
    8STEP 8PULSE(IMPULS), WARTUNGSLADUNG Die Batteriekapazität wird bei 95–100 % gehalten. Das Ladegerät überwacht die Batteriespannung und gibt, sobald erforderlich, einen Ladeimpuls, um die Batterie vollständig geladen zu halten.


    Kanns das CETEK oder doch nur warme Luft?


    https://www.ctek.com/storage/m…roductsheet-low-DE-DE.pdf


    Wenn man nicht wenigstens 50-80% der Sulfatierung wegbekommt, ist alles nur warme Luft.

  • Jaja, ich weiß: Diese programmgesteuerten Lader erfreuen sich ganz besonderem Zuspruchs. Nur das man damit die Sulfatierung nicht wegbekommt, weil sie viel zu früh abschalten. :whistling:


    Man kann Bleisulfat aber durchaus wieder abbauen. 8o Soweit sich noch nicht zu große Kristalle gebildet haben, hilft eine schon längere Ladung (24 -36h) mit deutlich erhöhter Ladespannung (2,55V/Zelle) z.B. über ein geeignetes Netzgerät schon sehr viel. Du wirst feststellen, dass danach Kapazität und Leerlaufspannung ganz erheblich angestiegen sind. Allerdings steigt zusammen mit einer solchen Ladung bei erhöhter Ladespannung leider auch die Gitterkorrosion. Man sollte also nicht zu oft eine solche "Hochspannungsladung" durchführen. Ein guter Kompromiss ist mit starker Pulsladung wie z.B. mit dem Power-Pulsar zu erreichen. Durch das stark asymmetrische Impuls/Pausen-Verhältnis erfolgt eine wirksame Sulfatierung und zugleich bleibt die Gitterkorrosion auf ein Minimum beschränkt.


    Grüße, Tom

  • Ich habe auch ein CTEK. Im Recond Modus fährt es einfach die Voltzahl hoch und je nach Modell lässt es diese dann zwischen 2 und 8 Stunden "stehen".. Bei meinem Modell macht es das mit bis zu 5A... Das lässt die Akkus ordentlich blubbern. Allerdings ist der Zeitraum meines Achtens viel zu kurz um wirklich zu Desulfatieren - und die Stromstärke zu hoch.. Besser wäre eine relativ kleine Stromstärke und dann wesentlich länger "überladen".. Durchaus auch mal ein paar Tage... So zumindest meine Beobachtungen bis jetzt.

  • Dem kann ich nur zustimmen. Ich verwende für diesen Zweck mit großem Erfolg preisgünstige und präzise Labornetzteile, die sich in der Spannung sehr schön einstellen lassen. 15,2V über 18 bis 24h heben die Schwebespannung einer deutlich ansulfatierten 12V-Bleibatterie sehr schön von 12,2 auf 12,9V an. Die Edelausführung solcher Netzteile eignet sich auch perfekt zum Laden selbst großer Akkus praktisch jeder Technologie bis hinauf auf 32V und ist mit einstellbarer Strombegrenzung zwischen 50mA und 10A ausgerüstet. Auch kann man hiermit perfekt die zum Lade/Entladeschema (Zyklisch/gemischt/StandBy) passende Ladespannung einstellen. Ich hab da gerade was in der queue... :thumbsup:


    Grüße, Tom

  • Ich habe mit dem CTEK5 mal einen Versuch gemacht:


    Bei einem 40Ah Akku (Starterbatterie, offen, Flüssiges Elektrolyt), der nach normalem Aufladen nur unzureichenden Särelevel hatte, hab ich das CTEK so eingestellt:


    - AGM Recond "kleiner Akku" - in dem Modus fährt es mit max. 0,8A auf bis zu 14,7 Volt (temperaturkompensiert) hoch (max 8h) und hängt dann eine 6 Stunden 15,8V / 0,3A Phase dran.


    Nach zwei solcher "überladezyklen" hatte sich die Säure fast vollständig erholt, jetzt häng ich noch einen dritten Zyklus dahinter.


    Eine Behandlung mit dem Powerpulser wäre auf Dauer wohl schonender für das Gittermaterial. Aber für "grad nix anderes da" und "auf die Schnelle" scheint diese Methode aber zumindest bei diesem 40Ah Akku zu funktionieren..

  • 15,8V sind natürlich schon grenzwertig hoch. Man muss bei einer "Temperaturkompensation" auch immer sehr darauf achten, dass die Temperatur des Akkus gemessen wird, nicht die Temperatur des Ladegerätes. Meist gibt es aber aus Kostengründen (und um dem Anwender keine Umständlichkeiten beim Umgang mit einem externen Sensor zu bereiten) keine externen Temperatursensoren zur Befestigung am Akku und dann ist eine Temperaturkompensation - bzw. eine Absicherung des Akkus gegen einen termal-runaway - natürlich irreführender und gefährlicher Unsinn.


    Grüße, Tom

  • Da hast Du natürlich Recht. In meinem Fall ging die Voltzahl so hoch aber nie rauf, dafür war wohl der Strom zu gering in dieser Kombination mit diesem Akku. Astrein is das aber natürlich nich :)
    Externe Tempfühler wären natürlich besser, keine Frage. Bei mir stehen die Akksu in der 18 Grad warme Werkstatt und das CTEK dann auf dem Akku, da gehts dann halbwegs.

  • Da hast Du natürlich Recht. In meinem Fall ging die Voltzahl so hoch aber nie rauf, dafür war wohl der Strom zu gering in dieser Kombination mit diesem Akku. Astrein is das aber natürlich nich :)
    Externe Tempfühler wären natürlich besser, keine Frage. Bei mir stehen die Akkus in der 18 Grad warme Werkstatt und das CTEK dann auf dem Akku, da gehts dann halbwegs.

    Wie hoch ging sie denn rauf? Und wie bzw. in welchen Abständen hast du das gemessen?

    Jahr für Jahr werden noch gebrauchsfähige (Auto)-Batterien&Akkus unnötig aussortiert. Das muss nicht sein - einige davon sind noch verwendbar!


  • HIer möchte ich auch nochmal einhaken. Ich habe das schon im anderen Thread von dir gelesen, bin aber nicht so recht schlau draus geworden was du damit meinst. Du schreibst von "unzureichendem Säurelevel" und nach dem Laden hätte sich "die Säure fast vollständig" erholt? Das verstehe ich nicht. Was meinst du damit?

    Jahr für Jahr werden noch gebrauchsfähige (Auto)-Batterien&Akkus unnötig aussortiert. Das muss nicht sein - einige davon sind noch verwendbar!

  • ??? https://www.youtube.com/watch?v=zxHZhDzGI-E ???
    "Ihr fatalster Fehler zu glauben die Sulfatierung einer Bleibatterie rückgängig machen zu können"


    Dann musst du nur mal gucken, woher diese Aussage kommt. Richtig, von einem Batteriehändler, der davon lebt, NEUE Batterien an den Mann zu bringen. Nur weil der diese Aussage bringt, heißt es nicht dass das stimmt. Im Internet kann jeder alles mögliche behaupten und veröffentlichen. Es liegt am geneigtem Benutzer herauszufinden was wirklich stimmt und was davon Lüge ist.


    Die Sulfatierung einer Bleibatterie IST RÜCKGÄNGIG zu machen, vielleicht nicht zu 100% und auch nicht bei jedem Kandidaten. Aber dass sich Vorschädigungen durch Sulfatierung rückgängig machen lassen, ist eine Tatsache. Anderenfalls wäre der Power Pulsar vom Forenbetreiber reiner Mumpitz. Was es aber nicht ist. Zahlreiche Beiträge und Nutzererfahrungen allein hier im Forum (es gibt noch viele, viele andere, siehe auch die Mini-Bedini-Anhänger) widerlegen diese Aussage ;)

    Jahr für Jahr werden noch gebrauchsfähige (Auto)-Batterien&Akkus unnötig aussortiert. Das muss nicht sein - einige davon sind noch verwendbar!

  • Hallo Torsten,


    war beruflich ein paar Tage unterwegs, daher etwas delay mit meiner Antwort :)


    Ich meine mich zu erinnern, dass in meinem Beispiel 15,2 Volt das Maximum war... Der geringe Strom bei dieser Batteriegröße reichte nicht aus, um im Zeitintervall, den das CTEK automatisch setzt, die Spannung höher laufen zu lassen. Bein einem kleineren Akku oder einem größeren Strom oder längerer Zeit wäre das sicher anders.


    Zum Säurelevel: Ich hatte die Batterie vor dem Entladezyklus einige Zeit am Powerpulser. Da es eine offene Starterbatterie ist, konnte ich die Säuredichte gut messen und die war ok nach dem langen Pulsen. Da mein Ziel war, die Desulfatierung noch besser zu entfernen, bin ich dem Tipp aus alter (Varta Blei Akku) Literatur gefolgt und habe eine langsame Entladung (bis 1,9Volt pro Zelle) vorgenommen und dann direkt wieder aufgeladen mit deutlich höherem Strom als die Entladung vorher. Danach war die Säuredichte wieder stark im Keller. Und erst, als ich dann noch mal kräftig nachgeladen und nachgepulst hatte, war sie wieder im grünen Bereich.


    Beantwortet das Deine Frage ?

  • Ich meine mich zu erinnern, dass in meinem Beispiel 15,2 Volt das Maximum war... Der geringe Strom bei dieser Batteriegröße reichte nicht aus, um im Zeitintervall, den das CTEK automatisch setzt, die Spannung höher laufen zu lassen. Bein einem kleineren Akku oder einem größeren Strom oder längerer Zeit wäre das sicher anders.


    Zum Säurelevel: Ich hatte die Batterie vor dem Entladezyklus einige Zeit am Powerpulser. Da es eine offene Starterbatterie ist, konnte ich die Säuredichte gut messen und die war ok nach dem langen Pulsen. Da mein Ziel war, die Desulfatierung noch besser zu entfernen, bin ich dem Tipp aus alter (Varta Blei Akku) Literatur gefolgt und habe eine langsame Entladung (bis 1,9Volt pro Zelle) vorgenommen und dann direkt wieder aufgeladen mit deutlich höherem Strom als die Entladung vorher. Danach war die Säuredichte wieder stark im Keller. Und erst, als ich dann noch mal kräftig nachgeladen und nachgepulst hatte, war sie wieder im grünen Bereich.


    Beantwortet das Deine Frage ?


    Jetzt denke ich mal, ich verstehe zumindest was du meinst: Du misst die - geladene - Batterie mit einem Akkusäure Prüfer, indem du die Zellenstopfen aufdrehst?


    Wenn es das ist, dann ist deine Beschreibung aber nicht korrekt. Nicht die Säure verändert sich und ist demnach "ok" oder "nicht ok" sondern so ein Aräometer basiert darauf, dass die Säuredichte in g/ml je nach Ladezustand der Batterie wechselt. Bei Werten von 1,26 - 1,30 g/ml gilt eine Batterie als voll geladen, bei 1,10 - 1,14 ist sie entladen. Dazwischen gibts unterschiedliche Werte für teilgeladen.



    Unabhängig davon dass die Batterie vermutlich schon geschädigt ist wirft dieses Batterieverhalten aber kein gutes Licht auf dein verwendetes CTEK Ladegerät, da es offenbar lange vor erreichen einer "Voll-Ladung" die Spannung abschaltet und dem Akku somit die weitere Stromaufnahme verweigert. So wie bei deinem CTEK-Lader verhalten sich übrigens die meisten Automatiklader (viele sind nochmals deutlich schlechter und schalten bereits bei Erreichen der 14,40 Volt Spannung ab, womit gerade langsam entladene Batterien - wie das der Fall ist wenn ein Wagen zu lange rumsteht - niemals eine Chance haben jemals voll geladen zu werden) - dass ist etwas was der Forenbetreiber in seinen Beiträgen gebetsmühlenartig wiederholt :D




    Deine Antwort wirft jedoch eine weitere Frage auf: Was meinst du mit "langsame Entladung"? Dir ist bewusst, dass der Entladestrom immer in Relation zur Batteriekapazität eingestellt werden muss? So sind zum Beispiel 2 Ampere Last auf einer 12 Amperestunden Motorradbatterie sehr viel, bei einer 90 Amperstunden fassenden großen Nassbatterie aber sehr wenig (und demnach sehr langsam).


    Auch wenn ich die Publikation nicht kenne: Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Sinn es machen sollte eine Batterie möglichst langsam zu entladen ?( Sicher, man gewinnt etwas mehr entnehmbare Kapazität (siehe auch Peuckert-Gleichung). Aber gerade bei Starterbatterien, die ja nunmal immer im "Standby-Use" betrieben werden (und ansonsten sehr hohe Ströme zum Start des Motors abgeben müssen!) ist ein praxisnaher Kapazitäts-Check bei den herstellerseitig verwendeten Werten von C/20 einfach nützlicher um noch die restliche Verwertungsmöglichkeit abzuschätzen.

    Jahr für Jahr werden noch gebrauchsfähige (Auto)-Batterien&Akkus unnötig aussortiert. Das muss nicht sein - einige davon sind noch verwendbar!

  • Zum Säurelevel: Ich hatte die Batterie vor dem Entladezyklus einige Zeit am Powerpulser. Da es eine offene Starterbatterie ist, konnte ich die Säuredichte gut messen und die war ok nach dem langen Pulsen. Da mein Ziel war, die Desulfatierung noch besser zu entfernen, bin ich dem Tipp aus alter (Varta Blei Akku) Literatur gefolgt und habe eine langsame Entladung (bis 1,9Volt pro Zelle) vorgenommen und dann direkt wieder aufgeladen mit deutlich höherem Strom als die Entladung vorher. Danach war die Säuredichte wieder stark im Keller. Und erst, als ich dann noch mal kräftig nachgeladen und nachgepulst hatte, war sie wieder im grünen Bereich.

    Jetzt denke ich mal, ich verstehe zumindest was du meinst: Du misst die - geladene - Batterie mit einem Akkusäure Prüfer, indem du die Zellenstopfen aufdrehst?

    Genau. Ich messe die Säüredichte, siehen oben.

    Wenn es das ist, dann ist deine Beschreibung aber nicht korrekt. Nicht die Säure verändert sich und ist demnach "ok" oder "nicht ok" sondern so ein Aräometer basiert darauf, dass die Säuredichte in g/ml je nach Ladezustand der Batterie wechselt. Bei Werten von 1,26 - 1,30 g/ml gilt eine Batterie als voll geladen, bei 1,10 - 1,14 ist sie entladen. Dazwischen gibts unterschiedliche Werte für teilgeladen.

    Lies noch mal genau oben :) Ich schreibe Säuredichte, das sollte verständlich sein :) Verzeih mir, dass ich nicht die exakten Dichtewerte hingeschrieben habe - tut der Grundaussage aber ja keinen Abbruch.. Vor dem versuch war sie bei 1,27, nach dem Versuch bei 1,18. So besser für Dich verständlich?

    Unabhängig davon dass die Batterie vermutlich schon geschädigt ist wirft dieses Batterieverhalten aber kein gutes Licht auf dein verwendetes CTEK Ladegerät, da es offenbar lange vor erreichen einer "Voll-Ladung" die Spannung abschaltet und dem Akku somit die weitere Stromaufnahme verweigert. So wie bei deinem CTEK-Lader verhalten sich übrigens die meisten Automatiklader (viele sind nochmals deutlich schlechter und schalten bereits bei Erreichen der 14,40 Volt Spannung ab, womit gerade langsam entladene Batterien - wie das der Fall ist wenn ein Wagen zu lange rumsteht - niemals eine Chance haben jemals voll geladen zu werden) - dass ist etwas was der Forenbetreiber in seinen Beiträgen gebetsmühlenartig wiederholt :D

    Ja, weiss ich - man liest ja mit und ich habe selber hier eine Reihe "Automatiklader", die sich da ungünstig verhalten. Ich will um Gottes Willen das CTEK jetzt auch nicht verteidigen, aber eine 8h Absorptionsphase bei 14,4 Volt mit von 5A abnehmender Stromstärke ist doch weitaus besser als das sofortige Abschalten bei Erreichen der Zielspannung. Dass das CTEK 5 bei größeren oder stark sulfatierten Akkus dann nicht reicht - stimmt. Darum gings ja aber auch gar nicht.

    Deine Antwort wirft jedoch eine weitere Frage auf: Was meinst du mit "langsame Entladung"? Dir ist bewusst, dass der Entladestrom immer in Relation zur Batteriekapazität eingestellt werden muss? So sind zum Beispiel 2 Ampere Last auf einer 12 Amperestunden Motorradbatterie sehr viel, bei einer 90 Amperstunden fassenden großen Nassbatterie aber sehr wenig (und demnach sehr langsam).

    Yepp, ist bekannt. 1/20C wars in dem Fall, wenn ich mich recht erinnere.

    Auch wenn ich die Publikation nicht kenne: Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Sinn es machen sollte eine Batterie möglichst langsam zu entladen ?( Sicher, man gewinnt etwas mehr entnehmbare Kapazität (siehe auch Peuckert-Gleichung). Aber gerade bei Starterbatterien, die ja nunmal immer im "Standby-Use" betrieben werden (und ansonsten sehr hohe Ströme zum Start des Motors abgeben müssen!) ist ein praxisnaher Kapazitäts-Check bei den herstellerseitig verwendeten Werten von C/20 einfach nützlicher um noch die restliche Verwertungsmöglichkeit abzuschätzen.

    Wenn Du den anderen Thread gelesen hast, hast Du dort auch die Antwort auf deine Frage gelesen: Ich zitiere mal Sinngemäß aus dem Varta Handbuch für Bleiakkumulatoren: "Nach Desulfatierung durch "überladen" muss unbedingt eine langsame Entladung mit anschliessender gründlicher Volladung erfolgen, um die volle Kapazität wiederzugewinnen". Der Sinn dahinter soll der sein, dass man durch das langsame Entladen größere Kirstallstrukturen bekommt, die dann kontakt zu sonst losem PlattenMaterial bekommen und dadurch dieses wieder reaktivieren können. Soweit die Theorie - Tom sieht das auch so und hier und da findet man Publikationen, die das Stützen - und so weit ich mit meinen Versuchen bin, bestätigt sich das auch.


    Mein Fragezeichen im anderen Thread bestand jetzt darin, dass selbst nach gründlichem Volladen die Säuredichte nie ansatzweise in einen "voll" Bereich ging - erst nach taaaagelangem Nachpulsen erholte die sich. Verwunderung meinerseits besteht darin, dass ich dieses verhalten so krass nicht vermutet hätte - und der Grund nicht ausschliesslcih darin liegen kann, dass zu wenig vollgeladen wurde - denn ein weiterer Versuch mit einem Labornetzteil, das sich bei Erreichen von 14,4 Volt dann fast einen Tag gegönnt hat, um mit sinkender Stromstärke weiterzuladen (Abbruch bei 0,1 A) brachte die Säure nicht wieder ein "voll" Bereiche...


    Tom gab dann das Stichwort "Nutzungsverhalten" wieder ins Spiel - ergo probiere ich das Ganze (Starterakku 42Ah in dem Fall) jetzt mit höheren Endspannungen: Also powerpulser laaaange (2 Wochen, Batterie vorher gründlich vollgeladen, Zustand relativ gut, 70% Kapazität, 75% Starterverhalten) dran, 1/20C leersaugen, dann mit 20A (mehr kann ich nich aktuell) volladen bis 15,5V, dann abnehmende Stromstärke, bis 0,1A erreicht... Dann mal schauen...

  • Mein Fragezeichen im anderen Thread bestand jetzt darin, dass selbst nach gründlichem Volladen die Säuredichte nie ansatzweise in einen "voll" Bereich ging - erst nach taaaagelangem Nachpulsen erholte die sich. Verwunderung meinerseits besteht darin, dass ich dieses verhalten so krass nicht vermutet hätte - und der Grund nicht ausschliesslcih darin liegen kann, dass zu wenig vollgeladen wurde - denn ein weiterer Versuch mit einem Labornetzteil, das sich bei Erreichen von 14,4 Volt dann fast einen Tag gegönnt hat, um mit sinkender Stromstärke weiterzuladen (Abbruch bei 0,1 A) brachte die Säure nicht wieder ein "voll" Bereiche...


    Du musst immer an die bei Umladungen zwangsläufig entstehende Säureschichtung denken: Beim Entladen steigt dünne Säure, die aus den Platten herausdiffundiert, nach oben und beim Laden sinkt aus den Platten diffundierende starke Säure nach unten. Ich kann mir gut vorstellen, dass die so entstehende Säureschichtung Deine Messung schön an der Nase herumführt, wenn Du den Elektrolyten zur Bestimmung des spezifischen Gewichts von oben absaugst. :whistling: Soweit die Zellen in etwa gleiche Zustände aufweisen, kannst Du auch direkt die Batteriespannung messen und darüber auf die "mittlere Säuredichte" schließen. Die Säureschichtung bleibt dabei außer Betracht. Es würde mich nicht wundern, wenn Du bei der Spannungsmessung nach einer normalen Aufladung (im Gegensatz zur Messung des spezifischen Säuregewichts) in etwa auf denselben Wert kommst, wie nach einer zusätzlichen 24h-Ladung am Netzteil mit 14,4V.


    Grüße, Tom

  • Guten Morgen,


    stimmt, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Da ich mir nicht sicher war, wie schnell das mit der Schichtung geht und wie viel von den Mikrobläschen dazu beitragen gründlich zu mischen, hatte ich auch mal mit dem Labornetzteil 30 Minuten blubbern provoziert (kein Orkan im Glas, aber genug, dass wenn man die Stopfen abmachte, dass größere Tropfen vereinzelt den Weg nach draussen schafften)... Ich bin mir bewusst, dass man das an sich vermeiden soll - aber um der Forschung Willen... 30 min... So weit ich bei Dir jetzt mitgelesen habe, dürfte das dem Akku als Einzelmassnahme nicht wirklich schaden (zumal das Handbuch meiner geerntetetn Hoppecke OgiBloc zur Reanimation derselben auch Werte aufweist, die deutliches blubbern hervorrufen.. Scheint also das kleinere Übel zu sein und "ab und zu mal" vertretbar).


    Die erhoffte, deutliche Steigerung des Säuredichte-Messwertes stellte sich nur bei einem Kandidaten ein, der vermutlich so lange schon rumstand, dass ich hier den Zusammenhang vermute - bei den anderen waren es eher homöopathische Änderungen.


    Ach ja - bei manchen Kandidaten hatte ich auch den schon erwähnten "Recond" Modus des CTEK 5 missbraucht, der auch schön maximal 2 Stunden blubbern lässt (die meisten Kandidaten im Testfeld sind Starterbatterien zwischen 45 und 60 Ah, da passt das zum Blubbern).


    Ich setze aktuell auf Deinen Tipp "Nutzungsverhalten" und lade mit höherer Ladeendspannung.


    Wenn ich mir das alles so durch den Kopf gehen lasse: Ich habe vier 230Ah Nasszellen als Solarspeicher (so "Energie" Dinger mit angeblich dickeren Platten, keine Startberbatterien) - noch warten die auf Einsatz, aber wenn die an die Solaranlage kommen, sollte ich die dann vermutlich auch eher "wie eine AGM" behandeln (salopp gesprochen)... Man wird sehen :)


    Wie immer Danke für Deine Hilfe !


    Gruß
    Reiner

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!