Hallo,
Heute möchte ich mal folgendes Thema besprechen: Das aufladen von Bleibatterien mit Schraubverschlüssen. Im PKW-Bereich werden diese ja immer seltener und zumindest in unseren Breitengraden (ich habe gehört in Heißen Ländern seien diese noch immer Standard, weil durch die Hitze mehr Elekrolyt verdunstet als in der Gemäßigten Klimazonen) zunehmend von den völlig verschlossenen „wartungsfreien“ verdrängt. Da Ich mich noch nicht so lange mit dem Thema beschäftige, sind auch meine Erfahrungen dazu noch gering.
Mir ist vor kurzem ein solches Exemplar in die Hände gefallen, welches seit seinem Ausfall entladen und unbeachtet sein Dasein im Keller fristete. Beim Aufschrauben der Stopfen fiel mir auf, dass in sämtlichen Zellen nennenswert Elektrolyt fehlte. Ich habe also erstmal ordentlich nachgefüllt (genaue Menge weiß ich nicht, aber es waren mindestens 500ml, eher noch etwas mehr), bis die „Zapfen“ (für den Minimalfüllstand) wieder im Wasser hingen. Danach habe ich versucht, eine Wiederbelebung einzuleiten. Obwohl die Batterie bestimmt eine ganze Nacht bei ü-15V hing, ging kaum was los. Der testweise angeschlossene Power-Pulsar zeigte die rote bis gelbe LED an. Dann fiel mir auf, dass die Klemmenspannung der Krokodilklemmen bei den 15,5 angelegten Volt erheblich (fast 2 Volt) von der Spannung an den Polen abwich. Die Ursache dafür war in völlig korrodierten Polen zu finden: Nachdem ich diese rundherum mit Schleifpapier bearbeitet habe, floss endlich Strom in die Batterie! Zwar nur rund 0,5 Ampere, aber was will man auch erwarten nach monate, vielleicht gar jahrelanger Selbstentladung, noch dazu nach einem Ausfall (extrem lange kann es aber nicht gewesen sein, da auf dem Gehäuse das Verkaufsjahr aufgedruckt ist, zwar nicht ausgefüllt aber immerhin: „11, 12, 13“. Wenn man also 3 bis 5 Jahre Mindestnutzdauer bis zum Ausfall durch Ladungsdurchsatz und/oder fehlender Wartung annimmt (vielleicht auch länger) kann sie noch nicht ewig rumstehen.
Jedenfalls habe ich folgende, fragliche Beobachtung gemacht: Ich habe vorsorglich alle Stopfen rausgedreht, um zu sehen was da drin geschieht (normalerweise habe ich ja gar keinen Einblick da hinein)! Nach rund einer Stunde habe ich festgestellt, dass beginnend vom Minuspol an jede zweite Zelle leicht „blubbert“ bzw. kleine schwarze Teilchen über den „Balken“ Gespült werden. Das müsste die viel beschriebene Elektrolyt-Durchmischung sein, richtig? Jedenfalls liefen in jeder zweiten Zelle bis hin zum Pluspol fast keine der beobachteten Prozesse ab! Das ist doch nicht normal ?
Trotzdem kann ich ein Totalversagen durch Zellen(kurz)-schluss weitgehend ausschließen, da dafür nach abklemmen vom Strom die Spannung nicht stark genug gefallen ist (oder man sieht es nicht so schnell, schließlich lade ich sonst nicht mit 15,5 Volt, was mir in diesem Fall aber angemessen erscheint). Nach ein paar Stunden derartiger „Behandlung“ sieht es so aus, als ob zwei weitere Zellen - aber vergleichsweise wenig - mit anfangen wollen lustig zu blubbern. Eine Zelle sieht immer noch völlig flach aus. Aber Power-Pulsar testweise angeschlossen - es leuchtet jetzt bereits die grüne LED, also kann die Batterie an sich nicht absolut rettungslos verloren sein oder? Leuchtet die grüne LED auch, wenn eine Zelle tot (Zellenschluss) ist? Keine der Zellen hat sich übrigens nennenswert erwärmt, alle fühlen sich gleich kalt (Batterie steht im Keller, bei geöffnetem Kellerfenster) an.
Werde jetzt erstmal ein paar Stunden mit dem Power Pulsar „bepulsen“, bevor ich die Batterie wieder mit Spannung versorge...werde weiter berichten!