Kennwerte Batterien im Neuzustand und Gebrauchtzustand

  • Da braucht man gar nicht viel messen, sondern es reicht ein Blick ins Datenblatt: Das CTEK MXS 5.0 ist für Batterien mit einer Kapazität "zwischen 1,2 und 110Ah" ausgelegt. Das bedeutet nach der 1%-Regel, dass der Abschaltstrom bei ca. 1A liegt (1% von 110Ah = 1,1A), weil sich der Lader mit dem Abschaltstrom üblicherweise an der oberen Kapazitätsgrenze orientiert. Wenn man nun aber eine kleinere Batterie wie die genannte 1,2Ah-Batterie anschließt, was das Ladegeräte natürlich nicht "sehen" kann, schaltet der Lader natürlich absurd früh ab. OK, er schaut auch nach Abschaltung des Ladestroms noch eine Weile lang, wie sich die Spannung der Batterie verhält und die Software ist schon ganz gut darin zu erkennen, dass die Batteriespannung einer viel zu früh abgeworfenen 1,2Ah-Batterie nach nur kurzer Ladephase so schnell wieder in den Keller geht, dass er flugs noch ein Stück weit nachlädt. Aber das Optimale ist es nicht, weil kleine Batterie so nie nicht voll werden. Und sulfatierte große auch nicht, denn die verhalten sich ja messtechnisch wie viel kleinere.


    Grüße, Tom


    Bei meinem MXS 7.0 habe ich gerade 400mA gemessen, und ich glaube mich zu erinnern, dass es auch schon mal nur 300mA waren - daher die Annahme mit den 200mA. Das lässt hoffen, dass das Gerät die Batterien zumindest einigermaßen volllädt.


    Hört man es denn immer, wenn eine Batterie gast ,zB beim Recond-Modus hört man es ja ganz leicht "sprudeln" - oder geschieht das auch unhörbar?


    TR4

    Du musst nur die letzten Beiträge lesen, da hat es Tom sehr ausführlich erklärt. Wie sehen denn die 40km aus? 5x(4x2) oder 2x20? Kurz - wenn du längere Strecken fährst, wird die Batterie in etwa so voll, wie mit einem normalen Ladegerät. Wie auch oben schon beschrieben, kann man es am Strom abschätzen, ob die Batterie voll ist, oder nicht. Lädt das Gerät noch mit 1A, fehlt noch was. Bei 500mA oder weniger sieht es schon nicht mehr so schlecht aus. Wie lange lässt du das (einstellbare?) Netzgerät angeschlossen? Hast du die Möglichkeit, den geladenen Strom zu messen?


    Auch, wie man die Lebenszeit verlängert, wurde schon breit erörtert. Am besten lädst du die Batterie mit ~15,5V für ein paar Stunden - Temperatur beobachten, Akku sollte sich nicht erwärmen oder gar heiß werden - alle paar Wochen mal. Das baut das Sulfat ab und die Batterie gewinnt wieder an Kapazität.


  • Batterien, die in den Verkauf gehen, werden zuvor aufgeladen. Heute in wartungsfreier Spannungsladung (Parallelschaltung), früher mit Stromladung (Reihenschaltung). Ob 15 V oder 15,7 V - man hört ein Gasen.



    Das Ctek 7, hier die Steuerseite der Platine, ist gut geeigtet für Pkw-Batterien von 35 - 110 Ah (60 - 80 Ah optimal). Es schaltet nach Spannung, Zeit und Strom (etwa 500 mA) vorzeitig ab. Diese Entscheidung trifft der Mikroprozessor nach von mir nicht nachvollziehbaren Werten.



    Die Regelseite auf der Platine des Ctek 7. Die Angabe 14-225 Ah schießt natürlich voll übers Ziel hinaus. Eine leere 12 Ah-Batterie wird mit 7 A gedroschen, erreicht schnell angeblich "Voll"-werte und das Gerät schaltet ab. Der Batterie wurde überhaupt nicht geholfen, denn das sind rund 60 % der Kapazität an Ladestrom (10 % üblich). Der 225-er tuts hingegen überhaupt nicht weh, bekommt zu wenig Ladestrom und das Ctek wird nach Zeitfaktor abschalten.



    Ich habe mal versucht dem Ctek 7 etwas Kultur beizubringen, was aber nicht hilft: Mit dem rechten Regler kann man die Spannung um 0,5 V erhöhen - hilft aber nichts, das Gerät schaltet einfach früher ab. Der linke Regler stellt den Abschaltstrom ein. funktioniert nur einmal, der schlaue Prozessor bemerkt es.

    Dann habe ich parallel zur Batterie eine 45 W - Glühbirne geschalten, um einen höheren Ladestrom zu simulieren - hilft nichts, der Prozessor ist mir auf die Schliche gekommen.



    Viel zu viel Elektronik, denn schon vor 100 Jahren konnte man eine Batterie ohne Elektronik sehr gut aufladen. Die rechte Grafik zeigt, daß man eine Ca-Starterbatterie unterhalb 15 V nicht so schnell überladen kann (und wenn, dann braucht es ein paar Jahre).

    Wünschenswert wäre ein 10 A - Gerät mit einer konstanten Spannung von 14,8 V und schaltbare Strombegrenzer von


    1 A (für Moped)

    2 A (für Motorrad)

    4 A (für Pkw klein)


    Es würde ja schon genügen, wenn man die Supply-Spannung auf 14,8 V hochnehmen würde, dann könnte man damit laden. Auch Tom´s Ladewutzel ist nicht für alle Nutzer geeignet, denn ein bißchen nachdenken muß man schon.

    Ich verkaufe auch sehr gern das Einhell CC-BC22E.



    Es liefert eine permanente Konstantspannung von 14,1 V, die ich intern auf 14,8 V hochdrehe. Man kann damit also mit U-Begrenzung laden oder auf N umschalten und frei mit 16-16,2 V kontrolliert laden. Geeignet für alle Pkw- und LKW-Batterien.



    Eine schlichte, einfache Elektronik mit dem Regler im Vordergrund.



    Ich halte das Thema Gitterkorrosion für etwas überbewertet hier im Forum. Das obige Bild zeigt eine 95 Ah - Batterie, die 4 Jahre lang im Blockheizkraftwerk im Einsatz war. Nur zu Wartungszeiten wurde angehalten und wieder gestartet. Die Lima-Spannung ist mir leider noch nicht bekannt.


    Rainer


  • Ein kurzer Ruck löst die Farbplombe und dann kann auf die gewünschte Spannung bis 15 V eingestellt werden. Das macht man aber mit einer vollen Batterie nach etwa 5 Minuten Ladung. Geht vielleicht auch mit einem Elko.



    Ein hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis hat dieses Gerät.



    Hier läßt sich die Spannung bis über 16 V einstellen. Wer die Fähigkeiten hat, kann sich ein Wendelpoti und ein Voltmeter auf der Frontplatte einbauen und erhält ein vielseitiges Ladegerät.

    Als Netzteil ist es durch diese spezielle Thyristorsteuerung nicht nutzbar. Das Ladegerät muß eine Spannung "sehen" um loslegen zu können. Tiefentladene Batterien muß man deshalb kurzfristig mit einer Spannung beaufschlagen, damit das Ladegerät beginnen kann.


    Rainer

  • Den Regler auslöten und ausmessen. Oder abkneifen und an den überstehenden Anschlüssen über eine Leitung das Poti anlöten. Ein Funkfreund von mir repariert die Ladegeräte und ich müßte mal nach dem Wert des Einstellreglers fragen (gilt nur für das große Ladegerät).

    Im kleinem Gerät arbeitet das Poti allein, im großen liegt noch ein Widerstand in Reihe (deshalb der verkürzte Einstellbereich).


    Das kleine Einhell aufmotzen wäre was für Dich, Tom. Aber ich weiß nicht, ob sich das betriebswirtschaftlich rechnet.


    Rainer

  • Du meinst den Regler, wo du den Schr.dreher drehst? Wenn du mir nen Tip fürs Poti geben kannst, gerne; den würd ich bei Polin bestellen und einlöten, ohne Widerstand. Ich würd nur 10A-Lader von Einhell oder Absaar nehmen, die reichen mir. Könnte man so auch einen Poti für Stromleistung (A) einlöten?

  • Könnte man so auch einen Poti für Stromleistung (A) einlöten?

    Bei dieser Frage verstehe ich nicht, weshalb Du nicht gleich ein billiges Labornetzteil nimmst, das genau das was Du hier nachrüsten möchtest schon von sich aus mitbringt. Und dazu noch sehr brauchbare Messmöglichkeiten für Spannung und Strom bereithält.


    Grüße, Tom

  • Das stimmt natürlich und ist der einfachste Weg, zumal Du dann auch eine variable Spannungsquelle (ohne Startprobleme des Ladegerätes), z. B. zum Überprüfen von Verbrauchern in diesem Spannungsbereich zur Verfügung hast.


    Wenn Du Dir also den Umbau dieses Ladegerätes zutraust, kannst Du sicherlich auch gleich auf Tom`s Netzteil zugreifen, zumal da auch Wendelpotis drin sind (stimmt das?). Wenn Du ein einfacher Nutzer bist, dann ist das kleine Einhell mit der zusätzlichen Spannungserhöhung der billigere Weg.


    Stromregelung: Ist immer Spannungsregelung (im Fall des Einhell mit Umbau - Spannung runter = Strom runter)! Willst Du hohe Anlaufströme bei vollständig entladenen Batterien begrenzen, dann hilft (neben dem Tom`schen Netzteil) auch ein Kaltleiter. Das ist eine Glühbirne (Neudeutsch: Glühlampe) vom Scheinwerfer mit etwa 60 W in Reihe zur Batterie geschalten.

    Aber, der Gleichrichter und die dünnen Kabel des Ladegerätes (unsinnigerweise gern kritisiert) sorgen für guten Spannungsabfall bei höheren (nicht hohen) Ladeströmen.


    Rainer

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