Kapazitätsmessgerät Test

  • Die einstellbare Strombegrenzung wirkt dem nicht entgegen?

    Das Problem ist das ich keinen Parkplatz habe wo ich das Fzg mit Landstrom versorgen kann, das geht nur kurzfristig.

    Einzige Möglichkeit wäre bei mir an der Arbeitsstelle, da muß dann aber die Strombegrenzung funktionieren.


    Grüße Gerhard

  • Was kann man einer Starterbatterie gutes tun, wenn sie die überwiegende Zeit im Jahr nichts zu tun hat?

    Zuerst kaufst Du Dir ab 16.11. dieses sehr nützliche Ladegerät:


    https://www.microcharge.de/tom…se-grosse_krokodilklemmen


    Damit fährst Du die Batterie (Naß oder AGM) langsam bis 14,8 V hoch und läßt sie 6 Wochen damit laufen. Dann regelst Du auf 13-13,2 V runter und läßt sie ständig am Netz. Oder läßt sie nach den 6 Wochen 6 Monate ohne Anschluß kühl stehen und ladest wieder 2 Wochen mit 14,8 V. Oder hängst nach den 6 Wochen Dein Ctek an und läßt es Monate durchlaufen (Erhaltungsladung 13,6 V).


    Die 6 Wochen (4 reichen auch schon, 8 sind nicht falsch) mit dem Ladewutzel sind Pflicht!!! Andernfalls bekommst Du die Batterie nicht richtig voll! Siehe Tom´s Grafik.




    Optima sind spezielle Spezialbatterien und machen als Starterbatterien im Auto keinen Sinn, aber geben ein gutes Gefühl. Die gelbe im Wohnmobil als A&B (Antrieb und Beleuchtung) eher noch.


    Ich bin generll dagegen eine AGM über 14,8 V zu laden, auch wenn die Techniker eine mehrstündige Überladung bei Sulfatierung angeben. Wer will aber wissen, wann die Batterie aus der Regenerierung kommt und wann die Schädigung beginnt? Kapazitätsmangel sind meist die Folge von Elektrolytmangel, bei dem die Elektroden nicht mehr atmen können. Der notwendige Betrieb mit Säureverarmung führt nun mal schnell zu Mangelerscheinungen. Öffnen und nachspritzen (Wasser), was bei der herkömmlichen AGM geht, habe ich mir bei der Optima nicht getraut, nachdem ich sie von innen gesehen habe. Ich habe schon etliche handelsübliche AGM zu Naßbatterien umfunktioniert, die dann jahrelang noch gingen.


    Unser schlimmster Feind ist ja die Zeit. Und die elektrochemische Elektrolyse in der Batterie braucht nun mal Zeit. Die beste Regenerierung einer Batterie sind 4 Wochen mit 14,8 V. Hat man die Zeit nicht kann man nur noch mit dem Ladewutzel 24-48 Stunden laden oder 24 Stunden mit 16 V. Das geht aber nur bei Naßbatterien.


    Rainer

  • Tja, das ist die Frage. So sollen ja AGM´s nicht im Motorraum eingebaut werden, weil sie austrocknen. Die von mir geöffneten Batterien waren alle erst einmal recht Wasserdurstig. Ab Durchfeuchtung habe ich dann aber Säure aufgefüllt, damit die Dichte stimmt. AGM-Motorrad fülle ich immer mit Flüssigkeitsspiegel auf (nur 1 mm geschätzt).


    Rainer

  • Die Batterien sind unter dem Sitz, LKW Fahrgestell, Motorwärme weit weg.

    Das Problem liegt wo anders, die Yellow Top im Wohnraum sind der selben Temperatur ausgesetzt, werden geladen

    beim fahren über MOSFET, im Stand immer von der Solaranlage. Die meißte Zeit im Jahr, auch im Winter, steht das

    Womo draußen. Ladung Yellow als dauernd, die Roten eigentlich nur wenn ich fahre.

    Kontrolliert werden beide Sätze monatlich, die Spannung sagt natürlich nix über die Kapazität aus.

    Auch normale Starterbatterien sterben oft nach 6 Jahren, oder eher.

    Der vorherigen Satz wurde durch den Fahrtenschreiber gekillt, welcher nicht über den Batteriehauptschalter abgeschaltet wurde.

    Nach einem Winter war Ende.


    Gruß Gerhard

  • Wäre mal die Ladespannung von Solar interessant. Die Vollkalzium kann man zwischen 13-14,8 V erhaltungsladen. Dabei stellt sich bei einer vollen Batterie ein Ladestrom bei 14,8 V von 0,1 A 110 Ah-Batterie und 0,07 A 60 Ah-Batterie ein. Also weit unter den vom Hersteller geforderten C/100 für Erhaltungsladung. Trotzdem empfehle ich immer für absolute Erhaltungsladung 13 V, für Erhaltungsladung bei z. B. der Feuerwehr 14,8 V. Die sind nämlich mal schnell und kurz unterwegs und dann werden die Batterien mit 14,8 V in den nächsten Tagen recht gut aufgeladen, was bei 13 V nicht geht.


    Permanent 14,4 - 14,8 V ohne jegliche Abnahme würde ich nicht über Monate hinweg den Gelben zumuten.


    Rainer

  • Wenn kein Katalysator (teuer, weil mit Platin beschichtet) in den Batteriezellen vorhanden ist, an dem das im normalen Betrieb entstehende Knallgas rekombinieren kann, bleibt nur der Weg durch den sich aufbauenden Überdruck das Knallgas über die Sicherheitsventile ins Freie abzuleiten, wenn man vermeiden will, dass die Batterie "dicke Backen" macht. Das passiert übrigens nicht nur beim Laden, sondern ständig, auch in völliger Ruhe. Und ganz besonders bei Alterung der Batterie.


    Grüße, Tom

  • Noch ein paar Worte zu Kapazitätsmeßgeräten. Vor über 10 Jahren kaufte ich mir dieses interessante Gerät.



    Nach kurzer Zeit mußte ich feststellen, daß meine Batteriekapazität plötzlich auf 40 % eingebrochen war, um ganz schnell wieder 100 % zu erreichen. Nach Überschlagsrechnung konnte das aber nicht sein und eine Probeladung ergab völlig falsche Werte.

    Für meine derzeitigen Batterie- und Ladegerätetest´s erwarb ich dieses Gerät:



    Probehalber einen Stromfluß von 4 A in einer Stunde auf einen Widerstand gegeben ergab korrekt 4 Ah. Lade ich jedoch eine Batterie damit auf, zeigt es wieder astronomische Werte, egal ob diese Batterie lt. Beschreibung angewöhnt ist oder nicht. Nach 1 Stunde Ladung mit 7 A ergibt z. B. 23 Ah, 1 Stunde später mit jetzt 5 A sind es schon 36 Ah.


    Nun wäre meine Frage an Dich, Tom, ob man Dein Akku-Kapazitätsmessgerät 'true-blue' 0-25V/10A auch umgekehrt zum Laden benutzen kann und auch wirklich realistische Werte erhält. Die aller 15 - 30 Minuten durchzuführenden Messungen nerven mit der Zeit.


    Rainer

  • Nobel geht die Welt zugrunde... ^^


    Zwar kann man das Kapazitätsmessgerät 'True-Blue' auch auf die Betriebsart "Stromsenke" umschalten, nur zum Ladegerät wird es deswegen natürlich nicht.


    Was ich Dir empfehlen möchte sind diese kleinen chinesischen Monitore, die Spannung, Strom, Amperestunden, Wattstunden und die jeweiligen Maximalwerte speichern, aufsummieren und anzeigen. Einziger Nachteil: Die Kapazitätsanzeige in Ah scheint nur in 16bit ausgeführt zu sein und endet entsprechend bei 65Ah. Danach geht es dann wieder mit Null Ah weiter. Ich benutze sie gern für Ladegeräte, um die eingeladene Kapazität zu überwachen. Klappt super! :)



    Grüße, Tom


    PS: Ich hab noch einige davon auf Lager...

  • Hallo Gerhard!


    So ein Ergebnis ist zwar ärgerlich, aber wenigstens ein Ergebnis! Denn es ist wirklich unglaublich, wie viele im Grunde leicht "reanimierbare" Batterien verschrottet werden, nur weil der normale Standardlader sie wegen der typischen Sulfatierung immer wieder viel zu früh "abwirft".


    Aber verschlissen bleibt nun mal verschlissen, da beißt die Maus keinen Faden ab. -|- Trotzdem danke für die Rückmeldung und viel Erfolg beim nächsten Versuch!


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    was ich so in den Womo-Foren lese ist das mit 6 Jahren normal, eine Batterie ist ein eben Verschleißteil.

    In Zukunft muß ich mich noch besser auf die Ladung konzentrieren, das mit den 15,5Volt am besten

    von Hand, ohne irgendwelche UIIUUUII...-Lader. Ein Fehler war sicher die Startbatterien zeitweise mit

    den Aufbaubatterien zusammen zu laden, das brauchts nicht, weder wenn das Fahrzeug steht noch wenn

    es im Urlaub bewegt wird.

    Was ich noch suche ist ein Spannung-Logger, um eben bei laden oder entladen die Spannungskurve mit zu-

    schreiben für den PC.

    Es gab von C mal ein Ladegerät für Akkus mit einer seriellen Schnittstelle und einem kleinen Grafikprogramm

    das die Kurve währen dem Laden anzeigte.

    Weis jemand was darüber?


    Guten Rutsch, Gerhard

  • Die beste Regenerierung einer Batterie sind 4 Wochen mit 14,8 V. Hat man die Zeit nicht kann man nur noch mit dem Ladewutzel 24-48 Stunden laden oder 24 Stunden mit 16 V. Das geht aber nur bei Naßbatterien.


    Rainer

    Habe mich jetzt extra angemeldet, um diese Frage zu stellen. Kannst du das ausführen, warum 14,8 Volt eine gute Idee sind zum regenerieren von Bleibatterien und warum 4 Wochen. Habe nicht viel Ahnung von Zellchemie, nur basale Grundlagen. Und: Gilt dein Tip nur für Nassbatterien oder auch für AGM und Gel?

    • Hilfreichste Antwort

    Hallo Juschi,


    laß es mich etwas unfachlich erklären: Im Ausgangszustand besteht die Batterie aus Bleisulfat. Um sie als Energiespeicher nutzen zu können, wird sie mit Strom aufgeladen. Dabei wird durch Elektrolyse das Bleisulfat in Bleidioxyd umgewandelt. Für die Batterie selbst bedeutet dieser Zustand mit dem Bleidioxyd ein Ungleichgewicht, Disharmonie, Spannung und sie ist selbst bestrebt, diesen Zustand wieder los zu werden, was ihr ja auch in einigen Jahren gelingt (Selbstentladung). Wir nutzen dieses Ungleichgewicht aus, um z. B. unseren Anlasser in Bewegung zu setzen.


    Wird also eine Batterie entladen, bildet sich immer mehr Bleisulfat. Bei einem Ladezustand von 80 % sind es 20 % Bleisulfat und 80 % Bleidioxyd. Bleibt das Bleisulfat nun über Tage und Wochen in diesem sauren Wasser (Flüssigkeit in der Batterie) liegen, verändert es langsam seine Struktur von einer breiigen Masse (Feinsulfat) zu immer größer werdenden Kristallen (Grobsulfat). Während der elektrische Strom durch diesen Brei noch problemlos hindurchfließen und es zu Bleidioxyd umwandeln kann, geht es bei sich langsam kristallisierenden Brei immer schlechter bis überhaupt nicht mehr (Grobsulfat). Bei den immer bauschiger werdenden Bleisulfat findet der Strom kaum noch Wege zu fließen.


    Wenn eine Batterie also immer bei 80 % Ladezustand gehalten wird, dann wandelt sich das 20 %-ige Bleisulfat langsam, innerhalb von Tagen auf 19...18...17...16... % noch rückumwandlungsfähiges (aufladefähiges) Bleisulfat um. Es kann immer weniger Strom durch dieses langsam kristallisierende Bleisulfat fließen, bis eines Tages kein Strom mehr fließt und die 20 % Batterieleistung für immer verloren sind. Eine Rückumwandlung von grobkristallinem Sulfat (Grobsulfat) ist nicht möglich, auch wenn es immer angepriesen wird: "Desulfatierung".


    Grobsulfat ist ein Nichtleiter, legt sich auf das Leitungsgitter und dem Bleidioxyd (aktive Masse). Dadurch wird die Batterie Hochohmig, weil der Stromabfluß aus dem Bleidioxyd ins Gitter mit dem zwischengelagertem Grobsulfat nicht mehr zügig erfolgen kann. Es ist wie ein zwischengeschaltener Widerstand in der Leitung.

    Und die Ablagerung auf der aktiven Masse (Bleidioxyd) verstopft diese, der Säurekontakt verringert sich, die Batterie kann nicht mehr atmen und fällt aus.


    Grobsulfat läßt sich nur durch Stromstöße (= Spannungsimpulse) eventuell absprengen und den Kontakt zu Säure und Gitter wieder herstellen. Stell Dir mal das Sulfat auf einer Skala von 1-100 vor:


    1-20: Feinsulfat – Batterie entladen und sofortige Aufladung.


    20-40: Feinsulfat mit Tendenz zu Grobsulfat (leicht ansulfatiert) – Batterie entladen und Aufladung 2 Tage später.


    40-60: Mittelsulfat (stärker Ansulfatiert) – Batterie entladen, längere Standzeit


    60-100: Mittel- Grobsulfat – Aufladung nicht mehr möglich


    Diese Elektrolyse in der Batterie (Laden/Entladen) läuft im Vergleich zur Stromgeschwindigkeit sehr langsam ab. Je mehr Energie im Moment aus der Batterie entnommen wird, um so geringer ist ihre Leistungsfähigkeit, weil einfach die Elektrolyse nicht mehr hinterher kommt, den angeforderten Strom zu liefern. Gleiches gilt beim Laden: Je langsamer man ladet, um so tiefer und effektiver ist die Ladung. Lt. Herstellerangaben sollte mit 10 % der Kapazität Ladestrom geladen werden, bei Gasung nur 5 %, vor Gasung bis 30 % bei Notladung/Schnelladung.


    Wir haben zu DDR-Zeiten manche sulfatierte Batterie mit einem ganz geringen Ladestrom über 4 Wochen Ladezeit wieder startfähig bekommen. Damals haben wir nur Stromladungen durchgeführt, heute ist sie in Vergessenheit geraten und die auch damals schon übliche Spannungsladung (im Fahrzeug) beherrscht heute auch die meisten Ladegeräte (außer W-Ladung). Tatsächlich ist aber die Stromladung das schnellste, sicherste und effektivste Aufladeverfahren einer Bleibatterie.


    Ich hoffe, Dir sind inzwischen nicht die Augen zugefallen, wegen meinem Langdraht. Nun die Antwort auf Deine Frage:


    Bei 14,8 V stellt sich ein sehr niedriger Ladestrom ein und dieser über 4 Wochen der Batterie angeboten, läuft die Elektrolyse weit außerhalb der Gasung (15,8 V) und ganz, ganz gemächlich ab, so wie es die Batterie am liebsten hat. Und durch diese lange Ladezeit können (ich nenne sie) Mittelsulfate (40-60) in Feinsulfate, anschließend in Bleidioxyd umgewandelt werden und ebenso die 20-40 wieder aktiviert werden. Vielleicht auch noch 60-70 gerettet werden können, aber 70-100 ist definitiv tot!


    Die 4 Wochen sind praktische Erfahrungswerte. Ich habe mehrere Batterien innerhalb von 3 Wochen wieder regeneriert. Die 1 Woche gebe ich als Sicherheit dazu. Auch 6-8 Wochen bei 14,8 V sind kein Problem, da eine intakte Batterie unterhalb 15 V nicht überladen werden kann (oder erst in 1-2 Jahren). Diese Prozedur ist auch bei AGM und GEL möglich, sofern Blei-Kalziumbatterie. AGM-Starter ist auf jedem Fall Kalzium, GEL gibt es nicht als Starter, ist aber dafür unter leichten Leistungsverlusten einsetzbar. Aber ich denke mal, daß man heutzutage auch die GEL in Kalzium baut, da Säureschichtung nicht möglich und auf Grund der sehr geringen Selbstentladung einer Kalzium, die Hersteller auf Kalzium übergegangen sind.


    Kürzlich habe ich eine 5 Jahre alte 44 Ah-Batterie aus dem Schrott (Ladezustand 40 %) 5 Tage mit Einhell 7 geladen, laut Meßgerät 74 Ah eingeladen und die Batterie hat sich wieder sauwohl gefühlt.



    Hier noch mal das Bild einer leichten bis mittleren Sulfatierung (Grobsulfat) einer Motoradbatterie-Plus-Elektrode (1-3 von links).

    Die 4. Elektrode (von links) enthält das problemlos wiederaufladbare Feinsulfat und die 5. Bleidioxyd (geladen).



    Schöne, an der Luft gewachsene Sulfatkristalle.


    Rainer

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