Regenerierung einer AGM-Starterbatterie

  • Danke :)


    Ich versuche mal meine bisherigen Kenntnisse zu bündeln:


    - Wenn ein 12V Blei-Akku (kein Kalzium) in Ruhe (zwei wochen stehen) deutlich mehr als 12,7V aufweist -> Säure über 1,28 -> wasserverlust

    - evtl. damit einhergehend (durch zu langes überladen): Gitterkorrosion -> erhöhter Innenwiderstand.


    - wenn nach "volladen" Ruhespannung unter 12,7V bis grob 12V: Mögliche Sulfatierung -> Mit 14,4V mehrere Wochen, 15V max 4 Wochen, 15,6 V max 2 Wochen nachladen.


    - Bei "nimmt kaum Strom an" und nach konventionellem 13,8V Volladen über Tage Ruhestrom niedriger als 12V: Starke Sulfatierung -> Pulser oder "Starkstromladen"


    - Bei Ruhespannung unter 12V: Evtl. Kurzschluss Zelle oder starke Sulfatierung -> Powerpulser, Nachladen... Evtl. wochenlange Behandlung.

    - wenn nach dieser Behandlung Ruhestrom schnell (wenige Tage) wieder unter 12V sinkend - kurzschluss -> Schrott



    Soweit richtig?


    Vielen Dank für die "Lehrstunden" :)

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    Die Minuselektroden sind immer sehr stabil und in gutem Zustand. Von der mechanischen Seite könnte die Batterie 30 Jahre halten. Innerlich sind sie aber vergiftet durch Antimon (zumindest bei der Antimonbatterie). Die Grubenlampe hat uns in den 1980-ern immer strengstens darauf hingewiesen, bei der Regenerierung keinesfalls Minuselektroden wiederzuverwenden, egal wie gut sie aussehen.

    Sorgenkind ist die Pluselektrode.


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    Typische Gitterkorrosion - Tom hat`s schon genannt.



    Das ist eine 62 Ah von VARTA, 15 Jahre im Mercedes gelaufen. Nach Ausbau Ruhespannung 12,2 V.


    Ladung mit Einhell Automatik (permanent 14,1V) über 4, 5 Tage. Eingeladen 52 Ah. Ladestrom (Ruhestrom) bei 14,8 V 1,3 A. Das ist zu hoch und deutet auf Nebenschlüsse hin, was sich bestätigt. 4 Tage später Ruhespannung 12,4 V.


    3 Monate später, Ruhespannung 12,3 V. Ladung 4 Tage mit 14,8 V, Ruhestrom 3,8 A.


    2 Tage später, Leerlaufspannung 12,7 V. Lasttest mit 270 A, Spannung steht konstant über 15 Sekunden bei 9,8 V. Batterie startfähig.


    Anschließend Obduktion. Ergebnis: Gute Pflege, weil keinerlei Sulfatierung! Normaler Tod durch Gitterkorrosion nach 15 Jahren.



    Diese EFB-Batterie 60 Ah ist 4 Jahre alt und gut durchsulfatiert durch Mangelladung. Gitter sind intakt. Das weiße Grobsulfat ist elektrisch nicht leitfähig und kann daher nicht mehr abgebaut werden. Es verstopft die noch aktive Masse. In Säure ist Grobsulfat kaum löslich, hingegen in Wasser gut.

    Hier hätte eine Wasserladung geholfen: Säure raus, destill. Wasser rein und laden, ausschütten und neue Säure auffüllen. Das macht zur Zeit keiner, weil die Batterien (noch) billig sind.


    Zitat von Reiner 106

    Also da kommt schon deutlich flüssigkeit raus... Ob das jetzt "viel" ist, weiss ich nicht....


    Nicht ganz so ernst nehmen. Gesättigt, wie ein Erfrischungstuch.


    Zitat von Reiner 106

    - wenn nach "volladen" Ruhespannung unter 12,7V bis grob 12V: Mögliche Sulfatierung -> Mit 14,4V mehrere Wochen, 15V max 4 Wochen, 15,6 V max 2 Wochen nachladen.

    Maximal 48 Stunden! 16 V (nach DIN) max. 24 Stunden. Es ist alles sehr vom Zustand der Batterie abhängig. Eine 1,5 - 2-fache Überladung kann der Batterie sehr gut tun. Generell muß eine Batterie mit 120 % geladen werden (Wirkungsgrad).


    Zitat von Reiner 106

    - Bei "nimmt kaum Strom an" und nach konventionellem 13,8V Volladen über Tage Ruhestrom niedriger als 12V: Starke Sulfatierung -> Pulser oder "Starkstromladen"

    Ich hole sie mit Spannungen bis 80 V zurück. Dabei konnte ich feststellen, daß bis 50 V gut Hilfe möglich ist, über 50 V sie dann kaum noch nutzbar sind.



    Diese war 14 Jahre im Dienst. Auch hier stellt sich nach Volladung ein zu hoher Ruhestrom von 0,5 A ein.



    Die Betriebsbedingungen waren nicht so gut - Sulfatierungsschäden und sprödes Gitter (bricht bei Berührung).



    Eine andere Pluselektrode zeigt auch Brüche. Für eine Betriebsdauer von 14 Jahren kann das alles als normal angesehen werden. Elektrische Werte: 280 A 9,8 V 15 Sekunden konstant.


    Rainer

  • Ich habe hier ein 72A agm akku (varta)

    Dieser war in einem bmw in gebrauch seit 2009, er hat bis zum Schluss funktioniert wenn auch knapp.

    Vorgehen:

    Mit einem Automatik Ladegeräte war sie voll mehrere Wochen in der erhaltungsstellung.


    Mit einem alten ladegerät das nicht abschaltet,:

    Ich habe die stopfen genau wie auf den Fotos geöffnet, nachgefüllt bis knapp unter spiegel, die batterie hat am Anfang 0.25A bei ca. 15V aufgenommen nach 4 Tagen sind es jetzt 0.5A.

    Zuerst war von Zelle zu Zelle 0.2V unterschied, dieser ist jetzt ausgeglichen.

    Wie lange soll ich noch weiter „kochen/laden“

    Die Zellen blubbern ganz leicht heisst so alle 5 Sekunden ein kleines Bläschen.

    Warm wird die Batterie kein bischen.

    Was ist ein Sinnvoller test für die Batterie?

    Welche spannungen sollte im ruhezustand nach welcher zeit anliegen um zu sagen die Batterie hat keine erhöhte selbst Entladung und ist jetzt sicher voll geladen?

  • Bei einer AGM-Batterie liegt der Elektrolyt im Glasvlies gebunden vor. Wenn man von oben destilliertes Wasser zugibt, ergibt sich ganz oben eine äußerst dünne Säure, während diese unten sehr stark ist. Durch die hierdurch hervorgerufenen Spannungsunterschiede zwischen oben und unten, die sich wegen der leitenden Gitter dazwischen natürlich nicht wirklich ausbilden können, kommt es in solchen Fällen unten zu starker Sulfatierung, während oben schon Gasblasen aufsteigen.


    Ein Spannungstest an den Zellenanschlüssen führt hier auch nicht weiter, weil man weder die (niedrige) Spannung oben, noch die (höhere) Spannung unten messen kann (Wie gesagt: An beiden Stellen stellt sich wegen der Verbindung über die Gitterplatten dieselbe Spannung ein). Deshalb nützt eine Spannungsmessung an den Polen bei einer solchen Konfiguration auch nicht viel, weil man nur eine mittlere Spannung angezeigt bekommt, die dann aber keine Aussage treffen kann.


    Sinnvoll ist immer ein kompletter Kapazitätstetst. Also restlos vollladen, dann entladen und dabei die entnommene Kapazität messen, dann wieder aufladen. Dann weiß man, wo man steht. Nur steht man bei solchen ausgetrockneten Batterien meistens auf verlorenem Posten... :P


    Grüße, Tom

  • Hallo erstmal, ich bin Heinz Leo und bin neu hier im Forum.

    Ich habe den Bericht von Reiner gelesen wo es darum geht das man AGM Batterien wieder reanemiern kann.

    Meine Frage an Reiner.

    Ich habe 6 AGM Batterien a. 95ah von Varta drin. Ich habe nach geschaut und ich kann diese wohl auch öffnen und efentuel nach füllen.

    Meine Frage ist, kann ich die 6 Batterien im Wohnmobil lassen uns sie durch die Solaranlage laden lassen oder muss ich sie alle einzeln ausbauen und mit ein Ladegerät laden?

    Ich bedanke mich schonmal für die Antworten 👍

    LG Leo

  • Hallo,

    Du kannst sie öffnen, ist aber nicht vorgesehen, da Einwegschrauben. Diese Reanimierung macht nur Sinn, wenn die Batterien schon für den Schrott vorgesehen sind. Im Normalbetrieb müssen die Batterien geschlossen bleiben, weil sie unter Druck stehen, damit die Wasserrekombination funktioniert.


    Je nach Ladezustand der Batterien und Leistung der Solaranlage können sie verbleiben. Da die AGM keine Säureschichtung kennt (Betrieb mit Säureverarmung) kannst Du die Batterien völlig abschalten und nach 2-3 Tagen mal die Ruhespannung messen. Damit bekommst Du eine ungefähre Aussage zum Ladezustand und kannst nachladen. Naßbatterien ladet man mit 120 % der fehlenden Kapazität und AGM, auf Grund ihrer höheren Stromaufnahme, schaffen es schon mit 110 %. Ich lade alle mit 120 %.


    Der Ladezustand ergibt die Nachladekapazität und der fließende Strom je Stunde die eingeladene Kapazität. Du hast hier rein rechnerisch 570 Ah (gehe von Parallelschaltung aus) und mußt entsprechend rechnen.


    Rainer



  • Mit einem Säureprüfer wird Batteriewasser (destilliertes oder entionisiertes Wasser) soviel nachgefüllt, bis das Vlies vollständig gesättigt ist. Ein Spiegel sollte vermieden werden, da die Säure zu sehr verdünnt werden könnte. Nun erfolgt eine Konstantspannungsladung mit 14,8 V über 2-4 Wochen.

    Was bewirkt diese Ladung über diese lange Zeit?

    Gruß WoW

  • Eine garantierte Volladung der Batterie. Denn wenn man mit 1-2 V unterhalb der regulären Ladespannung (16 - 18 V) ladet, stellt sich auch ein niedrigerer Ladestrom ein, was die Ladezeit verlängert, denn Ladestrom multipliziert mit der Ladezeit ergibt die Kapazität (Stromarbeit), die in die Batterie gespeichert wurde.


    Rainer.

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier im Forum und habe euch heute über die Google-Lens "Funktion" gefunden :-D

    Eigentlich suchte ich nach einem Weg die Stopfen meiner BMW-Autobatterie "61217555285" aus 2014 zu öffnen, da diese vermutlich an Lade-Kapazität abgenommen hat (BMW zeigt nach 5 Wochen ohne Startvorgang/Bewegung an = Batterie schwach).

    Ich habe vor 15-20 Jahren eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker gemacht und im Anschluss noch diesbezüglich den Techniker. Leider waren in den Ausbildungsperioden die elektrischen Unterrichte eher in Richtung Bussysteme & Programmierung.


    Dennoch habe ich in meinem Ausbildungsbetrieb von den alten Gesellen etwas zur Wiederbelebung von gebrauchten Batterien mitgenommen.

    --> damals haben wir wartungsfreie Batterien auch geöffnet, destilliertes Wasser nachgefüllt, geladen, Verschlussstopfen wieder aufgeschraubt und noch mehrere Jahre damit gefahren.


    So ähnlich wollte ich bei der besagten Batterie auch vorgehen, bin allerdings schon am öffnen der Verschlussstopfen (identisch Ausgangspost) gescheitert:



    Nun ja das mit dem Seitenschneider habe ich noch nicht probiert, aber vorneweg AFA-Autobatterien handelt es sich dabei um Rechtsgewinde oder Linksgewinde?


    Desweiteren habe ich aufmerksam den Thread gelesen und bin etwas skeptisch geworden, wäre aber dankbar über ein How-to in einfacherer Sprache wie ich am besten vorgehe. Spezielle Messmittel habe ich nur bedingt vor Ort, kann aber mir auch was anschaffen


    Gehen wir davon aus, ich bekomme die Stopfen/Schrauben auf, fülle ich destilliertes Wasser vorsichtig nach, so das noch ca. 2 cm Luft nach oben bleiben?

    Dann schließe ich es an ein Ladegerät an, welches nicht sehr viel Ampere abgibt? Hätte aber auch auf so eins Zugriff: https://www.deutronic.de/produkte/dbl1800-3w-14-b-han/


    Wäre dies erstmal passend und wie gehe ich dann weiter vor?


    Besten Dank vorab

  • Eine 10 Jahre alte Batterie würde ich einfach ersetzen (einen 85 Jahre alten Menschen bekommst Du auch nicht mehr zur Olympiade, egal wie trainiert wird). Muß es eine AGM sein ? Hat das Auto Start/Stop, würde ich diesen Quatsch abschalten und eine Naßbatterie kaufen.


    Willst Du experimentieren, nur zu: Die Schrauben sind Einwegschrauben, nur zum Hineindrehen gedacht, Rechtsgewinde und sollten in normalem Betrieb nicht geöffnet werden, da die Batterie unter Druck steht.


    Destilliertes Wasser füllt man nur soviel nach (ganz langsam), bis das Vlies gut gesättigt ist. Einen Spiegel sollte man vermeiden, weil dann die Säure (1,30 g/ccm) verdünnt wird.


    Egal, wieviel Strom das Ladegerät abgibt, die Batterie nimmt sich nur, was sie braucht. Meist ist das in der letzten 3/3-Phase auf Grund niedriger Spannung (unter 16 V) herzlich wenig und man muß die Ladezeit erheblich verlängern, was ein Automatiklader nicht zu läßt. Also, selbst ein 100 A-Ladegerät lädt letztlich nicht mehr, als ein 10 A-Lader.


    Viel Erfolg, Rainer.


  • Hi Rainer,


    Danke für deine schnelle Rückmeldung. Es muß keine AGM sein, dass Auto hat allerdings Start/Stop, kann mich aber nicht daran erinnern wann das das letzte mal genutzt wurde. Mindestens schon 4 Jahre nicht mehr, dies einfach dauerhaft zu deaktivieren ist glaub nicht möglich.


    Experimentieren würde ich, aber wenn die unter Druck stehen und es eine Gefahr darstellt würde ich es lassen und sie ohne daran rumzuspielen so einfach laden. Stellt das öffnen eine Gefahr dar?


    Falls nein, wäre so wie in meinem vorigen Thread beschrieben passend?



    Grüße

  • Stellt das öffnen eine Gefahr dar?

    Nein, natürlich nicht. Sind, glaub ich, nur 0,5 at. Das entweicht unbemerkt. Der leichte Überdruck wird für die Rekombination benötigt.

    Nein, dauerhaft kann man den Start/Stopmist nicht deaktivieren, aber man kann es sich angewöhnen, sofort nach dem Start auszuschalten. Man müßte das BMS mit einem niedrigeren Ladezustand beschwindeln, dann schaltet es selbständig ab. Oder diese Abschaltung im BMS programmieren. Aber das ist etwas für die Experten. Wäre bestimmt auch ein netter Nebenverdienst. Noch einfacher vielleicht, nach dem Hochfahren der Lima einen Impuls in diesem Abschalter senden.


    Am besten macht sich ein Säureheber, mit dem man das Wasser schön dosieren kann:

    https://www.voelkner.de/produc…df878f3a5d7757c0fe312523a


    https://www.atu.de/produkt/batteriesaeurepruefer-fs1055


    Rainer.

  • Ok, also es scheitert schon an den Stopfen aufbekommen ;-) ich lass es jetzt so, lade die Batterie nun nur auf und schau wie weit ich damit noch komme. Zur Not habe ich immer eine Powerbank mit Startmöglichkeit dabei.. Ist auch nur ein Gelegenheitsfahrzeug und wird nur alle paar Wochen genutzt.


    Danke Dir Rainer

  • Hallo miteinander


    Mal eine Frage zur AGM Versorgerbatterie in Verbindung mit einer Insel-PV-Anlage.


    Es sind vier Batterien mit je 12V auf 48V in Reihe geschaltet.


    Die Batterie wird nach den Voreinstellungen des Wechselrichters für "AGM" be- und entladen.

    Das bedeutet, dass der Spannungswert, an dem der Wechselrichter die Batterie trennt bei 46,0 V liegt.

    Das ergäbe bei vier Batterien bei jeder Batterie eine Entladeschlußspannung von 11,5 Volt.

    Dann schaltet der WR um auf das Stromnetz, dann ist man nimmer off-grid, dann ist man wieder on-grid.


    Ich habe diesen Wert phasenweise auf 47,5V erhöht, also ca. 11,9 V je Batterie. Dachte das könne nicht schaden.


    Nach etwas mehr als einem Jahr, wo die Batterie täglich morgens bei diesem untersten Wert lag, und dann sofort

    wieder geladen wurde ( ab 8 ist es spätestens so hell, dass der Strom vom Dach fließt), stelle ich nun fest, jippie...

    da lief wohl vieles falsch.


    Die Batterie ist nun seit Wochen laut Anzeige Wechselrichter proppevoll. Dann lädt dieser nur mehr knapp über ein

    Ampere in die Batterie und die Anzeige zeigt alle 4 Balken für 100% an.


    Aber ... ist die Sonne um 17.00 dann weg, bringt die Batterie nur mehr kurz Strom, und der Wechselrichter schaltet um auf Netzversorgung.

    Unter Last, bricht die Spannung ein. Das sagt mir, dass die Batterie wohl im Eimer sein dürfte.


    Jetzt zu den dämlichen Fragen :


    1. Die AGM Batterien sollen um die 500 bis 800 Ladezyklen haben. Also ist ein Zyklus erreicht, wenn die Spannung bei 46,0 Volt angekommen ist,

    und dann wieder geladen wird, richtig?

    2. Hält eine AGM Batterie infolge also im besten Fall zwei oder drei Jahre?

    3. Kann man so eine Batterie fachmännisch wieder zum Leben erwecken?


    Die Batterie erfüllt mittlerweile nur mehr einen Lückenbüßer, wenn tagsüber mal etwas mehr Strom gebraucht wird, als vom Dach kommt.

    Aber einen echten Versorgereffekt hat die nimmer, das ist vorbei. Halt ja nur mehr eine oder zwei Stunden wenn sie das Gebäude mit dem

    Nötigsten an Strom versorgen soll, und da reden wir von ggfs. 200 Watt Dauerbetrieb.


    Wäre LiFePo4 wohl besser gewesen...


    Ich danke für hilreiche Antworten.


    Vielen Dank !


    MFG Roland

  • Hallo Roland,

    das Grundproblem von Batterien ist, dass bei einer Reihenschaltung von Akkuzellen nicht alle Zellen stets dieselbe Spannung aufweisen. Zwar denkt man das, aber wenn man mal nachmisst, stellt man fest, dass fast jede Zelle sich spannungsmäßig von den anderen unterscheidet. Das ist erstmal noch nicht so ein großes Problem, besonders wenn die Batterien noch jung und fit sind. Im Laufe der Zeit beginnen einzelne Zellen aber schneller als die anderen zu altern und sinken dann in der Kapazität ab und steigen im Innenwiderstand an. Wenn das passiert vergrößern sich die Unterschiede zwischen den Zellen und die Belastung für die schwächeren Zellen erhöht sich gegenüber den guten Zellen, wodurch die schwächeren Zellen noch schneller alten und noch schneller noch schlechter werden. Bis dann irgendwann genau der Punkt erreicht wird, an dem Du mit Deinen Batterien Dich jetzt befindest: Einzelne Zellen sind schlecht, haben keine Kapazität mehr, ihr Innenwiderstand ist deutlich höher als bei den anderen Zellen und je nach Last- oder Ladestrom fällt bzw. steigt die Zellenspannung erheblich. Wenn es erst mal so weit gekommen ist, ist in der Regel Hopfen und Malz verloren. Ganz besonders gilt das für so große Reihenschaltungen von Zellen wie im Fall Deiner vier sechszelligen 12V-Batterien, die zu einer - insgesamt 24zelligen - 48V-Batterie zusammengeschaltet sind. Hier gilt, dass jede Batterie (womit ich die Zusammenschaltung mehrerer Akkuzellen meine) nur so stark ist, wie ihre schwächste Zelle. Zumindest bei einer Reihenschaltung von Zellen ist das so.


    Was soll man da nun tun, um die schwächste(n) Zelle(n) wieder irgendwie in Form zu bringen? Ganz ehrlich?? Meiner persönlichen Erfahrungen nach hilft in solchen Fällen nur ein Neukauf! Es gibt keine Wunder, mit der man alte, viel benutzte und zum Ende hin chronisch misshandelte - weil überbeanspruchte - Zellen wiederbeleben könnte. Zwar kann man Sulfatierung zurückführen, aber vergammelte Bleigitter, elektrisch abgetrennte Plattenbereiche und aus den Gittern gerieseltes Aktivmaterial bringt man nur noch durch Recycling wieder ins Leben zurück. Es ist zwischenzeitlich wirklich viel ausprobiert worden: Elektrolytaustausch, Bepulsung, Zugabe von EDTA, Starkladungen, Dauerladungen - aber irgendwann ist eben Büchsenknopf. -|-


    Daher: Einmal neu bitte! Am besten gleich LiFePO4, wegen der stark verbesserten Eigenschaften und Lebensdauer, weil nennenswert billiger werde sie m.E. nicht mehr.


    Grüße, Tom

  • Wie hoch war denn die Lade-Endspannung?

  • Meine Erfahrungen mit einer günstigen AGM-Batterie ist ebenfalls negativ. Nach ein paar hundert Ladezyklen ist halt Schluß. Meine haben an der Solaranlage gerademal ein gutes Jahr gehalten, dann ist die Kapazität stark eingebrochen und teilweise war gar eine Zelle kaputt. Was war das für eine AGM? Wieviel wiegt eine 12V/100Ah? Normalerweise bringen die runde 20 kg auf die Waage. Es gibt Bleibatterien, die deutlich besser, aber auch viel schwerer und teurer sind: Hoppecke. Das sind Profi-Batterien, aber auch preislich entsprechend. Miß mal die Spannung der Batterien unter Last - ca 10A. Wie lange hält sie das aus, bis sie unter 12V kommt? Wenn eine Zelle defekt ist, bricht sie dann nach wenigen Minuten auf 10V ein. Wenn auch eine Ferndiagnose unsicher ist, vermute ich mal, daß Deine Batterie(en) einfach hinüber sind.

    Die eine feste Abschaltspannung (11,9V) ist auch Mist. Das liegt aber am Wechselrichterhersteller. Unter großer Last müßte die Abschaltspannung niedriger sein und je weniger Last, müßte sie höher sein. Kann man bei mir aber auch nicht einstellen.


    Gruß WoW

  • Hallo und vielen Dank


    Es sind die von BIG Batterien. Eine hat 240Ah und wiegt 62 kg. Hammerschwer das Zeug.


    In Betrieb seit August 2023.


    Die max. Spannung beim Laden beträgt 54 oder 56 Volt. Kann man einstellen.


    Tja, das waren jetzt etwa um die 420 Ladezyklen.

    Ich nutz die eben Hardcore, da Insel. Andere haben ein WoMo, wo die Batterie dann im Jahr zb 10mal geladen wird.


    Ein riesen Unterschied.

    Beim Kauf war ich halt unwissender Anfänger, die LiFePo waren da noch ca. doppelt so teuer.


    Der WR ist von Growatt. Die Software und das Innenleben dürfte wohl dasselbe als bei allen anderen Inselwechselrichtern sein. Egal.


    Wo kauft man nun top Ware im Bereich LiFePo?


    Vom Growattzeug hab ich viele Probleme anderer Nutzer nachlesen müssen.


    VG Roland

  • 56 Volt durch 4 Batterien = 14 Volt max pro 12V Batterie....


    das ist die Spannung, die der WR vorsieht?


    Ich persönlich würde AGMs wenigstens bis 14.4 hochladen (bei 20 Grad raumtepmperatur) und einmal im Monat auch mal bis 15 oder so für zwei Stunden (kommt jetzt ein bischen drauf an, wie genau Deine eingestellt sind,usw...)...


    Spontan würde ich vermuten, dass sie einfach nie wirklich richtig voll wieder wurden....


    Wahrscheinlich Pech - aber Du könntest natürlich versuchen (schlimmer kanns ja nich werden) einfach mal taaagelang auf 14,4 zu laden - 4 Stunden nach erreichen von 14,4 gehst Du mal hin und schaust, ob der Akku warm wird.. Wenn ja - dann wars das wohl... Wenn nein - mal laufen lassen... Dabei mal auf die Ampere achten, die sollte kontinuerlich runter gehen... Wenn nach ein paar Tagen sich nicht mehr merklich viel tut, dann erhöhe mal auf 15V pro Block für einen Tag... Alles aber immer unter Beobachtung halten - prüf auch mal, ob die einzelnen 12V Einheiten stark voneinander abweichen..


    Aber mach Dir keine große Hoffnung ....

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