Platinum PC oder Server Netzteil ?

  • Hi,

    Die Idee ist, in einen Alu Koffer etwas wie ein

    Gleichstrom Lade- Entlade- Test- und Versorgungscenter einzubauen.

    Die aktuelle DC Versorgung mit klassisch 13,8V 10A reicht weit nicht mehr aus.

    Ideal wäre die Möglichkeit , eine 310AH Zelle mit 0.5C zu laden.


    1.Ich habe aus Kostengründen dabei an ein PC Netzteil als Versorgung gedacht. Habe inzwischen auch ein Platinum modulares Netzteil 550W hier. Käme auch ein Platinum Server Netzteil ( erheblich kleinerer lüfter = gleich lauter ?) in Frage ? Oder sind Server Netzteile trotz gleicher 94% Effizienz perse lauter, weil's im Serverraum niemand stört ?


    2.Dann kommen mir aber so oder so Zweifel, wenn ich mir die Kabelquerschnitte der 12V Anschlusskabel ansehe. Da wird zwar gesagt, daß an 23V 25A oder sogar 32A anliegen. Aber gehen die auch über das Standardanschlusskabel ?


    3.welche Bezeichnung haben die Steckverbinder bei diesen modularen Netzteilen und bis zu welchem Kabelquerschnitt kann ich gehen ?


    Würde mich über eine anregende Diskussion auch alternativer Ideen (bei gleichem Kostenrahmen) freuen.


    Norbert

  • Hallo Norbert,


    PC-Netzteile brauchen hauptsächlich auf der 3,3V-Schiene viel Strom, weil das die Spannung ist, mit der die Gleichspannungswandler des Mainboards gespeist werden, die daraus die ca. 0,8V für die CPU umspannen. Du brauchst den Strom aber auf der 12V-Leitung des Netzteils. Genau genommen kommst Du mit 12V auch gar nicht aus, denn eine Batterie bestehend aus 4 LiFePO4-Zellen braucht wenigstens 13,8V Ladespannung. Die BMS meist sogar 14,6V, damit sie korrekt auf Vollladung erkennen. Das Netzteil würde also völlig falsch belastet werden, was viele Netzteile dann auch übel nehmen, weil der 12V-Zweig nicht zur alleinigen Benutzung ausgelegt ist. Üblicherweise werden ca. 80% der Leistung der 3,3V-Schiene entnommen. Als letztes spielt uns zur Ladung von Batterien der Überlastschutz solcher Netzteile einen Streich, weil der bei Überschreitung des maximal zulässigen Stroms diesen nicht auf das Maximum begrenzt, sondern das Netzteil gleich ganz abschaltet. Damit wird man beim Batterieladen also nicht glücklich.


    Besser geht's mit Netzteilen, die nur eine Spannung anbieten und, ganz wichtig, deren Überlastverhalten nicht zur Abschaltung oder zum Pulsen führt, sondern einfach nur den Strom begrenzt. So ein Netzteil ist z.B. das Meanwell MSP-600-3.3. Es bietet 3,3V Ausgangsspannung bei maximal 120A. Dabei kann die "Ladespannung" auch noch bis auf 3,7V erhöht werden. Ideal für LiFePO4-Zellen. Ich benutze diese Netzteile, um Vierergruppen von LiFePO4-Zellen mit dicken Kupferschienen aufzuladen und zugleich zu balancieren. Dabei teilt sich der Strom natürlich auf die vier Zellen auf, was bei vier Stück 300Ah-Zellen parallel dann nur noch 30A je Zelle und damit C/10 entspricht. Ich kann Dir aber sagen, dass sich bei 120A Dauerstrom selbst ein fettes 35mm²-OFC-Kabel merklich erwärmt. Außerdem röhren die Lüfter ziemlich laut, denn so hohe Ströme lassen auch im Netzteil hohe Temperaturen an den Bauteilen entstehen, die natürlich abgeführt werden müssen. Macht bei mir nichts, weil ich einen Extra-Batterieraum habe, wo ich Batterien lade und Kapazitätsmessungen durchführe. Da ist es immer laut.


    Auch gut geeignet zur Ladung von 12,8V LiFePO4-Batterien ist das Meanwell SP-750-12, es marschiert maximal 70A bei 14,6V. Die Spannung ist einstellbar und auch den Maximalstrom kann man relativ einfach mit einem nachträglich angebautem Regler herunter regeln. Ideal zum Laden von vierzelligen 300Ah LiFePO4-Blöcken. Sind zwar auch "nur" C/4 und nicht C/2 (bzw. 0,5C, was dasselbe bedeutet), aber zum Laden im Grunde mehr als genug.


    Wenn es leiser sein soll, bevorzuge ich das gute alte Manson SP9600, bzw. eines dessen diverser Derivate (z.B. Voltcraft SPS-1560). Diese Type gibt 60A bei maximal 15V ab und ist dabei so leise, dass zumindest ich wunderbar daneben schlafen kann. Verwendet man zwei davon parallel, wird das Licht der Straßenbeleuchtung merklich dunkler und der Stromzähler übertönt die zwei Netzteile... ;) Auch das QJE PS-1560 ist mit 15V und 60A sehr kräftig, wenngleich etwas lauter als die Manson-Type. Dafür ist es aber auch deutlich kleiner und billiger.


    Grüße, Tom

  • vielen dank für deine antwort, tom

    ich denke , ich war da nicht hinreichend präzise in meinem beitrag und möchte deshlab ergänzen.


    1.es war nie das ziel, mit einer der ausgansspannungen des netzteils direkt an eine batterie zu gehen.


    direkt wird das netzteil nur an verbraucher (lampe, festplatte extern o.ä.), die in einem spannungsbereich arbeiten, angeschlossen. das ist aber nur eine mögliche nebenanwendung.


    2. hinter dem netzteil sitzen div. DC DC wandler (buck oder boost) mit constant current constant voltage und jeweils einem display, das u.a. spannung, Ampere und die seit start geflossene Energie anzeigt .

    dazu kommt ein entlader wie das dl24, der die kapazitäten und den innenwiderstand der einzelzelle anzeigt.

    geladen werden sollen Einzelzellen als auch batteriepakete.

    bei diesen wandlern (platinen ohne gehäuse) würde ich gerne die bedienung des potentiometers (i.d.R. grüner block auf der platine per schraubendreher einstellbar) auf die makrolon platte legen . habe aber keine ahnung wie ich das anstellen sein.

    ich finde keine infos dazu . denke ich so schräg ? das problem müßten andere doch auch haben.


    während ich ursprünglich die 12V nutzen wollte , denke ich jetzt nach evtl. auch die anderen spannungen zu nutzen und ggf. 2 *12V = 24V zu koppeln.


    das datenblatt zum bequiet black power 11 550W zeigt allerdings die weitaus höchste leistung bei 12V an.

    bei 3,3V und 5V jeweils 140W und bei 12V 540W. 3,3V - 25A, 5V - 22A, 12V - 45A .

    aber genau da habe ich ja meine zweifel wg.der kabelquerschnitte.


    da war meine frage, ob es sinn macht, die standardkabel nicht zu verwenden und mit stärkeren kabeln direkt an die

    modularen anschlüsse zu gehen ? habe dabei keine ahnung wie die stecker heissen.


    3. das beQuiet weist einen DB wert von 10 unter vollast aus !

    ich habe zweifel ob ich mit irgendetwas anderem da heranreichen kann. die logik sagt mir, daß das mit einem kleinen

    lüfter von 5 oder 6cm nicht erreichbar ist.

    die lautstärke ist noch vor der Last ein ausschlußkriterium .


    ich denke nicht daran, ein voltcraft wie aufgeführt einzusetzen .

    ich möchte etwas , was mehr kann als das aufgeführte voltcraft und dabei auch noch weniger kostet .

    eigentlich etwas, was der elektroniker sich selbst bauen würde .

    nur daß ich eben von strom keine ahnung habe, zumindest nicht praktisch, nur in der theorie :)


    im fahrzeup in der echtanwendung als ladegerät ist mir das egal . der koffer steht aber in der wohnung .


    ich hoffe, jetzt ist es klarer geworden.


    einen schönen sonntag noch ,

    norbert

  • Da antworte ich mal von hinter her: Wenn Du mit Strom keine besonderen praktischen Erfahrungen hast, dann solltest Du nicht ausgerechnet mit dem schwierigsten Bereich anfangen, nämlich 230V-PC-Schaltnetzteilen (technisch tückisch und nicht zuletzt gefährlich) und dann noch bei hohen Leistungen. Denn das erfordert unbedingt ausreichend Erfahrung. Andernfalls sammelst Du die hierbei. Aber das hast Du sicherlich nicht vor (weil teuer und schmerzhaft). Ein Trimmpoti auszubauen und gegen ein externes Poti auszutauschen ist kein Hexenwerk, aber dabei sammelst Du ebenfalls schon Deine ersten Erfahrungen mit komplexer Leistungselektronik unter Netzspannung. Davon rate ich einem Anfänger ausdrücklich ab. Gerade PC-Netzteile sind in äußerst gedrängter 3D-Technik aufgebaut. Ich schraube solche Teile nicht mehr auf, denn damit habe ich bisher massig Arbeitszeit verballert, aber letztlich doch stets Schiffbruch erlitten. "Normale" Leistungsnetzteile schon, die baue ich auch um, kein Problem. Wenn Du es billig haben möchtest, dann suche ein defektes 900W-Manson-Netzteil für unter 100,- Euro, repariere es (das wird zwar etwas dauern, aber danach kannst Du schon mal Schaltnetzteile reparieren :)) und dann hast Du ein solides Netzteil, dass auch zur Ladung von Batterien geeignet ist und nicht viel Lärm macht. PC-Netzteile wirst Du kaum so hingefrickelt kriegen, dass Du mit ihnen Batterien praktisch brauchbar laden kannst. Glaubs' mir, oder finde es selbst heraus. Das haben schon viele probiert, ohne letztlich für längere Zeit Erfolg zu haben.


    Ich hab den Beitrag mal verschoben, weil es hier ja nicht um Lithium-BMS geht, sondern eher um die Ladung von LiFePO4-Batterien.


    Grüße, Tom

  • hallo tom,

    ich danke für jeden beitrag , der sich mit meiner idee auseinandersetzt.

    ich sammle aber nach gründlichem hinterfragen der einwände und überprüfen des

    eigenen logischen modells meine erfahrungen gerne selbst.


    ich habe die latte der anzuwendenden sorgfalt aufgrund deiner bedenken wieder etwas

    höher aufgelegt .


    du hast aber leider kein einziges faktenbasiertes argument geäußert, was gegen

    die leistungsparameter des bequiet laufwerks spricht.

    ich habe das datenblatt des netzteils zitiert .

    das ist gemeinhin die grundlage für jede anwendung oder schaltung .


    deine einwände waren lediglich allgemeiner art.


    ich hatte je selbst anfangs bereits bedenken wegen der querschnitte der standardkabel

    geäußert.


    deswegen möchte ich den original kabelsatz unberührt lassen und eigene kabel crimpen.


    meine frage nach dem namen dieser modularen stecker an den neueren PC netzteilen

    und welche kabelquerschnitte ich max. in den stecker friemeln kann, wurden nicht beantwortet.

    eine antwort würde mir aber erheblich weiterhelfen . jetzt und gleich helfen.

    ich will da kein netzteil öffnen und nichts im netzteil löten.


    das manson netzteil wird in 1 jahr noch nicht laufen . ich halte die idee für ziemlich irre,

    jemand wie mich allein schon die fehleranalyse machen zu lassen.

    ausserdem ist es doch ein widerspruch in sich, mich an einem funktionierenden netzteil

    nicht schrauben zu lassen, mir dann aber ein defektes auf den tisch zu legen,

    um es zu reparieren.


    das gleiche gilt für die potis .

    das mit den volt kann ich ja noch nachvollziehen in der logik und würde möglicherweise

    sogar selbst ein funktionierendes externes poti finden.

    bei current hört es aber auf .

    ich will strom kontrolliert begrenzen und nicht vernichten.


    ich habe das aber für den augenblick abgehakt und werde mich damit abfinden mit den

    platinen zu leben, so wie ich sie auf aliexpress finde.



    ich brauche jetzt und nicht 2023 eine lösung. die Logik meiner idee greift !!


    welches basisnetzteil auch immer, es wird kein labornetzteil werden.

    das würde nur unsinnig die kosten treiben.

    der rest wird mit DC DC erledigt.

    dann können ggf. auch 2 einzelzellen gleichzeitig geladen werden.


    mein vorhandenes 12V netzteil macht max 10A .

    damit versorge ich jetzt einen graupner DUO Lader.

    damit würde ich Tage warten bis 280AH geladen sind.


    nichts für ungut

    norbert

  • oh, da ist aber jemand beratungsresistent

    deine DCDC Wandler werden das Netzteil direkt in die Knie zwingen und dann schaltet es ab

    probiere es aus oder hör auf Leute, die das schonmal gemacht haben :)


    die Stecker würde ich einfach abschneiden und die Kabel dann gebündelt verlöten oder pressen, natürlich nach Farben sortiert

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!