EDIT: Oh, sorry. Jetzt habe ich den falschen Button betätigt und statt ein neues Posting zu schreiben Deins editiert. Jetzt fehlt natürlich ein Teil Deines Postings, den ich nicht quoten wollte.
Ich hoffe, der Dialog lässt sich dennoch rekonstruieren.
Tom
Zitat
Der Akku-Aktivator entnimmt 9,99 Sekunden lang ein wenig Energie aus der Batterie, und führt alle 10 Sekunden sagen wir mal 90% davon als kurzer, kräftiger Impuls zurück. Klar, irgendwann ist die Batterie dadurch leer, sagen wir mal nach schätzungsweise 4 wocken, also nach 241920 Impulsen.
Der Power-Pulsar unterscheidet sich also darin, dass er sich selbst versorgt und gleichzeitig die restlichen 9,99 Sekunden lang der Batterie zusätzlich lädt. Das heist, das auch 4 Wochen, oder 241920 Impulse später, die Batterie nicht entladen wurde. Ich denke, diese einmalige langsame Entladung über 4 wochen und die daraus resultierende sulfatierung kann im Verhältnis zu den 241920 Impulsen, die der Desulfatisierung dienen, vernachlässigt werden. Sehe ich da was falsch?
Wo ist also nun der Unterschied, ob ich jetzt den Power-Pulsar 20 Tage lang an meiner Batterie angschlossen lasse, oder alle 2 Tage zwischen “normalem” Ladegerät und Akku-Aktivator wechsele?
Ich denke, hier liegt ein grundlegendes Verständnisproblem vor:
Es ist nicht so, dass "Sulfatierung" irgendein von Ladung und Entladung losgelöstes Batterieproblem wäre, dass zu seiner "Heilung" nur ein paar Impulse benötigen würde, die man ggf. auch aus der Akku-Energie selbst erzeugen könnte. Vielmehr ist es so, dass Sulfatierung eine besondere Form des Entladezustandes aktiver Akkumasse ist. Zur Desulfatierung muss zwingend geladen werden. Dem Akku erst langsam ein gewisses Energiequantum zu entnehmen um dieses dann in Form eines zackigen Impulses in diesen zurückzugeben, führt tendenziell zu gar nichts, da sich der Ladezustand des Akkus bei diesem Vorgang in jedem Fall vermindert. Sollte ein solches Verfahren funktionieren, müsste man als erstes mal bei der Entnahme von Energie zwecks Impulsaufladung im Desulfatierer ausschließlich geladenes Aktivmaterial in feinstes Bleisulfat verwandeln. Gerade das ist aber nicht der Fall, denn eine langsame Entladung des Akkus führt immer zur Bildung groben Bleisulfates, denn es wird ja zur Aufladung einer Spule oder eines Kondensators im Desulfatierer dem Akku l a n g s a m Energie entnommen. Wir wollen aber Bleisulfat beseitigen, nicht erzeugen.
Als zweites bleibt noch das Problem, dass sich ein Energiezustand nicht ohne externe Zuführung von Energie von selbst erhöhen kann. Wenn ein Akku also voll geladen, aber zu 20% sulfatiert ist, würden wenigstens diese 20% Energie von außen zugeführt werden müssen. In der Praxis braucht man aber eher 200%, weil Desulfatierung inkl. der beteiligten Elektronik leider ziemlich verlustbehaftet ist.
Bei dem ganzen Schmu der inzwischen zur Akku-Revitalisierung angeboten wird, kommt es mir gerade in den Sinn, zur Abwechslung mal einen Akku-Sulfatierer anzubieten. Den würde ich genau so bauen, dass er dem langsam einen möglichst geringen Dauerstrom entninmt, um diesen dann impulsweise wieder in den Akku zurück zu laden. Eine etwas später anzubietende verbesserte Mark-II-Version würde dann auf Impulse verzichten und erst ein stück weit langsam entladen, um dann ein Stück weit wieder langsam zu laden.
Aber Ach und Weh, sowas gibt's ja schon. Heißt Akku-Jogger...
Zitat
Übrigens brauchen USV-Akkus natürlich nicht desulfatiert zu werden, denn die sind immer voll aufgeladen und nicht sulfatiert. Sondern korrodiert! Da hilft wegschmeissen und neu kaufen ganz vorzüglich, Bepulsung ist da aber leider völlig wirkungslos. Leider lässt sich aber meines Wissens die Ladespanung bei keiner USV einstellen. Das könnte die Nutzdauer des Batterien aber durchaus verlängern, da das Nutzschema (standby/zyklicher Betrieb) sowie die Umgebungstemperatur der Batterien je nach Aufstellungsort sehr variieren kann. Schade.
Nachdem wir inzwischen auf 6MWh jährlichen Stromverbrauch kommen, suchte ich nach wirkungsvollen Methoden um den Verbrauch runter zu kriegen. Eine Möglichkeit fand ich beim Aussortieren einer alten Junto-USV. Mal ganz davon abgesehen, dass die alle zwei bis drei Jahre neue Akkus brauchte, hat sie auch permanent 25W Leistung verbraten. Sie versorgte einen MSI Wind-PC (kleiner PC mit Atom-CPU und 4TB-Platte als Datei-Server), eine AVM-Fritz-Box, einen 8-Port-Gigabit-Switch und eine DECT-Telefonanlage.
Ich habe dann mal geschaut, was die zugehörigen Steckernetzteile für Spannungen und Ströme abgeben (zufällig alle 12V...) und hab mir dann ein kleines 230V/12V-Netzteil 60W Leistung, einem Wirkungsgrad von 84% und USV-Funktion von MeanWell für kaum 15,- Euro besorgt. Ein 12V/18Ah-Bleiakku lag hier noch gelangweilt rum und nun hängen alle Komponenten unter Verzicht auf die vielen Steckernetzteile direkt an dem USV-Netzteil. Die Gesamtstromaufnahme ist dadurch von über 70 auf knapp 40W gesunken. Aber nun das schöne: Bei diesem USV-Netzteil von MeanWell (PSC-60A) lässt sich die Ausgangsspannung in einem recht weiten Bereich per Trimmpoti justieren. Hier kann man nun die für den Akku optimal geeignete Dauerladespannung einstellen. Weil das Geraffel auf einem Regal ziemlich hoch im Raum untergebracht ist, u.a. direkt über der Heizung, habe ich zurückhaltende 13,45V eingestellt. Den angeschlossenen Geräten ist's auch ziemlich egal, ob sie nun 12 oder 13,45V bekommen.
Ergo: Es geht also doch. Jedenfalls wenn man weiß, was man will.
Grüße, Tom