Im Idealfall trennt das BMS von LFP Akkus erst bei Zellenspannungen über 3,65 Volt, nach meinen persönlichen Erfahrungen an 4 zelligen Exemplaren aber nicht selten schon bei 14,4 Volt oder noch einige zehntel Volt darunter, siehe folgende Ladungsaufzeichnung an einem kompakten 12 4Ah Energiespeicher mit integrierten Balancer.

Obwohl dieser Lader den Ausgang recht schnell unterbricht, wurde bei 3 Ampere Ladestrom ein Peak bis ca. 17,5 Volt aufgezeichnet. Dieser Effekt kann vor allem an alten Leichtkrafträdern mit 12 Volt 130 Watt Magnetzündergeneratoren von Mototplat und deren Zweiweg Ladereglern schwerwiegende Folgen verursachen.


Wenn bei höheren Motordrehzahlen beispielsweise das Fahrlicht ausgeschaltet ist, unterbricht auch das BMS von vollgeladenen LFP Akkus in kurzer Zeit seinen Ladeeingang. Weitgehend gleiche Effekte sind auch von tiefentladenen Bleikkus nach der Winterpause, seit vielen Jahren bekannt. Die beiden Thyristoren werden dann über gelegentliche Überkopfzündungen selbstständig angesteuert und der weitgehend lastlose Laderegler beginnt hochfrequent zu schwingen. In solchen Fällen kann die Bordspannung bei höheren Drehzahlen über 40 Volt erreichen, weil einzig der VDO Drehzahlmesser mit sehr niedrigem Leistungsbedarf vom Bordnetz eher homeopatische Ströme zieht. Deren Schäden können anschließend so ähnlich aussehen.

Mit dem Energiespeicher parallelgeschaltete Elkos verhindern solche unerwünschte Folgen erfahrungsgemäß recht zuverlässig, ich würde aber ca. 1000µF pro Ampere Ladestrom als angemessene Kapazität wählen. An Mopeds und Kleinkrafträdern mit Ladeströmen bis max. 2 Ampere, nütze ich häufig einen kompakten 2200µF Elko bis max. 35 Volt zulässiger Betriebsspannung.

Das funktioniert nach realistischen Schätzungen bei durchnittlich 50 Besitzern von Kleinkrafträdern mit alternativen 12V 80 Watt Magnetzündergeneratoren von Kokusan und kleinen LFP Energiespeichern, schon längere Zeit zuverlässig. Weil BMS von LPF Akkus bidirektional schalten, merkt man mögliche Fehlfunktionen von Laderglern nicht an elektrischen Verbrauchern wie Glühlampen. Das kann man auch jederzeit an einem kleinen lineargeregelten Netzteil (beispielsweise 16 Volt Konstantspannung und 30mA Strombegrenzung) nachbilden. Belastet man den gemeinsamen Ausgang bzw. Ladeeingang vom Energiespeicher (mit abgeschaltetem BMS) an einem 12V 1,5 Watt Lämpchen, fällt die Klemmenspannung ohne erkennbare Verzögerung auf durchschnittlich 14,7 Volt ab und die Last wird gemischt vom Netzteil und dem LFP Akku versorgt.
Deshalb ist eine ausreichende Glättung an thyristorgesteuerten oder getakteten Ladereglern sehr wichtig, um möglichen Schäden vorzubeugen !