Beiträge von Ewald

    Das liest sich irgendwie nach einem defekten oder gar nicht vorhandenen Laderegler? Welcher Generatortyp befindet sich am Motor, ein permanenterregter Einphasen-Wechselstromgenerator oder ein Drehstromgenerator mit 3 Kabeln aus der Lima?

    Hallo Thomas
    Auf 13 Volt Erhaltungsladespannung bin ich bisher noch nicht runtergegangen, weil ich auch überwiegend richtige Schrottakkus für meine zahlreichen KFZ benütze, welche in der Vergangenheit auch schon Tiefentladungen über sich erhehen ließen und deshalb an erheblicher Selbstentladung leiden. Über die vorgeschalteten Glühlampen als Schutzwiderstände fällt dann auch bis zu 0,1 Volt ab und dann liegt die Dauerspannung an den Akkus bei ungefähr 13,3 Volt. Seit mehreren Jahren sammle ich ausgediente 12 Volt 5 Ampere Tischnetzteile von Flachbildschirmen, welche in diversen Spielhallen mit ca. 3 Ampere im Dauereinsatz waren, nach diesen Schwitzorgien haben naturgemäß die meisten Elkos ausgedient. Ich rette dann diese Sperrwandler Netzteile vor der Entsorgung, repariere und rüste sie auf energiesparende Erhaltungslader um, wovon ich schon ungefähr 100 Exemplare an diverse Klassikbiker verteilte.

    Alleine von diesem Typ habe ich derzeit ungefähr 70 defekte Exemplare liegen, wo meistens 2 bis 4 Elkos an der berühmten chinesischen Beulenpest leisen. Als Erhaltungslader mit ganz niedrigem Energieumsatz, werden diese Sperrwandler mit SG6841 PWM Controller und frischen Elkos vermutlich die nächsten 20 Jahre zuverlässig laufen, weil sie im Dauerbetrieb völlig kalt bleiben. Mit 4 Motorradbatterien an einem ähnlichen Netzteil, benötige ich durchschnittlich 1 Watt Wirklieistung, damit kann man leben.

    Falls Du Bedarf dafür hättest, könnte ich Dir mal einige mit Hermes zukommen lassen, dann weiß ich wenigstens daß sie in gute Hände kommen und Bleiakkus zuverlässig vor frühzeitigen Ableben bewahren. Im Vergleich zu üppigen 13,8 Volt oder gar einfachsten ungeregelten handelsüblichen Konstantromladern, sind stabile 13,4 Volt erfahrungsgemäß schon erheblich schonender für unsere Energiespeicher. Ich habe manchmal das Gefühl daß die Akkulobby stattliche Prämien für fragwürdige Geräte sponsert, welche ihren beworbenen Verwendungszweck nicht annähernd gerecht werden?
    Gruß
    Ewald Rosner

    Hallo
    Ich vertrete unter anderem die Fraktion von Schönwetterfahrzeugen, welche eher selten bewegt werden. Nach meinen langjährigen Erfahrung hielten deren Bleiakkus am längsten, wenn sie mit mäßiger Konstantspannung 13,2 ~ 13,5 Volt dauerhaft bei Laune gehalten und selten entladen wurden.
    Die ersten persönlichen Erfahrungen mit AGM Akkus machte ich 1993 an meinem damals neu erworbenen Honda Helix CN250, wo leider die Borduhr vom LCD Mäusekino durchschnittlich 2 mA verbraucht. Weil ich damals eine Mietgarage ohne Steckdosen hatte, zerstörte ich diesen 12 Volt 10Ah Erstausrüster Akku von Yuasa leider schon in der ersten Winterpause, weil ich in diesem Zusammenhang gar nicht an derart hohe Dauerentladeströme dachte und deshalb auch den Minuspul nicht vorsorglich abklemmte. Als ich 1994 wieder eine Garage mit 230 Volt Netz für meine Motorräder hatte, versorgte ich den neuen und damals schon teuren AGM Akku von Yuasa dauerhaft mit 13,85 Volt Erhaltungsladespannung, weil ich Sulfatierung vermeiden wollte. Zu Saisonbeginn 1998 stellte ich unerwartet einen Bruch von Zellenverbindern fest, weil ich es damals genau wissen wollte sägte ich den toten AGM Akku auf. Dieser litt trotz niedrigen Umgebungstemperaturen an derber Plattenkorrosion und war klinisch tot, obwohl in diesen 4 Jahren keine 5000 Kilometer mit dem Roller gefahren wurden. Dann erwarb ich einen kostengünstigen Naßakku, weil ich im Vergleich zum hohen Aufpreis von AGM Akkus nicht wirklich überzeugt war.

    Dieser hat an einem sekundärgetakteten LM2576T Drosselwandler mit 13,7 Volt Erhaltungsladespannung bis Saisonende 2004 gehalten und versagte dann leider auch an einen Plattenverbinder. Nach dem ausfsägen stellte ich ebenfalls stark fortgeschrittene Plattenkorrosion fest. In diesem Zusammenhang rechnete ich die Enegiekosten für die permanente Erhaltungsladung mit dem Drosselwandler und Ringkerntrafo durch, welche über diesen Zeitraum sogar einen zusätzlichen Kostenfaktor gegenüber einen zusätzlichen Billigakku darstellten. Zu Saisonbeginn 2005 erwarb ich aus persönlichen Interesse einen billigen China AGM Akku für 27.- Euro von einem Online Webshop und rüstete erstmals ein 12 Volt 3 Ampere Tischnetzteil mit energiesparenden Green Mode PWM Controller auf 13,4 Volt Ausgangsspannung um, weil ich damals mögliche leichte Oberflächensulfatierung im Vergleich zu zerstörerischer Plattenkorrosion nicht zwingend als Nachteil erkannte. Obwohl man über derartige China Billig AGM-Akkus in manchen Foren vernichtende Urteile über Lanzeiterfahrungen liest, funktioniert dieser Energiespeicher nach mittlerweile 6 Saisonen noch immer und ein vor kurzem gemessener Prüfstrom von 280 Ampere nach EN, deutet auch auf keine stark fortgeschrittene Sulfatierung oder ausgetrockneten Elektrolyt hin.
    Gruß
    Ewald Rosner

    Hallo Niko
    Viele Zweiradbesitzer denken oder sind manchmal sogar überzeugt, daß die überschüssige Generatorenergie von permanenterregten Magnetzündergeneratoren direkt in Wärme umgewandelt wird, was aber völliger Schwachsinn wäre. Deshalb befinden sich erfahrungsgemäß meistens Wechselstromseitig vor dem Brückengleichrichter zwei Thyristoren, welche bei möglicher Überspannung einige der nächsten Halbwellen kuzschließen usw..

    Weil permanenterregte Magnetzündergeneratoren auch ähnlich wie Konstantstromquellen arbeiten, steigt der mögliche Kurzschlußstrom im Vergleich zum normalen Nennstrom nur unerheblich an. Weil auch die Generatorwicklungen meistens recht niederohmig (dauerkurzschlußfest) ausgelegt sind, fließen bei dieser Regelmethode überwiegend nur Blindströme in den Generatorwicklungen. Der größte Brocken wo Wärmeverluste anfallen, liegt meistens in den Flußspannungen von herkömmlichen Silizium Brückengleichrichtern und auch in den Thyristoren.
    Viele lassen sich auch von den Eingenschaften bei Standgas täuschen, weil ja bei Belastung des Magnetzündergenerators die Motordrehzahl merklich abfällt. Über ca. 5000 Upm kehrt sich das ganze allmählich wieder völlig um, denn ein leerlaufender Magnetzündergenaerator benötigt dann viel Antriebsenergie zum schneiden der Feldlinien und das Polrad wird zu Heizung. An meinem kleinen Prüfantrieb mit Drehstrommotor und Frequenzumrichter, steigt bei 7000 Upm mit den meisten Magnetzündergeneratoren die Drehzahl wenn ich den Generatorteil kurzschließen und die Leistungsaufnahmme am Drehstromwattmeter verringert sich.

    Die Empfehlung von Tom "immer mit Licht zu fahren" ist laut STVO sogar vorgeschrieben, hat aber im Zusammenhang mit schwächeren Magnetzündergeneratoren wo Brückengleichrichter und Bleiakku nachgeschaltet sind auch schwerwiegende Nachteile. Vor allem bei Leerlaufdrehzahl und auch im niedrigen Drehzahlbereich kann der Generator gar nicht so viel Energie erzeugen wie das Fahrlicht dauernd verbraucht. In diesem Fall wird der Leistungsunterschied in eher kurzer Zeit vom Akku entnommen, aber das nachladen dieser Energiemenge dauert erheblich länger. Weil mit einspurigen KFZ auch nicht so viel Überland gefahren wird, liegt der Ladezustand von solchen Bleiakku selten über 50% und die sulfatieren dann recht schnell. Hast Du an Deinem Piaggio Roller so einen Ducati Magnetzündergenerator verbaut?

    Gruß
    Ewald

    Hallo
    Vor ungefähr 3½ Jahren war mir ein versehentlich tiefentladener betagter 12 Volt 5Ah Bleiakku von Banner irgendwie zu schade zum entsorgen. Nach ungefähr 1½ Tagen an 13,8 Volt Ladespannung brach die Klemmenspannung schon mit einem 12 Volt 100 mA Lämpchen stark zusammen, der wäre im Normalfall keine Mühe mehr wert gewesen. Weil ich einige Monate vorher auch einen Novitec Megapulse für Versuchszwecke erwarb und in diesem Zusammenhang keine wirklich positiven Erfahrungen sammeln konnte, schloß ich diesem sulfatierten Akku an ein umgebautes Tischnetzteil mit 13,4 Volt Konstantspannung und 12 Volt 5 Watt Lampe als Vorwiderstand an.

    Ein gutes Monat später drückte dieser Akkus schon 28 Ampere Prüfstrom nach EN Norm, verbrauchte aber in dieser Zeit sehr viel Wasser. Weil mich sehr interessierte was in den nächsten Monaten damit passiert, ließ ich ihn dann ganze 15 Monate am Schaltnetzteil, wobei auch der Wasserbrauch mit der Zeit erheblich weniger wurde. Die gemessenen 50 Ampere Prüfstrom bei durchschnittlich 18°C Fußbodentemperatur hätte ich eigentlich nach dieser Zeit nicht mehr erwartet.

    Mittlerweile sind wieder 2 Jahre vergangen und die alte kleine Banner Batterie schafft stolze 57 Ampere Prüfstrom bei gleicher Fußbodentemperatur. Am Wasserverbrauch hat sich in letzter Zeit nicht mehr viel geändert, alle 6 Monaten sinkt der Wasserstand um 5 bis max. 10 mm in den einzelnen Zellen.
    PS: Dieser Bleiakku wurde übrigens im Jahr 1998 gekauft, eigentlich schon ein biblisches Alter?
    Gruß
    Ewald

    Hallo
    Ich kann mich dem Beitrag vom Admin anschließen. Bleiakkus mit hoher Selbstentladung (solange sie an keinen Plattenschluß leiden und auch vom bisherigen Ladungsdursatz noch nicht am Ende sind) kann man nur noch am Leben erhalten, wenn man Fahrzeuge wo sie dienen auch regelmäßig bewegt oder spannungsgeregelte Erhaltungslader benützt.
    Für Schönwetterfahrzeuge oder Oldtimer welche man eher selten nützt bringt es es wenig bis gar nichts, wenn man fragwürdige Gebinde in die Zellen kippt. Leider sind aber die Ladespannungen von vielen bezahlbaren handelsüblichen Erhaltungsladern viel zu hoch, so daß sie mit der Zeit auch gute Bleiakkus beschädigen und vor allem eher rasch altern lassen. Außerdem werden in deren einfachen Sperrwandler Schaltnetzteilen sehr häufig veraltete PWM Controller eingesetzt, welche schon im Leerlauf sinnlos bis zu 3 Watt elektrische Energie verheizen, das verursacht pro Jahr immerhin ca. 6.- Euro zusätzliche Energiekosten welche man nicht unterschätzen sollte. Sucht man stattdessen ein modernes 12 Volt Tischnetzteil für Flachbildschirme mit energiesparenden Greenmode PWM Controller, muß man nur den Spannungsteiler zum Präzisions Shuntregler für 13,4 Volt Ausgangsspannung ändern. Diese Erhaltungsladespannung eignet sich nach jahrelangen Erfahrungen sehr gut in Garagen mit ungefähr 10 bis 15° C Umgebungstemperatur und verursacht in diesem Zusammenhang kaum noch gasen oder erhöhten Wasserverlust.

    Stehen mehrere Fahrzeuge in der Garage, dann kann man so einen einfachen und energiesparenden Erhaltungslader auch sehr einfach für mehrere Bleiakkus aufteilen, weil deren Erhaltungsströme nur im zweistelligen Milliamperebereich liegen.

    Gruß
    Ewald