Kapazität erweitern mit LiFePo4

  • Lieber Tom,

    liebe Forumsgemeinde,


    ich suche nach einer soliden Möglichkeit meine Kapazität (12 V) auf einem kleinen Seeschiff (Motor) zu erweitern.


    Meine erste Idee war, einfach die vorhandene Bleibank (2 x 12 Volt Säure je 230 ah) gegen entsprechende LiFePo4 auszutauschen. Gesagt getan. Bei einem chinesischen Hersteller eine "Plug & Play Batterie geordert und gegen die Bleibatterien ausgetauscht.


    Das erst das mir um die Ohren flog war das BMS. Batterie tot und nicht wieder zu beleben. Der Hersteller war betrübt und tauschte die Batterie aus. Auch bei der zweiten Batterie schaltete das BMS (machmal) ab. Ich bilde mir ein, dass es an der Netzumgebung nicht liegen kann. Victron Quattro 12/5000/220 mit Eingangstrombegrenzung und allem was der Mensch sich wünscht.


    So langsam beschlichen mich Zweifel, ob das eine gute Idee ist, das Schicksal des Schiffs und seiner Besatzung einem kleinen Elektronikbauteil, dem BMS anzuvertrauen. Schließlich hängt am Strom die gesamte Navigation. Angesicht unseres Fahrgebietes (Ärmelkanal und Atlantikküste) hat das schon eine gewisse Bedeutung.


    Mein Gedanke war, Bleibatterien fallen nicht einfach aus. Das hat sich seit Jahren gezeigt. Man müßte eine Hybrid-Lösung haben. Für die Sicherheit Blei und für hohe Kapazitäten LiFePo4. Sowas gibt es tatsächlich von BOS, ist allerdings fast unbezahlbar. 150 Ah 2.5000 Euro...


    Mein Vorschlag: Das alte bewährte System bleibt und wird ergänzt durch eine kräftige Anzahl Ah aus LiFePo. Die Bleibatterie wird durch einen kleinen Ladewandler 30 Ah von der LiFePo genährt (Grundverbrauch liegt bei 15 - 20 Ah) und wird selbst durch entweder Netz oder den Generator, der grundsätzlich bei Fahrt läuft, geladen. Die Lima bleibt außen vor, sie befasst sich wie zuvor nur mit dem Blei und kommt so auch nicht ins schwitzen.


    Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die neuen Leitungen vom Querschnitt seehehr übersichtlich sein können und wir insgesamt mit geringen Strömen von der LiFePo4 arbeiten.


    Wie findet ihr das? Bin wirklich gespannt...


    Eigentlich brauche ich dann nur noch eine gescheite LiFePo4.


    Beste Grüße

    Peter

  • Überbrückungsschalter: Artikel-Nr. 2172Hallo Peter,


    über dieses zumeist völlig unerwartete Problem, sind schon viele Leute gestolpert. Das BMS überwacht die Batterie und schaltet sie bei Überschreitung gewisser Grenzwerte ab. Bei Bleibatterien gibt es das nicht, die bleiben stets voll am Netz, wie sehr man sie auch misshandelt. Daher ist es wichtig, bei sicherheitsrelevanten Systemen Batterien zu verwenden, die nicht so empfindlich reagieren wie Lithium-Systeme mit BMS. Bei Bleibatterien zu bleiben ist dabei eine Möglichkeit. Eine andere ist die erwähnte Hybrid-Lösung aus Blei- und Lithium-Batterie. Eine dritte ist, das BMS bei Bedarf einfach zu überbrücken. Dazu muss man natürlich an das BMS herankommen, was verschlossene LiFePO4-Batterien von dieser Lösung ausschließt.


    Ich arbeite am liebsten mit den großen 280Ah LiFePO4-Zellen und Daly-BMS. Da habe ich alle erforderlichen Eingriffsmöglichkeiten über spezielle Konfigurationen der Smartfon-App, ständige Möglichkeit die Batteriezellen, Zellenverbinder, Balancerkabel, Stecker und Anschlüsse zu überprüfen und schließlich auch die einfache Möglichkeit im Falle eines Defekts das BMS einfach durch einen Schalter zu überbrücken. Damit ist das Problem m.E. perfekt gelöst: Man genießt alle Vorteile der Lithium-Batterie und hat trotzdem die ständige Sicherheit bei der Stromversorgung.


    Überbrückungsschalter: Artikel-Nr. 2172 8)


    Grüße, Tom

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!