Laden von zwei in Reihe geschalteten LiFePo4 12V 200Ah Akkus

  • Hallo,

    ich plane einen Batteriespeicher zu bauen welcher aus zwei fertigen 12V 200Ah LiFePo4 Akkus(mit intern verbautem BMS) besteht. Mein Plan ist diese in Reihe zu schalten um auf 24V zu kommen und die Energie dann bei Bedarf per Wechselrichter ins Hausnetz zu liefern. (Nulleinspeisung) Gemäß Hersteller der Akkus sind diese sowohl in Reihe als auch parallel verschaltbar. Meine Frage ist nun mit welcher Spannung das System nun am besten zu laden ist. Ein 24V Ladegerät oder 2x 12V Ladegeräte für jeden einzelnen Akku. Bei Ladung mit 24V habe ich die Befürchtung, dass wenn ein BMS abschaltet (weil beispielsweise Spannung überschritten, also Akku voll) auch der andere Akku nicht mehr geladen wird, weil Stromkreis durch BMS unterbrochen. Oder habe ich da einen Denkfehler. Was würdet ihr empfehlen ? Grüße

  • Hallo,


    ja, das stimmt natürlich. Ist die erste Zelle einer Batterie voll, schaltet das BMS ab und die Gesamtschaltung aus beiden Batterien wird nicht mehr weiter geladen. Deshalb sollte man beide Batterien vor dem Zusammenschalten in eine Reihenschaltung auf den gleichen Ladezustand bringen (bevorzugt Vollladung), damit beide Batterien sich möglichst wenig unterscheiden und man die Kapazitäten voll ausnutzen kann.


    Als Ladegerät empfiehlt sich ein 8S/24V-Ladegerät für LiFePO4-Batterien. Zwei Ladegeräte in Reihe zu schalten wäre eine äußerst behelfsmäßige Lösung.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom, danke für die schnelle Antwort und die Infos. Das heißt für mich ich benötige zwei Ladegeräte, ein 12 V Ladegerät um jeden Akku einzeln voll aufzuladen bevor ich beide in Reihe schalte, und eines mit 24V für das Laden in Reihenschaltung. Hast du evtl. Empfehlungen für entsprechende Ladegeräte 10-20 A?

  • Startet der Lader automatisch wenn er ans Netz angeschlossen wird? Ich möchte ja mit PV Energie laden und steuere ggf. eine schaltbare Steckdose wenn geladen werden soll. Erkennt der Lader dann auch automatisch an welchen Akku Typ er angeschlossen ist? Grüße Marc

  • Das Teil scheint ganz praktisch wegen 12/24V jedoch benötige ich etwas mehr Dampf... ich habe gesehen das du ja noch einige andere Ladegeräte im Shop hast. Die werde ich mir mal genauer anschauen. Danke nochmal für die vielen tollen Infos. Grüße Marc

  • Ich habe über die Ladegeräte von HTRC gelesen, dass es für LiFePO4 Akkus nicht die entsprechende Spannung (also zu niedrig) bereitstellt und somit die Akkus nicht richtig voll laden kann, kannst du das bestätigen? Und weißt du welches Ladeverfahren es für LiFePO4 Akkus verwendet, dazu konnte ich auch nichts finden. CCCV müsste es ja eigentlich nutzen?! Grüße Marc

  • LiFePO4-Akkus werden auch schon bei 3,5V voll (4 x 3,5V = 14V). Das ist also nicht das Problem. Meines Wissens lädt der aber bis wenigstens 14,5V. Als Ladeverfahren wird eine normale IU-Kennlinie verwendet, also nach Deiner Nomenklatura CCCV.


    Grüße, Tom

  • Nochmals danke für deine Infos. Ich werde deinen Shop bei der Umsetzung und Planung der Anlage auf jeden Fall noch besuchen um das ein oder andere zu kaufen. Noch muss ich aber die Planung erst finalisieren. Grüße Marc

  • Hallo zusammen,

    ich habe ein vergleichbares Projekt und dazu eine Frage.

    Ich habe 3 x 12V-LiFePo4, 100Ah (jeweils integriertes BMS) in Reihe geschaltet und nutze sie als 36V-Stromspeicher.
    Der AkkuHersteller erlaubt sowohl Serien- als auch Parallelschaltung der 12V-Akkus, empfiehlt aber das ausschließliche Laden der Parallelstränge (also 12V).
    Die Ladung führe ich entsprechend einzeln mit den drei mitgelieferten Ladegeräten durch.

    Zwangsläufig driften die Einzelspannungen im Laufe der Zeit leicht auseinander, wenn die Akkus nicht regelmäßig voll geladen werden.
    (zb. Akku1=13,2V, Akku2=13,1V, Akku3=13,2V)
    Mit welcher technischen Maßnahme könnte ich erreichen, das die Einzelspannungen der Akkus auch ohne Vollladungen konstant bleiben?

    Ich werde noch weitere Akkus parallel hinzufügen und da werden Vollladungen entsprechend seltener.


    Vielen Dank für Eure Tipps!

    Beste Grüße,
    Hans

  • Mit einem speziellen Equalizer. Ich habe für solche Fälle etwas geeignetes zufällig im Programm: Den Blei-Equalizer! Man darf sich aber von dem Namen nicht irreleiten lassen, denn er kann genauso gut auch Lithium-Batterien ausgleichen. Nur haben die ja ihre eigenen BMS und da tritt das Problem eher selten auf.


    Bei Bleibatterien hat man es aber fast immer mit mehreren 12V-Batterien zu tun, die ihrerseits wieder aus mehreren Einzelzellen bestehen. Wenn man solche 12V-Batterien in Reihe schaltet, kommt es öfter vor, dass die in Reihe geschalteten Blöcke in der Spannung auseinander laufen. Hier hilft der spezielle Blei-Equalizer, der ganze 12V-Blöcke einander angleicht.


    Allerdings ist der für zwei 12V-Batterien gebaut, während hier drei ausgeglichen werden sollen. Das kann er aber auch, wenn man ihm noch einen baugleichen Kollegen zur Seite stellt: Man schließt die Equalizer dann "überlappend" an. Das Bild zeigt, was gemeint ist:



    Man benötigt also immer einen Equalizer weniger, als man Batterien hat.


    Grüße, Tom

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort und Beratung!
    Sehr interessant!
    Die in Deinem Produkt beschriebenen 1,5A Ausgleichsstrom werden aufgrund der Gerätegröße sicherlich nicht "verheizt", sondern in den spannungsschwächeren Akku geschoben, richtig?
    Was würde bei einem noch höheren, notwendigen Ausgleichstrom passieren?

    Also angenommen:
    Ich habe das System mit 2Akkus parallel (=200Ah) und 3 in Serie.
    Die drei Parallelstränge werden jeweils mit 20A geladen.
    Wenn nun eines der Ladegeräte komplett ausfallen würde, müsste zum Ausgleich der nicht ladende Strang von beiden Nebensträngen mit ~7A ausgeglichen werden.
    Das würde er natürlich nicht schaffen.
    Aber würden die Equalizer dadurch Schaden nehmen?


  • Vielen Dank für die schnelle Antwort und Beratung!
    Sehr interessant!
    Die in Deinem Produkt beschriebenen 1,5A Ausgleichsstrom werden aufgrund der Gerätegröße sicherlich nicht "verheizt", sondern in den spannungsschwächeren Akku geschoben, richtig?

    Richtig.

    Nein, kein Problem.


    Grüße, Tom

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!