Frage zum Kabelquerschnitt für 60A-Ladebooster

  • hallo und guten tag

    ich spiele mit dem gedanken in mein womo einen ladebooster mit solarregler einzubauen

    im internet bin ich auf den 12v/12v/60a+mppt-solarregler gestossen.was mir nicht ganz klar

    ist,sind die erforderlichen kabelquerschnitte vo 16mm/2.von der lichtmaschine kommt ein

    6mm/2 kabel und auch vom 70A trennrelais das gleiche,warum also gleich 16mm/2.das

    ist ja starterkabelstärke?ich möchte ja nur die parallel geschalteten 12v batterien mit insgesamt

    270ah laden und zwar nicht in 5 min,sondern während der fahrt.

    mfg a.b.

  • Hallo,


    hier muss man zwischen maximaler Kabelbelastbarkeit, vertretbaren Spannungsverlusten und den Kabelkosten als Auswahlkriterien für den jeweils sinnvollsten Kabelquerschnitt unterscheiden. So kann man z.B. durchaus mit einem 6mm²-Kabel auch größere Batterien im Kraftfahrzeug laden, aber ob das sinnvoll ist, wage ich doch zu bezweifeln. Denn was nützt es, wenn man links ein paar Euro an den Kabelquerschnitten spart und dafür dann rechts für wesentlich teureres Geld aufwändige technische Maßnahmen ergreifen muss, damit trotz hoher Spannungsverluste auf dem Kabelweg noch ausreichende Ladeströme an den Batterien ankommen. Sie haben z.B. den 60A-Ladewandler erwähnt. Dieses Gerät kann maximal etwa 80A Strom über die Zuleitung von der Lichtmaschine aufnehmen. Würde man hier nur ein 6mm² vorsehen, würde sich dieses nicht nur ganz erheblich erhitzen, sondern einen so großen Spannungsabfall unter Last hervorrufen, dass der Ladewandler vermutlich gar nicht richtig arbeiten könnte. Zumindest wäre seine Leistungsaufnahme deutlich höher als erforderlich, was dann wiederum als Verlustwärme aufwändig abgeführt werden müsste.


    Ich rüste alle meine Ladewandler, egal ob 30 oder 60A, mit Ringkabelschuhen aus, die maximal 25mm²-Leitungen aufnehmen können. Man kann dort natürlich auch 16mm²-Leitungen verpressen oder verlöten, das reicht in den meisten Fällen wohl auch noch. Aber Kabel sind eben viel billiger als jede Art von zusätzlich erforderlicher Technik und sie gehen auch nicht kaputt, weshalb ich eher zu dickeren, als zu zu dünnen Kabeln rate. Unter 10mm² sollte man m.E. keinesfalls gehen.


    Sehr wichtig ist auch die erforderliche Kabellänge: Wenn die Kabel nur einen halben oder vielleicht einen Meter lang sind, dann tut es auch der kleinere Querschnitt, weil die Verluste mit der Kabellänge linear anwachsen. Denn wenn sich Kabel über mehrere Meter durch das halbe Fahrzeug schlängeln, tut man gut daran, dickere Kabel zu verbauen, damit die Spannungsverluste unter Last nicht unvertretbar hoch werden.


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    Da ich ein Problem passend zu dieser Fragestellung habe hänge ich mich mal hier an. Ich habe den 12/12/60/45 Ladebosster im Einsatz.

    Bestand, was ich aber noch ändern werde, sind:

    Pluskabel Startbatterie zu Ladeboster ca.2m mit 16mm² 150 A Sicherung und Minuskabel ca. 2m mit10mm²


    Je nach Ladezustand der 100AH Lifepo4 fällt die Sicherung. Immer dann, wenn ich sehe das der Booster die Bordbatterie mit über 40 A lädt was bei einem Ladezustand unter 80% der Fall ist.

    Liegt das an dem 10mm² Minuskabel?


    Besten Dank für deine Einschätzung.


    Harald

  • Hallo Harald,

    ich sehe ehrlich gesagt keine Grund, weshalb eine 150A-Sicherung wegen des 60A-Ladeboosters auslöst. Denn selbst wenn man annehmen würde, dass die Eingangsspannung des Ladeboosters wegen eines langen und (zu) dünnen Kabels unter Last stark einbricht, so dass der Ladebooster einen entsprechend höheren Strom aufnehmen müsste, um vorgesehene Ausgangsleistung zu erzeugen, käme man nicht annähernd an 150A heran. Die 150A-Sicherung dürfte also nicht auslösen.


    Soweit ich weiß, hat der 60A-Ladebooster auch eine nur 80A starke Sicherung im Eingang (Streifensicherung hinter der Frontblende), so dass diese deutlich eher auslösen müsste, als die 150A-Sicherung im Speisekabel. Weshalb ich davon ausgehe, dass die Sicherung im Speisekabel nicht wirklich die Belastbarkeit besitzt, die Du ihr zuschreibst. Handelt es sich vielleicht um einen billigen Sicherungsautomaten? Solche Murkssicherungen habe ich auch im Programm, sie laufen bei mir unter Sicherungsautomaten ECO und ich rate im Beschreibungstext ausdrücklich davon ab, sie - außer im Auto-Hifi-Bereich - zur Absicherung von Batteriekabeln zu verwenden. Sie halten nämlich keine höheren Dauerströme aus! Selbst die 150A-Variante löst nach spätestens 10 Minuten bei 60A aus. Frag nicht woher ich das weiß.


    Die Lösung ist einfach: Nimm eine deutlich stärkere Sicherung, oder wenigstens eine bessere Qualität!


    An dieser Stelle sollte ohnehin eine möglichst verlustarme Sicherung sitzen, weil man nicht unnötig viel Eingangsspannung unter Last verlieren möchte und je stärker eine Sicherung ausgelegt wird, desto verlustärmer ist sie. Außerdem soll sie ja nur gegen Kabelkurzschlüsse gegen Masse schützten und bei einem solchen brachialen Kurzschluss fließen ganz schnell 1.000A und mehr, so dass man eine solche Sicherung durchaus recht stark auslegen darf, wenn die Batterie stark und das Kabel dick genug sind.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    deine Erfahrung gibt dir recht. Genau eine solche Sicherung habe ich hier im Einsatz.

    Dieser Automat hat mir eben zugesagt, da man dadurch auch die Versorgung ausschalten kann.

    Hast du in deinem Programm eine Empfehlung? Von der Stärke ist laut Handbuch des Ladebooster 150A angebracht.

    Danke und so long. HARALD

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!