Von Anfang an richtig machen...? Korrekter Umgang mit Starterbatterien?

  • Und warum behältst Du sie dann nicht?

    Wäre es nur die Ampere Anzeige gewesen, hätte ich sie wohl behalten. Beide Ladegeräte haben aber merkwürdige Verhalten in Punkto Spannung und Stromstärke gezeigt - ich habs mit Multimetern und Co nachgemessen. Hätten Sie sich einfach wie eine Konstantspannungsquelle verhalten, wäre das prima gewesen..


    z.B. hab ich einen simplen Versorgungsakku versucht zu laden (230AH, nasszelle, blei), der am, Labornetzteil wunderbar 8 A zog im vorhandenen Ladezustand... Quervergleich mit dem Einhell: 0,3 Ampere, Spannung stieg nicht über 13,8 Volt (obwohl im Leerlauf auf 14,1 eingestellt und obwohl ich das Poti auch manuel noch mal nachgestellt hatte auf 14,4 im Leerlauf)... Hab die geräte an mehrere Akkus gehangen, eine voll geladene Starterbatterie, die an einem kleinen Netzteil noch gemütlich 0,8 ampere bei 13,8 Volt nuckelte, nahm an den einhell keine Ladung an...


    Wahrscheinlich hatten sie noch andere Macken - vielleicht nur ein Problem genau dieser Charge - wer weiss....


    Ich habe auch einige ältere Trafo-Lader, die sind alle durch die Bank solide und robust gebaut - die aktuell bestellten Einhells waren seeehr klapprig.. Aber vielleicht habe ich einfach mit diesen beiden Montagsgeräte erwischt und Pech gehabt...

  • Hm, das interessiert mich, da ich dieses Ladegerät, auf Grund des Preis/Leistungsverhältnisses, vor kurzer Zeit ins Programm mit aufgenommen und auch schon ein paar verkauft habe. Eins steht noch im Lager und damit habe ich eine Probeladung gemacht:


    Batterie 44 Ah, Leerlaufspannung 12,4 V (= 70 %)


    Start 17.25 Uhr 5 A 13,4 V (Anzeige: 5,5 A)


    17.45 Uhr 4 A 13,7 V


    19.00 Uhr 3 A 14,3 V


    20.10 Uhr 2 A 14,8 V


    21.10 Uhr 1 A 14,8 V


    11.00 Uhr 0,2 A 14,8 V


    Zeigt also einen normalen Verlauf. Die Geräte sind natürlich keine deutsche Wertarbeit, aber dennoch sehr gut brauchbar. Klapprig kann ich nicht sagen. Meine ersten Ladegerätverkäufe vor über 20 Jahren waren die 15 A Automatik/Normallader (Einhell AFEN15). Wenig später bin ich dann auf die etwas abgewandelte Variante BT-BC-22E, ebenfalls 15 A, aber mit Ladestrombegrenzung (N/S) umgestiegen. Davon habe ich sehr viele verkauft, weil der Kunde zwischen Normalladung (W) und Automatik wählen kann, zudem die Automatik nicht abschaltet. Im Automatikbetrieb und im ungeregeltem Bereich sind die Geräte früher wie heute werkseitig auf die alte Lichtmaschinenspannung der Fahrzeuge mit Blei-Antimonbatterie auf 14 V bzw. 16,5 V eingestellt.

    Einige Geräte hatten nach der Garantie Heimweh und kamen zurück, weil entweder der Thyristor oder ein Steuertransistor defekt waren, die sich aber sehr gut auswechseln lassen.


    Ein großer Unfug der Westtechnik ist es, im Gerät eine Sicherung einzulöten, die dann nicht schnell zugänglich ist. Bei Einhell ist die Kfz.-Stecksicherung nach Öffnen des Geräts gleich sichtbar. Sie liegt zwischen Trafo und Gleichrichter. Bei einem Bosch (!) Automatiklader mußte man suchen, um die unter einem Schrumpfschlauch und im Aufbau schön versteckte Sicherung zu finden. Sollte wohl den Absatz steigern. Eine völlig entladene Batterie brachte diese Sicherung zum Auslösen, das Gerät war „durchgebrannt“ und wanderte in den Schrott. Die Geräte waren ohnehin Schrott, denn sie schalteten nach Erreichen von 14 V den Ladevorgang sofort ab. Das war selbst für die Blei-Antimonbatterie nicht sinnvoll.


    Dieses einstmals von mir verkaufte AFEN15 fand viele Jahre später zur Entsorgung den Weg zu mir zurück. Der defekte Thyristor wurde gewechselt und nun läuft die Kiste schon wieder mindestens 5 Jahre fast ständig (außer gelegentliche Ruhe in der Sommerzeit).


    Mein Lieblingsgerät zum Verkauf an meine Kunden.


    Rainer.

  • Was die Sicherungsproblematik betrifft kann man sehen, dass das Controllerwesen in der Fertigung immer mehr um sich greift, denn früher hatten diese Geräte einen Sicherungsautomaten und keine popeligen Schmelzsicherungen. Das war praktisch und diese supersimplen Bimetall-Automaten haben nie Schwierigkeiten gemacht. Draufdrücken und es ging weiter. :)



    Aber das war ja wohl einmal.


    Grüße, Tom

  • Dann hatte ich wohl welche aus einer defekten Charge erwischt. Gut, dass Deine ok sind/waren.

  • Hallo,


    habe eine Frage zu dem oben mehrfach gelobten Einhell Batterie-Ladegerät CC-BC 10 E.

    Ich messe an den Klemmen knapp 10 Volt , ohne Last.

    Ist dies Normal ?

    Beim Anschließen an eine 12V Batterie steigt dann die Spannung langsam auf ca. 14,3V.


    Grüße

    Alex

  • Das ist normal und die übliche „Durchschnittsspannung“ bei Wechselstrom (Effektivspannung). Die angeschlossene Batterie wirkt dann wie ein Kondensator und es ergibt sich die Spitzenspannung.


    Im Wechselstromnetz ist es das gleiche. Die uns bekannte 230 V ist die Effektivspannung, während die Spitzenspannung 325 V beträgt. Würde man die 230 V gleichrichten und messen, ergibt sich eine ähnliche Spannung (obiges Ladegerät ohne Batterie). Schließt man einen Kondensator an (oben eine Batterie) mißt man diese 325 V.


    Rainer.

  • Danke für die Info, habe mir noch zu dem Einhell BC-10, ein Einhell Batterie-Ladegerät CC-BC 5 gekauft.

    Bei diesem und meinem urrrralten Absaar 4A Ladegerät ist die Spannung ohne Last bei ca. 13V. Verarbeitung aller Geräte „sehr gut“ kein Klappern...oder ähnliches, halt einfach ein relativ stabiles kleines Metallgehäuse, allerdings kein Vergleich zu einem urrralten Bosch L2416 Gewicht ca. 20Kg.


    Ich werde das nagelneue Einhell CC-BC 5 zurückgeben, da hier intern keine Spannungsregelung möglich ist , genauso wie bei meinem alten Absaar nicht und das neue BC-10 behalten.


    So nebenbei, seit Monaten ist die Absaar-Homepage im Wartungsmodus…..

  • Grüß Euch,


    da ich ganz gern ein Bisschen experimentiere und neugierig bin, hab ich mir den Einhell Lader zugelegt. Die Spannung habe ich auf 15V angehoben, um ihn ähnlich wie einen Ladewutzel zu verwenden. Dabei ist mir folgendes aufgefallen - Bei etwa 14,95V fließen noch etwas mehr als 1A, gemessen mit einer Messzange. Bei einem Ctek MXS 7 habe ich mal den Strom ermittelt, bei welchem es die Ladung beendet, dieser lag bei knapp 14,8V in etwa bei ~150mA, wenn ich mich recht erinnere. Diese Diskrepanz wundert mich nun etwas. Ich dachte, die Batterie regelt, je nach angelegter Spannung, den Strom selbständig? Ist es so, dass das Ctek aktiv den Strom drosselt? Oder ergibt sich der Unterschied von 200mA bei 14,8V zu 1,2A bei knapp 15V lediglich durch die minimal höhere Spannung? Wenns ums tatsächliche Vollladen geht, dürfte das Einhell besser sein, dafür ist das Ctek sicherer, da es "frühzeitig" abschaltet und man es einfach ohne Beobachtung angeschlossen lassen KÖNNTE.



    LG

  • Früher liefen solche Geräte unter "Garagenlader" und bestanden nur aus einem Transformator mit verschiedenen Anzapfungen, einem Gleichrichter, einem Umschalter, einem Sicherungsautomaten und einem Dreheisen-Messwerk, wobei alles zusammen so ziemlich der untersten Qualitätsstufe zugehörig war. Wie das vorliegende Gerät aufgebaut ist weiß ich zwar nicht, nehme aber an, dass es


    A. eine "Ladeelektronik" enthält, die wohl irgendeine stabilisierende Wirkung haben muss, wenn sie intern regelbar ist und dass

    B. diese Ladeelektronik thyristorgesteuert ist, also zwischen Impulspausen immer ganze Halbwellen durchlässt.


    Sollte ich mit meinen Vermutungen richtig liegen - und darauf deutet meine Kurzrecherche über die modereren Einhells hin - liegt hier keine sauber gesiebte Gleichspannung vor, sondern eine Ladespannung mit ziemlich grober Impulsform. Diese bringt es mit sich, dass die Spannungsbegrenzung nicht absolut wirkt, sondern nur einen Effektivwert bereitstellt, so dass die eingestellte Spannung von den Ladestromimpulsen in ihrem Spitze/Spitze-Wert sehr deutlich überschritten werden kann. Da können also durchaus Impulse von 16 - 18V rauskommen, die nur einem Effektivwert von 14,1 bzw. 14,4V entsprechen. Das Oszilloskop auf dem Bild (Quelle) erklärt, was ich meine:



    Die Thyristorreglung kappt bei erreichen einer gewissen Batteriespannung einzelne Halbwellen, so dass dann nur noch einzelne Halbwellen und Lücken übrigbleiben, aber eben keine glatte Gleichspannung. Dies bedingt einen relativ hohen mittleren Ladestroms am Ende der Ladung und das ist es, was Du mit der DC-Stromzange misst.


    Die CTEKs arbeiten völlig anders und stellen am Ende zwar auch keine wirklich saubere Gleichspannung wie mein Ladewutzel bereit (bei den CTEKs nennt sich das letzte "Programm" dann auch oft "reconditioning", womit der Hersteller so etwas wie eine Desulfatierung meint, die, allerdings in engen Grenzen, auch stattfindet), aber überhöhen in den Spitzen die Ladespannung nicht so stark wie die Einhells.


    In dem Unterschied der Funktsweisen dürfte der Grund für die unterschiedlich hohen Endladeströme liegen.


    Diese Unterschiede führen aber auch dazu, dass man die CTEKs durchaus auch länger an voll aufgeladenen Batterien angeschlossen lassen darf, die Einhells dagegen besser nicht, da es bei Ladern mit Thyristorreglern am Ende der Ladung meist doch zur Gasung und damit auch zu einer fühlbaren Erwärmung der Batterien kommt, die naturgemäß bei längerer Einwirkung auf die Batterie deren Lebensdauer merklich verkürzen kann. Die Einhells sind eben für Starterbatterien mit flüssiger Säure gemacht, die auf solche Behandlung nicht ganz so empfindlich reagieren wie Gel- oder AGM-Batterien und auch nicht für Dauerladung gedacht.


    Ich hoffe, den etwas komplizierten Sachverhalt hinreichend verständlich erklärt zu haben.


    Grüße, Tom

  • Danke dir Tom

    Also zum (beaufsichtigten) Laden schon zu gebrauchen, aber eben nicht (zu) lange angeschlossen lassen und zum Desulfatieren dann doch besser gar nicht verwenden. Wahrscheinlich ist deshalb die Spannung werkseitig auch so niedrig angesetzt, denn 14,1V reichen ja lange nicht, um den Bleiakku richtig vollzuladen?

    LG

  • Ja ich kenne deine Ausführungen. :thumbup:

    Würde man die Akkus von Anfang an perfekt behandeln, sodass überhaupt keine Sulfatierung stattfinden kann und somit auch keine höhere Spannung benötigt wird, würden die 14,1V wahrscheinlich reichen. Aber sobald der Akku mehrere Jahre alt ist, findet das ja keine Anwendung mehr, da bereits sulfatiert und 14,1V einfach zu wenig? Es sei denn, man lädt die Batterie nach jeder Fahrt extern mit 14,1V nach und alle 2-3 Monate zum Entsulfatieren für 1-2 Tage mit höherer Spannung?

    Ich habs mit dem "Vollladen" falsch ausgedrückt, jetzt weißt du, wie ich es meinte :D

  • Also zum (beaufsichtigten) Laden schon zu gebrauchen, aber eben nicht (zu) lange angeschlossen lassen

    Richtig, länger als 3-4 Wochen würde ich die Batterie bei 14,8 V nicht dran lassen.


    Wahrscheinlich ist deshalb die Spannung werkseitig auch so niedrig angesetzt, ...14,1V

    Das Ladegerät, wie auch die anderen älteren Herrschaften von Einhell wurden vor 40 Jahren konstruiert und damals gab`s nur die Blei-Antimonbatterie, für die 14 V korrekt war. Die Lichtmaschinen im Auto lieferten damals die gleiche Spannung.


    14,1V reichen ja lange nicht, um den Bleiakku richtig vollzuladen?

    Die Spannung reicht völlig aus, eine Batterie knallvoll aufzuladen. Dauert halt von leer bis voll etliche Tage. Das Ctek schafft es auch, hier sogar nur mit 13,6 V (inklusive regelmäßiger Unterbrechungen für ihre Kontrollspäße), eine leere Batterie innerhalb einer Woche aufzuladen.

    Ist nur eine Frage der Zeit (siehe Tom`s Ladekurve). 1 A x 100 Stunden = 100 Ah oder 10 A x 10 Stunden = 100 Ah.


    Rainer.

  • Die Spannung reicht völlig aus, eine Batterie knallvoll aufzuladen. Dauert halt von leer bis voll etliche Tage. Das Ctek schafft es auch, hier sogar nur mit 13,6 V (inklusive regelmäßiger Unterbrechungen für ihre Kontrollspäße), eine leere Batterie innerhalb einer Woche aufzuladen.

    Ist nur eine Frage der Zeit (siehe Tom`s Ladekurve). 1 A x 100 Stunden = 100 Ah oder 10 A x 10 Stunden = 100 Ah.

    Ja gut, "ausreichend" und "sinnvoll" sind zwei Paar Schuhe, okay. Aber ich denke du weißt schon, wie es gemeint war?

    Kaum jemand dürfte seine sich im Auto befindliche Batterie für etliche Tage mit 13,6V (ist aber doch nur die Erhaltungsspannung?) oder 14,1V laden, bis diese "voll" ist. :/


    Richtig, länger als 3-4 Wochen würde ich die Batterie bei 14,8 V nicht dran lassen.

    3-4 WOCHEN? Okay, ich hatte eher von Stunden, also über Nacht, bzw. maximal 2 Tage gesprochen, dann dürfte das in meinem Fall irrelevant sein. ^^


    Wie ladet ihr denn eure Bleiakkus, wenn nicht desulfatiert werden soll, sondern "nur" um den der Entladung durch das Starten etc entgegenzuwirken? Man kann ja praktisch gar nicht so lange fahren, dass selbst ein Ctek nachher nicht noch mindestens 1h weiterlädt.
    Wann ist sie für euch (im Bereich KFZ Blei-Säure Starterbatterie) "voll"? Beim Erreichen einer bestimmten Spannung oder wenn der Ladestrom bei der Spannung von zB 14,4V bei xY mA liegt?


    Danke und LG

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