Konfiguration Victron Smart Shunt mit 24V/8S/105Ah LiFePO4-Batterie

  • Hallo Herr Rücker,


    ich benötige dringend Hilfe bei der Konfiguration meines Victron-Smart-Shunts, der z.Zt. noch mit Bleibatterien betrieben wird. Momentan steht folgendes drin:


    Batteriekapazität

    360Ah

    Spannung wenn Aufgeladen

    27.5V

    Entladungsboden

    50%

    Schweifstrom

    2.00%

    Zeit f. Ladezustandserkennung

    3m

    Peukert-Exponent

    1.18

    Ladewirkungsgrad

    95%

    Strom Schwellwert

    0.01A

    Durchschnittliche Restlaufzeit

    3m

    Batterie startet synchronisiert

    Ladezustand nach Zurücksetzen ist 100%

    Ladezustand

    Manuelles Einstellen des aktuellen Ladezustandes 88.1% SOC auf 100% synchronisieren


    Batteriespannung

    24V

    Max Ladestrom

    50A

    Ladegerät aktiviert

    Batterievoreinstellung

    Benutzerdefiniert w

    Expertenmodus

    Ladespannungen

    Absorptionsspannung

    28.80V

    Erhaltungsspannung

    27.60V

    Ausgleichsspannung

    32.29V

    Ausgleichung

    Automatischer Zellenausgleich

    Deaktiviert

    Manueller Zellenausgleich

    JETZT STARTEN

    Spannungskompensation

    Temperaturkomnpensation

    -32.40mV/°C


    Ich bitte um geeignete Einstellwerte für den Smart-Shunt und die LiFePO4-Batterie.


    Viele Grüße


    Markus S.

  • Hallo,


    wie ich schon am Telefon erklärte, ist die Konfiguration des Victron Smart-Shunts natürlich eher eine Aufgabe für den Victron-Support. Ich habe diese Geräte ja noch nicht mal im Programm und muss mich daher selbst erst mit der Betriebsanleitung dieses Gerätes beschäftigen, um herauszufinden, was die Firma Victron z.B. unter "Entladeboden" oder "Schweifstrom" versteht. Das sind keine üblichen Begriffe aus der Technik, sondern Victron-Erfindungen, die sie ebenso Helmut und Elfriede hätten nennen können. Also kommt man nicht um das Lesen der Betriebsanleitung herum, will man verstehen, was der Hersteller sich dabei gedacht hat. Ich habe Ihnen die Anleitung Victron_Manual-SmartShunt-DE.pdf der Einfachheit halber beigelegt.


    Im Grunde kann ich Ihnen nur zu wenigen Werten wirklich nahrhaftes schreiben, dass sich direkt auf die verwendeten Akkuzellen bezieht.


    "Batteriekapazität" dürfte klar sein: 105Ah


    Bei "Spannung wenn aufgeladen" geht es aber schon los: Die hängt einerseits von der Batterie ab, andererseits aber noch viel mehr vom BMS und vom Ladegerät. Die Batterie verträgt zwischen 27,2 und 29,2V. Das BMS will in der Grundkonfiguration wenigstens 28,5V "sehen", um auf 100% SOC zu schalten. Ihr Ladegerät kommt aber glaube ich gar nicht so hoch. Also was soll man hier einstellen??


    Als "Entladeboden" können Sie bei LiFePO4 durchaus fast die volle Kapazität einstellen. Ich empfehle 10% Restkapazität zu belassen.


    Als "Schweifstrom" stellen Sie 1% der Nennkapazität ein, also 1A.


    Als "Peukert-Exponent" gilt bei LiFePO4 1,05.


    Der "Ladewirkungsgrad" bei LiFePO4 beträgt 99%.


    Bei den restlichen Einstellwerten empfehle ich, die Anleitung zu befragen.


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.


    Grüße, Tom

  • Hallo,

    mal eine Frage dazu. Wir haben eine Ultimatron 100ah Batterie. Diese wollte ich bis 10% Restkapazität (Einstellung Entladeboden) entleeren lassen. Es fließt ständig nur ein Ruhestrom von ca. 0,4A. Bei ca. 12,6V (17%) sackte sie innerhalb von ein paar Stunden auf 10,9V herunter und schaltete ab. Da ich zu der Zeit nicht zu Hause war, konnte ich nicht reagieren und den Landstrom anschließen. Ist dieses Verhalten normal? Ich nahm an, dass ich schon ca. 90% der Kapazität nutzen kann.

                  

  • Bei ca. 12,6V (17%) sackte sie innerhalb von ein paar Stunden auf 10,9V herunter und schaltete ab.

    12,6V (3,15V Zellenspannung) sind bei einer (unbelasteten) 4S LiFePO4-Batterie und 20°C Batterietemperatur keine 17% Ladezustand, sondern eher 2 - 4%.


    Allein an der Spannung kann man bei LiFePO4-Akkus nur schwer den wirklichen Ladezustand ablesen, soweit sie nicht gerade leer oder voll sind, weil die Spannungskurve zu 90% fast schnurgerade horizontal verläuft und in der nominalen Spannung auch stark von der jeweiligen Chemie, also vom jeweiligen Akkutyp/Akkuhersteller abhängt.

    Weshalb Batteriecomputer und Ladezustandsanzeigen in BMS den Ladezustand auch nicht von der Spannung abzuleiten versuchen, sondern durch saldierende Messung rechnerisch ermitteln.


    Grüße, Tom

  • Hallo,

    danke für die Erläuterung. Das der %-Anzeige der App nicht zu vertrauen ist, ist mir bewußt. Meine beiden Bilder sind ja vom Victron-Smartshunt,

    der ja genauer als die Apps sein sollte. Bei ca. 20% Restkapazität hatte ich das letzte mal die Anzeige kontrolliert und nahm an, dass ich noch bis 10% gehen könnte, bevor ich den Akku lade. Kannst du mir sagen welche Spannungswerte für die %-Anzeige bei 10% und bei 20% ungefähr realistisch sind?


    VG Mario

  • Das ist der falsche Weg über die Spannung zu gehen, das kann nicht vernüftig funktionieren.

    Wenn der smart-shunt richtig konfiguriert ist, wird voll geladen bis die Batterie keinen Strom mehr aufnimmt und dann der shunt auf 100% gesetzt.

    Verstehe jetzt nicht, was der falsche Weg sein sollte. Das der Shunt die Anzeige auf 100% setzt wenn gewisse Parameter erfüllt sind ist mir bewußt,

    kann man so ja in der Beschreibung dazu nachlesen. Mich interessieren eher die Spannungs-Werte zu 90%, 80%.....10%. Wie Tom schon sagt entweder lese ich die aus dem Diagramm ab, oder wie ich es jetzt vielleicht machen würde, ich notiere mir die Spannungswerte bei den einzelnen Prozentanzeigen (aus der Victron App) und schreibe sie dann ins BMS. Dann sollten doch die App's vom Shunt und dem BMS etwas die selben Werte beim entladen anzeigen, oder?


    VG Mario

  • Wenn man das sehr genau macht, kann das sogar einigermaßen funktionieren. Aber der Aufwand ist schon ziemlich groß. Und dann muss man auch immer daran denken, dass die Batteriespannung durch den unvermeidlichen Innenwiderstand der Batterie beim Laden je nach Höhe des Stroms sprunghaft ansteigt, beim Entladen aber ebenso sprunghaft absinkt. Das müsste man dann auch noch mit berücksichtigen. -|-


    Grüße, Tom

  • Und dass dann smart-shunt und BMS nach 4-5 Ladungen den gleichen SOC anzeigen.

    Ganz ehrlich; Glaube nicht dass man das hinbekommt.


    Ich bezweifel das man Anhand der Spannung den SOC richtig setzten kann, außer der Vollladungszustand.


    Was soll man da messen, die einzelnen Zellen, Mittelwert der Zellen, Gesamtspannung und welche Tabelle nimmt man dann, es gibt da schon unterschiedliche Tabellen?

  • Ja das befürchte ich auch, dass sich das dann nach mehreren Ladungen und Entladungen wieder verändert. Ich werde es jetzt einmalig machen, um mal einen Anhaltspunkt zu haben. Gestern hab ich den Akku voll geladen und selbst jetzt bei 13,23V zeigt mir der Smartshunt 90% an und die Ultimatron App 94%. Das wird dann wohl noch weiter auseinander gehen. Besten dank für eure Hilfe.


    VG Mario

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