Welches BMS für 11 Zellen 36 Volt LiFePo4?

  • Hallo!

    Der Titel sagt bereits fast alles aus.

    Ich möchte mir einen Fahrradakku für mein Fahrrad bauen und von Lithium auf LiFePo4 wechseln.

    Habe mit LiFePo4 bereits mit meiner Hausanlage gute Erfahrung gemacht!

    Da ich auch bei sehr niedrigen Temperaturen fahre, die LiFePo4 nicht so schnell entzündbar und auch zyklenfester sind möchte ich mir nun also 11 LiFePo4 Zellen (3.2V) in Reihe verschrauben.

    Bloß: Welches BMS nehme ich da bloß? Es gibt 10S und 12S 36 Volt BMS. :/

    Kann mir da jemand helfen oder hat sowas schonmal gemacht?

    Viele Grüße,

    Marlon

  • Von Daly gibt es glaube ich keine 11S-BMS. Andere Hersteller haben sowas aber im Angebot, zumal gerade diese Konfiguration ja oft im Pedelec verwendet wird. Wie hoch soll denn die Strombelastbarkeit sein?


    Grüße, Tom

  • Maximal mit 10 A laden. In der Praxis wohl eher die Hälfte.

    Im Fahrrad ist ein 250Watt Motor verbaut, der aber im Berg auch mal etwas mehr Leistung hat.


    Ich überlege allerdings gerade. Und zwar schaltet das LiFePo4 Ladegerät, welches ich mir zulegen möchte, bei 43,2 Volt ab.

    Das funktioniert so nicht mit 11 Zellen, da bräuchte ich tatsächlich 12 Stück.

    Es sei denn es gibt Ladegeräte ab 4A, bei denen die Ladeschlussspannung frei einstellbar ist...

  • Zitat

    Maximal mit 10 A laden. In der Praxis wohl eher die Hälfte.

    Im Fahrrad ist ein 250Watt Motor verbaut, der aber im Berg auch mal etwas mehr Leistung hat.


    Dann nimm halt ein 11S/20A-BMS. Reicht locker aus. Aber Du hast recht: In 11S-Konfiguration sind nicht viele Typen am Markt.


    Zitat

    Ich überlege allerdings gerade. Und zwar schaltet das LiFePo4 Ladegerät, welches ich mir zulegen möchte, bei 43,2 Volt ab.

    Das funktioniert so nicht mit 11 Zellen, da bräuchte ich tatsächlich 12 Stück.


    Wieso? 43,2V reichen für 12S nicht aus. Für 11S ginge es aber (11 x 3,65V = 40,15V). Das BMS schaltet dann bei Vollladung ab.


    Zitat

    Es sei denn es gibt Ladegeräte ab 4A, bei denen die Ladeschlussspannung frei einstellbar ist...


    So etwas gibt es natürlich. Z.B. bei Meanwell als Industrienetzteil die Serie SPV-300-48. Leistet max. 300W bei max. 6,25A und die Ausgangsspannung ist zwischen 41 und 52,8V frei einstellbar.


    Grüße, Tom

  • Sorry, dass ich da nochmal nachhake.

    Wie du schon sagtest sind (11x3.65 = 40.15) Dann wäre doch jede Einzelzelle überladen bei 43,2V und man will doch nicht, dass das BMS jedesmal abschaltet? Oder gibt es da keine Nachteile?

    Außerdem will ich die Zellen schonen und jede einzelne Zelle nicht über 3.6 Volt laden.

  • Wenn die Ladeschlussspannung des Ladegerätes oberhalb der im BMS eingestellten Ladeschlusspannung liegt, schaltet das BMS bei voller Batterie ab. Das ist m.E. kein Nachteil. Legt man statt dessen eine Ladespannung an, die unterhalb der Abschaltspannung des BMS liegt, wird die Potentialdifferenz zwischen Ladestromquelle und Batterie zum Ende der Ladung hin immer geringer und die Aufladung verlangsamt sich in unerwünschter Weise. Deshalb lasse ich lieber das BMS die Ladung beenden, als einen Potentialunterschied zwischen Ladegerät und Batterie von Null anzustreben und so durch Nullstromfluss ein Ladeende zu erreichen. Man hat ja noch mehr zu tun als auf die Vollladung der Batterie zu warten.


    Der Wunsch die Zellen zu schonen, wird immer wieder geäußert. OK, kann ich verstehen, die Zellen kosten viel Geld, sie sollen deshalb lange halten. Aber man holt sich mit übertrieben vorsichtiger BMS-Einstellung gern unerwünschte Dreckeffekte ins Boot, mit denen man nicht gerechnet hat. Z.B. funktioniert die Anzeige des Ladezustands nicht mehr richtig, oder die nutzbare Kapazität vermindert sich. Ist ja auch blöd, wenn man zwar 100Ah bezahlt hat und mit herumschleppt, aber nur 80 oder 90Ah verwendet. Und 10 Jahre halten die Zellen auch dann, wenn man ständig von 100% auf 0% entlädt und dann wieder auf 100% auflädt. Zyklisierung macht LiFePO4 nichts aus.


    Und: Nein. Wenn man die letzte Zelle eines 12S-BMS zu Null legt (also beide Balancerleitungen miteinander verbindet), dann erkennt das BMS die Spannung der letzten Zelle natürlich auch mit 0V. Und dann meldet es einen Fehler und schaltet die ganze Batterie ab. Also so geht es nicht...


    Grüße, Tom

  • Ich kann deine Einstellung absolut verstehen.

    Vor allem wenn die Akkus mobil sind, d.h. man teilweise mehrere KG mit sich herumschleppt.

    Und gerade beim Fahrrad zählt jedes Gramm, da möchte man nicht nur 80% der Akkus nutzen sondern so gut wie alles.


    Die Frage ist nur, dass wenn man 95% der Kapazität nutzt (statt 100%) und man auf 5% verzichtet, man aber doppelt so viele Ladezyklen hat, dann lohnt es sich auch irgendwo wieder.

    Wo diese Grenze ist, muss natürlich jeder selbst wissen und da ist jeder unterschiedlich eingestellt.


    Der Verkäufer der LiFePo4 Zellen baut mir nun einen Akku zusammen. Der hat auch einen 3D-Drucker für das Gehäuse und er hat ein BMS gefunden, das 11S hat.

    Das Ladegerät will er so manipulieren, dass es bis 39.6 Volt lädt. Wie viel Prozent Ladung das entspricht weiss ich nicht. Zwischen 95% und 98% wäre wahrscheinlich ideal.

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