Korrekte Einstellungen für Float und Bulk Spannung

  • Hallo an das gute Forum!


    ich besitze drei Hybrid Wechselrichter von Easun und einen LifePo4 48V Akku. Leider bietet dieser WR keine Möglichkeit im Detail die Ladespannungen einzustellen. Lediglich Werte für Bulk und Float Spannung sind einstellbar und die Cutoff Spannung (min) können eingestellt werden. Kann mir hier jemand Empfehlungen geben, welches die besten Einstellungen für 3.2V Eve grade A Zellen wären, um das maximale aus dem Akku heraus zu holen, ohne ihn mehr als nötig zu "stressen" ?


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Hallo,


    ich vermute, dass mit "48V-Akku" eine 16zellige (also 16S) LiFePO4-Batterie gemeint ist.


    Die Bezeichnungen "Bulk" und "Float" stehen für Ladeschlussspannung (Bulk) und Erhaltensladespannung (Float). Die normale Ladeschlussspannung (Bulk) für LiFePO4-Zellen beträgt 3,65V, eine extra verminderte Erhaltensladespannung (Float) wird bei LiFePO4 im Grunde nicht benötigt, kann aber natürlich auch gefahren werden, nur wird bei einer verminderten Erhaltensladespannung nach einer Normalladung mit zuvor höherer Ladeschlussspannung die Zelle bzw. die Batterie dann natürlich wieder ein Stück weit entladen. Wenn das Ladegerät aber nur mit bleiakkutypischer IUoU-Kennlinie arbeiten kann - also erst Laden bis Ladeschlussspannung (IU) und dann Absenkung der Ladespannung (oU) - dann trägt man das eben so im Ladegerät ein. Für die LiFePO4-Batterie selbst ist das aber wie gesagt nicht erforderlich.


    Man kann für eine 16zellige LiFePO4-Batterie also 16 x 3,65V = 58,4V als Ladeschlussspannung (Bulk) eintragen und als Erhaltensladespannung (Float) eine Spannung zwischen 3,45V und 3,65V/Zelle, also 55,2V bis 58,4V.

    Im normalen Betrieb halte ich, siehe oben, eine Absenkung der Ladeschlussspannung nicht unbedingt für sinnvoll, um die Lebensdauer der Zellen zu erhöhen, weil man die Zellenkapazität ja voll bezahlt hat und auch immer mit sich herumschleppen muss, diese Kapazität aber bei verringerter Ladeschlussspannung und ggf. auch erhöhter Entladeschlussspannung nicht mehr voll ausnutzen kann. Man lädt sein Smartfon ja auch voll und benutzt es, bis es leer ist, oder man wieder eine Steckdose zur Hand hat. Nur wenn LiFePO4-Akkus lange gelagert werden sollen, empfiehlt sich zur Verlängerung der Haltbarkeit eine Lagerspannung von etwa 3,25V, was etwa 25 bis 30% Ladezustand entspricht. Gleichzeitig sollte man aber daran denken, dass man zur Erlangung einer langen Lebensdauer LiFePO4-Zellen und -Batterien aber möglichst kühl lagern sollte. Das wirkt sich stärker auf die Lebensdauer aus, als nur eine etwas verminderte Ladeschlussspannung.


    Grüße, Tom

  • :thumbup:Top! Vielen Dank für Deine Erläuterungen. Dann bin ich nun schonmal wesentlich schlauer. Eins noch: Bei welchem Wert sollte man dann die Cutoff Spannung (low) angeben? Knapp über der minimalen Zellenspannung oder ca. 10% darüber um die Zellen zu schonen (da sind wir wieder beim Nutzen der Gesamtkapazität) ??

    Viele Grüße

  • Die Frage habe ich wohl verstanden, nur was soll ich dazu schreiben?


    Wenn Du die Akkus optimal schonen möchtest, dann lädst Du sie auf 3,2V auf und lagerst sie kühl und trocken. ;)


    Naja, das möchtest Du aber sicher nicht, denn Du möchtest sie ja benutzen.


    OK, dann benutze sie eben, aber akzeptiere auch, dass ihre Lebensdauer begrenzt ist. -|-


    Oder versuche einen Mittelweg zu gehen und setze die Spannungsschwellen für Lade- und Entadeschluss so, wie Du es für richtig hältst. Ich kann Dir da nicht wirklich weiterhelfen.


    Grüße, Tom

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