Wie man eine 12V-LiFePO4-Batterie aus 32 Zellen sinnvoll zusammenbaut

  • Hallo, ich habe hier 32 Stück 280Ah LiFePO4-Zellen, die in mein Boot eingebaut werden sollen. Dazu benötige ich noch ein 12V/500A-BMS aus Ihrem Shop. Ich habe ich schon vier Kisten mit jeweils 8 in Reihe geschalteten Zellen vorbereitet. Mein Installateur in Kroatien kommt aber mit dem Anschluss nicht zurecht. Können Sie mir einen Plan schicken, den ich meinem Installateur geben kann, damit er die Batterie richtig zusammenbaut?





  • Hallo,


    SO kann es nicht klappen, weil die jeweils acht Zellen in den Kisten schon zu 24V-Batterie zusammengebaut wurden. Zudem ist die Polung der Zellen "ein wenig konfus" oO) geraten... Autsch! :pinch:


    Wenn man eine solche große Batterie baut, kann man sich keine solche Unkonzentriertheit leisten, sonst kracht es u.U. ganz gewaltig und wenigstens sitzt man dann auf einen satten Schaden. Im schlimmsten Fall entsteht ein Brand. Also unbedingt sorgfältig und konzentriert arbeiten!

    Und: Wenn Sie unsicher sind, wann man Plus mit Minus zusammenschalten darf und wann nicht, dann machen Sie es lieber nicht selbst. Sonst: Siehe oben. Holen Sie Sich sachkundige Hilfe. Man muss schließlich nicht auf jeder Hochzeit tanzen... Aber nun zur Sache:


    Also:


    1. Alle Zellenverbinder und alle Zellen noch einmal ausbauen!

    2. Die Zellen so einsetzen, dass alle Pluspole an einer Seite und alle Minuspole an der anderen Seite der Kiste zu liegen kommen. Nur in dieser Position lassen sich die Zellenblöcke sinnvoll mit den Zellenverbindern parallelschalten.

    3. Mit jeweils sieben Zellenverbindern alle Minuspole der Zellen miteinander verbinden.

    4. Mit weiteren sieben Zellenverbindern alle Pluspole der Zellen miteinander verbinden.



    5. Ebenso mit den drei anderen Kisten verfahren, bis sie vier Kisten mit je einem Zellenblock von 3,2V/2.240Ah erhalten haben.

    6. Dann die fertigen vier Zellenblöcke in Reihe schalten, indem Sie Plus und Minus der Zellenblöcke, wie im Bild unten gezeigt, mit Kabeln ausreichenden Querschnitts und Ringkabelschuhen verbinden. Also Zellenblock 1 mit Zellenblock 2, Zellenblock 2 mit Zellenblock 3 und Zellenblock 3 mit Zellenblock 4.

    7. Den Gesamt-Minuspol der Batterie (das ist der Minuspol von Zellenblock 1) mit dem blauen Kabel des BMS verbinden (bzw. mit den zwei blauen Kabeln des 500A-BMS)

    8. Gesamt-Pluspol ist der gemeinsame Pluspol von Zellenblock 4.

    9. Die Balancer-Kabel des BMS wie im Bild unten gezeigt mit den Zellenblöcken verbinden und BMS anschließen.



    Nun ist die Batterie fertig, muss aber noch sorgfältig im Boot montiert werden. Jede Holzkiste mit 8 280Ah-Zellen wiegt locker 55kg! Bei Seegang entwickeln diese 55kg gern eigene Wege. Also sicher montieren, damit alles an Ort und Stelle bleibt!


    Jetzt den Wechselrichter und die Kaffeemaschine anschließen und sich für die gute Arbeit einen leckeren Cappuccino gönnen...8)


    Grüße, Tom


    Btw: Es wurde gefragt, weshalb das blaue Minuskabel des BMS und das schwarze Balancerkabel unten nicht wie alle anderen Kabel rechts an den Zellenblock 1 angeschlossen wurde, sondern links. Der Sinn ist, eine möglichst saubere Symmetrierung des Stromflusses zu erreichen: Denn wenn ein Laststrom fließt, entsteht über den Zellenverbindern aufgrund ihres Widerstands ein unvermeidlicher Spannungsabfall, der dazu führt, dass der Strom der Zellen, die sich näher am Kabelanschluss befinden, höher ist, als der Strom der Zellen, die weiter vom Kabelanschluss entfernt sind. Besonders bei Hochstromanwendungen können hierbei merkliche Stromasymmetrien auftreten, wenn sich die Lastkabel (die dicken Kabel, die den Laststrom durchleiten) beide an derselben Seite befinden. Aus diesem Grund wird ein Lastkabel rechts und das andere links angeschlossen, wodurch sich diese Asymmetrien ideal ausgleichen. :thumbup:

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