Bei mir wurde aus versehen die AGM 100Ah 5J alt tiefentladen auf 8V.
Danach habe ich sie sofort wieder aufgeladen mit 14.9v für 3 Tage.
Wie viel schaden nimmt die AGM aus Erfahrung? Ist sie gleich hinüber oder in welchem % Bereich ist das?
Bei mir wurde aus versehen die AGM 100Ah 5J alt tiefentladen auf 8V.
Danach habe ich sie sofort wieder aufgeladen mit 14.9v für 3 Tage.
Wie viel schaden nimmt die AGM aus Erfahrung? Ist sie gleich hinüber oder in welchem % Bereich ist das?
Es hängt davon ab, wie die Tiefentladung erfolgt ist. Wenn mit relativ kleinem Strom einfach zu weit entladen wurde (z.B. Licht vergessen auszuschalten), macht so eine Tiefentladung meist nicht viel aus.
Bei Starterbatterien passiert aber oft folgendes: Die Batterie ist schwach oder der Motor startunwillig und obwohl der Besitzer merkt, dass die Anlasserdrehzahl beim Startversuch immer weiter absinkt, wird dennoch gnadenlos weiter "georgelt". Dabei passiert es dann, dass die erste Zelle der Batterie, die zuvor schon nahezu komplett entladen war, also die schwächste Zelle aus dem Batterieverbund, durch den weiter fließenden Entladestrom der restlichen Zellen mit umgekehrter Polarität geladen wird. Das geht bis zur Umpolung der Zelle. dieses Szenario ist extrem schädlich für jede Form von Batterie und die Folgeschäden sind meist auch sofort erkennbar: Stark erhöhter Innenwiderstand und deutlich verminderte Kapazität, oft verformen sich solche Zellen erkennbar mechanisch. In solchen Fällen hilft meist nur noch ein Neukauf. Bei der Umpolung mit hohem Anlasserstrom wird durch starke Gasentwicklung innerhalb des Aktivmaterials dieses regelrecht aus den Ableitgittern geblasen und sammelt sich unten im Schlammraum. Bei AGM-Batterien wird dieses Material zumindest dekontaktiert und klemmt dann inaktiv und isoliert vor dem Ableitgitter im Separator.
Im ersten Fall sollte eine möglichst lang ausgeführte Ladung mit eher geringem Strom ausreichen, um die Batterie wieder in einen betriebsfähigen Zustand zu bringen.
Um wie viel % eine solche Tiefentladung an der Kapazität knabbert, lässt sich kaum sinnvoll vorhersagen. Möglich, dass die Batterie danach noch jahrelang einwandfrei ihren Dienst tut. Ebenso kann sie aber auch stark geschädigt worden sein, weil durch die Presswirkung des sich ausdehnenden Bleisulfats die ggf. ohnehin schon mürben Gitterplatten brechen. Es hängt sehr von der vorherigen Gesundheit der Batterie ab. Wenn eine Batterie zuvor ohnehin schon sehr "gebrechlich" war, dann gibt ihr eine Tiefentladung oft den Rest.
Grüße, Tom
Es war eine Kombi von beidem, angeschalteter Radio mit schlussendlich versuchten start.
Der Anlasser hat aber gar nicht erst gedreht. Danach laden bis startfähig mit 8A ca. 15 Minuten und dann nach hause fahren, ca. 10 Minuten dies hat wahrscheinlich massiv geladen mit dem alternator Spannung mit gemessenen 14.8V (ist ein 200A Alternator verbaut), jetzt hängt sie am lade wutzel.
Als Info für interessierte, die Batterie hats anscheinend überlebt, ich habe sie nach dem „Vorfall“ mit 10 Tage Ladewutzel bei 14.8V an den Polen gemessen besänftigt. So wies aktuell aussieht hat sie es überlebt, zumindest kann sie den grossen Motor noch starten und hält die Spannung / Ladung bis jetzt.
Fein.
Aber so richtig interessant wird es erst, wenn wir das Verhalten der Batterie im nächsten Herbst und Winter erfahren. Nur findet man solche Informationen fast nie in Foren, denn dann sind solche Threads längst beendet und vergessen.
Aber vielleicht denkst Du ja dran.
Grüße, Tom
Ich hab die 5Jahre alte 80Ah (100Ah war falsch) AGM Banner Batterie ersetzt weil:
Ich konnte den V8 nicht mehr starten nachdem Ich den Innenraum Lüfter für 3x 20 Minuten programmiert hatte (zieht ca. 6A)
Dadurch musste ich Überbrücken, anschliessend habe ich die Batterie wieder geladen 14.8V 72h und konnte (ohne Lüfter) den Motor problemlos starten. Auch ohne extra Ladung bin ich so 14 Tage rumgefahren.
Danach habe ich folgendes gemacht
Batterie ersetzt, diesmal Varta AGM.
Interessant fand ich, die Banner hat 5.5 Jahre gehalten, die vorherige (fälschlich efb varta) 6Jahre.
Prozedur mit der alten Batterie; geöffnet, alle Zellen Trocken, die erste braun zwischen dem Flies die andern sehen von oben gut aus, die Batterie hat deutliche Ausbuchtungen an der Seite, das hat sie aber schon seit 2 Jahren.
Es fehlten ca 120ml Wasser je Zelle nachgefüllt, bis das flies deutlich nass war.
Kapazitätstest wiefolgt: Laden 7 Tage bei 15V Ladeaufnahme am Schluss 0.03A. Ruhen lassen 1h (Spannung 13V).
3.6A last bis unter Last 11.9V erreicht
Ergebnis ich konnte 43.2Ah entnehmen.
Kann dieser „mit Hausmittel Kapatzitätstest“ etwas aussagen?
Hätte ich noch weiter runter sollen mit der Spannung? Oder entspricht das in etwa 100%?
Ich war eigentlich erstaunt, dass die Batterie noch soviel hergegeben hat, oder hat das Wasser so viel gebracht?
Ich habe eine Theorie, warum der Akku nicht mehr reichte zum Starten, obschon noch ca. 50% Leistung vorhanden ist, gerne kommentieren, korrigieren oder bestätigen:
Die ach so schlaue Ladelogik vom KFZ versucht ja mittles Shunt und Ladesplanung den Akku auf ca. 80% zu halten.
Das heisst ca. 16Ah weniger als 100%.
Dank der lang Ladung ladewuzel meinte das KFZ da sind jetzt sicher 100% drin, da es ja mehr als 80Ah reingeladen hat. Jetzt war meine Banner noch in der Lage ca. 40 zu speichern. Die schlaue Elektronik hat nicht wirklich gemerkt, dass 100% nicht mehr 80Ah sondern 40Ah sind, hat ca. 16Ah ohne nachladen verbraucht (sichtbar am nicht laden während den ersten km beim Fahren nach dem Ladewutzeln Spannung bei 12.xV). Jetzt kam meine Lüfter Programmierung on top ergibt rechnerisch zwar noch nicht 0 aber wahrscheinlich Zuwenig. Dies war dann merkbar 😉. Zumindest anders kann ich mir das nicht Erklären, da mit der neuen Batterie die Ladung einwandfrei funktioniert.
Darüber bin ich ebenso erstaunt, weil Du oben schriebst, dass die Batterie noch nicht einmal 6Ah für den Lüfter vor Anlassen des Motors liefern konnte.
Wenn die Batterie seitlich ausgebuchtet ist, wurde sie schwer tiefentladen: Bleisulfat als Entladeprodukt benötigt deutlich mehr Volumen als die Aktivmaterialien Blei und Bleidioxid, was bei sehr tiefen Entladungen dazu führt, dass die Zellen sich gegenseitig stark komprimieren und auseinanderdrücken. Dann ist es wenigstens fünf vor zwölf für die Batterie, weil durch das Auseinanderdrücken die mechanischen Belastungen für Gitterplatten, Scheider und Zellenverbinder sehr hoch sind und es hierdurch zu mechanischen Beschädigungen wie Gitterabrisse oder Verbinderbrüche kommt. Auch perforierte Scheider sind der Batteriegesundheit nicht gerade zuträglich.
Klar: Auch mit Hausmitteln kann man die Kapazität recht genau ermitteln. Hab ich früher oft so gemacht (und die Batterie dann dabei oft total vergessen...).
Grüße, Tom
Kann sein dass es die BMS-Elektronik des (Euro 6?) Fahrzeugs ist. Da fehlen mir bisher die Erfahrungen. Wir haben zwar auch so eine Kiste, aber erst seit wenigen Monaten.
Wenn die Batterie da flach ist, kommt eine meiner neuen Taxi-Starterbatterien rein. Mal sehen, wie die BMS-Elektronik des Fahrzeugs darauf reagiert.
Grüße, Tom
Wenn die Batterie seitlich ausgebuchtet ist, wurde sie schwer tiefentladen
Das ist vollkommen richtig, aber die AGM hat gern frühzeitig einen Bauch, auch ohne Schädigung. Steht ja auch unter Druck-
Rainer.
Es ist kein euro6, die adaptive Alternator Regelung hat er aber.
11.9V entspricht ca. 100% entladung bei einer AGM?
Ja die Banner wurde vor 2 Jahren einmal tiefst entladen. Zumindest seit da hat sie Bäuche auf den Seiten. Vorher habe ich nie nachgeschaut.
Trotz allem hat sie noch ca. 50%
11.9V entspricht ca. 100% entladung bei einer AGM?
Hmm wenn diese Übersicht auf meine Batterie anwendbar ist, hätte ich ja noch ca. 30% mehr entnehmen können.
Dann währe die Batterie nach dem auffüllen und Ladewutzeln ja rechnerisch wieder bei ca. 61.7Ah von 80Ah sprich bei ca. 77%
Dann währe die Batterie nach dem auffüllen und Ladewutzeln ja rechnerisch wieder bei ca. 61.7Ah von 80Ah sprich bei ca. 77%
Die Angabe der "Ladungsprozent" ist natürlich rein relativ zu verstehen. Sie trifft also gleichermaßen für eine neue Batterie zu, wie auch für eine, die nur noch 10% ihrer Nennkapazität besitzt.
Grüße, Tom
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