Kurzlebiger Rollerakku

  • Hallo,
    ich möchte anfragen, welche physikalischen Besonderheiten bei den kleineren Motorrad- bzw. Rollerbatterien gegeben sind.
    Ich fahre auch einen X-Max Motorroller von Yamaha und bes. bei diesem Hersteller ist der Ärger mit den Bleiakkus (Wartungsfrei, 12V, 8 Ah) vorprogrammiert. Können die kurze Standzeiten der Akkus (ca. 1-2 Jahren) eventuell auf die permanente Stromentnahme durch Wegfahrsperre oder viell. systemeigenen Elektronik des Motormanagements evtl. verursacht werden. Oder liegts am Ladegerät?


    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo,


    die Frage lässt sich ohne weitere Analyse leider nicht pauschal beantworten. Zunächst empfehle ich einmal zu messen, wie hoch der Entladestrom (Wegfahrsperre etc.) im geparktem Zustand des Rollers ist (Strommessgerät in Reihe zur Batterie schalten). Liegt der Strom über 5mA (0,005A), ist mit einer merklichen Verkürzung der Batterie-Lebensdauer zu rechnen. Dann wäre zu prüfen, wie es zu dem überhöhtem Entladestrom kommt und ob man den Strom vielleicht mit einfachen Mitteln reduzieren kann (z.B. ab- oder umklemmen von nachgerüstetem Sonderzubehör?). Ist der Dauerentladestrom wirklich zu hoch und ergibt sich keine Möglichkeit ihn zu vermindern, hilft nur, die Batterie mit einem guten Netzladegerät in kurzen Abständen nachzuladen, um den Ladungsverlust immer wieder auszugleichen.


    Häufig ist einfach die Lichtmaschine der kleinen Rollermotoren schuld, die oft völlig ungeregelt arbeiten und so zu einer permanenten Überladung der Batterie führen (ein Klassiker...). Sowas hält kein Akku lange durch - wenngleich ein bis zwei Jahre unter solchen widrigen Umständen schon eine beachtlich lange Zeit sind. Hier wäre zu prüfen, auf welche Höhe die Ladespannung (ohne eingeschaltete Verbraucher) nach einer Weile Motorlauf mit höherer Drehzahl (ganz wichtig!) ansteigt. Über 14,5V sind bedenklich, ab 14,8V besteht akuter Handlungsbedarf, sonst geht Ihnen jeder Akku binnen kurzer Zeit kaputt.


    Sinngemäß dasselbe gilt für extern angeschlossene Ladegeräte. Es versteht sich von selbst, dass kleine 12V/8Ah-Akkus nicht an ein ungeregeltes "Baumarkt-Ladegerät" angeschlossen werden dürfen. Die Ladespannung würde binnen kurzer Zeit auf ungesunde Werte ansteigen, der Akku korrodiert innerlich und trocknet aus. Hier eignen sich nur relativ kleine, aber spannungsgeregelte(!) Bleiakku-Ladegeräte wie z.B. das CTEK XS-800.


    Liegt's an zu hoher Lichtmaschinen-Ladespannung, ist Abhilfe leicht mit Überspannungsbegrenzern wie meinem MicroCharge Überladeschutz 12V/50W möglich. Dieser beginnt ab 14,1V eine Last aufzubauen, durch welche ein weiterer Anstieg der Ladespannung verhindert wird. Damit ist die Überladung selbst empfindlicher Gel-Akkus ausgeschlossen.


    Fazit: Nur eine vorherige Messung von Dauerentladestrom und Ladespannung ermöglich hier eine Verlängerung der Batterie-Lebensdauer.


    Grüße, Tom

  • Hallo und guten Tag,



    vielen dank für die schnelle Nachricht auf meine Anfrage bez. der kurzlebigen Rollerakkus.


    Heute Vormittag habe ich mir den neu gekauften Akku eingebaut und ich kann jetzt die Spannungen gemäß Ihrer Ausführungen bei dem neu befüllten und geladenen Akku (Pro Charger von Saito) gleich mal messen. Hoffe, das ich diesesmal länger Freude an dem Akku habe. Immerhin hat bei meiner Gilera, der Akku sagenhafte 8 Jahre durchgestanden und das ohne besondere Zuwendungen außer dest. Wasser nachzufüllen! Sollten sich durch die Messungen irgendwelche Ungereimtheiten ergeben, werde ich nochmal berichten.


    Übrigens habe ich mich Heute im Forum unter RunnerMax angemeldet. Nur wegen der Zuordnung!



    Mit freundlichen Grüßen


    Frank Christmann

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!