Beste Batterie für einen Mercedes W202 (1996)

  • Hin und wieder kaufe ich durchaus schon mal was bei Amazon. Ich glaube auch nicht, dass ich an dieser Marktentwicklung etwas ändern könnte, wenn ich dort nicht kaufen würde. Aber es schien mir doch wichtig, einmal darauf hinzuweisen, dass solcherart Links das Google-Ranking des Verlinkten sehr positiv beeinflussen.


    Grüße, Tom

  • Das ist mir durchaus klar, es ändert leider nichts an den Folgen.


    Mir war es nur wichtig einmal darauf hin zu weisen, wie man den allmächtigen Kraken auf diese Weise (der Linksetzung wegen, nicht wegen des Bildes...) ungewollt unterstützt und zwar noch viel stärker, als wenn man nur hin und wieder mal etwas dort kauft.


    Insofern wäre es also sinnvoller gewesen, nicht gleich das komplette Angebot samt der Amazon-Webseite zu verlinken, sondern nur das Bild:



    Das hätte man dann auch gleich sehen können, ohne erst zu Amazon zu klicken. :thumbup:


    Grüße, Tom

  • Kann man denn nun irgendwie testen, ob eine Batterie einen Schaden davon getragen haben kann, wenn sie mal leer gezogen worden war ?


    Ich hatte mal so ein günstiges Batterie-Testgerät gekauft , aber ob das so exakte Werte liebt kann ???


    Die Batterie ist in einem Wagen verbaut, der seit Jahren restauriert wird und nun kurz vor der Fertigstellung ist.


    Die Batterie kam vor etwa 2 Jahren neu rein.


    Da der Wagen nicht fuhr wurde die entweder nach den Arbeiten abgeklemmt oder eben immer mal wieder nachgeladen.


    Nur wurde die Batterie eben mehr als einmal von einem defekten Lima-Regler leer gezogen.


    Im Auto ging elektrisch nichts mehr. Aber beim nachladen war die Anzeige am Ladegerät immer so bei 40 Prozent. Also war es laut Ladegeräte nie auf Null. Ich weiß aber nicht wie das Ladegerät so etwas misst.


    Habt ihr damit vielleicht Erfahrungen ? Also wie sich sowas auf die Batterielebensdauer auswirken kann?


    Ich bin mal der Empfehlung gefolgt und habe mir die Ctek Ampel besorgt. Finde ich ganz praktisch.

    Die Batterie habe ich voll geladen und im Keller stehen. Und ich teste nun täglich was die Ampel sagt.

    Wenn auch nach Tagen die Ampel noch „grün“ blinkt, ist das ein Zeichen, dass die Batterie in Ordnung ist ? Oder sagt das nicht alles aus ?


    Liebe Grüße

    Chris

  • Es gibt verschiedene Schadensarten, welche Bleibatterien im Betrieb erleiden können. Manche kann man im Vorfeld von außen anhand bestimmter Messungen erkennen, andere nicht. Starterbatteriemessgeräte die einen SOH angeben, können durchaus sinnvolle Werte anzeigen, aber sie können auch komplett falsch liegen. Es hängt immer vom jeweiligen Schadensbild ab. Solche Messgeräte können ja nur das zugrundelegen, was sie von außen messen können. Z.B. hatte ich die Batterie, die ich gestern wegen Zellenkurzschluss austauschen musste, erst vor zwei Monaten mit einem Starterbatterietestgerät geprüft. Dabei wurde ein hoher Ladezustand ermittelt und ein mittlerer SOH. Letzterem war aber nicht zu entnehmen, dass die Batterie kurz vor einem kapitalen Defekt stand. Sowas können solche Geräte eben nicht ohne weiteres ermitteln. Wenn überhaupt wäre eine Ausfallwahrscheinlichkeit ermittelbar, aber die Aussage wann eine Batterie weshalb ausfallen wird, ist von außen nicht seriös zu treffen. Würde man die Batterie öffnen und die Elektroden und Separatoren sezieren, dann könnte man mit einiger Erfahrung natürlich viel mehr über ihren Zustand sagen. Nur dass sie dann leider kaputt ist.


    Die von Dir erwähnte Ampel ist ein einfaches Gerät zur Spannungsanzeige. Eine qualitative Bewertung der Batteriespannung (grün, gelb, rot), im Sinne einer Aussage, welchen SOH eine Batterie hat, ist aber eher nicht sinnvoll möglich. Ich weiß, die Kunden lieben solcherart qualitativer Aussagen und interpretieren dort dann alles Mögliche und Unmögliche hinein, aber es bleibt eben Quatsch.


    Statt dessen sollte man selbst qualitativ bewerten:


    1. Wie alt ist eine Batterie? Ihr Alter sagt viel über ihren Zustand aus.

    2. Welche Art und Schwere der Misshandlungen musste die Batterie im Laufe ihres Lebens erdulden? Wenn man das weiß, fällt es leicht, eine zutreffende Prognose über ihre Restlebensdauer zu treffen.

    3. Wie stark macht sich der herbstliche Kälteeinbruch bei der Startleistung der Batterie bemerkbar? Wenn der Anlasser bei 0°C auch bei voller Batterie nur noch mühsam den Motor durchzudrehen vermag, braucht man sich über die verbleibende Restlebensdauer keinen Illusionen mehr hinzugeben.

    4. Wenn eine Batterie sich in rasantem Tempo selbst entlädt, ist sie bereits defekt und daher unmittelbar austauschreif.


    Grüße, Tom

  • Wie gesagt, die Batterie ist etwa 2 Jahre alt und war in besagtem Mercedes, welche aber seit 5 Jahren stillsteht.


    Die Batterie musste rein, da der Wagen u.a. auch draußen vor der Haustüre stand und ich ihn mittels Infrarot-Fernbedienung abschließen und öffnen musste.


    Einmal wurde der Wagen probehalber gestartet .


    Dann kam es seltsamerweise vor, dass der Wagen keinen Strom mehr hatte und ich wusste nicht warum. Ich hatte dann ermittelt, dass etwas 3 Ampere zieht und das konnte keine Birne sein. Also alle Steuergeräte und sonstige Verbraucher geprüft und nichts gefunden.


    Letztendlich habe ich dann gemerkt dass der Lima-Regler warm war und diese 3 Ampere daher kamen. Ich habe keine Ahnung was da passiert ist oder wie so etwas entstehen kann ?!


    Jedenfalls hieß das dann, dass die 100ah Batterie stündlich mir 3 Ampere belastet wurde und am zweiten Tag war die dann leer. Das kam dann auch mehrmals vor, bis ich den Fehler gefunden habe.


    Beim Aufladen zeigt mein Ladegerät zwar keinen Fehler an, aber ich weiß halt nicht wie aussagekräftig das ist .

  • Dann kam es seltsamerweise vor, dass der Wagen keinen Strom mehr hatte und ich wusste nicht warum. Ich hatte dann ermittelt, dass etwas 3 Ampere zieht und das konnte keine Birne sein. Also alle Steuergeräte und sonstige Verbraucher geprüft und nichts gefunden.

    Letztendlich habe ich dann gemerkt dass der Lima-Regler warm war und diese 3 Ampere daher kamen. Ich habe keine Ahnung was da passiert ist oder wie so etwas entstehen kann ?!

    Wie Du schon völlig richtig erkannt hast, war der Lichtmaschinenregler defekt. Genauer: Sein Schaltendstufentransistor hatte einen Kurzschluss, so dass er die Lichtmaschine permanent erregt hat, was eben diese 3A Strom benötigt und zu der Erwärmung führt. Der Defekt entlädt die Batterie bis auf Null Volt und ist entsprechend schädlich für die Batterie. Kann passieren, da steckt man nicht drin.


    Grüße, Tom

  • Man kann sagen, dass in meinem Auto eigentlich jede heutige Batterie nicht optimal ist, da es keine - wie in den 90er Jahren - Antimonbatterie ist.

    Genau. Betrifft nicht nur Dein Auto, sondern alle mit der alten Lichtmaschinenspannung von 14 V. Daher ist es ratsam, je weniger man fährt, um so mehr nachzuladen.

    Bei Kurzstrecke haben alle Batterien den Nachteil, dass sie nie ganz geladen werden können; das gilt für Nass-Batterien wie für AGM.

    Daher sollte immer per Ladegerät nachgeladen werden.

    Genau. Wobei sich alle Automatikladegeräte beim Laden nach ihrer Betriebsanleitung genau wie Fahrzeug-Kurzstreckenbetieb verhalten. Deshalb mit Ctek (Ctek deshalb, weil ich es getestet habe und daher aus der Praxis spreche) eine Woche laden. Oder den "Tom`schen Ladewutzel" 24 Stunden (gilt nur für Naßbatterien).


    Da bei heutigen Fahrzeugen mit Start/Stop eine AGM Batterie per Management wohl mit Absicht nie ganz voll geladen wird - ich habe gehört so zwischen 80-90% ?!) - kann es so einer Batterie also nicht schaden nicht bis zum Maximum geladen zu sein.

    Im allgemeinen, ja, sie verschleißt aber auch.


    Aber eine AGM Batterie ist zyklenfester und nimmt - auch bei Kurzstrecke - die Ladung schneller auf.

    Ja.

    Nein. Die gute Ladungsaufnahme hat sie nur unterhalb bis geschätzte 60 % Ladezustand. Darüber ist sie genau so lahm, wie ihre Geschwister.

    Also wenn ich das jetzt so zusammenfassend betrachte, dann wäre doch, selbst in meinem Wagen, eine AGM Batterie der normalen Nass-Batterie überlegen, da alle Batterien - vor allem im Kurzstreckenbetrieb - schwächeln, die AGM aber wenigstens zyklenfester und schneller ladend ist.

    Jaein. Die besseren Eigenschaften der AGM sind in Deinem Fall kaum bis wenig nutzbar. Mit einem gutem Laderegime werden beide Batterien 10...12 Jahre alt.


    Stell Dir vor, Du hast einen Kleingarten und gehst Kartoffeln ernten. Was ziehst Du an? Natürlich einen Arbeitsanzug oder alte abgetragene Sachen.

    Du kannst aber auch weißes Hemd, Schlips und Deinen besten Smoking (für 1000 Euro) dazu ein paar weiße Handschuhe anziehen. Den Kartoffeln ist es egal, die kommen, egal mit welchem Anzug, in den Korb.


    Letztendlich ging es einfach nur um die Frage, ob eine AGM Batterie - mal abgesehen von Mehrpreis - grundsätzlich ein Fehler in einem solch älteren Fahrzeig ist?!

    Ist keinesfalls ein Fehler.

    Denn gemessen an dem, was mir hier schön sachlich über Autobatterien geschrieben wurde, bekam ich den Eindruck, dass eine AGM Batterie die überlege Batterie zu sein scheint.

    Ist sie, aber nur in bestimmten Einsatzgebieten (siehe Kartoffelernte). Auch die hier im Forum geheiligte Lithium-Ionenbatterie ist nur in bestimmten Einsatzgebieten eine überlegene Batterie.


    Meine Frage war u.a. auch darauf bezogen, dass man immer wieder liest in einem alten Fahrzeug würde eine Agm Batterie unwillkürlich kaputt gehen.

    Quatsch. Die geht, genau wie ihre Schwestern, nur durch Mangelladung kaputt.


    Einfügen geht nicht mehr, ich schicke mal ab.

  • Kann man denn nun irgendwie testen, ob eine Batterie einen Schaden davon getragen haben kann, wenn sie mal leer gezogen worden war ?

    Wegen 1...2 Tiefentladungen geht eine Batterie nicht gleich kaputt oder nimmt Schaden. Testen kann man eine Batterie auf ihre Kapazität und ihre Hochstromleistung. Das kann aber nur der Fachmann, weil er die Geräte dafür hat.


    Ich hatte mal so ein günstiges Batterie-Testgerät gekauft , aber ob das so exakte Werte liebt kann ???

    Spielzeug!


    Habt ihr damit vielleicht Erfahrungen ? Also wie sich sowas auf die Batterielebensdauer auswirken kann?

    Starterbatterien sind die einfachste Form der Bleibatterie und machen rund 50...100 Zyklen. Deine x-mal Entladungen ziehst Du einfach davon ab und dann weißt Du, wie oft Du sie noch entladen kannst.

    Hat sie 1...x Wochen entladen gestanden, verschimmelt (sulfatiert) die entladene Speichermasse und die Batterie wird immer hochohmiger, nimmt kaum bis keine Ladung mehr an. Kannst Du sie trotzdem elektrisch aufbrechen (mit 20...60 V) und wieder normale Ladeströme erreichen, hast Du den Schimmel abgespalten, die Batterie geht wieder, hat aber Kapazitätsverlust, der jetzt im Schimmel steckt.

    Merke: Läßt sich eine sulfatierte Batterie in irgendeiner Form von einem Automatikladegerät wieder aufladen, ist kein Schaden entstanden. Reagiert der Automatiklader absolut nicht, muß mit höherer Spannung (Labornetzteil) die Batterie aufgebrochen werden. Je höher die Aufbrechspannung, um so schlechter der Zustand der Batterie. Mit 20...50 V bekommt man die Batterie gut wieder hin. Braucht sie 50...100 V stehen die Chancen schlecht.


    Ich bin mal der Empfehlung gefolgt und habe mir die Ctek Ampel besorgt. Finde ich ganz praktisch.

    Die Batterie habe ich voll geladen und im Keller stehen. Und ich teste nun täglich was die Ampel sagt.

    Wenn auch nach Tagen die Ampel noch „grün“ blinkt, ist das ein Zeichen, dass die Batterie in Ordnung ist ? Oder sagt das nicht alles aus ?

    Die Ampel ist ein einfacher Spannungstester für die Ruhespannung. Es ist ratsam, sie kennenzulernen, indem man die Umschaltpunkte selbst mal ermittelt, da es unter den Geräten leichte Abweichungen gibt. Die Ampel haut gern "auf den Putz" (genau, wie in Berlin) und selbst bei Gelb ist die Ruhespannung der Batterie oftmals noch hoch genug. Deshalb das eigene Exemplar mal durchmessen lassen.

    Dazu habe ich diese Grafik angefertigt:


    Jedenfalls hieß das dann, dass die 100ah Batterie stündlich mit 3 Ampere belastet wurde und am zweiten Tag war die dann leer. Das kam dann auch mehrmals vor, bis ich den Fehler gefunden habe.

    Kein Problem, tut der Batterie nicht weh.


    Soweit mein "Senf" dazu. Ansonsten gilt das, was Tom hier ausgeführt hat.


    Rainer.


  • Danke für eure ganzen Beiträge!

    Das hat mir sehr weiter geholfen 👍


    Kurz noch zur Kapazität:


    In meinem Wagen war ab Werk eine 100ah Batterie verbaut .

    Benziner C280, Automatik, Klima-Automatik, E-Sitze mit Multikontur, Sitzheizung, Schiebedach.


    Normalerweise waren beim W202 die 76 ah Batterien verbaut.


    Was ist der Sinn bei einer 100ah Batterie?

  • Auch die hier im Forum geheiligte Lithium-Ionenbatterie ist nur in bestimmten Einsatzgebieten eine überlegene Batterie.

    Abgesehen vom Preis wüsste ich jetzt nicht, was eine LiFePO4-Starterbatterie schlechter kann als eine beliebige Blei-Starterbatterie, wobei ich unter Bleibatterie schon gleich sämtliche AGM-, EFB- und Nanokohlefaser- oder sonstwie-Bleibatterien mit einbezogen wissen möchte. LiFePO4 halten viel länger, sind unvergleichlich zyklenfest, binnen kürzester Zeit (in der Regel schon binnen weniger Minuten, wenn nicht Sekunden) nach dem Start wieder randvoll aufgeladen und sulfatieren nicht. Also wenn Dir etwas einfällt, was die - bis auf den leider deutlich höheren Preis - weniger gut können als Bleibatterien, dann lass mich bitte nicht dumm weiterleben. -|- 8)


    Grüße, Tom

    • Was nutzt mir eine Starterbatterie, die man bei Frost nicht laden soll?
    • Was nutzen mir 10 000 Zyklen (LiFePO4 - die ich arg bezweifle) bei einer Starterbatterie? Schon 4000 Zyklen, die die LiFePO4 vielleicht bringt, sind bei einer Starterbatterie sinnlos.
    • "LiFePO4 halten viel länger." Wo gibt es 20 Jahre alte LiFePO4-Schrottbatterien, die das "viel länger" in der Praxis beweisen?
    • Wie wirkt sich die permanente Volladehaltung der LiFePO4-Starterbatterie bei den Vielfahrern auf die Lebensdauer aus? Bekanntlich erhöht sich ja der Verschleiß bei 100 % Ladung.

    Ich betrachte das aus der Praxis:

    Dort, wo die Lithium Sinn macht, ist sie eine Top-Batterie. Wo anders einfach nur Mist. Und das ist bei der Bleibatterie nicht anders.


    Ich könnte wetten, nach 10…15 Jahren sind gepflegte Lithium- und Bleistarterbatterien gemeinsam am Ende, wenn nicht schon vorher die Gehhilfe bei der Lithium ausfällt.


    Inzwischen sind die Preise von LiFePO4-Starterbatterien so dicht an Bleistarter dran, daß ich mich frage, ob da wirklich das drin ist, was dran steht.


    Rainer.

  • Das Frostargument kann ich nachvollziehen, deswegen und weil echte Erfahrungen zu diesem Thema fehlten, habe ich ja selbst den Test gemacht. Was sich leider als schwieriger herausstellte, als ich gedacht hatte. Jedenfalls war der mit bis zu -28°C und 0,5C geladene LiFePO4-Akku danach ziemlich beschädigt. Es hat aber auch gezeigt, dass moderate Ladeströme bei moderaten Minustemperaturen nur eine moderate Abnahme der Lebensdauer mit sich bringen. Das Thema braucht also nicht mit Kochtemperatur gegessen werden, sondern ist in hiesigen Breiten eher kein Problem, besonders in KFZ, wo die Batterie in Motor- oder Fahrgastraumnähe montiert ist.


    Starterbatterie auf Bleibasis leben in stark benutzten Taxis 3 bis höchstens 6 Monate (ich bin selbst 10 Jahre gefahren und war zwei Jahre in einer Taxiwerkstatt tätig, daher weiß ich das). Das war mir schon vor 25 Jahren deutlich zu wenig und mein erstes Produkt gegen diesen Missstand war der MicroCharge-Laderegler. Damit habe ich mein Gewerbe gegründet. Geld war damit zwar keins zu verdienen, aber das ist eine andere Geschichte. Heute helfen Starterbatterien auf LiFePO4-Basis ganz entscheidend dabei, die Lebensdauer der Starterbatterie in Taxis und Einsatzfahrzeugen auf wenigstens 5 Jahre, eher 10 bis 15 Jahre zu verlängern.


    Da es erste Starterbatterie die auf LiFePO4-Technik basieren in KFZ erst seit höchstens drei Jahren gibt, kann es natürlich noch keine 20 Jahre alten LiFePO4-Starterbatterien geben. Da sollte man aber fair bleiben und sich anschauen, in welchem Zustand die Batterien sind, die bis heute in KFZ Dienst tun und die sind noch nahezu wie neu. Bzgl. der Lebensdauer vermute ich daher eher weniger Probleme. Allerdings können Euro6-Fahrzeuge Probleme machen, weil nicht alle Fahrzeug-BMS mit LiFePO4-Batterien zurechtkommen: Die Spannungslage der LiFePO4 ist etwas höher als die von Bleibatterien und deren Verhalten ist auch insgesamt sehr verschieden, so dass die manche Fahrzeug-BMS damit nicht zurechtkommen. Das ist aber eindeutig ein Problem der Fahrzeug-BMS und kann kaum den LiFePO4-Batterien angelastet werden.


    Die permanente Vollladung von LiFePO4-Batterien im KFZ vermindert in der Tat etwas deren Lebensdauer, weshalb die "Lagerspannung" von LiFePO4-Zellen ja bei 3,3V liegt und nicht bei 3,6V. Aber mit dem Smartfon isses ja auch nicht anders: Wer lädt denn den Smartfon-Li-Ionen-Akku auf dessen Lagerspannung von 3,6V? Macht doch niemand, sondern man lädt randvoll auf 4,2V. Klar, dessen Lebensdauer sinkt dadurch etwas, aber trotzdem lässt sich der Akku gnadenlos über viele Jahre jeden Tag durchzyklisieren, ohne schon nach kurzer Zeit schlapp zu machen.


    Versuch das mal mit einem AGM-Akku... :D


    LiFePO4-Starterbatterien sind in Fahrzeugen, wo sie "gepflegt" werden völlig fehl am Platze. Nur da, wo die Bedingungen brutal sind, lohnt es sich, LiFePO4-Starterbatterien einzusetzen. Eine 100Ah-Starterbatterie auf Bleibasis kostet EUR 100,-, eine gleich große LiFePO4-Starterbatterie kostet bei deutschen Händlern wenigstens rund EUR 600,-. Da ist es unwirtschaftlich, in einem nur für Wochenendausflüge verwendeten Oldtimer eine LiFePO4-Starterbatterie einzubauen.


    Grüße, Tom

  • Könntet ihr mir zum Schluss noch bitte diese Frage beantworten?


    In meinem Wagen war ab Werk eine 100ah Batterie verbaut .

    Benziner C280, Automatik, Klima-Automatik, E-Sitze mit Multikontur, Sitzheizung, Schiebedach….


    Normalerweise waren beim W202 die 76 ah Batterien verbaut.


    Was ist der Sinn bei einer 100ah Batterie?

    Zwar gäbe es je nach Ausstattung mal mehr Verbraucher, aber man spielt ja nicht bei abgestellten Motor stundenlang an den E-Sitzen herum !


    Hat die Wahl der Größe der Batterie eigentlich Einfluss auf Ladbarkeit? Speziell bezogen auf mein Auto ?


    Liebe Grüße

    Christian

  • Wie Du völlig richtig erkannt hast, werden die besonders gut ausgestatteten Fahrzeuge von den Herstellern oft auch mit größeren Batterien ausgestattet. Vermutlich, weil sie davon ausgehen, dass die Belastung für die Batterie wegen der besseren Ausstattung des Fahrzeugs größer ist und deshalb die größere Batterie adäquat erscheint. Mir ist das Ganze aber auch nicht so wirklich einleuchtend, weshalb ich schlicht dazu rate, mal bei den Herstellern nachzufragen. Die werden das ja sicher wissen.


    Meiner Erfahrung nach, ist es für die Ladegeschwindigkeit egal, ob man eine 1Ah-Batterie oder eine 100Ah-Batterie vor sich hat. Allerdings spielt es eine gewaltige Rolle, ob die Batterie ansulfatiert ist oder nicht. Man erkennt das immer daran, dass wenn man eine Bleibatterie beliebiger Technologie schnell entlädt und dann unmittelbar darauf wieder voll auflädt, diese Aufladung regelrecht blitzartig vonstatten geht. Entlädt man sie dagegen langsam und / oder lässt einige Zeit bis zur Aufladung vergehen, kann es ewig und noch sechs Wochen dauern, bis die Batterie dann mal wieder voll ist. Das ist wie gesagt keinerlei Technologie der Bleibatterie geschuldet, sondern hängt nur völlig stinkelingpief mit der Größe der sich gebildeten Bleisulfatkristalle zusammen:


    Viele kleine Sulfatkristalle: Schnelle Ladungsaufnahme, wenige große Sulfatkristalle: Langsame Ladungsaufnahme. Jeder kennt das Phänomen: Will man Kandis im Tee auflösen, dauert es länger, als wenn man Zucker hineinschüttet. Noch schneller geht es bei Puderzucker. Die Ursache dieser Größenabhängigkeit bei der Reaktionsfreudigkeit ist in erster Linie das Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis (A/V-Verhältnis).


    Zitat Wikipedia:

    Bei wachsendem Volumen nimmt das A/V-Verhältnis bei allen Körpern ab, da die Oberfläche quadratisch, das Volumen jedoch kubisch (in der dritten Potenz) wächst.


    Und da bei langsamer Entladung ebenso wie bei länger gelagerten entladenen Batterien vorzugsweise besonders große Bleisulfatkristalle gebildet werden, bei hohen Entladeströmen aber bevorzugt feine Kristalle, erklärt sich auch das oben geschilderte Verhalten bei der Ladegeschwindigkeit.


    Grüße, Tom

  • BMW und Mercedes wollen ihren Kunden natürlich etwas bieten, für das Geld, das sie bezahlen und bauen immer größere Batterien ein. Eine größere Batterie hat immer Vorteile.

    In den Wagen der Mittelklasse wird gern eine kleinere Batterie eingebaut, das senkt die Herstellungskosten. Die Konsole hingegen kann eine größere Batterie aufnehmen, die der Kunde dann bezahlen muß. Wichtig ist, daß der Hersteller über den Garantie/Gewährleistungszeitraum kommt.

    Hat die Wahl der Größe der Batterie eigentlich Einfluss auf Ladbarkeit? Speziell bezogen auf mein Auto ?

    Nein, bzw. schließe ich mich hier den Ausführungen von Tom an.

    Rainer

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