MicroCharge B2B 12V-12V, 60A Solar 430W (BS126030) lädt im 30-Sekunden-Takt nur ca. 10 Sekunden

  • Hallo Tom,


    ich habe im März den MicroCharge B2B 12V-12V, 60A (BS126030) und eine MicroCharge-Flunder: 12,8V/105Ah LiFePO4-Batterie hier gekauft und mittlerweile in meinen Transporter nach Original-Schaltplan eingebaut (ohne Relais am TR und ohne Temp.-Sensor). Hat ca. 3 Wochen gut funktioniert (Ladestrom lt. App ca. 55-60 A).

    Seit ein paar Tagen lädt das Gerät immer nur ca. 10 Sekunden und schaltet dann ca. 15-20 Sekunden ab und dann wieder 10 Sekunden an ...

    Hatte am ganz am Anfang die Ss+ und Ss- Leitungen nicht mit angeschlossen, da hat sich das Gerät ähnlich verhalten. Deshalb habe ich an dieser Leitung den Fehler gesucht, aber nicht gefunden. Selbst der Anschluss von neuer Ss+ und Ss- Leitung änderten nichts.

    D+-Signal (12 V von einem D+-Simulator) liegt bei laufendem Motor permanent an. DIP-Schalter 1+2 ON 3+4 OFF.

    Woran könnte es liegen?

    Vielen Dank im Voraus und großes Lob für das Forum.

    Grüße - Torsten



  • Ein solches Verhalten liegt in der Regel nicht am Wandler, sondern an der Batterie:


    Beobachte mal während des Ladens die Zellenspannungen und die Statusmeldungen der App. Vermutlich ist die erste Zelle voll aufgeladen und stößt an die als maximal zulässig eingestellte Zellenspannung, so dass das BMS die Ladung zwangsläufig beenden muss. Wenn die Zellenspannung wieder etwas abgesunken ist, aktiviert das BMS den Ladestrom wieder und das Spiel wiederholt sich regelmäßig.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    habe jetzt wieder alles eingebaut und getestet (siehe BMS-Screenshot). Der Ladebooster verhält sich genau wie vorher: ca. 15 Sekunden nach Motorstart wird für ca. 12 Sekunden geladen, dann wieder für ca. 20 Sekunden abgeschaltet, dann wieder ca. 12 Sekunden Ladung usw.

    Die Ladeleistung (lt. App) steigt in den 12 Sekunden Ladung von 0 auf ca. 40 A am Abschaltpunkt. Vielleicht fließt auch mehr Strom, ich vermute, die App ist etwas träge. Die Spannung der einzelnen Zellen sieht für mich auch normal aus, fallen in den Nichtladaphasen um ca. 0,2 V ab.


    Es hat aber auch schon mal ordentlich funktioniert (permanente Ladung bei laufendem Motor) bei unveränderten Anschlussbedingungen. Ein temporär angeschlossenes kleines Solarmodul (ca. 200 W) funktioniert störungsfrei.


    Mache ich irgendetwas falsch oder müssen noch irgendwelche Parameter eingestellt oder verändert werden :/ ?


    Viele Grüße und vielen Dank - Torsten


    PS: Im Angang mal Fotos von der Einbausituation der LiFePO4-Flunder unter dem Beifahrersitz meines Renault Trafic (passt trotz Drehkonsole :))

  • Es muss geklärt werden, ob der Wandler oder die Batterie die Ursache für die nur kurzen Ladezeiten ist. Das geht nur durch Messen. Am einfachsten wäre es zu messen oder über die App nachzusehen, ob das BMS die Ladung unterbricht, oder ob der Wandler die Ladespannung zusammenbrechen lässt. Danach könnte man dann entscheiden, wie es weitergeht. Bilder über die Einbausituation bringen leider gar keinen Erkenntnisgewinn.


    Die Batterie ist bei Zellenspannungen über 3,4V aber auch nahezu voll aufgeladen.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    habe heute ein paar Messungen durchgeführt. Zweitbatterie abgeklemmt und nur die Startbatterie, Masse und D+ angeschlossen:

    Spannungsmessung (mit Multimeter) zwischen Klemme Board 1 und Klemme Masse (an Start2 Klemme liegt permanent 14,8 - 15,2 V an, D+ bei Motor an auch) :


    Motorstart: nach ca. 10 - 200 Sekunden liegen ca. 40 s 13,85 V an dann steigt die Spannung auf 14,65 V für 20 s, dann wieder 13,85 V für 40 s usw.


    Bei zugeschalteter Zweitpatterie (auch an Klemme Board 1 mit 16mm²-Kabel, ca. 3 m lang, ohne Verbraucher) von ChargerConnect-App abgelesen:


    Motor aus: Zweitbatterie 12,68 V, Ladestrom 0,0 A

    Motor an: Zweitbatterie 12,68 V, Ladestrom steigt lt. App von 0 bis ca. 40 A schrittweise innerhalb von ca. 10 s, Boardbatt.-Spannung 13,6 V, dann

    Ladestrom 0,0 A, Boardbatt.-Spannung 12,88 V (ca. 20 s), dann wieder 10 s Ladung (13,64 V, 0 bis ca 40 A) usw.

    Startbatterie permanent bei ca. 15,0 V


    Wie sollte sich die Spannung an Klemme Board1 ohne angeschlossene Zweitbatterie verhalten?

    Grüße - Torsten


    PS: Zweitbatterie war während der Messungen relativ weit entladen (Zellenspannung lt. BMS-App 3,18 V).

  • Ein freier Bordbatterie-Anschluss am Wandler ist kein wirklich gebräuchlicher Betriebszustand, so dass ich dazu auch nicht sagen kann, ob sich unter diesen Umständen dort eine bestimmte Spannung einstellt und wenn ja welche und wie lange.


    Fangen wir es doch mal anders an:

    Die MicroCharge-Flunder (Artikel-Nr.: 2345) hat doch eine App, an der man ablesen kann, ob Ladestrom fließt, wie viel Ladestrom fließt und wie sich die Batteriespannung entwickelt, wenn z.B. der Ladestrom nicht mehr fließt. Man kann auch ablesen, ob das BMS die Ladung von sich aus unterbricht (stilisiertes "Laden MOS"-Schaltersymbol an (grün) oder aus (grau)) und Statusinformationen liefert die BMS-App auch noch.


    Was teilen denn diese mit, wenn trotz laufendem Motor keine Ladung feststellbar ist?


    Grüße, Tom

  • ...nach Motorstart: 12,8 V, 0,0 A, nach 20 s: 12,9 V, 0 - ca. 40 A in 10 s, dann wieder 12,8 V, 0,0 A für 20 s usw

    Statusinfo: 0

    Laden MOS und Entladen MOS permanent grün

    Aktiv Zellenbalance

    Anzahl der Temperaturen: 1 T1: 23°C

    MOS-Temperatur: "keine solche Funktion"

    Anzahl der Zellen: 4

    3,209V 3,211V 3,208V 3,205V

  • Prima! :)

    Anhand der Zellenspannungs-Aussage der Flunder-App ist klar, dass die Flunder sich im Ladungsbereich unter 50% befindet. In Verbindung mit der permanent grünen Ladeschalter-Anzeige wird auch klar, dass es eher nicht am BMS der Flunder liegen wird, wenn der Ladestrom auf Null abfällt. Diesen Punkt können wir also abhaken. :thumbup:

    Dass der Wandler nach dem Motorstart zunächst noch nicht lädt, sondern erst nach etwa 30 Sekunden langsam den Ladestrom hochfährt, ist völlig normal. Das soll so sein.

    Jetzt kann ich also sicher sagen, dass der Abfall des Ladestroms seine Ursache im Wandler findet.


    Was ich aber noch nicht weiß, ist, ob vielleicht die Eingangsspannung des Wandlers während der Ladephasen so stark abfällt, dass der Wandler von einer zu geringen Starterbatterie-Spannung ausgeht und deshalb in der Folge dieses Spannungsabfalls den Ladestrom reduziert, oder ob der Wandler selbst einen Defekt aufweist, der zu diesem Verhalten führt. Hier wäre jetzt noch entweder die Angabe der ChargerConnect-App des Wandlers über dessen Starterbatterie-Eingangsspannung hilfreich, bzw. deren Messung mit einem externen Messgerät direkt zwischen der Eingangsklemme und der Masseklemme des Wandlers.


    Wenn Du mir diese Daten noch lieferst, sollte ich hinreichend sicher sagen können, wo die Ursache dieses unerwünschten Verhaltens liegt.

    Grüße, Tom

  • So: Das reklamierte Gerät hat mich gestern zur Untersuchung erreicht und ich habe mich heute morgen gleich daran gemacht, dem Fehlerteufel auf die Spur zu kommen. Zuerst eine Sichtkontrolle der Leiterplatte, nach irgendwelchen Auffälligkeiten. Allerdings war so nichts zu erkennen, weder auf der Lötseite, noch auf der Bestückungsseite der Wandler-Leiterplatte.



    Dann habe ich das Gerät mit zwei LFP-Batterien, einem Wechselrichter und einem Heizlüfter als Last in Betrieb genommen und insgesamt 117Ah Batteriekapazität hin und hergeladen. Teilweise mit Heizlüfter als Last, teilweise ohne. Solarspannung habe ich zeitweise mit einem Labornetzteil bei schwankender Spannung simuliert.


    Ergebnis: Nüx. Das Gerät arbeitet wie es soll. Jetzt isses nachmittags und ich bin so schlau als wie zuvor. -|-


    Hier zwei ChargerConnect-App-Bilder, links vom Beginn des Tests, rechts vom Ende. Da die Batterien mehrfach gewechselt wurden, ergeben die vorher/nachher-Batteriespannungen und Ladezustände natürlich keinen Sinn.


     


     

    Links die 100Ah-Batterie (liefert gerade den Wandlerstrom), rechts die 80Ah-Batterie (wird gerade geladen).


    An dieser Stelle bin ich mit meinem Latein am Ende. Es kann selbstverständlich mal passieren, dass ein Gerät defekt wird, aber wenn man bei der Untersuchung und im Probebetrieb dann keinen Fehler findet, dann liegt der Verdacht nahe, dass die Ursache des reklamierten Geräteverhaltens an anderer Stelle liegt. Es kann natürlich auch sein, dass das Gerät unterwegs zu mir hart auf dem Boden aufgeschlagen ist und der Fehler sich deshalb nicht mehr finden lässt. Aber ich würde eher dazu neigen, die Ursache an anderer Stelle zu suchen.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    vielen Dank für Deine wochenendlichen Bemühungen.

    Also können wir erstmal davon ausgehen, dass der Wandler i.O. ist.

    Ich habe in der Zwischenzeit weiter getestet:

    Dach dem oben beschriebenen Zeitschema könnte es ja auch sein, dass das Signal zum Start des Ladevorgangs alle 30 s kurz unterbrochen wird und der Wandler nach 20 s zu laden beginnt (für 10 s) und dann wieder neu startet.

    Das D+ -Signal liegt bei Motor an aber dauerhaft (unterbrechungsfrei) an (mind. 5 min. getestet).

    Aber 60 A sind nicht zuviel Ladestrom für die 105-Ah-Flunder?

    Ich werde den Wandler wieder einbauen, vielleicht funktioniert er ja bei mir jetzt auch :/...


    Wenn Du mir dem Wandler schnell wieder zurückschicken könntest?

    Erstmal jedenfalls vielen Dank.

    Ich werde weiter berichten ...

  • Ein Grund für das intermittierende Ladeverhalten des Wandlers könnte z.B. ein Hitzestau sein: Wenn die Wärmeabfuhr durch abgedeckte Lüfter oder Betrieb des Gerätes in einem geschlossenen Behälter behindert wird, würde der Wandler sicherheitshalber abregeln. Allerdings sollte er dann auch einen Fehler anzeigen. Ein anderer Grund kann in der Leitungsführung zu suchen sein, wenn z.B. an einer Stelle ein erhöhter Übergangswiderstand vorliegt (Sicherung, Steckverbinder, Kabelschuh bzw. Kabelschuhverschraubung, Schalter...) und der Wandler dann wegen Spannungsabfalls der EIngangsspannung die Leistung reduziert oder ganz abschaltet. Ich habe bei dem Gerät z.B. die bemerkenswerte Erscheinung gesehen, dass der Ausgangsstrom in der Höhe zu schwanken beginnt, wenn ich an der zu ladenden Bordbatterie zeitgleich einen Wechselrichter betreibe. Es scheint fast, als würde der Wandler durch die harten Schaltimpulse des Wechselrichters irgendwie beeinflusst werden. Zumindest könnte diese Beobachtung ein Hinweis sein, einmal zu schauen, ob möglicherweise an der zu ladenden Bordbatterie zeitsynchron zu den auftretenden Abschaltungen des Wandlers irgendwelche impulserzeugenden Verbraucher ein- oder ausgeschaltet werden (Wechselrichter, Kompressorkühlschrank, Ladegeräte, Pumpen...).


    Möglicherweise ist auch gar nicht der Wandler der Verursacher dieses Problems, sondern die Flunder: Wenn das BMS der Flunder den Ladestrom in kurzen Intervallen unterbricht (z.B. wegen zeitweilig unnatürlich stark erhöhter Zellenspannung, starker Unbalance zwischen den Zellen, erhöhtem Übergangswiderstand an Zellenverbindern oder Kabelschuhen...), hat das natürlich denselben Effekt, als wenn der Wandler Unsinn machen würde. Rein von der Höhe des Ladestroms her, sollte die Flunder eigentlich keine Probleme haben, denn die eingebauten Zellen vertragen problemlos 60A Ladestrom. Auch das BMS kann damit gut umgehend. Wenn das BMS der Flunder den Strom beim Laden abschaltet, sollte dies über die App angezeigt werden, zugleich sollte auch die Ursache dieser Abschaltung mitgeteilt werden. Gern kannst Du mir ggf. auch mal die Flunder zur Überprüfung schicken, damit ich ausschließen kann, dass der Fehler dort liegt. Da aber der Versand von Batterien wegen der erforderlichen gut gepolsterten und stabilen Verpackung und des hohen Gewichts nicht ganz einfach und billig ist, sollte man zuvor möglichst alle Mess- und Beobachtungsmöglichkeiten ausgeschöpft haben.


    Grüße, Tom

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