BMS von 200A auf 250A aufrüsten

  • Hallo liebe Forum Gemeinde. Ich habe eine einfache Frage. Ich besitze einen lifepo4 Bausatz (fertig in Betrieb) welcher daly Bsm mit 200A ausgestattet ist. Ich möchte auf 250 A wechseln. Was muss man da berücksichtigen? Ist es einfach Plug and Play? Und im Zuge dessen werden die 50mm2 Kabel durch 70mm2 ersetzt. Mfg Arthur

  • Uiuiui, das sind ja echt dicke Kabel. Am BMS sind deutlich dünnere...


    Als erstes kann ich sagen, dass es dem 200A Daly-BMS schnurzpiepe ist, wenn man es dauerhaft(!) mit 250 statt 200A belastet. Die 25% Mehrbelastbarkeit hat der Hersteller da netterweise schon gleich ab Werk mit eingebaut.


    Wenn man dann auch noch beigeht und die interne Strombegrenzung unter Charging Overcurrent Parameters sowie Discharging Overcurrent Parameters von


    Alarm value 240A

    Protection value 1 300A und

    Protection value 2 400A


    auf


    Alarm value 290A

    Protection value 1 360A und

    Protection value 2 460A


    erhöht, dann sehe ich unter normalen Belastungsumständen dabei keinerlei Schwierigkeiten. Natürlich wird man im Betrieb unter Dauerlastbedingungen hin und wieder mal die Hand drauflegen, wie warm das BMS denn bei dieser erhöhten Last wird, aber die Hand legt sich das BMS ja auch schon selbst auf und schaltet, wenn nötig, bei zu hoher Temperatur ab.


    Die Frage nach der Plug'n play-Funktionalität sind damit jedenfalls vom Tisch. :)

    Werte und Konfigurationspunktenamen stammen aus der Windows-Software BMSTool-V1.14.23.zip von meiner Webseite, welche für die neuen Daly BMS der K-, M- und S-Series passend ist (das Administrator-Passwort lautet "12345678").


    Sofern es sich noch um ein BMS der älteren Daly Classic-Version handelt, würde man entsprechend die ältere Windows-Software BmsMonitorV2.1.9.zip verwenden. Die analogen Einstellpunkte heißen dort aber etwas anders (Discharge current large und Charge current large) und es gibt auch nur jeweils zwei, nämlich einem Level 1 zur Info und Level 2 zur Abschaltung.


    Grüße, Tom

  • Auch die Angabe 175A ist richtig zu lesen: Diese Stecker brennen nicht sogleich ab, wenn man mal 176A darüber fließen lässt. Aber je mehr Strom durchfließt und in je schlechterem Zustand solche Stecker sind, desto mehr Wärme bildet sich an den Steckerkontakten. Gut möglich, dass ein vergammelter Stecker mit oxidierten und ausgeleierten Kontakten kaum noch 30A durchleiten kann, ohne dabei so heiß zu werden, dass das Steckergehäuse schmilzt. Auch können die angeschlossenen Kabel für die Strombelastung zu dünn sein, so dass die sich erhitzen und damit letztlich nach einer Weile den Stecker beschädigen. Alles schon gesehen... :wacko: Wobei 50 bis 70mm² Querschnitt bei 250A eher kein Problem mit mangelhaftem Leitungsquerschnitt vermuten lassen, jedenfalls soweit Kupfer- und keine Aluminiumkabel verwendet werden. Ich baue überall nur maximal 35mm²-Kabel ein und hatte damit noch nie Schwierigkeiten.


    Um die Schwere der für BMS, Kabel und Stecker zu erwartenden thermischen Belastung (und nur um diese geht es bei dem maximal zulässigen Strom) aus der Entfernung vernünftig abschätzen zu können, wäre es hilfreich, wenn du die Art deiner Verbraucher und die zu erwartende Einschaltdauer mal benennen würdest. Das ist bei der bisherigen Betrachtung nämlich leider völlig untergegangen. -|-


    Grüße, Tom

  • Vielen Dank nochmal. Habe gerade getestet. Somit bleibt 200a BMS, 50mm2 bleiben auch und die 175 Anderson sind vorhin neu randgekommen. 30 min 2100 Watt dauerlast mit 2500er Wechselrichter, kein Problem. 👍

  • Das dachte ich mir. :)


    Zu Wechselrichtern noch ein Hinweis: Eine Last von 2100W ergibt wegen des unter 100% liegenden Wirkungsgrades des Wechselrichters immer eine deutlich höhere Leistungsaufnahme aus der Batterie. Auch muss man den Spannungsabfall an Batterie und Batteriekabel zum Wechselrichter korrekt abschätzen.


    Nach meiner Erfahrung nach kann man gut mit einem Wirkungsgrad des Wechselrichters von 80% rechnen und unter hohen Lasten mit einer Eingangsspannung des Wechselrichters von etwa 11V. Dann kann man leicht ausrechnen, wie hoch der zum Wechselrichter fließende Batteriestrom ist:


    Pin = Pout / η (eta) = 2.100W / 0,8 (Wirkungsgrad) = 2.625W Leistungsaufnahme


    I = P / Uin = 2.625W Leistungsaufnahme / 11V Eingangsspannung (Leitungsverluste ca. 1 - 2V) = 238,6A


    Das sollte mit einem 200A Daly-BMS problemlos klappen. ;)


    Grüße, Tom

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