Wohin mit dem Ladegerät

  • Tom hat mir mal erklärt, dass ich bei einem System mit Starter-Batterie (Blei-Säure) und Bord-Batterie (LFP) und einem MicroCharge Ladewandler das ebenfalls vorhandene Landstrom-Ladegerät an die Bord-Batterie, also die LFP anschließen solle. Wenn ich jetzt aber die Starter-Batterie laden will/muss, bleibt mir nur die Möglichkeit, den Motor anzuwerfen (Boot).


    Bei einer Segelyacht möchte man aber die Starter-Batterie möglichst voll haben, weil der Motor auch eine Sicherheitsfunktion hat.


    Was spricht also dagegen, das Ladegerät an die "Motor"-Batterie zu hängen und die Bordbatterie bekommt den Sonnenstrom und was beim Motoren nicht von der Blei-Batterie genommen wird?


    Schönen Abend

    Otto

  • Hallo Otto,


    dagegen spricht gar nichts, außer dass dann die Bordbatterie nicht vom Landstrom-Ladegerät geladen wird. Wenn das nicht weiter stört, kann man das Ladegerät natürlich auch an die Starterbatterie anschließen, wenn dessen Aufladung wichtiger ist.


    Vielleicht möchte man ja von Fall zu Fall entscheiden, welche der beiden Batterien man mit seinem Ladegerät aufladen möchte. In diesem Fall könnte man einen Batterie-Umschalter entsprechend "rückwärts betreiben", indem man das Ladegerät darüber betreibt. Dann kann man sich bei der Aufladung aussuchen, welche Batterie das Ladegerät jeweils laden soll. :)


    Grüße, Tom

  • Ja, an den Umschalter habe ich auch schon gedacht. Nur beide Batterien parallel geht halt nicht (Blei/LFP). Mein Ladegerät kann nicht beide Typen gleichzeitig bedienen, sollte aber den gerade aktiven Typ erkennen... Mal schauen!


    Jetzt will ich mal sehen, wie ich mit meinem Verbrauch und der Solarleistung zurecht komme (in den Niederlanden), also muss sich die LFP mit dem Solarstrom begnügen. Der Ladewandler lädt ja nicht vom Ladegerät, sondern nur von der LiMa, oder sehe ich das falsch?

  • Richtig: Man sollte die direkte Parallelschaltung voller und leerer Lithium-Batterien möglichst vermeiden, weil dann noch deutlich höhere Umladeströme fließen, als man es von Bleibatterien her gewöhnt ist. Meistens passieren dann so blöde Sachen wie dass ein BMS wegen Überstrom abschaltet und man bekommt dann ggf. Schwierigkeiten, die Batterie wieder ans laufen zu bringen (oft muss man dafür den Ausgang spannungsfrei machen, die Batterie also umständlich kurz abklemmen, wozu man wohl nur selten Lust hat...). Bei der Parallelschaltung einer Blei- und einer LFP-Batterie wird die Bleibatterie aber schnell nachgeben und sich der Spannung der Lithium-Batterie anpassen, so dass kein hoher Ausgleichsstrom fließen wird. Zumindest nicht für länger als höchstens ein paar Sekunden. Also droht dabei eher kein Problem.


    Dem Ladegerät macht das aber nichts, denn das erkennt höchstens an der Spannung einer Batterie, ob es sich um eine Blei-, oder eine LFP-Batterie handelt. Das wird in der Praxis aber nichts ausmachen, denn man kann mit Ladegeräten für Bleibatterien genausogut LFP-Batterien aufladen und umgekehrt. Aber die Ladegeräte-Hersteller machen da gerne einen fürchterlichen Bohau draus. Ihre Kunde lieben sowas. oO)


    Da der Ladewandler über den D+-Anschluss der Lichtmaschine eingeschaltet wird, bleibt er bei nicht laufendem Motor aus, unabhängig, ob da ein Netzladegerät an der Starterbatterie angeschlossen ist oder nicht. Es findet dann also keine Ladung der Bordbatterie statt.


    Grüße, Tom

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!