Ladestromfrage zur Louis 12V/6Ah Gelbatterie "GEL YTX7L-BS"

  • Hallo Thomas,


    ich möchte nach den 5 Jahren seit dem Kauf bitte noch eine Frage dazu an dich los werden.


    Ich habe eine Gel Motorrad Batterie 12v mit 6Ah SAE100A, die ist von Louis und nennt sich GEL YTX7L-BS.

    Laut Louis darf die nur bis max. 1A Ladestrom geladen werden.

    Ist dein AGM Ladegerät (gemeint ist der heute nicht mehr lieferbare BC1210 "modified" - Edit Tom) "intelligent" und setzt den Ladestrom automatisch auf 1A runter oder brauche ich dafür nun ein separates moped Batterie Ladegerät?


    Hab vielen Dank und schöne Grüße, Max N.

  • Hallo Max,


    solche Ladevorschriften kann ein Ladegerät natürlich nicht erraten. ;)

    Allerdings wüsste ich auch keinen sinnvollen Grund, weshalb diese Batterie, auch wenn es sich um eine Gel-Batterie handelt, nur mit einem Ladestrom von maximal 1A geladen werden dürfte, weshalb ich den o.g. 10A-Lader bedenkenlos auch für diese Batterie verwenden würde.


    Meiner persönlichen Erfahrung nach wissen viele Händler – und nicht selten sogar die Hersteller von Batterien – nicht wirklich Bescheid über den vernünftigen Umgang damit. Wie laden, wie entladen, wie lagern? Aber ein Interesse eint sie alle:


    Sie wollen möglichst alle Haftungsrisiken vermeiden! :wacko:


    In der Folge geben Sie dann in den Betriebsanleitungen oft absurde Hinweise, wie diesen, dass man seine Katze nicht in der Mikrowelle trocknen solle usw., aber die wirklich praxisrelevanten Tipps sucht man dort dann leider vergeblich.


    Grüße, Tom

  • Moin Thomas, hab vielen Dank für die äußerst schnelle und ausführliche Antwort! Ja klar, im Forum hilft es den Interessierten und lenkt hoffentlich zudem noch Kundschaft an, die über Google auf dein forum treffen. Nochmals besten Dank für den Tipp und eine gute Woche für dich. Ein separates Ladegerät für die moped Batterie hole ich dann nicht und schaue, wie oft die Batterie sich mir deinem Ladegerät laden lässt. Langzeit Ergebnis, wenn sie kaputt gehen sollte, kann ich dir dann auch mitteilen (hoffentlich nicht) :))

    Schönen Gruß, Max N.

  • Naja, sooo lange halten die kleinen Moped-Batterien ja sowieso nie. Meistens liegt es aber an den Lichtmaschinen dieser Mopeds. Meine frühere kleine Honda hat ihre 6V/4Ah-Batterien immer im jährlichen Turnus gegrillt. Da konnte man gar nichts gegen machen, außer ständig mit Licht zu fahren. Aber dann reichte der Strom für die Blinker kaum noch. Das sind dann eben Fehlkonstruktionen. -|-


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,

    unsere alten japanischen 50 ccm Mopeds aus den 70er Jahren missbrauchten damals die kleinen Bleiakkus allgemein als Spannungsregler, das konnte selbstverständlich nie lange gut gehen. Vor nicht langer Zeit habe ich wieder eine alte Suzuki Chappy LB 50 auf zeitgemäßen 12,8V 6Ah LFP Akku und kombinierten AC/DC Spannungs/Laderegler umgerüstet, das war sogar noch eine Ausführung ohne Blinkleuchten. Der erste Schaltplan zeigt das abschreckende japanische Beispiel wie man es niemals machen sollte, mit einem zarten 6V 2Ah Nassakku als Spannungsbegrenzer.



    Der kompakte 12,8V 6Ah LFP Energiespeicher passt von den Abmessungen auch wunderbar in die kleinen Batteriekästen, von japanischen Klassikern.



    Kleine Bleiakkus waren damals vermutlich noch deutlich billiger als thyristorgesteuerte Laderegler, aber diesen werksseitigen Schwachsinn gibt es zum Glück seit Mitte der 80er Jahre nicht mehr.

  • Hallo Ewald,

    ich hatte in den 90ern die Bleibatterie gegen eine NiMH-Batterie ausgetauscht, zusammen mit einem Querregler (eine Art Leistungs-Zenerdiode), das ging im Zusammenspiel mit einer 55W-H4-Lampe im Scheinwerfer statt der altertümlichen 15W-Funzel auch schon ganz passabel. Die Blinker hatte ich, weils gerade so modern war, auf LEDs umgerüstet (ein Frevel aus heutiger Sicht), Heute würde ich die H4-Lampe natürlich gegen eine LED-Lampe austauschen. Dann wäre das Licht genial und der Stromverbrauch wäre wieder so wie früher.


    Nur dass die Polradmagneten am Ende waren, so dass es mit der Stromerzeugung nicht wirklich gut klappte. Müssten mal aufmagnetisiert werden. Nun steht das Maschinchen aber seit 25 Jahren teilzerlegt in der Garage. Das ist der Vorteil kleiner Motorräder: Sie brauchen wenig Platz und kosten mit Versicherungskennzeichen, dass sich jeden Februar ganz von selbst abmeldet, kein Geld. So werden sie dann zuweilen sehr alt. Immer wieder erstaunlich, was man da heute noch bei ebay und Kleinanzeigen so findet. ^^


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    an alten Honda CB 50 und CY 50 Vietraktmopeds habe ich öfter die Generatorspule umgewickelt, damit funktionierte das ganze recht gut mit einem kombinierten AC/DC Spannungs/Laderegler.



    In deren kleinen Batteriekästen konnte man vor 20 Jahren 10 handelsübliche NiMh AA Zellen in Reihenschaltung recht passgenau montieren.


    cb50j_links.jpg


    Die guten SANYO Eneloop 1900, Ikea Ladda 1900, oder gar LiFepo4 Energiespeicher, waren damals noch Zukunftsmusik! Der alte Blinkgeber musste selbstverständlich auch gegen ein zeitgemäßes lastunabhängiges Exemplar ersetzt werden.

  • Ah, die gute alte CB50, sogar noch in original Lackierung. :thumbup:


    Weshalb hast Du eine Mittelanzapfung gelegt? Wenn ich es jetzt noch richtig erinnere, hatte die originale Lichtspule keine Mittelanzapfung. Oder krieg ich das gerade nicht mehr auf die Reihe?


    Du hattest doch früher mal an anderer Stelle Resonanzkreise vorgestellt, also Lichtspulen, die mit Kondensatoren in Reihe geschaltet waren. Damit sollte, wenn ich es recht erinnere, die elektrische Leistungsausbeute erhöht werden. Ich glaube, da bin ich damals in einem Honda-Forum drüber gestolpert. Schon ein paar Wochen her...


    Grüße, Tom


    PS: Deine Schaltpläne und Tabellen waren damals schon sehr auffällig... oO)

  • Der Mittelanschluß von den originalen 6V Lichtspulen war sehr ungünstig gewählt und auch das Wicklungsende (Ladewicklung) etwas zu lange übersetzt.



    Mit einem gut gewählten Mittelanschluß bei kombiniertem AC/DC Bordnetz, kann man etwas höhere Ladeströme erreichen.



    Nützt man stattdessen moderne LiFePo4 Akkus kann man auf den Mittelanschluß für das AC-Fahrlicht verzichten, denn diese Energiespeicher ziehen deutlich höhere Ladeströme als Bleiakkus bei niedriger Entladetiefe. Fließen beispielsweise an einem zarten 12V 3Ah Bleiakku nur noch homäopatische Ladeströme,



    so zieht ein kompakter 12V 2Ah LiFePo4 Energiespeicher so viel Ladestrom wie er aus den positiven Halbwellen vom Generator nur irgendwie bekommen kann.



    Bei erzwungener Resonanz in Reihenschaltung mit dem Fernlichtfaden der Scheinwerferlampe darf man keinen Spannungsbegrenzer im Stromkreis einfügen, sonst raucht die Lichtspule. Anders bei klassischer Selbstregelung nach dem Konstantstromprinzip, wenn man mit einer 6V 35 Watt Lichtspule eine 12V 60/55 Watt H4 Lampe mit Wechselstrom versorgt.



    Dann erhöht sich bei der Resonanzfrequenz die Betriebsspannung vom Fernlichfaden erheblich, was vor allem bei niedrigen Motordrehzahlen sehr nützlich ist! Dieser kostengünstige Scheinwerferumbau (beispielsweise an einer Zündapp KS 50) leuchtet bei hohen Motordrehzahlen sehr hell, kein annähernder Vergleich zu den werksseitig installierten 6V 35/35 Watt BA20d Biluxlampen.

  • Ja, genau das meinte ich. :)


    Mir ist es mal auf der nächtlichen Landstraße passiert, dass die (originale) Scheinwerferlampe durchgebrannt ist. Natürlich hatte ich keine Ersatzlampe dabei und auch 1982 hatten Tankstellen solche Glühlampen natürlich nicht (mehr?) im Sortiment. Da hatte ich aber noch 80km im stockdunkelnfinstren zu fahren. Das allerbeste war aber, dass die Instrumentenbeleuchtung durch den Lastwegfall der Scheinwerferlampe sofort Vollgas gegeben hat, sodas die Fahrt ein kompletter Blindflug mit heftiger Dauerblendung war. :motz:


    Ich hoffe, sowas passiert bei solch einer Resonanzschaltung nicht regelmäßig... :-)))


    Grüße, Tom

  • In Deutschland waren früher so gut wie alle 25 und 45 Km/h Mopeds werksseitig mit Dauerabblendlicht ausgerüstet und Rücklicht bzw. Instrumentenbeleuchtung mit der 6V 15 Watt Scheinwerferlampe parallelgeschaltet, wenn dort die Hauptlast ausfällt leben die zusätzlichen kleinen Lämpchen naturgemäß nicht lange. Brennt stattdessen bei alten deutschen Kleinkrafträdern der Fernlichtfaden durch, dann ist nur das Kontrollämpchen für das Fernlicht ein armes Schwein, weil Rücklicht und Instrumentenbeleuchtung nicht von der Lichtspule mitversorgt werden.

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