Aufladen einer Autobatterie mittels mobiler Zweitbatterie

  • Hallo,


    habe mehrere Youngtimer (Auto und Motorräder), die im Winter abgemeldet in einer Tiefgarage stehen. Leider gibt es dort keinen Stromanschluss. Möchte mit dem Ladebooster die Starterbatterien ab und zu an eine tragbare Batterie anschliessen um die Selbstentladung der Fahrzeugbatterie zu kompensieren.
    1. Eignet sich der Ladebooster dafür?
    2. Wie muss ich den Ladebooster anschliessen? Welche Anschlüsse hat Ihr Gerät?
    3. Welcher Batterietyp ist für die tragbare Batterie sinnvoll? Wie groß sollte diese sein?
    4. Kann ich die an den Motorradbatterien bereits angebrachten C-Tek Kabel dafür verwenden?


    Mit besten Dank


    Rainer

  • Hallo,


    ja, das geht. Ich mache das selbst so, denn ich habe auch zwei Youngtimer in einer 25km entfernten Scheune ohne Stromanschluss eingelagert. Allerdings braucht man dafür schon einen ziemlichen Klotz von Akku, irgend woher muß der Strom ja kommen. Für diesen Zweck verwende ich einen älteren 12V/120Ah Blei-Gelakku (der wiegt aber rund 50kg, der Rücken bedankt sich...), der bei mir sonst immer nur gelangweilt im Regal steht. Damit lassen sich die beiden Batterien ( eine 66Ah in einem 535i E28 und eine 100Ah in einem 735i E38 ) wieder gut nachladen.


    Der +12V-Eingang und der Schalteingang kommen an den Pluspol des mitgebrachten Gelakkus, der Plus-Ausgang an den Pluspol der Autobatterie. Minus wird entsprechend mit Minus verbunden. Um Tiefentladungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, einen zusätzlichen Tiefentladeschutz für 12V-Bleiakkus zwischen Ladeakku und Wandler zu schalten, damit der Wandler sicher abschaltet, wenn der Ladeakku geleert ist.


    Beim; Ladeakku sollte es sich um einen Akku handeln, dem man möglichst tief entladen darf, ohne dass er Schaden nimmt. Also zum Beispiel einen AGM- oder einen Blei-Gel-Akku. Moderne Litium-Akkus wären sicher noch besser geeignet, treiben bei der geforderten Kapazität aber leider die Kosten in die Höhe. Die Größe in Ah muß natürlich ausreichend bemessen sein, um den zu ladenden Akku auch füllen zu können zzgl. etwa 20%, um die im Spannungswandler unvermeidlich auftretenden Verluste zu decken. Ich kam mit dem 120Ah-Akku zur Ladung der 166Ah-Gesamtkapazität aber immer aus, denn richtig leer waren die zu ladenden Akku nie.


    Nun kenne ich Ihr C-TEK-Kabel nicht, aber wenn es Plus- und Minuspol der Starterbatterie zur Verfügung stellt, sollte es geeignet sein.


    Viele Grüße!


    Tom

  • Solch eine Anwendung schwebt mir auch vor:
    In meinem Wohnmobil habe ich folgende Batterien:
    - Starterbatterie 90Ah PB/Säure
    - 2x Bordbatterie à 95Ah AGM (parallel, 190Ah gesamt)


    Die Batterien sollen während des Winterlagers durch eine oder mehrere externe Batterien fit gehalten werden:
    - Dabei spielt Zeit keine Rolle,weil die esterne(n) Batterie(n) angeschlossen bleiben können
    - Wieviel Kapazität ist dafür nötig?
    - Welcher Batterie-zu-Batterie-Lader liefert einen ausreichend geringen, aber ausreichend hohen Strom für die Erhaltungsladung?
    - Wie erkenne ich, dass die Ladung verbraucht ist und die externe Batterie zuhause an der Steckdose nachgeladen werden muss?


    Die Firma Fritec hat so etwas in der Art im Programm, nur für meine drei Boliden wohl viel zu klein: shop.fritec-ladegeraete.de/mobile-ladebox/40/ladebox-set-incl.-12-v-batterieladegeraet


    Wer hat Ideen?

  • Hallo,


    wenn es darum geht einen Dauerladestrom auf die drei Batterien zu geben, dann wird man sicherlich pro Monat mehrere 10Ah Batteriekapazität benötigen, schon um die Verluste des Spannungswandlers aufzufangen. Weshalb ich das nicht als einen gangbaren Weg ansehe. Da könnte man dann auch gleich die Saftschubse verwenden, die macht ja genau dieses. Allerdings verbraucht sie im Stützbetrieb rund 30mA. Das sind pro Monat (0,03A x 24 x 30) rund 20Ah, welche allein zur Deckung der Pumpverluiste benötigt werden. Dann soll aber auch noch Nutzladung gepumpt werden und ich fürchte, hier wird die Luft bei längeren Stützzeiten schnell dünn. Wenn man 10Ah umpumpen will, benötigt man erfahrungsgemäß die doppelte Menge Ah, um Pump- und Wandlerverluste auszugleichen. Nun kannst Du selbst mal ausrechnen, wo Du da hinkommst.


    Der Ladezustand der Versorgungsbatterie kann einigermaßen genau mit einem entsprechenden Batterie-Monitor beobachtet werden, wenn der Entnahmestrom nur klein und auch einigermaßen stabil ist. Das sind so die bekannten LED-Bargraphanzeigen, die auf Knopfdruck dann abhängig vom Spannungswert eine Aussage zum Ladezustand abgeben.


    Mein Tipp aus der Praxis: Batterien voll aufladen und dann abklemmen. Die kann man dann normalerweise für ein Jahr sich selbst überlassen, ohne dass sie dabei Schaden nehmen. Normale Starterbatterien haben nach einem Jahr noch ca. 25% Restladung, das reicht zum Starten des Motors aus.


    Grüße, Tom

  • Und nach dem Vollladen und abklemmen die Batterie kurz (ein paar Sekundenlang) stark Belasten (zB bei einer AutoBatterie ca 100 A). Tom hatte damals diesen Trick empfohlen, um die Selbstenladerate der Batterie möglichst gering zu halten. Ich mache es seit dem auch so, und es scheint wirklich was zu bringen.

  • Und nach dem Vollladen und abklemmen die Batterie kurz (ein paar Sekundenlang) stark Belasten (zB bei einer AutoBatterie ca 100 A). Tom hatte damals diesen Trick empfohlen, um die Selbstenladerate der Batterie möglichst gering zu halten. Ich mache es seit dem auch so, und es scheint wirklich was zu bringen.

    Das ist nicht dafür da, um die Selbstentladerate gering zu halten, sondern um Sulfatierung bei der unvermeidlichen Selbstentladung während einer langen Standzeit vorzubeugen. Der Hintergrund ist, dass sich bei einer kurzen und starken Stromentnahme sehr viele ganz kleine Sulfatkristalle bilden, die als Kristallisationskeime für zukünftige Entladungen dienen. Gibt es aber sehr viele Sulfatkristalle, werden diese weniger groß (viele kleine Kristalle haben dasselbe Gesamtvolumen wie wenige große). Und nur die großen Sulfatkristalle sind das Problem bei Sulfatierung. 8o


    Grüße, Tom

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