Defender mit Optimas und Trenn-MOSFET, aber trotzdem nur kurze Batterie-Lebensdauer. Warum?

  • Moin!
    Ich habe in unserem Landrover Defender (TD5 110) einen Ihrer TrennMosfets mit einer Optima Rot als starter Batterie und einer Optima Gelb als verbraucher Batterie verbaut. Die erste Gelbe war nach einem 3/4 Jahr durch und brachte nur noch 8 Volt nach dem Laden. Da diese Batterie ständig bis auf Null runter gefahren wurde und auch im Winter bei -20°C leer war habe ich das auf eine schlechte Handhabung/Gebrauch geschoben und eine neue gekauft. (Und die Verbraucher (Radio) so geschaltet, dass die Batterie nicht mehr bis auf null runter gefahren wurde. Die neue Batterie hat jetzt nur 6 Monate gehalten und ich suche den Fehler. Können Sie da helfen?
    Über Ihre Antwort freue ich mich sehr.
    Grüße aus Hamburg

  • Hallo,


    das kann ich sicher. Allerdings brauche ich für eine Ferndiagnose Daten. Bitte teilen Sie mir folgendes mit:


    • Was für eine Batterie (Kapazität)
    • Was für Verbraucher?
    • Wie lange werden die Verbraucher betrieben? Wie lang ist die Fahrzeit?
    • Wie lang sind die Kabel zwischen Starter- und Verbraucherbatterie und wie dick sind diese?
    • Wie ist die Minusverbindung zwischen beiden Batterien ausgeführt?
    • Wie hoch ist die Ladespannung an der Starter- und wie hoch an der Versorgungsbatterie?


    Ich denke, mit den o.g. Daten kann ich Ihre Frage beantworten.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo Herr Rücker,
    vielen Dank für Ihre Antwortmail. Ich habe die defekte Batterie heute wieder eingebaut und folgende Informationen für Sie zusammen gestellt:
    1. Was für eine Batterie (Kapazität)
    Starter: Optima Rot 50 AH
    Verbraucher: Optima Gelb 55 AH
    2. Was für Verbraucher?
    1 x Radio (mit DVD Player, Bluetooth freisprechen)
    2 x Monitore
    3 x 12V Steckdose
    Alles direkt angeschlossen an die Verbraucherbatterie. Das Radio zieht den Strom für die Speichererhaltung konstant aus der Verbraucherbatterie. Der Betriebsstrom des Radios wird über einem Schalter manuell zugeschaltet. Erst wenn dieser Schalter umgelegt ist lässt sich das Radio anschalten.
    3. Wie lange werden die Verbraucher betrieben?
    Im Normalbetrieb also auf Stadtfahrten zum Kindergarten, Kinder zum Schwimmen bringen etc. sind diese Verbraucher alle aus.
    Im Urlaub und auf langen Autobahnfahrten ist das Radio immer an, Monitore und Kühlbox mal so mal so.
    4. Wie lang ist die Fahrzeit?
    Im Normalbetrieb je Woche etwa 4 x 10 min.
    Sonst mehrere Stunden.
    5. Wie lang sind die Kabel zwischen Starter- und Verbraucherbatterie und wie dick sind diese?
    Die Batterien sind recht kompakt verbaut. Messen ist an dieser Stelle schwierig, daher habe ich Ein Foto der Installation beigefügt und einen metrischen Gliedermaßstab auf die beiden Batterien gelegt um die Größen besser vergleichbar zu machen.

    Das Massekabel (blau) hat einen Außendurchmesser (mit Isolation von 6 mm). Das zuführende Kabel (silber) ist etwas dicker.
    6. Wie ist die Minusverbindung zwischen beiden Batterien ausgeführt?
    Massekabel von der Verbraucherbatterie an den Rahmen (ca. 60 cm)
    7. Wie hoch ist die Ladespannung an der Starter- und wie hoch an der Versorgungsbatterie?
    Starter 14,86 V
    Verbraucher 14,83 V
    ---
    Ich hoffe Ihnen alle notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt zu haben und hoffe Sie haben eine Idee warum die Verbraucherbatterie so schnell den Geist aufgegeben hat.
    Weiter hoffe ich mich bei der Installation sind „seltenblöd“ abgestellt zu haben.
    Wenn Sie diese Informationen auf Ihrer Website verwenden möchten dürfen Sie das (inkl. Foto) gerne. Wenn ich mich seltenblöd angestellt habe aber bitte nur anonym ;-)
    In der Zwischenzeit wünsche ich Ihnen eine schöne Woche.
    Grüße aus Hamburg

  • Hallo,


    vielen Dank für die Bereitstellung der angeforderten Betriebsdaten. Eine eindeutige Diagnose ist damit zwar noch nicht möglich, aber es scheint mir doch sehr wahrscheinlich, dass lang anhaltende Unterladung die Ursache Ihrer Batterieprobleme ist. Wenn Ihr Fahrzeug vier mal wöchentlich für nur 10 Minuten gefahren wird, reicht der Zeitraum kaum aus, um den Batterien ausreichend Ladung zuzuführen, wenn mindestens der Zweitbatterie gleichzeitig regelmäßig im Stand Energie entzogen wird. Um genaueres sagen zu können, müsste die Energiebilanz ermittelt werden, also die Lade- und Entladeströme sowie -Zeiten, um daraus dann auf den Ladezustand schließen zu können. Solche Messungen sind leider recht aufwändig. Oft hilft aber auch schon die Messung des Entladestroms unter Parkbedingungen, denn dieser sogenannte Ruhestrom liegt sehr häufig weit höher als von den Fahrzeugbesitzern angenommen. Häufige Batteriedefekte der genannten Art sind bei Ruheströmen von mehr als 50mA leider unvermeidlich. Die auf dem Bild verwendeten Kabel (die mit der farblosen Isolierung) scheinen 10mm²-Leitungen zu sein, was für diesen Anwendungsfall ausreichend ist.


    Allerdings kann in Ihrem Fall vermutlich leicht dadurch Abhilfe geschaffen werden, wenn Sie die Batterien regelmäßig mittels eines guten Netzladegerätes vollständig aufladen. Ich empfehle hier meinen kompakten BC-1210-Lader. Hierdurch wird der Ladezustand stark angehoben, schädlicher Sulfatierung vorgebeugt und die Kapazität insgesamt sehr positiv beeinflusst, wodurch sich die Lebensdauer der Batterien stark verlängert. Wenn Sie alle zwei bis vier Wochen für 12 bis 24 Stunden die Batterien laden, wird das Problem beseitigt sein und die Batterie-Lebensdauer auf viele Jahre ansteigen.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

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