20 Stück 12V/108Ah-Akkus bepulsen

  • Hallo Tom,
    ich habe soeben den Power-Pulsar bestellt und beabsichtige folgendes:
    in meinem Schiff habe ich eine Servicebatteriebank von 20 x 12V 108AH wartungsfreie Säurebatterien, die leider nur noch ca 250Ah an Leistung liefert.
    Die 20 Batterien sind zu 10 x 24 V Paketen geschaltet. Innerhalb der Schaltung habe ich unterschiedliche Ladezustände der einzelnen Batterien gemessen.
    Ich will jetzt mit dem Power-Pulsar die einzelnen 12 V Batterien desulfatieren und beabsichtige das Gerät je an 2 x 12V 109Ah Batterien parallel anzuschließen.
    Nach den Daten des Power-Pulsar müßte das funktionieren.
    Nach erfolgreicher Aktivierung der Batterien beabsichtige ich einen Batterie-Aktivator siehe:

    an die in Serie geschaltenen 2 x 12V = 24 V 108Ah einzubauen. Macht das Sinn?
    in dem Schiff ist ein Lader: Phoenix 24V 100AH mit entsprechender Ladeelektronik eingebaut.
    Freue mich auf eine fundierte Stellungnahme.
    mit freundlichen Grüßen
    Klaus Kerber=

  • Hallo Klaus,


    nicht wirklich. Das gezeigte Gerät arbeitet mit Entladestrom-Impulsen. Damit kann man nichts reißen, außer vielleicht den Innenwiderstand etwas verbessern, weil durch Hochstromimpulse allgemein das Grenzschichtverhalten zwischen Aktivmassen und Ableitgitter etwas günstiger wird. Auf die verfügbare Kapazität haben solche Entladestrom-Pulser aber nur negative Wirkungen, weil nun ja noch zusätzlich und ständig Energie entnommen wird. Bleisulfat lässt sich damit leider auch nicht in Blei bzw. Bleidioxid zurückverwandeln, denn insbesondere hierfür wird Energie in Form eines Ladestroms benötigt. Das funktioniert also nur mit Pulsern, die Ladestrom-Impulse auf die Batterien geben. Entladestromimpulser sind sehr billig herzustellen, leistungsfähige Ladestrompulser leider nicht.


    Beim Betrieb des Power-Pulsars bitte daran denken, dass sich eine impedanzmindernde und kapazitätserhöhende Wirkung erst nach einiger Zeit einstellt. Wenn der Power-Pulsar an zwei parallelgeschaltete 100Ah Akkus angeschlossen wird, sollte man mindestens eine volle Woche bepulsen, bei gleichzeitigem Anschluss einer ausreichend starken Ladestromquelle. Der Grund ist, dass der effektive mittlere Ladestrom des Power-Pulsars bei nur etwa 0,1A liegt. Werden jetzt größere Mengen Bleisulfat wieder in Blei und Bleidioxid aufgespalten, benötigt dieser Vorgang mindestens dieselbe Energie, als würde man den Akku normal aufladen. Zuzüglich eines erhöhten Verlustes durch ohmsche Verluste durch das relativ hochohmige Bleisulfat, wenn es in größeren Kristallformen vorliegt. Wenn man sich also vorstellt, dass die Aktivmassen eines 100Ah-Akkus vielleicht zu 30% sulfatiert sind, müssen auch wenigstens 30Ah eingeladen werden (zzgl. der erhöhten Verluste, siehe oben). Das dauert dann mit dem Power-Pulsar allein schon mal locker 14 Tage... Deshalb ist es günstig, bei so großen Akkus eine zusätzliche Ladestromquelle anzuschließen, um nach einer ausreichenden Anfangs-Desulfatierung den dann von den Akkus aufnehmbaren Ladestrom auch zur Verfügung zu stellen. Hierbei leistet bereits ein kleines Ladegerät mit knapp 1A wertvolle Dienste.


    Eines noch: Sämtliche Desulfatierer, also auch der Power-Pulsar, erbringen nur dann positive Effekte, wenn wirklich Sulfatierung die Ursache der Kapazitätsschwäche ist. Wenn Shedding (durch hohen Ladungsdurchsatz herausgefallene Aktivmasse) oder Gitterkorrosion (durch Korrosion unterbrochene Ableitgitter mit vom Stromkreis abgeschnittenen Aktivmaterial) die Ursache ist, sind mit Desulfatierern auch keine Wunder mehr zu erwarten.


    Und noch mal: Unbedingt genug Zeit mitbringen! Um 20 Akkus von je 12V/108Ah komplett zu desulfatieren, benötigt ein einzelner Power-Pulsar sicher gut ein halbes Jahr... Am besten mal einen Akku vollladen und testen, dann zwei bis vier Wochen am Power-Pulsar (und wenn nötig einem kleinen zusätzlichem Lader) anschließen und dann noch mal testen. Dann weiß man, ob's Erfolg bringt oder vergebens war.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,
    besten Dank für die ausführliche Info. Mir wurde jetzt als Lösung der Ctek MXS 7.0 mit Desulfatisierungsprogramm empfohlen. Ich würde mich über eine objektive fachliche Stellungnahme dazu sehr freuen.
    Macht es vielleicht Sinn den powerpulsar + den ctek 7.0 mit 7A Ladestrom an eine 12 V 108Ah anzuschließen, um genug Ladung auf die freiwerdende PbSo4 Masse zu bringen?
    Grüße
    Klaus Kerber

  • Hallo,


    ich werde mich hüten, eine "objektive fachliche Stellungnahme" zu einem Konkurrenzgerät abzugeben... :whistling: Darüber hinaus kenne ich das Gerät nicht mal. Eines kann ich aber sagen: Für eine wirklich wirksame Desulfatierung sind starke Strom/Spannungsimpulse notwendig. Ein Ladegerät mit wirklich wirksamen "Desulfatierungsprogramm" habe ich bisher noch nicht gesehen. Das beißt sich auch irgendwie mit allem, was Ladegeräte tun sollen. Denn einerseits braucht man wie erwähnt die starken Pulse, sollte aber andererseits empfindliche Elektronik tunlichst von diesen Impulsen fernhalten. Diese Forderung widerspricht auf jeden Fall dem Einsatz eines Computerladers. Hier sind einfache Steckerladegeräte aller Erfahrung nach geeigneter, weil viel robuster. Nicht das der Power-Pulsar noch das Ladegerät durch die Impulse beschädigt.


    Mehr als knapp 1A sind übrigens gar nicht nötig, da die Desulfatierung eben ihre Zeit benötigt. Eine höhere Desulfatierungs-Geschwindigkeit lässt sich leider auch nicht erzwingen, sondern würde nur den Akku schädigen.


    Grüße, Tom

  • Hallo, und besten dank für die Stellungnahme. Werde nun den Powerpulsar mit der nötigen Zeit einsetzen und mal sehen was passiert.
    Grüße
    Klaus Kerber

  • Beim Betrieb des Power-Pulsars bitte daran denken, dass sich eine impedanzmindernde und kapazitätserhöhende Wirkung erst nach einiger Zeit einstellt. Wenn der Power-Pulsar an zwei parallelgeschaltete 100Ah Akkus angeschlossen wird, sollte man mindestens eine volle Woche bepulsen, bei gleichzeitigem Anschluss einer ausreichend starken Ladestromquelle. Der Grund ist, dass der effektive mittlere Ladestrom des Power-Pulsars bei nur etwa 0,1A liegt. Werden jetzt größere Mengen Bleisulfat wieder in Blei und Bleidioxid aufgespalten, benötigt dieser Vorgang mindestens dieselbe Energie, als würde man den Akku normal aufladen. Zuzüglich eines erhöhten Verlustes durch ohmsche Verluste durch das relativ hochohmige Bleisulfat, wenn es in größeren Kristallformen vorliegt. Wenn man sich also vorstellt, dass die Aktivmassen eines 100Ah-Akkus vielleicht zu 30% sulfatiert sind, müssen auch wenigstens 30Ah eingeladen werden (zzgl. der erhöhten Verluste, siehe oben). Das dauert dann mit dem Power-Pulsar allein schon mal locker 14 Tage... Deshalb ist es günstig, bei so großen Akkus eine zusätzliche Ladestromquelle anzuschließen, um nach einer ausreichenden Anfangs-Desulfatierung den dann von den Akkus aufnehmbaren Ladestrom auch zur Verfügung zu stellen. Hierbei leistet bereits ein kleines Ladegerät mit knapp 1A wertvolle Dienste.


    Hallo Herr Rücker,


    welche Ladespannung sollte den solch ein kleines Ladegerät haben? Wenn 14,4V und längere Zeit angeschlossen, wäre doch negativ wegen Gitterkorrosion?
    Bei Verdacht auf sulfatierung die Batterie laden und dann den Power-Pulsar anschließen? Oder Teilentladen + Power-Pulsar + kleines Ladegerät?




    Gruß Robert

  • Hallo,


    Normal aufladen und dann den Power-Pulsar seine Arbeit machen lassen.


    Man kann auch "mal" ein paar Wochen lang 14,4V bei 20°C Akku(!)temperatur anbieten, ohne dass gleich alle Gitter zerbröseln. Also da braucht man nicht zu ängstlich zu sein. Hier geht es ja auch nur darum, dem Akku vor der Behandlung durch den Pulsar erst mal eine anständige Grundladung zu verabreichen, die dann über einige Tage bis Wochen vom Pulsar weitergeführt wird, bis alles Bleisulfat komplett umgewandelt ist.


    Aktuelles Erlebnis aus der realen Welt:


    Ich habe z.B. letztes Jahr für unsere beiden Autos zwei Optima Red-Top-Batterien beschafft. Nicht dass die nun gerade so viel besser wären als normale Starterbatterien, aber sie wurden günstig angeboten und da wollte ich mal ein paar neue Erfahrungen sammeln. Nach 3 Monaten dann das erste Problem mit leerer Batterie und nach einem weiteren Monat das zweite. Also ausgebaut und festgestellt, dass nach einer vollständigen Aufladung nur noch lächerliche 12% der ursprünglichen Kapazität vorhanden waren. Na super! Schnell den Ruhestrombedarf des Fahrzeugs gemessen und auf zurückhaltende 10mA gekommen. Das war's also nicht. Da muss der Akku wohl schon ziemlich heftig sulfatiert geliefert worden sein... Dann erneut voll geladen und den Pulser angeschlossen, zwei Wochen dauerbepulst und dann nochmal gemessen: Immerhin 45% der Nennkapazität. Dann hab ich die erste Batterie reklamiert, weil nur 45% Kapazität nach kaum fünf Monaten schonendem Betrieb ging irgendwie gar nicht. Die als Ersatz gelieferte hab ich dann gleich erst mal 24h geladen und dann die Kapazität gemessen: 65%. What the f**k?? :cursing: Jetzt hängt seit gut einer Woche ein Power-Pulsar an einer "fabrikneuen" Optima Red-Top und versucht, dem Ding sowas wie Leben einzuhauchen. Ich gehe inzwischen davon aus, dass der Händler mir uralte Steine verkauft hat, die in seinem Lager zentimeterdick verstaubt waren. Die Spannung am Pulser beträgt inzwischen etwa 14,3V. Meiner bisherigen Erfahrung nach steigt die Spannung bei Erreichen eines stabilen Endzustands bei der Desulfatierung bis hinauf auf 14,8V an und so bleibt der neue "alte Stein" auch erst mal ein paar Wochen am Pulsar, bevor ich noch mal die Kapazität messe. Möglich, dass der Akku hierbei etwas ankorrodiert, aber das ist allemal besser, als wenn sich die vermutlich jahrealte Sulfatierung des Akkus immer weiter manifestiert und die Sulfatkristalle dann auf Größen wachsen, die auch der Power-Pulsart kaum noch lösen kann.


    Grüße, Tom

  • Ich gehe inzwischen davon aus, dass der Händler mir uralte Steine verkauft hat, die in seinem Lager zentimeterdick verstaubt waren.


    Ärgerlich...
    Hm, zumindest bei dem Typ welche wir seit Jahren bestellen, ist das Herstellungsdatum auf den Polen eingestempelt.


    Zitat

    Meiner bisherigen Erfahrung nach steigt die Spannung bei Erreichen eines stabilen Endzustands bei der Desulfatierung bis hinauf auf 14,8V...

    Die z.B. 14,8V sind auf Raumtemperatur bezogen? Meine Batteriene lagern in der Garage und werden aktuell bei 0° auf 14,85V geladen.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, wird sich die Spannung "bei Erreichen eines stabilen Endzustands" über der Ladeschlussspannung einpendeln?



    Gruß Robert

  • Diese Stempelung auf der Pluspol-Oberseite weisen die uns gelieferten Red-Tops auch auf, allerdings beziffern alle drei exakt den Liefermonat. Das scheint mir aber doch etwas sehr arg 'just in time' zu sein, weshalb ich die Vermutung hege, dass sich die Stempelung eher auf das Liefer- als auf das Herstellungsdatum bezieht. Jedenfalls ist es schon starker Tobak, wenn ein fabrikneuer 40Ah-Akku nach einer 24 stündigen Ladung und folgender Entladung mit C20 nur 25Ah Kapazität aufweist. Ich werde nach einer ausgiebigen Desulfatierung nochmals die entnehmbare Kapazität ermitteln und das Ergebnis hier posten.


    Ob die "Endspannung" der Desulfatierung sich bei niedrigerer Temperatur automatisch erhöht, weiß ich ehrlich gesagt nicht.


    Grüße, Tom

  • Hallo Herr Rücker,


    muß da nochmal nachhaken:

    Normal aufladen und dann den Power-Pulsar seine Arbeit machen lassen.

    Zitat

    Ich gehe inzwischen davon aus, dass der Händler mir uralte Steine verkauft hat, die in seinem Lager zentimeterdick verstaubt waren. Die
    Spannung am Pulser beträgt inzwischen etwa 14,3V. Meiner bisherigen Erfahrung nach steigt die Spannung bei Erreichen eines stabilen
    Endzustands bei der Desulfatierung bis hinauf auf 14,8V an

    Angenommen die Batterie ist "Oberkante Unterlippe" :) geladen, Power-Pulsar ran. Sulfatierung unbekannt -> LED XX leuchtet... es wird Energie durch pulsen eingeladen. Bis zu welchem max. Wert könnte die Spannung ansteigen? ->> "Meiner bisherigen Erfahrung... 14,8V"
    Kann die Spannung höher steigen als die Spannungsspitzen? LED grün 17-23V, wenn z.B. die Spannungsspitzen bei 18V wären, könnte die Batterie auf 18V steigen - oder evtl. sogar darüber?


    Was passiert wenn man eine nicht sulfatierte (weis ich ja nicht), voll geladene Batterie - 66Ah, Selbstentladung praktisch null, anschließt? Kann man die Batterie + Power-Pulsar sich selbst überlassen oder muß man die Spannung messen um notfalls den Power-Pulser abzuklemmen?


    Wenn die Spannung nicht über ~14,8V steigen kann, dürfte bei erreichen von ~14,8V keine Energie zugeführt werden bzw. nur so viel wie die Selbstentladung ist. Oder habe ich einen Denkfehler?



    Klar, könnte ich das selber herrausfinden. Nur, meine Batterien sind in der *bibber* kalten Garage und ich im warmen, und wenn schon jemand Erfahrung hat... ;)



    Gruß Robert

  • Da bei einem sechszelligen Akku spätestens ab 15V die Gasung einsetzt, durch welche die zugeführte elektrische Energie größtenteils über Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff umgesetzt wird, kann die Spannung durch die maximale Dauerleistung des Power-Pulsars von etwa 1,5W nicht höher ansteigen. Natürlich hängt die absolute Höhe der Ladespannung von der Akkukapazität ab, da einer kleiner Akku bei dauerhafter Zuführung von 1,5W natürlich verhältnismäßig zu seiner Größe stärker gasen würde, als ein großer Akku. So würde ich empfehlen, kleine Akkus unter 20Ah nicht dauerhaft am Power-Pulsar angeschlossen zu lassen. Größere Akkus können dagegen bedenklos dauerhaft angeschlossen bleiben.


    Grüße, Tom

  • Danke für die schnelle Antwort. An die kleine Leistung dachte ich nicht. Sind ja Stromimpulse, kein Dauerstrom :sleeping:


    Ein Freund hat seine Batterie mit einem Ladeprogramm 15,8V/max. 1,5A für ein paar Stunden geladen, nach der Volladung. Das hat deutlich hörbar geblubbert. Ist nicht mein Ding.



    Gruß Robert

  • Das Geblubber hat natürlich einige Nachteile. Der größte dürfte der zwangsläufig austretende Säurenebel sein, der erstens stinkt und zweitens ätzt. :thumbdown: Aber es ist immerhin gut gegen Säureschichtung beim Flüssigakku.


    Grüße, Tom

  • Nur etwas über 30Ah, was rund 75% der aufgedruckten Nennkapazität von 40Ah entspricht. Ein trauriges Kapitel. :| In meinem eigenen Fahrzeug habe ich allerdings eine identische Red-Top, die ich zwar bisher noch nicht vermessen habe, die aber seit 2012 tadellos funktioniert, obwohl der Ruhestrombedarf in meinem Fahrzeug deutlich erhöht ist. Allerdings hänge ich auch spätestens alle sechs Monate prophylaktisch über Nacht das BC1210 dran.


    Grüße, Tom

  • Tja, der Polstempel......


    "Früher, als ich noch Jung war" haben wir die Batterien Trocken geliefert bekommen.
    Haben sie befüllt und gestempelt. Passt also.
    Nun werden Batterien ja schon befüllt geliefert (bei AGM und Gel gar nicht anders möglich)
    und beim Verkauf gestempelt.
    Mit dem Verkauf beginnt ja auch die Garantie/Gewährleistung zu laufen.
    irgenwie wohl auch Korrekt, da man ja anhand des Stempels sehen kann wann die Batterie "in Betrieb genommen wurde" (nicht wie alt sie ist)


    Ist fast so wie mit dem Faschierten (Hackfleisch für unsere Nördlichen Nachbarn).
    wenns nicht verkauft wurde, kommt am nächsten Tag ein neues Etikett dran.....


    Nur bei der Batterie ist es leichter..... keiner macht wirklich eine Kapazitätsmessung.
    Wenn der Wagen wirklich nicht mehr anspringt wegen schwächelnder Batterie, dann ist wohl die Garantiezeit trotzdem schon um.
    Und wenn nicht, ist sicher der Konsument/Kunde selbst schuld.....hat die BAtterie natürlich falsch behandelt/geladen/gelagert ...was auch immer....

  • Sicher viel Wahres dran.


    Andererseits muss ich "die armen Batteriehersteller" auch mal in Schutz nehmen, denn sicher sind 50% aller Reklamationen normaler Verschleiß und tatsächlich Fehlbehandlung. In der Taxenwerkstatt haben wir die Batterie alle drei bis fünf Monate austauschen müssen (normal bei dieser Beanspruchung) und dann immer kostenlosen Ersatz von den Lieferanten bekommen ("Garantie"). Da sind dann teilweise drei oder vier Batterien zum Preis von einer geliefert worden.


    Nicht wenige Fahrzeuge beanspruchen heute die Batterien so extrem, dass sie auch ohne großes Fahrpensum regelmäßig noch innerhalb der "Sachmängelhaftungsfrist" ausgetauscht werden müssen. Die Kunden gehen dann zwar wie selbstverständlich, aber doch fälschlicherweise davon aus, dass sie Anspruch auf kostenlosen Ersatz haben. Kriegen tun sie's aber dann doch meistens, weil es für die Hersteller teurer wäre, die Reklamationen genau zu untersuchen, als einfach kostenlos Ersatz zu liefern.


    Ein Glück dass sich sowas beim Benzin noch nicht eingebürgert hat: Wenn's früher alle ist als der Kunde sich das gedacht hat, dann hat eben der Kunde Pech gehabt. :D


    Grüße, Tomn

  • Tachchen,


    Ich hab da auch mal ne Frage zur Geschichte:


    Ich hab ne 12 V 45 Ah Autobatterie rumstehen, beim laden mit 18 V (Laptopnetzteil 3,9 A) werden alle Zellen, bis auf die eine am Minuspol warm...
    Nach dem laden, bringt die Batterie ungefähr so viel Leistung wie eine kleine 4 Ah Batterie (Welche ich draußen in der Nähe einer Tankstelle fand totall Tiefentladen usw..) mit einem Kurzschluss.
    Das Kabel wird relativ warm, braucht aber ein paar Sekunden.


    Bei 440 A Kaltstartstrom sollte da eigentlich etwas mehr passieren... dachte ich.


    Außerdem krieg ich die Batterie nicht ganz auf 12,8 V, zumindest nicht lang.
    Das Problem gibt es auch bei der kleinen 4 Ah Variante und auch bei meiner 2,1 Ah Gel Batterie...
    11, 9 V ist deren "Lieblingsspannung" :D


    Wäre es sinnvoll, meine gute 5 Ah Batterie, die einigermaßen funktionierende 4 Ah Batterie und die Gel Batterie (Welche sehr schnell runtergeht) einfach in Reihe zu schalten um damit die Autobatterie zu "Pulsen" ?


    Oder kann man an der einen Zelle bei Minus sagen, dass diese Zelle aufgrund keiner Wärmeentwicklung defekt ist ? (Plattenschluss)
    Kann man sowas evtl. beheben ?


    Teure Pulsgeräte wollte ich mir auch nicht unbedingt besorgen... Eher eine neue Batterie...


    Beim Gel Akku gibt es auch noch ein Rätsel:
    Bei 11,9 V kann nicht mehr als 1 Zelle kaputt sein.


    Trotzdem wird beim Laden mit hohen Spannungen oder Strom eine Zelle warm
    Genau so auch beim Entladen mit einem fetten Motor (welcher sehr viel Strom benötigt)
    Es wird aber nur die eine Zelle warm, also muss die doch für die 11 V verantwortlich sein, oder ?

  • Zitat

    Wäre es sinnvoll, meine gute 5 Ah Batterie, die einigermaßen funktionierende 4 Ah Batterie und die Gel Batterie (Welche sehr schnell runtergeht) einfach in Reihe zu schalten um damit die Autobatterie zu "Pulsen" ?

    :cursing: :cursing: :cursing: Autschn! Bitte-bitte schalte diese wilde Mischung von Batterien nicht in Reihe, ganz egal was Du damit anfangen möchtest. Mir krempeln sich gerade die Fußnägel hoch... Außerdem wäre die Spannung für's "pulsen" sicher zu niedrig.


    So wie ich es gelesen habe, kannst Du Dir jegliche Liebesmüh' bei Deinen Akkus schenken. Hört sich für mich so an, als wären die alle schon "gefühlt" beim Recycler. Wo sie sicher besser aufgehoben wären... :P


    Wenn eine Batterie nicht über 11,9V hinaus kommt, ist sie definitiv defekt. Daran lässt sich auch nichts mehr reparieren. Außer es wäre Krieg und der Aufwand würde keine Rolle spielen. Is aber kein Krieg.


    Grüße, Tom

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