Tom's Power Lader macht Kopfzerbrechen

  • Hallo Tom,


    ich habe mir das "Lademonster" gegönnt und bin mit der Ladegeschwindigkeit voll zufrieden. Aber ich habe mit dem zweiten Ladekreis ein Problem, oder eine der Batterien hat es. Das Gerät ist wie folgt angeschlossen:


    • Bank A = 2 X 180 A AGM-Akku + 1 80 Ah Gel-Akku als Aufbaubatterie
    • Bank B = 1 X 80 Ah Blei-Akku als Starter-Batterie


    Das Ladegerät hat 3 Programme.


    • das Programm 1 lädt zuerst Bank A, danach Bank B in einer jeweils 2-stufigen Ladekurve. Danach schaltet sich das Ladegerät ab.
    • das Programm 2 lädt nur die Bank A auf die gleiche Weise wie Programm ein, geht danach jedoch in eine Erhaltungsladung über.
    • das Programm 2 lädt zuerst Bank A, danach Bank B in einer jeweils 8-stufigen Ladekurve und geht dann in eine Erhaltungsladung für beide Batteriebänke über.


    Meine Batterien werden wie folgt geladen:


    • mit Programm 1 werden beide mit etwas über 14 V geladen, am Ende leuchten beide LEDs grün (= voll).
    • Programm 2 kann ich nicht für beide Bänke nutzen - leider!
    • mit Programm 3 wird Bank A voll geladen, LED wird grün. Der Ladevorgang bei Bank B wird nach einer Weile gelb blinkender LED (=Ladevorgang) beendet, die LED leuchtet jetzt Rot. Rot bedeutet "Fail" laut Manual, also fehlerhaft.


    Ich frage mich jetzt, hat die Batterie einen Fehler oder ist das Ladeprogramm defekt? Die Starterbatterie wird mit Prg. 1 voll geladen, funktioniert übrigens wie sie soll, mit Prg. 3 aber nicht.


    Können Sie sich einen Reim darauf machen?


    Ich möchte aber genau dieses Programm im Winter nutzen, um die Entladungen durch gelegentliches Nutzen im Stand (Heizung, Licht, stille Verbraucher) durch automatisches Wiederaufladen bzw. Erhaltungsladung zu kompensieren.



    Gruß, Mobilix

  • Hallo,


    wegen der dauerhaften Versorgungsfunktion der dritten Ladestufe von Programm 2 kann hier nur Bank A versorgt werden, da ja keine Umschaltung auf Bank B stattfindet. Das dürfte soweit verständlich sein. Dieses Programm eignet sich optimal bei Verwendung eines Trenn-MOSFETs zur Verbindung von zwei Akkubänken.


    Wenn Programm 3 die Bank B am Ende der Ladung als fehlerhaft erkennt, würde ich annehmen, dass dem Gerät der fließende Ladestrom unplausibel erscheint. Das kann passieren, wenn gleichzeitig zum Betrieb des Ladeprogramms 3 noch Verbraucher an dem zu ladenden Akku betrieben werden. Das Ladegerät kann ja nicht unterscheiden, ob vielleicht ein Teil des "Lade"-stroms hierbei nicht im Akku landet, sondern in dort angeschlossenen Verbrauchern. Ändert dieser Verbraucherstrom nun seine Höhe, kann sich das in der Erkennung eines Fehlers seitens des Ladegerätes ausdrücken. Um dies als eventuelle Fehlerursache auszuschließen, empfehle ich, alle Verbraucher während der Ladung mit Programm 3 vom Akku abzuklemmen, um eventuell "Nebenströme", die ggf. den Lader verwirren, ausschließen zu können. Auch Kabel, Klemmen und Sicherungen zwischen Lader und Akkus sollten unbedingt genau auf Wackelkontakte oder unzulässige Übergangswiderstände untersucht werden.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    vielen Dank für die rasche Antwort.


    Bank B ist die Starterbatterie. Da sind selbstverständlich vielerlei Verbraucher aktiv, neben Kleinzeugs wie Uhren u. Alarmanlage vor allem der Fahrtenschreiber. Diese kann ich nicht (mit vertretbarem Aufwand) aus dem Stromkreis entfernen, da es sich um eine italienische Verkabelung made by Iveco handelt. Sie ist völlig dezentral organisiert. Den Fahrtenschreiber zu trennen, ist nicht möglich, das soll gesetzlich so vorgesehen sein, hat mir einer erklärt.


    Ich bin davon ausgegangen, dass ein Ladegerät mit solch einer Situation zurecht kommt. Es ist ja für einen festen Einbau vorgesehen, wo immer Stromkreise angeschlossen sind, und nicht als mobiler Lader für eine Batteriewerkstatt.


    Im der Meanwell-Anleitung steht etwas drin, dass man die Firmware umprogrammieren kann, um ein bestimmtes Ladeverhalten zu erreichen. Kann das eine Lösung sein?


    Ein Trenn-MosFet will ich eigentlich nicht verwenden. Neben den Kosten müsste ich auch die ganzen Anschlüsse A und B vertauschen, es sind teilw. 35 qmm-Kabel, die steckt man nicht mal so einfach um.


    Gruß, Mobilix

  • Hallo,


    es geht nicht um Verbraucher im Milliampere-Bereich wie Uhren, Radio-Senderspeicher oder Fahrtenschreiber (die stören wegen der zu vernachlässigenden Stromaufnahme nicht), sondern um "normale" Verbraucher, die auch Strom verbrauchen (Lüftung, Standheizung, Winden, Wechselrichter...), also alles ab etwa 0,5A. Sollten sich also keine "wirklichen" Verbraucher an der Starterbatterie befinden, die während des Ladeprozesses Strom aufnehmen, dann vergessen Sie bitte meine nun folgenden Zeilen, weil sie dann nicht auf Ihren Fall zutreffen.


    Aus der Sicht eines Ladegerätesist ist nicht erkennbar, ob der abgegebene Ladestrom ausschließlich in den zu ladenden Akku fließt, oder ein mehr oder weniger großer Teil davon von Verbrauchern aufgenommen wird. Daher ist der Betrieb eines derart aufwändigen Programms wie das hier besprochene achtstufige nicht sinnvoll in einer gemischten Batterie/Verbraucher-Umgebung einsetzbar. Maßgeblich zur Erkennung des Ladezustands ist immer das Verhalten von Akku-Ladespannung und -Ladestrom. Hängt nun ein Verbraucher mit am Akku, sind Akkuspannung und -Strom nicht mehr sinnvoll zur Ermittlung des Ladezustands auswertbar. Daran ändert vermutlich auch ein Software-Update des Ladegerätes nichts.


    Daher am besten mal prüfen, ob der Fehler auch auftritt, wenn daer Powerlader nur ganz normal einen Akku auflädt, an dem nichts weiter angeschlossen ist. Tritt der Fehler dann immer noch auf und sind Akku und Anschlusskabel einwandfrei, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Defekt des Ladegerätes vor. Dann am besten mit Fehlerbeschreibung und Rechnungskopie zurückschicken, ich werde das Gerät dann für Sie überprüfen. Wenn tatsächlich ein Defekt vorliegt, schicke Ihnen umgehend kostenlos Ersatz.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    diesen nahliegenden Test habe ich gemacht und die Gel-Batterie aus der Bank A herausgetrennt und mit fliegender Leitung an den Ladeausgang B gehängt. Nun tut der Lader das, was er soll mit seinem Prg. 3: er lädt nacheinander die Ausgänge A und B und schaltet dann auf Erhaltungsladung. Am Ende leuchten beide LEDs grün. Das Ladegerät ist damit voll in Ordnung, gut so!


    Der Fehler liegt also in der bisher genutzten Installation, die Starterbatterie will ich mal ausschließen.
    Einen Verdacht hätte ich: eigentlich müsste sich zwischen Starterbatterie und Aufbaubatterie ein Trennrelais befinden. Das habe ich aber bisher noch nicht entdeckt. Zum Laden der Starterbatterie vom Ladeausgang B des Ladegeräts verwende ich eine vorgefundene Leitung, die im Fahrerhaus verschwindet und letztlich beim Plus-Pol der Starterbatterie herauskommt. Wenn ein Trennrelais verbaut ist, muss es dazwischen liegen. Kann dies die Ursache für das Diagnose-Problem des Ladegeräts sein? Ich habe keine Vorstellung, was so ein Relais macht, wenn es "verkehrt herum" Ladestrom erhält. Andererseits - mit dem Prg. 1 wird die Starterbatterie einwandfrei geladen.


    Ich fürchte, es wird noch knifflig.


    Gruß, Mobilix

  • Ein Trenn-Relais ist einfach nur ein elektromechanisch betätigter Schalter. Dem ist es egal, ob der Strom von vorn oder hinten kommt, der Strom fließt immer in Richtung des Potentialabfalls, so lange es geschaltet ist. Und geschaltet sind Trenn-Relais üblicherweise dann, so lange der Motor läuft.


    Allerdings stellt sich hier die Frage, warum ein Trenn-Relais geschaltet ist, wenn ein Netzladegerät angeschlossen ist. Denn dann läuft ja üblicherweise gerade nicht der Motor. ?(


    Oder doch?


    Grüße, Tom


    PS: Mir dünkt, das ganze artet irgendwie in Gestocher im Nebel aus, wenn noch nicht mal klar ist, um was für ein Kabel es sich bei dem benutzten handelt und ob hier ein Trenn-Relais oder etwas anderes (und wenn nein dann was?) verbaut ist. Bitte unbedingt diese Punkte klären, bevor wir hier weiter im Kaffeesatz lesen... :rolleyes:

  • Hallo Tom,


    das Thema, um was es sich da handelt, das hatten wir in diesem Thread 12V + 230V-Stromversorgung für Wohnmobil doch schon mal erörtert. Kurz gesagt, ich habe einen ehemaligen Notarztkoffer mit einer Zentralelektrik oder auch -elektronik vom Hersteller WAS. Dort sind Komponenten verbaut, die die Ladung von Starter- und Aufbaubatterie regeln. Es stellt sich hier nicht die Frage, warum ein Trennrelais da ist, eher nur wo und wie. Und wenn ja, wie man es ggf. umgehen kann, falls es stört. Es gibt leider lt. Hersteller keine Schaltpläne mehr, trotz Bj. 2004.


    Das Kabel, an das ich den Ladeausgang B vom Ladegerät angeschlossen habe, ist ein 10 qmm-Kabel, das an dieser Stelle im Fahrzeugboden verschwindet und einen Meter weiter vorn an der Batterie rauskommt. Ich nehme an, dass es dazwischen keine Abzweige gibt. An der Kabellänge und den Querschnitten kann es nicht liegen. Hier im Bild ist links der Anschlusspunkt, von dem die Leitung zur Batterie geht und wo ich den Ladeausgang B des Ladegerätes angeschlossen habe. (Der rechte Anschlusspunkt ist für die Plusleitungen der Aufbaubatterien.). Dennoch verweigert Ladeelektronik des Ladegerätes die Aufladung und gibt einen Fehler aus. Lässt sich dieser Fehler messen (Volt- oder Amperezahl)?



    Vielen Dank auf jeden Fall für den Hinweis über die Funktionsweise eines Trennrelais; falls eines verbaut ist, kann man es ausschließen.


    Ich bitte um Nachsicht, wenn ich solche Fragen hier stelle. Ich bin ein Laie auf diesem Gebiet und mit fehlt die Kenntnis, um mich systematisch vorzutasten und mögliche Fehlerquellen einzukreisen.

  • Wie überall gilt natürlich auch hier, dass es keine blöden Fragen gibt. Ich hatte aber den Zusammenhang zwischen den Threads nicht hergestellt (und den anderen Thread auch nicht im Kopf). Und der Hersteller hat wirklich keine Ahnung, welche Form von Trenn-Technik sie seinerzeit verbaut haben? Klingt so, als käme denen die Kundenanfrage irgendwie ungelegen, weil anstrengend. Au Mann, Servicewüste Deutschland...


    Sicherlich wird man auch mit messtechnischen Mitteln im Ladebetrieb nachvollziehen können, aufgrund welcher Abweichungen bei den Messwerten der Lader einen Fehler registriert, nur zeigt dies zum einen noch nicht die Ursache für die Abweichungen und zum anderen dürfte dies auch der deutlich aufwendigere Weg sein (Spannung und Strom müssten zeitlich in Form von Graphen aufgezeichnet werden). Ich schlage daher vor, den betreffenden Kabeln einfach mal mit Taschenlampe und Messgerät nachzukriechen. Ich weiß, das schreibt sich leicht und macht oft keinen Spaß, führt aber sicher zum Ziel. Nicht selten findet man bei solchen Kriechtouren noch ganz andere, komplett unerwartete kleine Katastrophen, wie durchgescheuerte oder gar nicht vorhandene Isolierungen, ungeeignete Kabel, gammelige Steckverbinder und nicht selten allgemein schlampige Installationen (niemand bricht sich gern die Finger, also wird an unzugänglichen Stellen besonders gern gemurkst, sieht ja keiner... :whistling: ). Übrigens muss auch der minusseitige Strompfad geprüft werden: Massepunkte zur Karosserie, Minuskabel, Minusverteiler, Massekabel an Motor, Lichtmaschine, Batterie und nicht zuletzt dem Lader.


    So ganz schlüssig erscheint es mir zwar noch nicht, aber es könnte sein, dass in dem Wagen ein sogenanntes "Automatisches Trenn-Relais" eingebaut ist. Diese Automatischen Trenn-Relais benötigen keine Ansteuerung von der Lichtmaschine, sondern schalten (ähnlich wie meine Trenn-MOSFETs) in Abhängigkeit von der Höhe der Spannung an der Starterbatterie. Sie verhalten sich daher unter bestimmten Bedingungen "aktiv", was computergesteuerten Ladegeräten natürlich verwirrend erscheinen kann. Bei der Aufladung der Starterbatterie durch das Ladegerät würde ein solches Automatisches Trenn-Relais die Aufbaubatterie natürlich mitladen und nach der Umschaltung des Laders auf die andere Batteriebank könnte es sein, dass das Automatische Trenn-Relais dann nicht schnell genug abschaltet und durch rückfließenden Strom (Ladegrät -> Aufbaubatterie -> Automatisches Trenn-Relais -> Starterbatterie) weiterhin aktiv gehalten wird. Durch die "Schnüffelphasen" des Laders bei Programm Nr.3 (8-Stufen) sinkt dann die Spannung in beiden über das Automatische Trenn-Relais verbundene Batteriebänken ab, so dass das Automatische Trenn-Relais dann (für den Lader natürlich unerwartet) abschaltet und beide Netze trennt. Oder umgekehrt: Das Automatische Trenn-Relais wird erst bei der zweiten Ladung (Bank B) aktiv, verbindet beide Netze und nun fließt Strom von den Aufbaubatterie ins primäre Netz, was die Spannungslage im und den fließenden Ladestrom zum Primärnetz in nicht plausibler Weise verändert.


    Aber wie gesagt: Stochern im Nebel: hätte, könnte, wäre möglich... -|-


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    vielen Dank für das viele Gehirnschmalz, dass Sie in die Antwort gesteckt haben. Ich denke, ich werde nicht umhin kommen, allen Kabeln hinterherzugehen und herauszukundschaften, zu welchem Zweck sie dienen.


    Ganz unabhängig davon, und weil der Dauerregen gerade eine Pause eingelegt hat, habe ich die Starterbatterie vom Fahrzeug getrennt und mittels LKW-Starthilfekabel mit dem Ladegerät, Ausgang B verbunden. Und siehe da, auch hier hat nach einer Prüfphase das Ladegerät auf Rot umgeschaltet. Offensichtlich ist etwas an der Batterie, was es als fehlerhaft diagnostiziert.


    Das hätte ich als letztes vermutet, weil der Standardladevorgang mit Prg. 1 ja funktioniert und die Batterie auch Fahrzeug, Standheizung, Licht usw. tadellos bedient.
    Jetzt stellt sich (leider wieder) eine ganz neue Frage, die wohl mit dem Ladegerät gar nichts zu tun hat: was fehlt dieser Batterie? Es ist eine Noname-Bleibatterie (Centro 12 V 83 Ah 720 (EN), ersetzt DIN 58515). Sie ist seit 2 Jahren in dem Fahrzeug drin, das nicht bewegt wird; nur 1 X im Monat lasse ich Motor und Standheizung rund eine Dreiviertelstunde laufen.


    Gibt es eine einfache Erklärung?


    Danke, Mobilix

  • Die hätte ich auch als letztes in Verdacht gehabt. Die einzige Erklärung die mir hier einfällt, wäre ein Bruch in einem Zellenverbinder oder einer Gitterplatte. Quasi eine Art Wackelkontakt innerhalb der Batterie. Kommt aber selten vor. Deshalb glaub ich's auch noch nicht so recht. Kann's nicht doch ein Kabel oder Stecker bzw. Klemme sein? Vielleicht auch mal während des Ladevorgangs am Ladegerät wackeln oder draufklopfen. Solche Fehler lassen sich eigentlich ganz gut durch Rütteln, Wackeln und klopfen reproduzieren.


    Grüße, Tom

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