Motorrad Stromversorgung

  • Ich habe ein Problem mit mobiler Stromzufuhr. Da ich auf div. Fahrten
    mit dem Motorrad auch Medikamente mitführen muss, brauchen diese
    Kühlung.
    Ich habe dazu eine kleine Ezetil Kühltasche (Ezetil Soft
    Cooler E 10S 12VDC 2,4 A 29W), mit Netzteil und einen Ezetil
    Batteriewächter(Nennspannung 12 V, Abschaltspannung 11,2 V,
    Einschaltspannung 12 V, Max. Strombelastbarkeit 10 A) die an einer
    Motorradbatterie 12v/10Ah (Yuasa YT12B-BS) hängen.
    Prompt ist es mir
    letzten Sommer passiert, dass ich nach einem etwas längerem Aufenthalt
    das Motorrad nicht mehr starten konnte, da die Abschaltung des Wächters
    offenbar nicht auf die zum starten nötige Spannung ausgelegt ist.


    Da
    ich kein Elektrotechniker bin, bin ich Ratlos. Das mitführen einer
    großen eigenen Batterie ist keine besonders attraktive Alternative, aber
    möglicherweise unumgänglich.
    Gibt es eine Lösung, die mir trotz eingeschalteter Kühlbox eine problemlose Weiterfahrt garantiert ?


    Bezüglich einer Zusatzbatterie, dann stellen sich weitere Fragen:
    Wenn
    ich jetzt eine neue Batterie (z.b.. dieselbe mit 10ah oder eine
    stärkere mit 13ah oder 14ah) in's Bike baue und die jetzt vorhandene
    10ah Batterie als externe Batterie für die Verbraucher verwende, so
    wäre, soweit ich es hier gelesen habe, die beste Lösung ein Trennmosfet.


    Ich
    werde da aber schon beim Anschlußschema nicht schlau. Nachvollziehbar
    ist für mich, dass vom Minuspol der Starterbatterie ein Kabel zum Mosfet
    läuft und von dort zur Verbraucherbatterie. Aber was ist mit dem
    Pluspol ? Kann ich hier einfach die Pluspole der Batterien miteinander
    verbinden ?
    Wobei diese Lösung wahrscheinlich daran scheitert, dass
    sie zu teuer ist, denn die Mosfets, die ich im shop gesehen habe sind
    deutlich zu teuer dafür ...


    Eine zusätzliche Stromversorgung mit
    z.b einem kleinen flexiblen Solarmodul etc wäre ein nette zusätzliches
    Gimmick - Das Bike muss mit der Kühlbox keine 24 Stunden stehen - aber
    ein paar Stunden sollten schon möglich sein ...


    Irgendwelche Ideen ?


    Noch mal die Daten Zusammengefasst:



    Lichtmaschine:
    Lichtmaschinen-Nennleistung 24 A bei 2.000 U/min'
    26 A bei 4.000 U/min.


    ... derzeitige Batterie:
    Batterietyp Geschlossen
    Batterie-Nennleistung 12V-10Ah (Yuasa YT12B-BS)


    Externe Verbraucher:
    1. Iphone
    2.
    Kühlbox: Ezetil Soft Cooler E 10S (12VDC 2,4 A 29W) (mit Ezetil
    Batteriewächter - Nennspannung 12 V, Abschaltspannung 11,2 V,
    Einschaltspannung 12 V, Max. Strombelastbarkeit 10 A)


    Beste Grüße
    micels

  • Hallo,


    interessante Kombination. Ich stell' mir gerade das Solarpanel als Sonnendach vor, hinten elegant an der Sissybar befestigt. :D Das hat doch Charme...


    Wenn man die Entladung eines Bleiakkus auf einen bestimmten Wert beschränken will - weil man damit z.B. noch den Motor starten möchte - ist das nicht ganz so einfach. Jedenfalls reicht es nicht aus, einen Tiefentladeschutz von der Stange zwischen zu schalten. Vielmehr müsste man die einzelnen Komponenten betrachten und dann eine auf diese Komponenten maßgeschneiderte Lösung verwenden. Dann wäre es vielleicht möglich, eine Restladung im Akku zu behalten, mit der sich der Anlasser vielleicht 20 Sekunden betätigen lässt. Aber mehr auch nicht. Die meisten Leute glauben, es gäbe für Bleiakkus einen Tiefentladeschutz, bei dem man z.B. 20% Restladung einstellt und der würde dann die Verbraucher bei erreichen dieser 20%-Schwelle abschalten. So etwas zu bauen dürfte ähnlich schwierig sein, wie das Schreiben eines Börsenprogramms, dass zuverlässig kurz vor erreichen des Aktienhöchststandes mit dem Verkaufen des Depots beginnt. Der Grund dafür liegt darin, dass sich bei einem Bleiakku nicht ohne weiteres durch Messung von außen feststellen lässt, wie viel Energie noch in ihm steckt.


    Dieser "maßgeschneiderte" Tiefentladeschutz müsste wenigstens die Art des Akkus berücksichtigen, ebenso dessen (tatsächliche) Kapazität (weiß eigentlich jemand, wie groß die ist?) und seinen Innenwiderstand über die Entladezeit (der darf zum Anlassen ja nicht zu hoch werden, sonst dreht der Anlasser den Motor nicht mehr durch). Ferner die Stromaufnahme des Anlassers, die zum Anlassen benötigte Zeit (bzw. den Zeitraum, den man nach Abschaltung des Tiefentladeschutzes noch orgeln können will) und schließlich ganz wesentlich: Die Art des oder der Verbraucher, die rechtzeitig abgeworfen werden sollen sowie deren Stromaufnahme. Wenn man das alles berücksichtig, einen Tiefentladeschutz mit integrierter Messung des Entladestroms verwendet (ohne eine solche Messung geht es schon mal gar nicht) und auch entsprechende Versuche durchführt, um das ganze sinnvoll abzustimmen (viel Spaß dabei), dann stehen die Chancen eigentlich ganz gut, dass man den Bock nach Abschaltung des Tiefentladeschutzes noch starten kann. Aber ich kann es kurz machen: So etwas gibt es nicht! Theoretisch zwar möglich, aber: Zu teuer. Zu kompliziert. Zu aufwändig. Zu umständlich in der Handhabung.


    Was kann nun man machen? Irgendwie muss das Problem doch zu lösen sein. Man löst es im allgemeinen so, dass man getrennte Akkus zum Starten und zur Versorgung der kritischen Verbraucher verwendet. Das löst das Problem ziemlich perfekt.


    Also schau mal, was für ein Akku an die Kühltasche passt. Das muss übrigens nicht zwingend ein Bleiakku sein. Zwar lässt sich ein Bleiakku am leichtesten mit der vorhandenen Bordelektrik verheiraten weil die Spannungslage so schön passt, aber so wirklich zyklenfest sind Bleiakkus eigentlich nie, wenn man sie regelmäßig mehr oder weniger vollständig entlädt. NiCd- oder Nimh-Akkus sind in dieser Hinsicht viel langlebiger, lassen sich aber leider unter 0°C nicht vernünftig aufladen. Akkus auf Lithium-Basis (brauchen angepasste Lade/Entlade-Management-Systeme) sind da auch deutlich haltbarer. Und bei gleicher Kapazität auch viel leichter und von geringerem Volumen. Das sind ja wichtige Argumente bei Motorrad-Installationen.


    Zur Ankopplung des Kühltaschen-Akkus an die Lichtmaschine empfehle ich hier ein normales Trenn-Relais. Das kann wie üblich von der Lichtmaschine (Klemme D+ bzw. L) gesteuert werden, oder auch von Klemme 15 (Zündungsplus). Die Ströme sind ja gering und die Akku-Kapazitäten auch, da dürfte ein 12V/30A-Trenn-Relais zum Preis von EUR 1,50 die beste Lösung sein.


    Nur am Rande zum Anschluss-Schema eines Trenn-MOSFETs: Alle Minuspole an Bord eines Kraftfahrzeuges sind normalerweise zusammengeschaltet, nur plusseitig wird geschaltet. So auch beim Trenn-MOSFET: Minus des Trenn-MOSFETs wird also an den gemeinsamen Minuspol ("Masse") angeschlossen. Der Minuspol des Zweitakkus ebenso. Der Pluspol von Starterbatterie und Lichtmaschine (ist bei "normalen" Fahrzeugen immer ein gemeinsamer Punkt) wird mit der Eingangsklemme des Trenn-MOSFETs verbunden. Der Pluspol des Zweitakkus an die Ausgangsklemme des Trenn-MOSFETs. Fertig.


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    interessante Kombination. Ich stell' mir gerade das Solarpanel als Sonnendach vor, hinten elegant an der Sissybar befestigt. :D Das hat doch Charme...


    Genau :-)


    Was kann nun man machen? Irgendwie muss das Problem doch zu lösen sein. Man löst es im allgemeinen so, dass man getrennte Akkus zum Starten und zur Versorgung der kritischen Verbraucher verwendet. Das löst das Problem ziemlich perfekt.


    Also schau mal, was für ein Akku an die Kühltasche passt. Das muss übrigens nicht zwingend ein Bleiakku sein. Zwar lässt sich ein Bleiakku am leichtesten mit der vorhandenen Bordelektrik verheiraten weil die Spannungslage so schön passt, aber so wirklich zyklenfest sind Bleiakkus eigentlich nie, wenn man sie regelmäßig mehr oder weniger vollständig entlädt. NiCd- oder Nimh-Akkus sind in dieser Hinsicht viel langlebiger, lassen sich aber leider unter 0°C nicht vernünftig aufladen. Akkus auf Lithium-Basis (brauchen angepasste Lade/Entlade-Management-Systeme) sind da auch deutlich haltbarer. Und bei gleicher Kapazität auch viel leichter und von geringerem Volumen. Das sind ja wichtige Argumente bei Motorrad-Installationen.


    Heisst also, ich besorge mir einen Akku (Blei, Lithium, Gel oder sonstwas ..) mit 12V und 10ah - 14ah als Verbraucher - Batterie ...


    Zur Ankopplung des Kühltaschen-Akkus an die Lichtmaschine empfehle ich hier ein normales Trenn-Relais. Das kann wie üblich von der Lichtmaschine (Klemme D+ bzw. L) gesteuert werden, oder auch von Klemme 15 (Zündungsplus). Die Ströme sind ja gering und die Akku-Kapazitäten auch, da dürfte ein 12V/30A-Trenn-Relais zum Preis von EUR 1,50 die beste Lösung sein.


    Da beginnt das Problem. Da ich kein Elektriker bin wird's für mich schwer die D+ / L oder Zündungsplus - Klemme zu finden. (Wenn ich überhaupt die Lichtmaschine finde :-)


    Ich würde mir einfacher tun, die Akkus parallel zu schalten und das Trennrelais zwischen die Akkus zu hängen. Offenbar rätst du aber nicht ohne Grund, die 2.te Batterie EXTRA an die Lichtmaschine zu hängen ... Tut ihr das gut ?


    Beste Grüße
    Micels

  • Nein, die muss nicht direkt an die Lichtmaschine angeschlossen werden. Es reicht völlig aus, wenn die Minuspole beider Batterien an das Fahrzeugchassis angeschlossen werden und die Verbindung der Batterie-Pluspole dann über ein Trenn-Relais direkt von Batterie-Pluspol zu Batterie-Pluspol erfolgt.


    Die einfache Montage ist eindeutig ein Vorteil von Trenn-MOSFETs bzw. automatischen Trenn-Relais, dafür sind beide leider etwas teurer. Wenn es besonders preisgünstig sein soll, bleibt nur das einfache Trenn-Relais mit externer Ansteuerung über D+/L bzw. Zündungsplus (Klemme 15). Andere Möglichkeiten fallen mir dazu nicht ein.


    Grüße, Tom

  • Da mit deiner Batteriekapazität einfach nicht die Forderungen abgedeckt werden können, gehts dir wie den Campern und Skippern..... Kämpfen um jedes Watt!!
    Stromverbrauch reduzieren ist das Geheimnis!!!
    Läuft deine Kühlbox sowieso permanent (weg damit), oder Thermostatgesteuert (evtl die Isolierung verbessern,wegen verkürzter einschaltdauer)???
    Würde es helfen morgens Vorgekühlte Kälteakkus reinzulegen?


    Ich hatte zu meiner "Motorrad zeit" einfach das Topcase mit mehreren Lagen Selbstklebender Isolierfolie ausgelegt
    http://www.amazon.de/dp/B0024N…8&creativeASIN=B0024NKDGM
    z.B.


    dann einige Tiefgekühlte kühlakkus, und die Getränke rein.
    Das ganze war am Motorrad befestigt, aber trotzdem noch abnehmbar (entriegeln, und die Kühlbox mitnehmen zum Badesee)
    hatte bis am Abend kühle Getränke, OHNE STROMVERBRAUCH!!

  • Nein, die muss nicht direkt an die Lichtmaschine angeschlossen werden. Es reicht völlig aus, wenn die Minuspole beider Batterien an das Fahrzeugchassis angeschlossen werden


    Ist der Minuspol nicht sowieso ans Fahrzeugchassis angeschlossen (generell) ? Oder müste ich das erst machen ?


    Beste Grüße
    micels


  • Da beginnt das Problem. Da ich kein Elektriker bin wird's für mich
    schwer die D+ / L oder Zündungsplus - Klemme zu finden. (Wenn ich
    überhaupt die Lichtmaschine finde :-)


    Dann überleg Dir doch ob nicht die einfache "passive" Lösung für Dich brauchbar ist, etwa so wie Bandit 1973 es vorschlägt. Muß ja nicht immer "hightech" sein.
    Hab bei mir am Boot überhaupt keine Stromerzeugung, aber ein ähnliches Problem wie Du.
    Ich verwende eine passive Kühlbox (mit Gummidichtung im Deckel), die ich innen mit dicken Styrodur-Platten (5 cm) verbessert habe. Genau passende Kühlelemente werden vor dem Trip im Tiefkühlschrank auf -18 runtergekühlt und der Innenraum damit aufgefüllt. Das verbleibende Nettovolumen ist dann zwar nur noch winzig, aber für Medikamente reicht es. Die Innentemperatur ist je nach Umgebungstemperatur auch nach mehreren Tagen noch unter +10 Grad (wenn man den Deckel nicht zu oft öffnet).
    Wenn Du es so machen willst mußt Du natürlich vorher die Randbedingungen klären:
    Welche Min-/Max-Temperatur verträgt das Medikament und welche Zeit mußt Du überbrücken, bis Du wieder Kälte "tanken" kannst.

    Helmut

  • Hi Zusammen


    Passive Lösung (solo) oft überlegt - verworfen.
    Daher sind bitte alle Überzeugungsversuche zu Kühlpads, Polymermatten etc. etc. an mir vergebliche Liebesmüh' :-)
    Ich will meine Kühltasche verwenden ;-)


    Beste Grüße
    Micels

  • Okay.. dann gib mal Daten raus über deine Tasche.....
    Einschaltdauer?
    nötige Temp für die Medikamente?
    Wieviel Platz benötigst in der Tasche, wieviel ist frei?
    Kühlprinzip (Peltier, Absorber...etc....)
    wär doch gelacht wenn wir das nicht hinkriegen ;-)


    leider find ich den Typ deiner Kühltasche im Internet nicht.
    hast evtl einen Link zu den Tech. Daten?


    Ach ja... "Tasche"
    hast du die am Rücken (Rucksack)
    oder is die am Moped (Satteltasche,Top/Tankcase)
    evtl. Foto???

  • Okay.. dann gib mal Daten raus über deine Tasche.....
    Einschaltdauer?


    Kommt auf die Fahrt an - kann u. U. so sein, dass ein Rhythmus von 1,5h Fahrt - kurze Pause (10min) - 1h Fahrt (1h - 2h Sightseeing) -1,5h Fahrt - kurze Pause (30min) - 1,5h Fahrt - Pause (1h) - 1h Fahrt ...


    nötige Temp für die Medikamente?


    +10 müstten reichen. (evt. auch +15)


    Wieviel Platz benötigst in der Tasche, wieviel ist frei?


    nix ist frei, weil ich alles, was Kühlung vertragen kann hineinpacke :-) (Ist aber auch nur eine kleine Tasche)


    Kühlprinzip (Peltier, Absorber...etc....)


    Peltier


    Die Tasche "steht" gut festgezurrt (und an der Sissibar fixiert) auf dem Gepäckaufbau bzw. auf dem Topcase
    EIn technisches Datenblatt kann ich leider auch nicht finden, aber es ist jene:
    http://www.ebay.at/itm/Ezetil-…A4nke&hash=item3f1f6603b8


    Beste Grüße
    Micels

  • tja.... Die "Einschaltdauer" ist bei de5r Tasche (Peltier) vermutlich 100%
    d.H. sie läuft IMMER solange sie Strom hat.
    wenn das Bike steht, und die Tasche läuft weiter, hast nach bereits 2 Stunden ca. 50% der "Theoretischen" Kapazität entnommen!!!!
    Versuch mal, die Tasche nur zu betreiben wenn der Motor läuft!!!
    Die LiMa müsste bei weitem Genug Strom liefern .
    entweder imme abstecken, wenn du den Motor Abstellst,
    oder über ein "Motor-läuft" Relais die Stromversorgung der Tasche ein/ausschalten.
    da man mit einem Motorrad ja immer mit Licht fährt, bietet sich auch das als Steuerleitung an.
    Wenn die Tasche halbwegs gut isoliert ist, wird sie auch einige zeit ohne die Laufende Kühleinheit aushalten.


    mfg:
    Roman

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