Trenn-MOSFET im Defender

  • Hallo!



    Ich möchte in unseren Defender eine zweite Batterie (Optima Yellow 55 Ah) einbauen und mit einem Trenn-MOSFET verbinden. Die LiMa liefert IMHO 110A, an der Starterbatterie soll auch eine Winde betrieben werden. Welchen Trenn-MOSFET sollte ich einsetzen?



    Ich möchten den Trenn-MOSFET schaltbar machen, damit er nicht immer die Zweitbatterie läd und/oder ich Einfluss nehmen kann, damit die Lima auch mal nur die Starterbatterie läd. Kann man dies machen, wenn man den Masseanschluß am Trenn-MOSFET schaltet? Welcher Strom fließt hier am Massekontakt?


    Das Trenn-MOSFET soll unten im Batteriekasten montiert werden. Könnte man die LED’s auch extern (z.B. im Instrumentenbrett o.ä.) betreiben, so dass man die Funktion des Trenn-MOSFET verfolgen kann?


    Danke für kurze Rückinfo!

  • Hallo,


    bei Ihrer Konfiguration mit 110A-Lichtmaschine und 55Ah-Zweitakku empfehle ich den 12V/120A-Trenn-MOSFET.


    Die temporäre Trennung der Netze ist leicht durch Schaltung des Trenn-MOSFET-Minuspols möglich. Hier fließen maximal 0,2A bei eingeschaltetem Trenn-MOSFET. Einfach den Minuspol des Trenn-MOSFETs abschalten und schon ist das Zweitnetz dauerhaft vom primären Netz getrennt.


    Selbstverständlich sind auch externe LEDs anschließbar, allerdings werden die LED-Anschlüsse nur bei den 300A-ZVL-Typen herausgeführt (vierpoliger MOLEX-Stecker). Die 80/120A-Typen besitzen dieses Feature leider nicht.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo!


    Okay – das klingt gut! Die 300A-Version kann auch die beiden Batterien „linken“. Ist die maximale Stromstärke dann im Gerät abgesichert?


    Bsp.: Seilwinde an Starterbatterie – Motor läuft. Seilwinde zieht beim Anlauf bspw. bis zu 400 A.


    Was passiert, wenn der Trenn-MOSFET hier auf „Durchschalten“ steht?

  • Hallo,


    eine Absicherung in dem Sinne, dass nicht mehr als 300A fließen können, findet nicht statt. Der 300A-Trenn-MOSFET hat mit hohen Strömen aber auch kein Problem. Natürlich darf man bei Strömen oberhalb der Spezifikation (300A max.) nicht die Zeitkomponente außer Acht lassen. Der Anlauf der Winde ist völlig unkritisch. Allerdings brauchen Sie auch eine sehr leistungsfähige Zweitbatterie, bei der unter Last nicht sofort die Klemmenspannung einbricht, wenn Sie eine solch leistungsstarke Seilwinde auch unter längerfristiger hoher Last an der Zweitbatterie betreiben möchten. Nicht vergessen: Solche Winden sind ausgesprochene Hochstromverbraucher!


    Ich empfehle bei Winden daher immer, diese direkt an der Starterbatterie anzuschließen, da Starterbatterien solche hohe Entladeströme gemäß ihrer Konstruktion problemlos verkraften, zyklenfeste AGM- oder Gel-Akkus hier jedoch sehr viel früher an ihre Grenzen stoßen. Auch etwaige Probleme mit Leitungen, Sicherungen oder eventuell überlasteter Trenn-Technik spielen dann keine Rolle mehr. Da der Motor beim Winden üblicherweise sowieso läuft, braucht man auch keine leere Starterbatterie zu befürchten. Man verringert aber den nötigen Aufwand bei der Elektrik stark, denn der ist bei Auslegung auf derart brachiale Entnahmeströme natürlich viel höher, als wenn man nur einen Kühlschrank o.ä. daran betreibt.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo!


    Nein – die Winde wird auf jeden Fall an der Starterbatterie angeschlossen – keine Frage. Ich würde dann aber die Verbindung zur Zweitbatterie über den MOSFET auf jeden Fall mit absichern.


    Dennoch rechtfertigt sich dann der Einsatz der 300A-Ausführung nicht, „nur“ weil ich dann die LED’s im Blick hätte. Die Link-Funktion ist ja nicht unbedingt nötig. Das könnte man in Notfallper Überbrückungskabel auch bewerkstelligen, sollte wirklich einmal die Starterbatterie nicht mehr ganz zum Starten ausreichen, wobei das beim Einsatz einer Verbraucherbatterie eh unwahrscheinlich ist. An der Starterbatterie (110 Ah, normale wartungsfreie Batterie) hängt die Winde und die serienmäßige Bordelektrik (Radio, Licht...). Eine Zweitbatterie (Optima Yellow 55 Ah) soll dann zusätzlich einen Kompressor-kühlschrank, Innenlicht, Steckdosen, Arbeitslampen etc. versorgen.

  • Sie haben recht: Allein wegen der herausgeführten LED-Anschlüsse rechnet sich die 300ZVL-Type natürlich nicht, das ist klar. Wer die hohe Leistung der ZVL-Type nicht braucht, greift auf die günstige kleinere Version zurück.


    Auf jeden Fall muss ein Verbindungskabel zwischen Starter- und Versorgungsbatterie gegen Kurzschluss abgesichert werden und dann natürlich auf beiden Seiten - also an beiden Batterie-Pluspolen. Nur wenn das Kabel nicht länger als 0,5m ist und auch bei einem Unfall kaum beschädigt werden kann, kann auf eine solche Absicherung verzichtet werden, wenn ausreichend Sorge getragen wird, dass ein versehentlicher Kontakt des Kabels nach Masse unmöglich ist.


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo,
    nun muss ich den Thread noch einmal ausgraben, da ich vor einem ähnlichen Problem stehe.


    Ein Defender, Einsatzfahrzeug der Bergwacht soll mit einer Zusatzbatterie nachgerüstet werden.
    Bisher ist das Fzg in Originalzustand, nun werden diverse Zusatzverbraucher eingebaut. Dies wären Sondersignal, Funk, Telefon, Navi, Radio, Ladegeräte für Scheinwerfer und Handfunkgeräte, Arbeitsscheinwerfer vorn und hinten, Umfeldbeleuchtung und eben auch eine Seilwinde.
    Das Fzg wird von vielen verschiedenen Personen genutzt, die Bedienung muss sicher sein und Fehlbedienung ausgeschlossen werden.


    Wir wollen die Batterien mit dem 300 A Mosfet trennen und die Seilwinde wie auch alle anderen oben genannten Verbraucher möglichst über die Zusatzbatterie betreiben.
    Hintergedanke ist ein versehentliches Betreiben der Winde ohne Motorlauf. Das Fzg muss jederzeit gestartet werden können. Daher wollen wir die Starterbatterie im Prinzip unangetastet lassen.


    Da das Fzg in der Garage immer an einer externen Stromquelle hängt, wir wollen Ihren Lader 1210 nutzen könnten wir als Zweitbatterie eine Starterbatterie nehmen.
    Die Dauer der Entnahme über die Zusatzverbraucher ohne Ladung via Fzg bzw. ext. Ladegerät beschränkt sich auf wenige Stunden...
    Ich denke daher würde eine Starterbatterie, wenn auch nicht optimal eingesetzt dies aushalten. Für den Anschluss der Winde wäre sie unabdingbar.


    Ist dieser Einbau mit dem Trenn-Mosfet Grundsätzlich so möglich? Wir wollen für den Anschluss der Winde 70mm2 Kabel nehmen.
    Hält das Mosfet bei Motorlauf und Einsatz der Winde den Spitzenstrom aus?
    Wo würden sie idealerweise das Ladegerät dauerhaft anschliessen? Wir wollen ständig beide Batterien laden. Fzg soll dafür über eine externe Ladesteckdose in der Garage angesteckt werden.


    Etwas Off-Topic:
    Sobald das Ladegerät angesteckt ist, darf das Fzg nicht mehr gestartet werden können.
    Wie könnten wir das "einfach" realisieren?


    Vielen Dank für Ihre Antwort.
    MfG Ornith

  • Zitat

    Das Fzg wird von vielen verschiedenen Personen genutzt, die Bedienung muss sicher sein und Fehlbedienung ausgeschlossen werden.

    OK, schon mal ein guter Ansatz. :)


    Zitat

    Wir wollen die Batterien mit dem 300 A Mosfet trennen und die Seilwinde wie auch alle anderen oben genannten Verbraucher möglichst über die Zusatzbatterie betreiben ... Ist dieser Einbau mit dem Trenn-Mosfet Grundsätzlich so möglich? Wir wollen für den Anschluss der Winde 70mm² Kabel nehmen. Hält das Mosfet bei Motorlauf und Einsatz der Winde den Spitzenstrom aus?

    Der 300A ZVL-Trenn-MOSFET ist für einen Dauerstrom von 150A, einen Spitzenstrom von 300A (30 Sekunden) und eine maximalen Peak von 500A (3 Sekunden) spezifiziert. Solange man innerhalb dieser Werte bleibt, ist nicht mit Schwierigkeiten zu rechnen. Das Problem ist nur - besonders bei Seilwinden an der Zweitbatterie - das niemand vorher so genau weiß, wie viel Strom die Winde bei welcher Zugkraft aufnimmt und wie viel Ladestrom eine Zweitbatterie, die schon eine Weile stark belastet wurde, beim Motorstart aufnimmt. Also lautet die Frage eigentlich nicht nur, was der Trenn-MOSFET aushält, sondern wie hoch der maximal zu veranschlagende Strom ist, der durch den Trenn-MOSFET fließt. Kurze Antwort: Gute Frage. Nächste Frage?...


    Die Motoren von elektrischen Seilwinden sind in der Regel adaptierte Anlassermotoren. Die Maximalströme dieser Motoren liegen durchweg bei 500A und darüber. Wenn man jetzt von dem nicht sonderlich unwahrscheinlichen Szenario ausgeht, dass jemand bei zunächst stehendem Motor die Winde hart rannimmt und die Zweitbatterie damit fast leer orgelt und dass er dann, wenn er merkt dass die Batterieleistung langsam nachlässt, den Motor startet, dann fließt zusätzlich zur Stromaufnahme der Winde noch ein beachtlicher Ladestrom von der Starterbatterie zur Zweitbatterie durch den Trenn-MOSFET, der locker 1.000A überschreiten kann. Wenn solche Spielchen über längere Zeit andauern, geht der Trenn-MOSFET kaputt. Man müsste also im Sinne der angestrebten Fehlbedienungssicherheit durch technische Einrichtungen verhindern, dass der Motor während des Windenbetriebs läuft oder getstartet wird. Was natürlich auch nicht wirklich Sinn ergibt, weil die Lichtmaschine als Stromlieferant beim Windenbetrieb üblicherweise immer zur Unterstützung herangezogen wird.


    Aus dem geschriebenen wird klar, dass es - besonders bei der geforderten Lösung einer Windenversorgung aus der Zweitbatterie - nicht ohne eine vernünftige Einweisung des Betriebspersonals geht, wenn Systemausfälle durch Überlastung sicher verhindert werden sollen. Wenn ein Briefing bei Betrieb von Winden aus den genannten Gründen aber generell unabdingbar ist (schon zur Unfallverhütung!), dann kann man m.E. die Winde auch gleich an der Starterbatterie anschließen und darauf hinweisen, dass sie nur bei laufendem Motor zu verwenden ist. Dies könnte man auch relativ leicht durch technische Maßnahmen flankieren, die einen Windenbetrieb bei stehendem Motor ausschließen. Damit wird man die alle o.g. Probleme auf einen Schlag los.


    Übrigens werden es Ihnen die prozessorgesteuerten Geräte danken, die Sie mit an die Zweitbatterie anschließen möchten, denn die Spannungseinbrüche der Zweitbatterie beim Windenbetrieb führen schnell zu Betriebsstörungen solcher Geräte (Reboot bzw. Abschaltung).


    Zitat

    Wo würden sie idealerweise das Ladegerät dauerhaft anschliessen? Wir wollen ständig beide Batterien laden. Fzg soll dafür über eine externe Ladesteckdose in der Garage angesteckt werden.

    Bei Verwendung des Laders BC-1210 ist der Anschluss an der Zweitbatterie angeraten. Sollen beide Batterie gleichzeitig geladen werden, empfiehlt sich ein größerer Lader mit zwei getrennten Ausgängen für Starter- und Versorgungsbatterie wie z.B. "Tom's-Powerlader 1kW ". Die beiden Ladeausgänge des Powerladers werden dann mit den Batterie-Pluspolen und Minus verbunden. Aufgrund der hohen Leistung des Powerladers sind die Batterien schnell wieder einsatzbereit.


    Zitat

    Sobald das Ladegerät angesteckt ist, darf das Fzg nicht mehr gestartet werden können.


    Wie könnten wir das "einfach" realisieren?

    Bei Festeinbau des Ladegerätes könnte man ein 230V-Relais verwenden, um den Anlasser abzuschalten. So lange Netzspannung anliegt, wäre dann kein Starten möglich.


    Grüße, Tom

  • Hallo,
    danke für die ausführliche Antwort.


    Die Seilwinde werden wir an der Starterbatterie anschliessen, das ist mir nun plausibel.


    Bezüglich des Laders BC-1210 und dem Anschluss an der Zusatzbatterie hätte ich noch eine Frage.
    Würde der Trenn-Mosfet bei Anschluss des Laders an der Zusatzbatterie die Batterien trotzdem zusammenschalten?
    Oder macht er das nur wenn Eingangsseitig (von der Starterbatterie her) eine Spannung größer den 13,3 Volt anliegt?
    Da das Fzg teilweise mal 3 Wochen steht um dann einen Tag bewegt zu werden und dann wieder steht denke ich reicht der kleine Lader.


    Das Fzg ist in der Garage immer eingesteckt, sprich die Batterien haben ewig Zeit zum laden. Wir müssen die Batterien nicht binnen 3-4 Stunden komplett aufladen können...
    Es muss gewährleistet sein, dass das Fzg auch nach längerer Standzeit immer anspringt. Daher der Gedanke beide Batterien permanent zu laden.
    Daher (kleines) Ladegerät ran, Trenn-MOSFET schaltet aufgrund der Ladespannung die Batterien zusammen und alles wird geladen. Oder haben wir einen Denkfehler?


    Die Idee mit dem 230 Volt Relais ist prima. Das lässt sich einfach bauen, Danke!


    MfG Ornith

  • Zitat

    Bezüglich des Laders BC-1210 und dem Anschluss an der Zusatzbatterie hätte ich noch eine Frage.


    Würde der Trenn-Mosfet bei Anschluss des Laders an der Zusatzbatterie die Batterien trotzdem zusammenschalten?


    Oder macht er das nur wenn Eingangsseitig (von der Starterbatterie her) eine Spannung größer den 13,3 Volt anliegt?

    Nein, nur bei Anschluss an die Starterbatterie. Aber genau da liegt ein Problem:


    Der Trenn-MOSFET schaltet sich je nach Spannung an der Eingangsklemme (Starterbatterie) ein oder aus. Steigt die Spannung dort über 13,3V, schaltet sich der Trenn-MOSFET ein. Sinkt die Spannung dort unter 13,1V, schaltet sich der Trenn-MOSFET ab. Soweit alles im grünen Bereich, jedenfalls wenn man den normalen Betrieb mit der Fahrzeuglichtmaschine beachtet.


    Anders stellt sich die Situation dar, wenn deutlich leistungsschwächere Ladegeräte verwendet werden und die Zweitbatterie weitgehend entladen ist. Dann passiert nämlich folgendes:

    • Motor steht. Starterbatteriespannung etwa 12,5V -> Trenn-MOSFET ist aus
    • Ladegerät wird an die Starterbatterie angeschlossen. Spannung der Starterbatterie steigt langsam an
    • Spannung an der Starterbatterie erreicht 13,3V -> Trenn-MOSFET schaltet sich ein
    • Aktiver Trenn-MOSFET vergleicht die Spannungen an Eingang (Starterbatterie) und Ausgang (Zweitbatterie) und stellt fest: Eingangsspannung > Ausgangsspannung. Trenn-MOSFET schaltet die Verbindung durch
    • Ein Ladestrom fließt von der Starterbatterie/Ladegeräte-Kombination über den Trenn-MOSFET zur Zweitbatterie
    • Die Spannung der Starterbatterie/Ladegeräte-Kombination sinkt schnell unter 13,1V, weil die Zweitbatterie mehr Strom aufnimmt, als das Ladegerät liefern kann
    • Trenn-MOSFET erkennt: Eingangsspannung < 13,1V. Trenn-MOSFET schaltet sich ab
    • Verbindung zur Zweitbatterie wird vom Trenn-MOSFET wieder unterbrochen
    • Durch die wegfallende Last der Zweitbatterie steigt die Spannung von Starterbatterie und Ladegerät sofort wieder an
    • Spannung > 13,3V: Trenn-MOSFET schaltet sich ein
    • u.s.w. u.s.w...

    Und so entwickelt sich fortan ein lustiges Wechselspiel an -> aus -> an -> aus usw. Aus diesem Grund empfehle ich, ein Verhältnis von 1:4 zwischen Ladestrom der Lichtmaschine (in A) - bzw. einen Ladegerät, was aus Sicht des Trenn-MOSFETs dasselbe ist - und dem Zweitakku (in Ah) nicht zu überschreiten. Wird die Ladestromquelle im Verhältnis zur Größe des Zweitakksu zu klein, ergibt sich zunehmend ein instabiles Schaltverhalten des Trenn-MOSFETs. Daher mein Hinweis auf die Leistung des Ladegerätes.


    Nun ist die Leistung des Laders BC-1210 nicht gerade klein, aber mit 10A liegt der Strom doch sehr deutlich unter der o.g. Empfehlung, wenn nicht gerade eine besonders kleine Zweitbatterie verwendet wird. Es ist also beim Anschluss des Laders an die Starterbatterie - zumindest für die erste Zeit - mit einem Wechselschalten des Trenn-MOSFETs zu rechnen. Wenn das nicht weiter stört, ist es kein Problem. Es hört auch sofort auf, wenn die Zweitbatterie so weit aufgeladen ist, dass ihre Klemmenspannung 13,1V überschreitet. Die Ladezeiten verlängern sich dadurch natürlich. Dem Ladegerät BC-1210 selbst macht das aber nichts aus, da es kein kompliziertes Ladeprogramm "fährt" sondern eine normale IU-Kennlinie besitzt.


    Weil die Verwender von diesem (eigentlich vorhersehbaren) Verhalten aber regelmäßig verblüfft bis erschrocken sind, weise ich schon mal vorsorglich darauf hin. ;)


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,
    zwischenzeitlich sind alle Umbauten absolviert und wir sind ganz zufrieden.
    Bisher konnten wir das ständige Ein- und Ausschalten nicht beobachten, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Zusatzbatterie nie stark entladen wird. Außerdem fahren wir immer ca. 15-20 min, bis wir wieder am Standort sind, während der Zeit wird die Batterie ja bereits über den Generator geladen. Wir haben an der Starterbatterie herausgemessen, dass bei 13,34 Volt das Mosfet schaltet und dann durch die Zweitbatterie (60Ah) die Spannung auf 13,24 Volt "einbricht". Da bleibt es ja geschalten, deshalb ist das für uns i.O.
    Zwei Fragen bezüglich dem "Notstartschalter" und dem Ladegerät BC-1210 hätte ich noch.
    Beim Notstartkit wird beschrieben, dass wenn ich die Notstartfunktion auslöse als Rückmeldung die rote LED angehen müsste. Das geschieht bei uns nicht. Sobald das Fzg läuft bzw. das Ladegerät angeschlossen ist leuchtet sie. Steht das Fzg und ich drücke den Knopf passiert offensichtlich nichts. Ist dies normal oder stimmt da was nicht?
    Das Ladegerät bleibt bei uns ja immer angeklemmt und eingeschalten. Fzg steht "ohne permanente Beobachtung" in einer Garage. Ladegerät und Mosfet sind in der Sitzkiste verbaut. Ich will verhindern, dass mir die Batterien zu heiß werden, ausgasen usw. Daher meine Frage, was macht das ladegerät wenn die Batterien voll sind? Laut Anleitung schaltet es sich in unserer Einstellung bei einem Ladestrom kleiner 1 Ampere ab. Wird dann gar nicht mehr geladen oder mit geringen Ladestrom? Und wann schaltet es sich dann wieder selbsttätig zu? Wie ist das bei dem Ladegerät hinterlegt?
    Vorab vielen Dank für Ihre Antwort.
    MfG Ornith

  • Hallo,


    wenn die LED im Notstarttaster bei Betätigung nicht rot leuchtet, ist etwas defekt. Ich vermute Kabelbruch. Es wäre zu prüfen, ob der Trenn-MOSFET bei Betätigung überhaupt schaltet. Wenn ja, ist nur die Leitung zur LED unterbrochen, wenn nicht, ist vermutlich die Leitung des Tasters selbst unterbrochen.


    Das Ladegerät schaltet die Ladespannung bei Unterschreitung des eingestellten Ladestrom-Minimums (der Ladestrom wird bei einer gegebenen Ladespannung durch den Ladezustand des Akkus bestimmt) ab. Nach Unterschreiten einer Akkuspannung von etwa 13V schaltet das Ladegerät die Ladespannung wieder ein, bis der eingestellte Minimal-Ladestrom erneut unterschritten wird.


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    zwischenzeitlich hab ich die Spannungen bei betätigen des Tasters herausgemessen.


    Die Zusatzbatterie lag in Ruhe bei 12,80 Volt und die Fzg-Batterie bei 12,61 Volt. Durch drücken des Tasters änderte sich daran garnichts. Daraus würde ich den Rückschluss ziehen, dass das Mosfet nicht schaltet. Zumal die LED im Taster bei Motorlauf und im Ladebetrieb auch leuchtet.


    Wir würden den Taster ausbauen und ihnen zur Prüfung bzw. Austausch zuschicken.


    Das Ladegerät könnte ich dann aufgrund seiner Charakteristik permanent angeschlossen lassen, hab ich das so richtig verstanden?


    Mfg Ornith

  • Hallo,


    also "permanent angeschlossen lassen" bedarf jetzt einer weiteren Definition. Nicht das jemand daraus den Schluss zieht, man könne das Ladegerät ewig unter Netzspannung am Akkus angeschlossen lassen. Das natürlich nicht! Ausgangsseitig kann es permanent am Aku angeschlossen bleiben, wenn


    A. nicht gleichzeitig ständig Netzspannung anliegt und
    B. der Akku hin und wieder mal aufgeladen wird (wenigstens alle 3 Monate)


    Wenn ständig Netzspannung anliegt, empfehle ich bei Temperaturen über 10°C den Akku nicht länger als vier Wochen ohne Last angeschlossen zu lassen. Andernfalls handelt es sich um ein klares Stand-By-Schema, welches in jedem Fall verminderte Ladespannungen erforderlich macht, wenn man eine verkürzte Lebensdauer des Akkus verhindern möchte.


    Sie können mir den Taster natürlich zur Prüfung einschicken, aber ich weise vorsorglich darauf hin, dass abgerissene Kabel keine herstellerseitige Sachmängelhaftung begründen und daher nur kostenpflichtig wieder angelötet werden. Da die Versandkosten hier aber schon einen beachtlichen Teil des Warenwertes auffressen, wäre es vermutlich ein Gebot der Wirtschaftlichkeit, einmal selbst nach einem unterbrochenen Kabel zu schauen und dieses ggf. auch selbst wieder zu kontaktieren. Dies nur zur Info, damit man nicht hinterher verärgert feststellt, dass die Bestellung eines neuen Notstartsets letztlich billiger gekommen wäre als die Reparatur des alten. -|- Sollte ein Herstellungsmangel vorliegen, wird dieser innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist natürlich für den Kunden kostenlos beseitigt.


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    es ist gut, dass sie mir den Sachverhalt noch einmal so deutlich geschrieben haben.


    Wir haben es Ausgangsseitig permanent an der Starterbatterie angeschlossen. Zusätzlich hängt das Fzg Netzseitig ebenfalls permanent am Ladekabel (Und damit auch das Ladegerät)! In diesem Fall müssen wir das anders lösen. Im Winter wird das Fzg jede Woche bewegt, da mache ich mir keine Sorgen. Im Sommer kann es sein, dass es mal mehrere Wochen steht. Da wäre dann ein kurzes zwischenzeitliches Laden sinnvoll. Oder wenn man von Diensten zurückkommt, wo der ganze Tag die Zusatzbatterie entleert wurde (Standheizung, Funk etc.).


    Das Problem ist bei unserem Fzg, da es ein Einsatzfahrzeug der Bergwacht ist, dass es von vielen verschiedenen Personen benutzt wird. Da muss eine klare Anweisung erfolgen, wie das Thema Laden zu erfolgen hat. Entweder mache ich mir einen Plan wann ich das Fzg so quartalsmäßig mal lade oder gäbe es eine Möglichkeit mit einem Ladegerät mit "verminderter Ladespannung" es doch immer angeschlossen zu lassen. Da muss natürlich der Kosten/Nutzen Faktor mit in Betracht gezogen werden.


    Bei unserem alten Einsatzfahrzeug VW T4 original mit Zusatzbatterie (zwei Starterbatterien, kein Witz) hatte ich zwei Ctec Ladegeräte immer am Netz und Fzg angeschlossen. Beide Batterien wurden trotz ungünstigem Einsatzprofil so alt wie das Fzg, nämlich 12 Jahre ohne irgendwelche Qualitätsverluste. Das war von der Bedienung her natürlich bequem und sicher.


    Aber so ein Ladegrät (komplexer Ladealgorithmus) funktioniert mit dem Trennmosfet nicht, das ist doch soweit richtig, oder?


    Hätten Sie da noch eine Idee wie wir das "sicher" lösen können?


    Den Schalter haben wir im November 2012 erst gekauft, daher rechnete ich mit Sachmängelhaftung. Wir bauen ihn eh wieder aus, schauen ihn uns genau an und wenn wir am Kabel nichts feststellen schicken wir ihn ein. Ein Kabelbruch bzw. loser Kontakt können wir selbst wieder instandsetzen, das stimmt.


    MfG Ornith

  • Ich neige zugegebenerweise etwas dazu, alles immer so genau wie möglich zu beschreiben. So auch das Verhalten von Bleiakkus an Ladegeräten, wenn sie dauerhaft von dort mit Spannung versorgt werden. Im Bereich unterbrechungsfreier Stromversorgungen ist es z.B. so, dass die Akkus oft schon nach drei Jahren defekt sind, weil die Ladespannung vom Hersteller nicht ausreichend genau kalibriert wird, oder die Akkus im Gerät insgesamt zu warm werden. Wenn mein BC1210 'modified' auf der Stellung >40Ah betrieben wird, käme das einer Dauerladung mit etwa 13,8V gleich. Im Grunde eine brauchbare Ladespannung, nur nicht bei Dauerladung bei gleichzeitig erhöhter Akkutemperatur. Sollten die Akkus jedoch im Mittel nicht wärmer als 20°C werden, würde ich mir da keine allzugroßen Gedanken machen. Sie werden sicher drei bis fünf Jahre alt, soweit nicht andere Faktoren ihr Leben früher beendet. Erst wenn die Temperaturen dauerhaft über 20°C oder noch deutlich darüber liegen, wäre aber ein Speziallader mit abgesenkter Ladespannung und möglichst zwei entkoppelten Ausgängen (wegen des Trenn-MOSFETs) eine durchaus brauchbare Lösung.


    Wenn es hauptsächlich um stets volle Akkus geht, würde ich keinen zu großen Aufwand treiben, einfach den BC1210 auf >40Ah stellen und lieber alle drei bis fünf Jahre die Akkus austauschen. Wer dagegen absolute Akkulebensdauer anstrebt, muss sich natürlich etwas strecken, um stets optimale Bedingungen zu gewährleisten.


    Grüße, Tom

  • Hallo,


    auf die Frage

    Zitat

    Aber so ein Ladegrät (komplexer Ladealgorithmus) funktioniert mit dem Trennmosfet nicht, das ist doch soweit richtig, oder?


    Ich habe ein C-Tec im Einsatz und es funktioniert soweit ich das "von außen" beurteilen kann.


    Wenn nach längerer Stehzeit mit Kühlbox der Zusatzakku leer ist kommt über Nacht das 7A-C-Tek dran. In den ersten maximal drei Minuten schaltet der Trenn-MosFet ein wenig hin und her bis an der Starterbatterie genügend Volt anliegen (die ja normalerweise fast voll ist und auch bleibt, weil sie bis auf Radio und Innenraumbeleuchtung nicht belastet wird beim Campieren) und dann schaltet der Trenn-MosFet durch und das Gerät lädt über Nacht zufrieden vor sich hin und meldet morgens einen vollen Akku (beziehungsweise eben zwei, aber das weiß es ja nicht).


    LG Andreas

  • Ich will gar nicht bestreiten, dass es auch mit programmgesteuertem Ladern häufig ganz gut funktioniert. Aber es bleibt eben eine Wackelpartie, weil man nicht weiß, wie das Ladeprogramm des Laders genau arbeitet, ob und wann es die Ladung zwecks Beobachtung der Akkuspannung unterbricht (zur Feststellung des weiteren Spannungsverlaufs nach Unterbrechung des Ladestroms) und auch nicht, welcher der beiden Akkus nun gerade wie voll oder leer ist. So kann es dazu kommen, dass der Akku hinter dem Trenn-MOSFET nicht ausreichend geladen wird, weil ein programmgesteuerter Lader in Lade-Ruhephasen aufgrund des Spannungsverlaufs der Starterbatterie und der Diodenwirkung des Trenn-MOSFETs davon ausgehen wird, das der angeschlossene Akku voll geladen ist, während der Zweitakku noch längst nicht voll ist. So kann sich nach einer gewissen Zeit eine deutliche Kapazitätsverringerung durch Sulfatierung des Zweitakkus wegen längerfristiger Unterladung einstellen, die man natürlich erst nach längerer Zeit bemerkt. Weshalb ich dazu rate, den Zweitakku bei Ladung des Gesamtsystems mit programmgesteuerten Ladern wie den CTEKs auch regelmäßig direkt aufzuladen.


    Bei nicht programmgesteuerten Lader, die nach der IU-Kennlinie arbeiten (wie z.B. mein BC1210 'modified' ), besteht dieses Problem nicht, weil bei diesen Geräten keine Ladepausen innerhalb des Ladezyklus vorkommen.


    Grüße, Tom

  • Sie können mir den Taster natürlich zur Prüfung einschicken, aber ich weise vorsorglich darauf hin, dass abgerissene Kabel keine herstellerseitige Sachmängelhaftung begründen und daher nur kostenpflichtig wieder angelötet werden. Da die Versandkosten hier aber schon einen beachtlichen Teil des Warenwertes auffressen, wäre es vermutlich ein Gebot der Wirtschaftlichkeit, einmal selbst nach einem unterbrochenen Kabel zu schauen und dieses ggf. auch selbst wieder zu kontaktieren. Dies nur zur Info, damit man nicht hinterher verärgert feststellt, dass die Bestellung eines neuen Notstartsets letztlich billiger gekommen wäre als die Reparatur des alten. -|- Sollte ein Herstellungsmangel vorliegen, wird dieser innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist natürlich für den Kunden kostenlos beseitigt.




    Grüße, Tom


    Hallo Tom,


    nun muss ich mich wegen dem oben zitierten Sachverhalt noch einmal melden.
    Wir hatten den Schalter damals visuell geprüft und konnten eigentlich keinen Fehler feststellen. Aufgrund des überschaubaren Preises haben wir dann auf Verdacht einen neuen bestellt.
    Der lag jetzt ein paar Monate bei uns im Büro, da ich beruflich und auch privat sehr eingespannt war.
    Heute habe ich den Probehalber mal eingesteckt. Leider musste ich feststellen, dass wir immer noch die genau gleiche Symptomatik haben.
    Bei Motorlauf geht die rote LED im Schalter an und nach Motoraus erlischt sie nach ein paar Sekunden, das Mosfet schaltet auch zusammen (am Mosfet beide LED´s an).
    Nur wenn ich den Knopf bei "Motor aus" betätige (Mosfet getrennt, LED´s am Mosfet aus) passiert rein garnichts. Die LED im Schalter geht nicht an, am Mosfet leuchtet auch nichts.
    Spannung an der Starterbatterie 12,67 Volt, Zusatzbatterie 12,32 Volt egal ob Knopf gedrückt oder nicht.


    Ich denke wir haben hier ein Problem mit dem Mosfet. Habe ich noch eine weitere Möglichkeit die Funktion zu prüfen um eine gesicherte Diagnose stellen zu können.
    Das Fzg ist ein Einsatzfahrzeug der Bergwacht, ich kann das nicht für ein paar Tage außer Betrieb nehmen. Das ist schwierig, wie können wir das am besten machen?


    Ich freue mich über eine Rückmeldung!


    Grüße Ornith

  • Hallo,


    in diesem Fall ist es in der Tat wahrscheinlich, dass der Fehler innerhalb des Trenn-MOSFETs zu suchen ist. Daher möchte ich anregen, dass Sie beide(!) Geräte zur Überprüfung und Instandsetzung an mich einsenden. Innerhalb von zwei Werktagen ist das Problem in jedem Fall gelöst.


    Grüße, Tom

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