Starterbatterie zuerst laden???

  • Hallo Tom


    Ich beschäftige mich ja nun auch schon eine weile mit der Elektrik meines Bootes.
    (Ich fürchte zu lange :-))
    nun ist mir wieder ein schlimmer Gedanke gekommen.
    Ich ankere in einer Bucht. Versorgerbatterien sind schon einigermassen leer.
    Starterbatterie voll (danke TrennMOSFET)
    nun muss ich wegen Winddrehung verholen. Maschine anlassen.. klappt natürlich!!!
    Der MOSFET erkennt maschine läuft, und verbindet die Bänke.
    nun fliesst natürlich praktisch sämtliche Ladeleistung in die leeren Verbraucherbatterien.
    Wenn ich das Boot nun mehrmals umlegen muss, wird die Starterbatterie immer wieder stark belastet (Motorstart), aber eigentlich nicht wieder aufgeladen,
    bis sie genauso leer ist wie die Verbraucher, oder ???


    Gibt es eine möglichkeit, die Starterbatterie zu priorisieren, bzw. zumindest einen prozentuellen anteil des Ladestroms in die Starterbatterie zu zwingen ???


    Möglicherweise denke ich auch nur zu kompliziert, aber die Elektrik von dem Boot ist fürchterlich,
    und die möchte ich einmal in ordnung bringen. und da muss das dann wirklich passen !!!


    LG:
    Roman

  • Hallo,


    man kann natürlich mit Piorisierung arbeiten, aber ich halte das in der Praxis kaum für sinnvoll. Denn es ist außerordentlich schwierig, einen Kapazitätspunkt zu definieren und messtechnisch sicher zu erfassen, bis zu dem man priorisiert und ab dessen Erreichen man die Priorisierung beendet. Erheblich einfacher, billiger und wirkungsvoller ist der Einbau einer für den Energiebedarf aller Batterien und Verbraucher ausreichend leistungsfähigen Lichtmaschine. Mit Trenn-MOSFETs ist eine Priorisierung jedenfalls nicht möglich.


    Ein gangbarer Weg wären Systeme, die einen nur begrenzt verfügbaren Ladestrom innerhalb zuvor gewählter Verhältnissen den verschiedenen Akkus zuteilen: Stromregler. So könnte man also z.B. bestimmen, dass die Starterbatterie immer wenigstens 50% des verfügbaren Ladestroms erhält und sich die Versorgungsakkus sich den Rest teilen müssen. Ich vermute mal, solche Systeme würden sich verkaufen wie geschnitten Brot, weil die Mehrheit der Interessenten sofort glauben nachvollziehen zu können, was diese Systeme tun und das so etwas sinnvoll sein könnte. Die große Menge an Nachfragen zu Priorisierungssystemen, die mich in den letzten Jahren erreicht haben, weist jedenfalls darauf hin. In der Praxis würde sich das aber mit großer Wahrscheinlichkeit ganz schnell relativieren, denn diese Systeme müssten natürlich sehr genau auf Erfordernisse und Betriebsbedingungen der speziellen Installation justiert werden, sonst schaden sie mehr als sie nützen. Und da hege ich doch große Zweifel, dass sich eine brauchbare Einstellung innerhalb begrenzter Zeit vom Laien finden lässt.


    Ich persönlöich favorisiere daher eindeutig Systeme, die stets allen Akkus Zugriff auf die vorhandene Lichtmaschinenleistung bieten, weil nur so sicherzustellen ist, dass auch wirklich sämtliche verfügbare Leistung optimal eingesetzt wird und nicht ein "bedürftiger" Teil des Netzes ohne Not ohne Energie bleibt, nur weil die Priorisierung dies nun gerade vorschreibt, obwohl sich in einem Moment hierfür keine zwingende Notwendigkeit vorhanden wäre.


    Aber wer weiß, irgendwann beugt sich der Kaufmann der Nachfrage und bietet vielleicht das gewünschte an. ;)


    Grüße, Tom

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