Wozu (teure) zyklenfeste Bleiakkus kaufen, wenn auch eine (billige) Starterbatterie sieben Jahre durchhält?

  • ich habe da noch eine frage:ich habe ein wohnmobil und habe vor 7 jahren unwissentlich eine 100 ah starterbatterie als
    wohnraumbatterie eingebaut sie ist heute noch fast in ordnung.im april nächsten jahres werde ich eine neue kaufen
    soll ich mir eine zyklenfeste batterie kaufen die viiiiel teurer ist oder wieder eine starterbatterie denn 7jahre bei regen gebrauch, hängt auf campingplätzen u zu hause immer an 220V wohnmobil ladegerät
    länger hält eine zyklenfeste doch auch nicht oder? die batterie die ich jetzt habe ist zu öffnen so das ich desteliertes wasser nachfüllen kann
    gibt es heute noch batterien die man öffnen kann,die ich bis jetzt gesehen habe sind alle geschlossen u wartungsfrei was ist besser?zu oder geschlossen.
    bitte um antwort.im vorraus vielen DANK.

  • Hallo,


    Ihre erste Frage haben Sie Sich m.E. schon selbst beantwortet: Wenn eine Starterbatterie bei Ihrer Art der Nutzung tatsächlich sieben Jahre lang durchhält und Sie den Kostenvorteil schätzen, dann spricht m.E. nichts dagegen, wieder eine Starterbatterie zu verwenden.


    Bleiakkus in zyklenfester Bauform ertragen Lade/Entladezyklen besser als Starterbatterien. Aufgrund der bemerkenswert langen Lebensdauer Ihrer als Versorgungsbatterie 'missbrauchten' Stareterbatterie vermute ich, dass Sie nur sehr kleine Entladetiefen gefahren haben so dass man hier eigentlich nicht von "Zyklen" im engeren Sinne sprechen kann. Denn bei vollen Zyklen mit hohem Ladungsdurchsatz und großen Entladetiefen kann die von Ihnen angegebene Lebensdauer bei Verwendung von Starterbatterien eigentlich erreicht werden, weil der innere Aufbau von Starterbatterien für Versorgungsanwendungen mit zyklischem Lade-/Entladeschema ähnlich ungünstig ist, wie die Verwendung eines PKWs als Lastwagen: Es ist zwar möglich, bringt aber meistens doch Probleme mit sich. -|-


    Auch ist der Punkt des Lebensdauerendes beim Verwender nicht immer klar definiert. Laut technischer Definition ist das Lebensdauerende eines Akkus mit der Unterschreitung einer Restkapazität von 80% erreicht. Die wenigsten Verwender würden "so gute" Akku aber schon wegwerfen. In der Regel ist das Lebensdauerende beim Verwender daher erst dann erreicht, wenn die Kapazität für die jeweilige Anwendung nicht mehr ausreicht. Das ist aber üblicherweise erst bei weit weniger als 50% der Nennkapazität der Fall, oft gar erst bei weniger als 20%. Bis dieser (traurige ;) ) Punkt erreicht ist, vergeht natürlich ein erheblich längerer Nutzungszeitraum.


    Die Frage, ob "zyklenfeste" Bleiakkus hier nennenswert länger durchhalten, möchte ich aus meiner Erfahrung klar bejahen. Besonders bei zurückhaltender Nutzung und guter Pflege (bzw. unterlassener Misshandlungen) können Bleiakkus in AGM- oder Gel-Technologie durchaus 20 Jahre und länger durchhalten, da auch der Verschleiß dieser Akkutypen bei wenigen Zyklen geringer Entladetiefe insgesamt erheblich geringer ist. Ob sich deswegen die Mehrausgabe lohnt, muß jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich verwende überhaupt keine Starterbatterien mit flüssiger Säure mehr (auch nicht als Starterbatterien... :cursing: ), da ich die in der Vergangenheit häufig aufgetretenden Schäden in der Umgebung der Batterien (Korrosion) durch auslaufenden bzw. ausgasenden Elektrolyten scheue.


    Bei modernen Bleiakkus ist das regelmäßige Nachfüllen von Wasser heute nicht mehr notwendig, da der Wasserverbrauch durch entsprechend verbesserte Bleilegierungen stark reduziert werden konnte. Aber natürlich kann die Möglichkeit Wasser bei Bedarf nachfüllen zu können, dennoch ein Vorteil sein, besonders wenn man eine lange Nutzungsdauer mehr als 5-10 Jahren anstrebt.


    Grüße, Tom

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