Power-Pulsar mit schaltbarer Ladestromreduzierung

  • Hallo,


    beim Bepulsen meiner noch relativ fitten bis neuwertigen Batterien stiegen die Klemmenspannungen öfters bis den Bereich von ca. 14,8V, und das erscheint mir für die Zugleich-Funktion eines Erhaltungsladers doch ein Stück zu hoch. Die Ausgangsspannung zwischen den Desulfatisierungs-Impulsen ist korrekt auf ca. 13,8V justiert.


    Daher habe ich meinen Pulsar mit einer 3-stufigen Pulsstrom-Umschaltmöglichkeit erweitert. Die Funktion besteht in der Verlängerung der Impulspausen, die eigentlichen Impulsströme werden nicht reduziert:
    Stufe 1 = Pulsstrom annähernd original
    Stufe 2 = ca. 57% des originalen gemittelten Pulsstroms
    Stufe 3 = ca. 38% des originalen gemittelten Pulsstroms


    Da ich die originalen Ladekabel zugunsten der Handhabung durch eine längere Zwillingslitze ersetzt hatte, bot sich die freie Gehäusebohrung des Pluskabels als Aufnahme für den Umschalter an.


    Gleichzeitig habe ich das Stromniveau in den frequenzbestimmenden Bauteilen des Impulsgenerators (R3 und C4) auf ca. 1/10 der Originalschaltung reduziert, um möglichst viel der nicht allzu üppigen Netzteil-Leistung als Nutzstrom für Batterieladung und Desulfatisierungs-Impulse zu herauszubekommen.


    Meine kleine 45Ah-Starterbatterie, deren Restladestrom an einem auf 14,4V begrenzten Ladegerät dank einer mehrtägigen Pulsbehandlung von 110mA auf letztlich 40mA sank, brauchte zuletzt die o.g. Pulsar-Stufe 3, damit die Klemmenspannung nicht über 14,4V stieg.



    Falls jemand seinen Pulsar in ähnlicher Weise umbauen möchte, kann er sich an dem Schaltbild mit meinen Änderungen (einschl. eines Verpolschutzes) und einem Foto des modifizierten Gerätes orientieren.


    EDIT:
    Wegen Platzmangel auf der Platine sind die Pulspausen-Widerstände 100kOhm und 330kOhm halb-fliegend an dem Umschalter angelötet, auf dem Foto sind sie schlecht zu erkennen.
    Die Verbindung zu R3 (180kOhm, rechts oben auf der Platine) läuft über 2 Adern eines grauen Flachbandkabels.

  • Gute Idee. :)


    Von meiner Seite aus noch der Hinweis: Vorsicht :!: 230V Netzspannung :!: Bei Öffnen des Gehäuses und hantieren an seinen Innereien besteht Lebensgefahr!


    Grüße, Tom


    PS: Nicht dass ich jetzt ernsthaft Angst hätte, dass jemand zu Schaden kommen könnte - ich gehe mal davon aus, dass nur Leute, die dieses wissen, sich an den Umbau machen - sondern weil ich Angst habe, im Schadensfall auf Schadensersatz verklagt zu werden, wenn ich es unterlasse zu erklären, das 230V Aua :pinch: machen können. Nicht umsonst bestehen Bedienungsanleitungen heutzutage zu 70% aus hirnrissigen Sicherheitshinweisen (...nicht die Finger in die Säge stecken, nicht mit dem Ziegelstein auf den Kopf schlagen, Kobold-Staubsauger nicht zum Onanieren verwenden...).


    Speziell der Deutsche steht nicht einfach auf wenn er hingefallen ist, sondern bleibt erst mal liegen und guckt, wer ihm Schadensersatzpflichtig ist. :wacko:


    Achso: Nach einer solchen Modifikation bitte den CE-Aufkleber entfernen.

  • Die zu hohen Klemmenspannungen an verschiedenen Batterien habe ich auch schon beobachtet. Einzig eine nicht ganz volle Batterie schafft ohne Bastelaufwand Abhilfe. Hängt man sie mit 12,5 - 12,6V dran, hat man gute 14 Tage bei einer 55Ah Batterie Luft.

  • beim Bepulsen meiner noch relativ fitten bis neuwertigen Batterien stiegen die Klemmenspannungen öfters bis den Bereich von ca. 14,8V...

    ...Die zu hohen Klemmenspannungen an verschiedenen Batterien habe ich auch schon beobachtet. Einzig eine nicht ganz volle Batterie schafft ohne Bastelaufwand Abhilfe. Hängt man sie mit 12,5 - 12,6V dran, hat man gute 14 Tage bei einer 55Ah Batterie Luft.

    Das ist ja auch eine Verwendung des Gerätes jenseits seines Einsatzzweckes - um nicht zu sagen, jenseits seiner Spezifikation.
    Ich besitze auch einen sehr guten Bohrhammer - setze ihn aber deswegen nicht pausenlos ein. ;)
    Nach meiner Lesart ist der Power-Pulsar ein Desulfatierungsgerät und kein Erhaltungslader. Dies bedingt - je nach Sulfatierungsgrad schon recht energiereiche Impulse für den "Start" des Desulfatierungvorganges. (Danach kommt ja ein Stromfluss zustande, der diese aufzehrt und einen schwebenden Gleichgewichtszustand erhält, solange eben noch Sulfat in irgend einer Form vorhanden ist. Ist es alle - klettert nun mal die Spannung.) Dann sollte man das Gerät aber auch vom Akku trennen. :) Ansonsten schädigst Du womöglich sogar Deinen Akku.
    Nichts spricht für eine Verwendung an unsulfatierten Akkus (und ein Akku mit 12,7 bzw. 12,8 V Haltespannung ist "neu" und unsulfatiert. ) ;)
    Gegen eine solche Modifikation spricht, dass das Gerät "so, wie es ist", ein CE-Zeichen besitzt.
    Das gewerbliche Inverkehrbringen eines Produktes ist an hohe rechtliche Hürden geknüpft - denen gerecht zu werden, mit Sicherheit Tom auch eine Menge Geld und Nerven gekostet hat. Gerade in Deutschland lässt sich jede Behörde, jeder Prüfer oder Gutachter von denen, die sich ja aufgrund von Vorgaben und Auflagen nicht dagegen wehren können, wahrhaft fürstlich enlohnen.
    Durch Deine bzw. jede Modifikation wird diese Zulassung augenblicklich ungültig und müsste wieder neu beantragt werden!

    Grüße - Martin

    Mit einem Draht klappt es nicht, und ab zwei kann man verwechseln. (Unbekannt)

  • Das gewerbliche Inverkehrbringen eines Produktes ist an hohe rechtliche Hürden geknüpft - denen gerecht zu werden, mit Sicherheit Tom auch eine Menge Geld und Nerven gekostet hat. Gerade in Deutschland lässt sich jede Behörde, jeder Prüfer oder Gutachter von denen, die sich ja aufgrund von Vorgaben und Auflagen nicht dagegen wehren können, wahrhaft fürstlich enlohnen.
    Durch Deine bzw. jede Modifikation wird diese Zulassung augenblicklich ungültig und müsste wieder neu beantragt werden!

    Jup.
    Aber
    1. bringe ich meine Version nicht gewerblich in den Verkehr
    2. weiß ich genug über Elektrik um zu erkennen, daß die praktische Betriebsgefahr meiner Version nicht nennenswert über der abgesegneten Variante liegt
    3. lasse ich es drauf ankommen, denn laut Gehäuseaufkleber ist der Pulsar auch als Erhaltungslader gedacht - und das geht nun mal besser, wenn die maximal erreichte Klemmenspanung bei neuwertigen Batterien NICHT zwangsläufig in Richtung 15V steigt.


    1. und 2. gelten übrigens auch für meine nachgerüstete Temperaturkompensation beim 1210-Batterielader in einem anderen Thread :P

  • Hallo Ulf,


    erst mal Danke für Deine Anregung - Verpolungsschutz finde ich generell gut weil einmal geht schnell und dann dicke Augen.


    Kannst Du mir die beiden Fotos Schaltplan und Foto Kästchen mal zusenden in großer Auflösung?
    wandalee@gmx.de


    Gehen statt der normal Dioden auch Schottky? welche Stärke empfiehlst Du?


    Du sagst:


    Gleichzeitig habe ich das Stromniveau in den frequenzbestimmenden
    Bauteilen des Impulsgenerators (R3 und C4) auf ca. 1/10 der
    Originalschaltung reduziert, um möglichst viel der nicht allzu üppigen
    Netzteil-Leistung als Nutzstrom für Batterieladung und
    Desulfatisierungs-Impulse zu herauszubekommen.
    Was ist damit gemeint und wie würde es gemacht? Was muss ich beachten?

  • Hi,

    Zitat

    Kannst Du mir die beiden Fotos Schaltplan und Foto Kästchen mal zusenden in großer Auflösung?

    Ich hänge sie nochmal an. Seltsamerweise öffnen sie sich im oberen Post nicht mehr.
    Die Stromreduzierung steckt schon in den geänderten Bauteilen R3 und C4 drin.


    Schottkys als Kurschlußsicherung müßten IMO auch gehen, wenn sie genug Impusstrom aushalten.

  • Hallo Ulf,


    Danke für den Post.


    Habe den Pulsar jetzt gekauft. Ganz schön happiger Preis. Mit der Modifikation warte ich vorläufig da Tom mir abgeraten hat - es würde die Sulfatisierungsleistung womöglich beeinträchtigen.
    Generell sehe ich das so wie in Deinem post - bei ca 140,- brauchts ein Schutz.
    So wie ich mich kenne wird irgendwann gebaschtelt.


    Berichte mal über die Erfolge/ Mißerfolge des Gerätes wenn Zeit ist.


    Grüße,


    Martin

  • Zitat

    Schottkys als Kurschlußsicherung müßten IMO auch gehen, wenn sie genug Impusstrom aushalten.

    Denkt doch mal nach: Wenn man eine Diode in Reihe schaltet, dann leitet die bei Verpolung doch erst recht. So geht das nicht!


    Was man machen könnte, wäre eine Diode antiparallel zum Ausgang des Gerätes zu schalten und noch eine Schmelzsicherung in Reihe zwischen Ausgang und Akku. Dann schützt die Diode im Verpolungsfall die Elektronik, die Sicherung löst aus und es passiert nichts weiter. Das wäre eine supersimple Lösung. Das Problem ist bei dieser Lösung nur der hohe Widerstand der Sicherung. Alles längst ausprobiert. Da sinkt bei einer superflinken 1A-Sicherung der Spitzenstrom dann von 1,5kA auf etwas über 30A ab. Da kann man dann gleich zum nur halb so teuren Konkurrenzprodukt greifen. Aber ach nee, das ist ja auch nicht verpolungsgeschützt.,.., -|-


    Es handelt sich beim Power-Pulsar auch nicht gerade um ein normales Gerät der Consumer-Elektronik, das jeder Dödel bedienen können muss. Bei solchen Geräten (Ladegeräte gehören normalerweise zu dieser Gruppe) sind Verpolungsschutzeinrichtungen heute in der Tat standard.
    Also merken wir uns:
    ROT ist Plus

    und
    SCHWARZ ist Minus


    Ist doch gar nicht so schwer. 8)


    Grüße, Tom

  • Hmmm..... ich grübel grade......


    Ein "Spannungsfühler"..... Wenn der Wert "Positiv" ist, wird ein Solid State Relais geschlossen, und der Pulsar aufgeschaltet.
    Wenn "Negativ".....Relais bleibt getrennt........


    Halten Diese SS Relais die Spitzen aus?????
    Bzw. Wo kriegt man solche "Spannungsfühler" ????

  • Was man machen könnte, wäre eine Diode antiparallel zum Ausgang des Gerätes zu schalten und noch eine Schmelzsicherung in Reihe zwischen Ausgang und Akku. Dann schützt die Diode im Verpolungsfall die Elektronik, die Sicherung löst aus und es passiert nichts weiter.

    Genau das findet sich rechts im meinem Schaltbild des modifiziertes Pulsars ;)

  • Ich weiß, ich gehe Euch auf die Nerven, aber was will der Spannungsfühler den fühlen, wenn man einen Akku mit ganz geringer oder gar keine Klemmenspannung anschließt? Da müsste ein Verpolungsschutz zwangsläufig umgekehrt arbeiten als wie bei normalen Ladegeräten. Also dass er nur bei einer negativen Akkuspannung abschaltet, anstatt so wie alle anderen, nämlich bei einer positiven einzuschalten. Das hätte dann aber den Nachteil, dass für einen kurzen Zeitraum die volle umgekehrte Akkuspannung auf der Elektronik liegt und ich vermute, dass würde schon ausreichen, um Schäden zu verursachen. Irgendwie dreht man sich da im Kreise.


    Oder vielleicht Sicherheitsabfragen wie "Wollen Sie wirklich einschalten?", "Haben Sie die korrekte Polung kontrolliert?", "Gucken Sie besser noch mal nach...", "OK, aber auf Ihre Verantwortung!"? :D


    Grüße, Tom

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