Gehen Gelakkus auch bei vorschriftsgemäßer Behandlung kaputt?

  • Hallo,


    ich habe mich in den letzten Jahren intensiv mit Batterietechnik auseinandergesetzt. Wobei der größte Erkenntnisgewinn in den letzten sechs Monaten entstanden ist.


    Ich habe im Oktober 2012 zwei nasse Bleiakkus á 210 Ah von Varta von einem Kfz-Meister gekauft, die beiläufig bemerkt, im Schrott landen sollten. Leider hatte ich zuerst keine Ahnung von Säurestand und nicht das Equipment, um sie sofort von ihrem Scheintod zu erlösen. Säuredichte war bei 1,23 kg/l und je zwei Zellen sind bis heute leicht schwächer, aber die Ruhespannung ist erstaunlich hoch und die Kapazität hat erheblich zugenommen. Das ging letzten Endes nur mit Brachialgewalt mit ungefähr 15 Ausgleichsladungen in drei Monaten mit bis zu 16,3 V für höchstens zehn Minuten.


    Vorher hatte ich im November 2011 einen Gelakku von einer Firma mit rein deutscher Produktion gekauft. Diese Batterie sollte 80 Ah haben. Ich habe die Kapazität nie genau gemessen, aber sie war garantiert bei weniger als der Hälfte. Dummerweise hatte ich am Anfang noch nicht der Herstellerangabe geglaubt, die Ladespannung in der Boostphase auf 14,7 V zu treiben, weil ich überall gelesen hatte, dass Gelakkus bei so einer Ladespannung austrocknen würden. Auch wusste ich nicht, dass Gelakkus eine viel längere Ladung benötigen als normale nasse Zellen. Und dann war da noch der Stolz, alles mit Solar zu machen und mir kein Ladegerät anzuschaffen, denn das ist ja ungefähr so wie ein Auto zu haben und sich noch einen Traktor zum regelmäßigen Abschleppen zu besorgen. Kam mir wie ein Armutszeugnis vor.


    Ich hatte mir dann im April 2012 noch einen zweiten Akku dieses Modells von der gleichen Firma (Best-Akku) besorgt, weil mir die Kapazität zu gering war. Der hatte aber von Anfang an eine ziemlich hässliche Angewohnheit: Schon bei relativ niedriger Ladespannung knapp über 13,8 V fing er an, Säure auszuspucken. Auch ein deutliches Brodeln war zu hören. Das waren zwar insgesamt höchstens 50 ml, aber ich wollte das Teil sofort umtauschen lassen. Die Firma lehnte das ab und sagte, das kann schon mal passieren, wenn geringfügig zu viel Elektrolyt eingefüllt wurde. Für meine Begriffe waren beide Teile nichts wert. Ich ließ sie aber stehen und hatte kein Interesse mehr an einem Umtausch, weil ich dann sehr günstig die Batterien von oben bekam. Die Firma Best-Akku existiert nicht mehr und firmiert höchst wahrscheinlich heute unter dem Namen gelbatt.de Der Firmensitz von Wunstorf lässt eigentlich keinen Zweifel daran aufkommen.



    Jetzt ist folgendes passiert: In der Zwischenzeit hatte ich zwei Megapulser an den Varta-Batterien im Einsatz. Ob die was brachten, obwohl sie unterdimensioniert waren für die Größe der Batterien, kann ich nicht beurteilen. Dummerweise kam ich erst letzte Woche auf die Idee, die Gelakkus damit zu bearbeiten. Die standen ungefähr neun Monate ungenutzt und halb geladen in der Ecke rum. Die habe ich dann zum ersten Mal wirklich so lange mit 14,7 V geladen, bis das kleinste Ladegerät auf diese Spannung kam. Erst dann habe ich ein Erhaltungslader drangehängt, der um die zwei Tage brauchte, um auf 13,9 V Schwebespannung zu kommen. Und das beste war: Die zweite davon spuckte gar keine Säure mehr aus und blubberte erst wenig und dann gar nicht mehr.


    Ich habe dann irgendwann am Freitag gemerkt, dass nach einigen Stunden Ladepause plötzlich wieder eine zeitlang 1,5 A reingingen und zwar bei beiden. Mit dem Megapulser erreiche ich auch die 13,9 V Schwebespannung nicht mehr. Und das auch nicht deswegen, weil einige Zellen warm geworden wären, sondern weil sich vermutlich die Sulfatkristalle auflösen, was Energie benötigt.


    Meine Frage ist eher allgemein gehalten: Was könnte mit beiden Batterien geschehen sein, dass sie von Anfang an so schlechte Werte hatten? Klar kann man sagen, ich hatte sie nie richtig voll gehalten, aber die waren weit weg von 80 Ah, und ich hatte öfters bei kleinem Strom schon die Ladeendspannung erreicht. Die Entladespannung sackte immer urplötzlich ab. Eben noch 12,4 V bei kleinem Strom und ruckzuck 10,5 V Abschaltspannung des Ladereglers. Sieht das eher nach sechs gesunden Zellen oder nach einer kaputten aus?


    Ist dieser Hersteller, der mit Nano-Technologie warb, überhaupt bekannt gewesen? Nach meiner Recherche war der keine zwei Jahre lang am Markt.


    Momentan lasse ich diese wertvollen Teile erstmal vier Wochen lang nur laden. Tagsüber mit dem bisschen Sonnenlicht bei ca. 13,6 V und ab Dämmerung bis 7 Uhr morgens parallel geschaltet mit 600 mA und ca. 13,5 V. Mehr kommt gerade nicht bei raus. Eigentlich sollte ja der Leckstrom bei vollem Ladezustand bei zusammen 160 Ah schon etwas geringer sein, oder? Ich hatte mal gehört, dass Gelbatterien viel weniger Selbstentladung haben als nasse Zellen. Kann man das so sagen, wenn sie gut in Schuss sind?


    Und auch wenn der Megapulser hier zum Konkurrenzprodukt gehört: Kann man sagen, dass die Teile ihr Geld in diesem speziellen Fall ihr Geld wert sind?


    Zum Schluss noch eine letzte Frage: Schadet es den Gelbatterien, wenn ich sie mangels anderer Verwendungsmöglichkeit nur zwischen 95 und 100% Ladezustand betreibe? Werden die dann evtl. träge oder hochohmig oder sonstwas?


    Ich bin froh, dieses Forum entdeckt zu haben, denn was vergleichbares habe ich im deutschsprachigen Raum noch nicht entdeckt. ;)

  • Zitat

    Ich habe im Oktober 2012 zwei nasse Bleiakkus á 210 Ah von Varta von einem Kfz-Meister gekauft, die beiläufig bemerkt, im Schrott landen sollten. Leider hatte ich zuerst keine Ahnung von Säurestand und nicht das Equipment, um sie sofort von ihrem Scheintod zu erlösen. Säuredichte war bei 1,23 kg/l und je zwei Zellen sind bis heute leicht schwächer, aber die Ruhespannung ist erstaunlich hoch und die Kapazität hat erheblich zugenommen. Das ging letzten Endes nur mit Brachialgewalt mit ungefähr 15 Ausgleichsladungen in drei Monaten mit bis zu 16,3 V für höchstens zehn Minuten.

    Hallo,


    hier (auch bzgl. der häufigeren Spannungseinbrüche wie sie weiter unten genannt werden) dürfte es sich um Schäden durch Sulfatierung und Dendritenbildung handeln:


    Sulfatierung führt dazu, dass Ladung - wenn überhaupt - nur noch sehr langsam und bei hoher Ladespannung angenommen wird. Natürlich kann man längere Zeit bei sehr hoher Spannung, also quasi gewaltsam, laden. Aber das schädigt den Akku durch innere Korrosion: Die positiven Platten zerbröseln dabei. Besser wäre es zur Desulfatierung mit Ladestrom-Pulsern zu arbeiten. Dass bringt denselben, wenn nicht sogar einen besseren Effekt und vermeidet die negativen Wirkungen der Korrosion.


    Dendritenbildung entsteht durch Tiefentladungen: Bleisulfat ist im Elektrolyten um so löslicher, je niedriger die Säuredichte ist. Bleibt ein Bleiakku längere Zeit entladen stehen, lösen sich größere Mengen Bleisulfat im Elektrolyten. Bei der Aufladung fällt das Bleisulfat dann wieder aus. Dummerweise auch innerhalb der Separatoren, was besonders bei AGM-Akkus schnell zu Feinschlüssen oder wenigstens stark erhöhter Selbstentladerate einzelner Zellen führt, weil in den Glasvlies-Separatoren feine Bleinadeln wachsen, welche einzelne Zellen kurzschließen.


    Zitat

    Vorher hatte ich im November 2011 einen Gelakku von einer Firma mit rein deutscher Produktion gekauft. Diese Batterie sollte 80 Ah haben. Ich habe die Kapazität nie genau gemessen, aber sie war garantiert bei
    weniger als der Hälfte. Dummerweise hatte ich am Anfang noch nicht der Herstellerangabe geglaubt, die Ladespannung in der Boostphase auf 14,7 Vzu treiben, weil ich überall gelesen hatte, dass Gelakkus bei so einer
    Ladespannung austrocknen würden. Auch wusste ich nicht, dass Gelakkus eine viel längere Ladung benötigen als normale nasse Zellen.

    Gelakkus benötigen keine längere Ladung als nasse Zellen. Ich weiß, ich schreib mir an diesem Gel/AGM/Flüssig-Thema irgendwann noch mal noch die Finger wund, aber trotzdem: Ob der Elektrolyt eines Bleiakkus nun in freier flüssiger Form vorliegt, oder in Glasvlies aufgesogen ist, oder mit Kieselgur eingedickt wurde, ist mit Blick auf die Ladungsanname völlig wurscht. Die anderen technischen Daten des Akkus werden hierdurch auch nur sehr gering beeinflusst. Viel wichtiger wären andere Akkudaten, wie z.B. Form und Legierung der Bleigitter, oder die Betriebsbedingungen. In dem geschilderten Fall ist es vermutlich so, dass die Akkus immer nur sehr langsam entladen wurden, was schnell zur Sulfatierung führte, die dann ihrerseits zwangsläufig wieder sehr lange Ladezeiten erforderlich machte. Das wäre bei Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyten aber auch nicht anders gewesen.


    Nur am Rande: Nicht immer sind Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyten Starterbatterien! Vioele Leute setzen das einfach gleich, aber das ist natürlich Unfug. Zwar tragen die meisten Starterbatterien den Elektrolyten in flüssiger Form, aber zur Starterbatterie werden sie erst durch extrem großflächige Gitterplatten. Diese Großflächigkeit macht Starterbatterien wiederum sehr empfindlich gegenüber Zyklisierung. Es gibt aber auch zyklenfeste Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyten.

    Zitat

    Und dann war da noch der Stolz, alles mit Solar zu machen und mir kein Ladegerät anzuschaffen, denn das ist ja ungefähr so wie ein Auto zu haben und sichnoch einen Traktor zum regelmäßigen Abschleppen zu besorgen. Kam mir
    wie ein Armutszeugnis vor.

    Diesen Gedankengang kenne ich nur zu gut. Aber gerade Solaranlagen neigen ganz schnell zu Säureschichtung, Sulfatierung und Dendritenbildung in den Akkus, wenn die regelmäßige Akkupflege unterbleibt. Unter Akkupflege versteht man nicht primär das Nachfüllen von Wasser, sondern Aufladung und Desulfatierung.

    Zitat

    Ich hatte mir dann im April 2012 noch einen zweiten Akku dieses Modells von der gleichen Firma (Best-Akku) besorgt, weil mir die Kapazität zu gering war. Der hatte aber von Anfangan eine ziemlich hässliche Angewohnheit: Schon bei relativ niedriger Ladespannung knapp über 13,8 V fing er an, Säure auszuspucken. Auch ein deutliches Brodeln war zu hören. Das waren zwar insgesamt höchstens 50 ml, aber ich wollte das Teil sofort umtauschen lassen. Die Firma lehnte das ab und sagte, das kann schon mal passieren, wenn geringfügig zu viel Elektrolyt eingefüllt wurde. Für meine Begriffe waren beide Teile nichts wert. Ich ließ sie aber stehen und hatte kein Interesse mehr an einem Umtausch, weil ich dann sehr günstig die Batterien von oben bekam. Die Firma Best-Akku existiert nicht mehr und firmiert höchst wahrscheinlich heute unter dem Namen gelbatt.de Der Firmensitz von Wunstorf lässt eigentlich keinen Zweifel daran aufkommen.

    M.E. ein klarer Fall von gesetzlicher Sachmängelhaftung: Bleiakkus dürfen bei vorschriftsmäßiger Verwendung natürlich keinen Elektrolyten austreten lassen!


    Zitat

    Jetzt ist folgendes passiert: In der Zwischenzeit hatte ich zwei Megapulser an den Varta-Batterien im Einsatz. Ob die was brachten, obwohl sie unterdimensioniert waren für die Größe der Batterien, kann ich nicht beurteilen. Dummerweise kam ich erst letzte Woche auf die Idee, die Gelakkus damit zu bearbeiten. Die standen ungefähr neun Monate ungenutztund halb geladen in der Ecke rum. Die habe ich dann zum ersten Mal wirklich so lange mit 14,7V geladen, bis das kleinste Ladegerät auf diese Spannung kam. Erst dann habe ich ein Erhaltungslader drangehängt, der um die zwei Tage brauchte, um auf 13,9 V Schwebespannung zu kommen. Und das beste war: Die zweite davon spuckte gar keine Säure mehr aus undblubberte erst wenig und dann gar nicht mehr.


    Ich habe dann irgendwann am Freitag gemerkt, dass nach einigen Stunden Ladepause plötzlich wieder eine zeitlang 1,5 A reingingen und zwar bei beiden. Mit dem Megapulser erreiche ich auch die 13,9 V Schwebespannung nicht mehr. Und das auch nicht deswegen, weil einige Zellen warm geworden wären, sondern weil sich vermutlich die Sulfatkristalle auflösen, was Energie benötigt.


    Meine Frage ist eher allgemein gehalten: Was könnte mit beiden Batterien geschehen sein, dass sie von Anfang an so schlechte Werte hatten? Klar kann man sagen, ich hatte sie nie richtig voll gehalten, aber die waren weit weg von 80 Ah, und ich hatte öfters bei kleinem Strom schon die Ladeendspannung erreicht. Die Entladespannung sackte immer urplötzlich ab. Eben noch 12,4 V bei kleinem Strom und ruckzuck 10,5 V Abschaltspannung des Ladereglers. Sieht das eher nach sechs gesunden Zellen oder nach einer kaputten aus?

    Siehe oben: Sulfatierung mit Dendritenbildung und dann noch überfüllt. :pinch:


    Zitat

    Ist dieser Hersteller, der mit Nano-Technologie warb, überhaupt bekannt gewesen? Nach meiner Recherche war der keine zwei Jahre lang am Markt.

    Also ich kenne die Firma nicht, aber das hat ja nichts zu heißen.


    Zitat

    Momentan lasse ich diese wertvollen Teile erstmal vier Wochen lang nur laden. Tagsüber mit dem bisschen Sonnenlicht bei ca. 13,6 V und ab Dämmerung bis 7 Uhr morgens parallel geschaltet mit 600 mA und ca. 13,5 V. Mehr kommt gerade nicht bei raus. Eigentlich sollte ja der Leckstrom bei vollem Ladezustand bei zusammen 160 Ah schon etwas geringer sein, oder? Ich hatte mal gehört, dass Gelbatterien viel weniger Selbstentladung haben als nasse Zellen. Kann man das so sagen, wenn sie gut in Schuss sind?

    Wieder falsch! Auch hier spielt der Aggregatzustand des Elektrolyten keine Rolle. Die Höhe der Selbstentladerate hängt statt dessen viel mehr von der Plattenchemie ab, also welcher Bleilegierung verwendet wurde (Antimon oder Kalzium, Antimon verursacht eine höhere Selbstentladerate, Kalzium eine niedrigere, leider hat Kalzium aber an anderer Stelle Nachteile...), sowie von der Plattengeometrie (hochstromfähige Starterbatterien mit großflächigen Platten leiden naturgemäß an einer erhöhten Selbstentladerate, zyklenfeste Bleiakkus mit ihren kleinen aber dicken Platten haben dieses Problem nur in deutlich geringerer Form).


    Zitat

    Und auch wenn der Megapulser hier zum Konkurrenzprodukt gehört: Kann man sagen, dass die Teile ihr Geld in diesem speziellen Fall ihr Geld wert sind?

    Die Megapulse sind prinzipiell nicht schlecht, nur die Art wie der Vertreiber ihre Benutzung vorschreibt, taugt leider nichts. Der schreibt nämlich, man soll die Pulser einfach parallel zur Batterie schalten und alle werde gut. Klar, das ist die Beste Art die Geräte zu verkaufen: Der Kunde kauft, klemmt an und fühlt sich gut. Marketing par excellence! Das ist aber technischer Unfug. Die Batterien brauchen zur Bepulsung zwingend lang anhaltend Ladespannung! Die muss nicht hoch, sondern vorhanden sein. Also muss gleichzeitig zum Pulser auch immer eine Ladestromquelle vorhanden sein, andernfalls kann man sich den Pulser sparen.


    Ein zweites Problem sind die Pulse an sich: Sie überlagern die Klemmenspannung der Batterie und geraten logischerweise auch ins Bordnetz. Wie Novitec (der Vertreiber des Megapulse) mal an das E-Gutachten beim TÜV gekommen ist, will ich gar nicht wissen, aber Fakt ist, dass diese Nadelimpulse natürlich die gleichzeitig am bepulsten Akku angeschlossene Elektronik empfindlich stören können. Weshalb man einen Akku zur Desulfatierung am besten komplett vom Bordnetz trennt und erst dann Lader und Pulser (oder den Power-Pulsar , da ist sinnigerweise gleich beides drin) anschließt. Das schreibt Novitec (natürlich) nicht in die Anleitung (warum wohl?) und verweist statt dessen lieber auf das E-Gutachten des TÜVs. Ich vermute mal, dass die Megapulser so einige Bordcomputer und Motorsteuerungen gefressen haben, ohne dass die Besitzer ahnten, was die Ursache war. Der Beweis Kausalität dürfte auch kaum zu führen sein. Aber es ist einleuchtend, wenn man sich den Zusammenhang mal überlegt.


    Zitat

    Zum Schluss noch eine letzte Frage: Schadet es den Gelbatterien, wenn ich sie mangels anderer Verwendungsmöglichkeit nur zwischen 95 und 100% Ladezustand betreibe? Werden die dann evtl. träge oder hochohmig oder sonstwas?


    Ich bin froh, dieses Forum entdeckt zu haben, denn was vergleichbares habe ich im deutschsprachigen Raum noch nicht entdeckt. ;)

    Nein. Genau das ist der ideale Ladungszustand zur Lagerung. Wenn die Lagertemperatur gleichzeitig noch zwischen 0 und 15°C liegt, werden sie vermutlich steinalt.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    deine Antwort war so fundiert, dass ich heute nicht alles ansprechen kann. Was mit den Gelbatterien los war und ist, werde ich vermutlich in einigen Wochen besser erfahren. Ich war die letzten Wochen so dermaßen davon überzeugt, dass sie Schrott sind, dass ich gar nicht mehr auf die Idee kam, sie zu pulsen. Ok, die Megapulser hingen ja auch ein halbes Jahr an den großen "Nasszellen" dran und wurden gebraucht.


    Vielleicht fange ich mal mit den Nasszellen an: Es handelt sich um das Modell Varta Hobby, was nicht mehr im Verkaufsprogramm ist. Nach Angaben des Verkäufers waren die letztes Jahr erst ein Jahr alt, was ich aber nicht überprüfen kann. Fakt ist aber, dass sie zumindest bei ihm mit dem völlig falschen Ladegerät geladen wurden (nur 27,6 V in Reihe und mit 20 A). Spannung und Strom zu schwach. Die mussten ja verhungern und wurden so nie richtig voll. Angeblich wurden sie aber nie tiefentladen und jede Nacht nachgeladen. Der Betrieb war wohl in einer "Ameise". Als ich sie nach Hause brachte, habe ich in beide Batterien erstmal einen ganzen Kanister (5 l) destilliertes Wasser geschüttet. Die Platten waren aber noch bedeckt. Die Säuredichte war trotz fehlenden Wassers nur auf 1,23. Heute sind 10 von 12 Zellen auf 1,28 bei vollem Wasserstand und nur die zwei Zellen an den Pluspolen auf 1,26 und 1,265, was schon fast ideal ist. Ich hatte aber nie ein Problem mit Hochohmigkeit beim Laden! Nur mit Spannungsabfall beim Entladen! Auf was deutet das jetzt hin? Sind das die Dentriten?


    Allein mit Mega-Bepulsen kam ich nicht weit. Zwischen Juli und Anfang September tat sich da gar nichts. Mir war klar, dass zu kleine Lade- und Entladeströme das Problem waren. Nur konnte ich mir kein wahnsinnig starkes Ladegerät leisten. Mein Bruder hatte mir schließlich ein selbstgebautes geliehen, was bei 18 V Leerlaufspannung unter Last auf ca. 30 A kam und bei 24 V Leerlaufspannung auf bis zu 80 A. Ich hatte einige Ausgleichsladungen vorgenommen, die eine geringfügige Zunahme der Säuredichte ergaben, aber den richtigen Durchbruch gab es erst, als ich aus einem Ladezustand von 70%iger Entladung die 24 V Leerlaufspannung anlegte (16,3 V unter Last in der Spitze), was kurzfristig zu 1,4 kw Leistungsaufnahme pro Batterie führte! Der Trafo machte das allerdings nur für 10 min mit, bevor er zu qualmen anfing. Er ging aber nicht kaputt. Seitdem waren die Batterien viel spannungsstabiler.


    Einen weiteren Anstieg der Kapazität erreichte ich, indem ich nach der Ausgleichsladung nicht einfach aufhörte, sondern mit 14,2 - 14,4 V weitergeladen habe. Die Batterien waren nach der kurzen Zeit der Tortur noch nicht warm und es schien so, als wenn sich das Sulfat da erst nachhaltig aufgelöst hat. Ich nannte dieses Verfahren "Aufbrechen, Weichkochen und Auflösen". Vom Gefühl her brachte die Starkstromladung aus einem entladenem Zustand heraus viel mehr als aus vollem Ladezustand eine Ausgleichsladung mit 16 V zu erzwingen, was sofort zu Korrosion führt. Das war mir auch im Sommer schon bewusst.


    Die weißen Flecken zwischen den Platten waren dann erstmal weg, sind aber irgendwann wieder gekommen, ohne dass aber die negativen Eigenschaften wie Spannungsabfall wiedergekommen wären. Die Dinger haben auch keinen höheren Leckstrom gekriegt. Der beträgt bei 13,8 V seit eh und je 750 mA pro Batterie, was ein ziemlich guter Wert ist.


    Weißt du was über den Typ dieser Varta Hobby Batterie? Die wurden wohl gerne auf Booten benutzt. Könnten also eher Typ Versorgungsbatterie und nicht Starterbatterie gewesen sein. Leider gibt es dafür kein Datenblatt mehr. Aber ich hoffe, dass sie nach meiner Tortur noch lange halten werden.


    Was du zu den Megapulsern schreibst, sehe ich als Laie etwas zu pessimistisch. Angeblich sollen sich die Impulse nach wenigen cm in der Bordelektronik verlieren bzw. gar nicht mehr dort messbar sein, was bei deren Stromstärke und Impulsdauer auch logisch erscheint. Zumindest bin ich mir sicher, dass die schon längst verboten wären, wenn nur der Verdacht zu schädlicher Wirkung bestehen würde. Aber ich gebe dir Recht, dass die nur wirken, wenn Spannung anliegt, und in Autos fällt die schnell unter 12,8 V. Auch das Anliegen nur eines Ladegerätes kann die Impulse dämpfen, und Parallelschaltung von Batterien sowieso. Deswegen ist es am besten, sie ganz allein bei einer Ruhespannung von 13,0 V wie bei einer Gelbatterie wirken zu lassen.


    Wenn du sagst, nass und Gel wäre das gleiche: Wieso haben dann Gelbatterien eigentlich eine Ruhespannung von 13,0 V? Evtl. nicht alle, aber bei mir ist das so auch 48 Stunden später noch, auch wenn der Hersteller 12,8 V angibt. Deswegen war ich auch lange Zeit verwirrt und dachte, bei 12,8 V wären sie voll. Diese Ruhespannung haben sie auch noch nach 30% Entladung. Scheinen mir im Vergleich zu nassen Zellen sehr elastisch zu sein. Die Ruhespannung bleibt bis kurz vor Zusammenbruch relativ hoch. Aber einen Zellendefekt kann man bei mir wohl ausschließen. Vermutlich sind die wirklich nur sulfatiert.


    Andere Experten schreiben auch, dass Gelbatterien unter 20 Stunden nicht voll werden. Und deswegen halte ich sie für solare Anwendungen nicht für geeignet, weil die bei täglichem Gebrauch bestenfalls zu 90% voll werden. Viele vergessen dann die regelmäßigen Vollladungen und das führt wohl in vielen Fällen zu deren vorzeitigem Ausfall.


    Was Best-Akku mit Nano-Technologie gemeint hat und warum diese Technologie aufgegeben wurde, weiß auch keiner. Wollen wir mal hoffen, dass meine zwei halbtoten Kraftpakete jetzt mal richtig reanimiert werden.

  • Zitat

    ...Modell Varta Hobby,.. ...habe ich in beide Batterien erstmal einen ganzen Kanister (5 l) destilliertes Wasser geschüttet. Die Platten waren aber noch bedeckt. Die Säuredichte war trotz fehlenden Wassers nur auf 1,23. Heute sind 10 von 12 Zellen auf 1,28 bei vollem Wasserstand und nur die zwei Zellen an den Pluspolen auf 1,26 und 1,265, was schon fast ideal ist. Ich hatte aber nie ein Problem mit Hochohmigkeit beim Laden! Nur mit Spannungsabfall beim Entladen! Auf was deutet das jetzt hin? Sind das die Dentriten?

    Dendriten führen wie erwähnt zu einer erhöhten Selbstentladerate. Wenn statt dessen beim Entladen ein verfrühter Spannungsabfall der Zellen auftritt, sieht mir das eher nach Kapazitätsverlust aus.


    Zitat

    Weißt du was über den Typ dieser Varta Hobby Batterie? Die wurden wohl gerne auf Booten benutzt. Könnten also eher Typ Versorgungsbatterie und nicht Starterbatterie gewesen sein. Leider gibt es dafür kein Datenblatt mehr. Aber ich hoffe, dass sie nach meiner Tortur noch lange halten werden.

    Die habe ich selbst nie verwendet, da kann ich leider auch nicht weiter helfen.


    Zitat

    Was du zu den Megapulsern schreibst, sehe ich als Laie etwas zu pessimistisch. Angeblich sollen sich die Impulse nach wenigen cm in der Bordelektronik verlieren bzw. gar nicht mehr dort messbar sein, was bei
    deren Stromstärke und Impulsdauer auch logisch erscheint. Zumindest bin ich mir sicher, dass die schon längst verboten wären, wenn nur der Verdacht zu schädlicher Wirkung bestehen würde.


    Der ist gut! :thumbsup: Wenn sich die Impulse "nach wenigen cm verlieren", dann kann's mit denen ja nicht so weit her sein...


    Um eine hinreichende Wirksamkeit der Impulse in der Batterie zu erreichen, sollten sie schon etwas kräftiger sein, sonst verliert sich ihre Wirkung im Nirgendwo.


    Das Problem des Me....lse liegt m.E. einzig im Marketing: Einen optimalen (Geräte-)Umsatz erreicht man nur bei hoher (vom Käufer) gefühlter Wirkung und einfacher Anwendung. Ich biete ein ähnliches Gerät an, welches sehr kräftige Impulse abgibt, aber in der Anwendung deswegen lange nicht so bequem ist wie der N...tec-Pulser.


    Natürlich könnte auch ich mich bequem zurücklehnen und warten, bis irgendwann ein Kunde einen durch mein Gerät ausgelösten Schaden in der Bordelektronik erleidet und dieser dann auch noch so scharfsinnig ist, mich als Hersteller des Pulsers dafür verantwortlich zu machen. Der müsste dann natürlich auch einen (teuren) Sachverständigen beauftragen, der zwecks Durchführung einer Schadensersatzklage ein entsprechendes Gutachten anfertigt. Das kostet eine Menge Geld und hält in Verbindung mit dem Klagerisiko von 100.000 Käufern sicher 99.999 von einem solchen Ansinnen ab. Problem gelöst. :whistling: Sagt aber "meiner persönlichen Meinung nach"(!) auch viel über einen Hersteller aus, der so vorgeht. Ich selbst habe da deutlich mehr Skrupel, weshalb ich bei der Benutzung des Power-Pulsars auch strickt darauf hinweise, dass die Batterie bei dessen Anschluss unbedingt von der Bordelektrik getrennt werden muss. Nur am Rande: Die angeschlossene Bordelektrik dämpft gleichzeitig die nützlichen Impulse und macht den Pulser damit insgesamt leicht unwirksam. Zu behaupten ein Pulser wirke in der Batterie Wunder, aber wenigen cm Kabel in der Bordelektrik gar nicht, ist widersinnig. Ent oder weder!


    Zitat

    Wenn du sagst, nass und Gel wäre das gleiche: Wieso haben dann Gelbatterien eigentlich eine Ruhespannung von 13,0 V?

    Auch die Ruhespannung hängt nicht vom Aggregatzustand des Elektrolyten ab, sondern vom Säuregewicht: Hohes Säuregewicht = Hohe Ruhespannung und umgekehrt. Daher sagt die Ruhespannung eines Bleiakkus auch nicht viel aus. Gerade die ausgelutschten Batterien weisen nach Vollladung regelmäßig eine besonders hohe Ruhespannung auf. Kein Wunder, wenn sich das Säuregewicht durch den massiven Wasserverlust über die Zeit der Benutzung stark erhöht hat. -|-


    Zitat

    Andere Experten schreiben auch, dass Gelbatterien unter 20 Stunden nicht voll werden

    Die zur Vollladung benötigte Zeit hängt vom Ladezustand bei Beginn der Ladung und dem Sulfatierungszustand ab. Im optimalen Fall bei nur geringfügiger Entladung ohne Sulfatierung kann ein Bleiakku schon nach wenigen Sekunden wieder voll geladen sein. Im umgekehrten Fall, also bei tiefer Entladung und starker Sulfatierung kann die Vollladung Wochen dauern. Was da jetzt bei Gel- und Nasszellen unterschiedlich sein soll, mag sich mir nicht so recht erschließen. Selbst wenn man dieselbe Entladetiefe, Sulfatierung und dasselbe Nutzungsschema zugrundelegt, ist mir zumindest kein Grund ersichtlich, weshalb Bleiakkus mit Kieselgur im Elektrolyten zur Aufladung mehr Zeit benötigen sollten. Mir ist das selbst auch nie aufgefallen. Wenn es dennoch einen solchen Effekt geben sollte, dann wäre er m.E. so gering, dass er hinter allen anderen die Aufladung verzögernden Gründen zurücksteht.


    Zitat

    Viele vergessen dann die regelmäßigen Vollladungen und das führt wohl in vielen Fällen zu deren vorzeitigem Ausfall.

    Das dürfte in der Tat der Ausfallgrund Nr. 1 sein: Mangelhafte Batteriepflege.


    Grüße, Tom


  • Hier sollte man die Konstruktion eines Gerätes von dessen Betrieb unterscheiden: Wenn der Betrieb suboptimal ist, führt das nicht dazu, dass die Konstruktion in Zweifel gezogen werden sollte. Dass Marketing von Novitec ist mir jedenfalls schnuppe.

    Ja, ungefähr so wie Handys angeblich die Bordnetze von Flugzeugen stören, was mehr und mehr als Dummfug entlarvt wird. Mittlerweile darf man wieder Spiele auf dem Handy spielen, nur telefonieren ist noch verboten. Wenn sich die Elektronik von Bordnetzen durch hochfrequente, steilflankige Stromstöße von wenigen Hundertstel Sekunden Länge stören lässt, dann möchte ich nicht wissen, was erst passiert, wenn man bei voller Fahrt das Fernlicht an- und ausschaltet, oder gar den Anlasser bei zu dickflüssigem Motoröl bei -20 ° betätigt, die Musik mit den falschen Bässen zu laut dreht usw. Was soll also diese Übertreibung? Es gibt im Bordnetzen millionenfach stärkere Belastungsspitzen und -senken. Ganz zu schweigen von Schwankungen der Stromqualität und Störschwingungen im öffentlichen Stromnetz. Jetzt arbeiten aber nicht alle Verbraucher nur unter lupenreinen Laborbedingungen. Wenn Pulser am Bordnetz problematisch wären, dürfte man auch nicht falsch husten, wenn man den Laptop hoch- und runterfährt.
    [quote]
    Weshalb man einen Akku zur Desulfatierung am besten komplett vom Bordnetz trennt und erst dann Lader und Pulser (oder den Power-Pulsar , da ist sinnigerweise gleich beides drin) anschließt. Das schreibt Novitec (natürlich) nicht in die Anleitung (warum wohl?) und verweist statt dessen lieber auf das E-Gutachten des TÜVs. Ich vermute mal, dass die Megapulser so einige Bordcomputer und Motorsteuerungen gefressen haben, ohne dass die Besitzer ahnten, was die Ursache war. Der Beweis Kausalität dürfte auch kaum zu führen sein. Aber es ist einleuchtend, wenn man sich den Zusammenhang mal überlegt.


    Ich glaube, dass die Verkäufer von Pulsern schon genug unter der Batterielobby zu leiden haben, die kein Interesse an lebensverlängernden Maßnahmen von Batterien hat. Da sollte man sich das Geschäft nicht auch noch untereinander madig machen. Erst gestern habe ich wieder in einem Autozubehörhandel zwei volle Paletten mit Starterbatterien gesehen und mich gefragt, wie lange es wohl dauern wird, bis die geschreddert werden.


    Nochwas: Solange es positive Rückmeldungen von Nutzern gibt, die mit Pulsern gute Erfahrungen gemacht haben, gilt für mich der ärztliche Grundsatz: "Wer heilt, hat Recht".

  • Die zur Vollladung benötigte Zeit hängt vom Ladezustand bei Beginn der Ladung und dem Sulfatierungszustand ab. Im optimalen Fall bei nur geringfügiger Entladung ohne Sulfatierung kann ein Bleiakku schon nach wenigen Sekunden wieder voll geladen sein. Im umgekehrten Fall, also bei tiefer Entladung und starker Sulfatierung kann die Vollladung Wochen dauern. Was da jetzt bei Gel- und Nasszellen unterschiedlich sein soll, mag sich mir nicht so recht erschließen. Selbst wenn man dieselbe Entladetiefe, Sulfatierung und dasselbe Nutzungsschema zugrundelegt, ist mir zumindest kein Grund ersichtlich, weshalb Bleiakkus mit Kieselgur im Elektrolyten zur Aufladung mehr Zeit benötigen sollten. Mir ist das selbst auch nie aufgefallen. Wenn es dennoch einen solchen Effekt geben sollte, dann wäre er m.E. so gering, dass er hinter allen anderen die Aufladung verzögernden Gründen zurücksteht.


    Der Ionenaustausch ist im Gelakku naturbedingt verlangsamt, weil der Elektrolyt nicht frei herumschwimmt. Allein dadurch dauert die Ladung des Gelakkus schon länger als bei der Nasszelle, wenn man Wert auf die Lebensdauer legt. Ist ja bei der Entladung das Gleiche: Für hohe Startströme sind die Geler bekanntlich nicht geeignet, weil trotz hohem Ladezustands gleich Sulfatierung eintritt, wenn die Diffusion zwischen Säure und aktiver Masse nicht hinterherkommt. Trotzdem sollte man die Ströme auch bei Gelern öfters mal etwas höher treiben.

  • Es liegt mir fern hier einen Konkurrenten "madig" zu machen. Ich habe nur versucht aufzuzeigen, welche Probleme mit dem Betrieb von Batteriepulsern in Fahrzeug-Bordnetzen auftreten können. Wenn Sie der Ansicht sind, meine Motive in dieser Sache seien ausschließlich wettbewerstypischer Natur, dann bleibt Ihnen das natürlich unbenommen.


    Ich halte dennoch aus rein technischen Gründen an meiner Argumentation fest.


    Grüße, Tom


    PS: Ihr zweites Posting hat sich mit meiner Antwort auf das vorherige überschnitten:


    Man kann auch den Elektrolyten einer hochstromfähigen Starterbatterie mit Kieselgur andicken. Das ändert nichts deren Hochstromfähigkeit. Die ist nämlich ein Resultat der aktiven Plattenfläche, aber nicht der Elektrolyt-Viskosität. Allerdings kann es bei fortschreitender Entladung zur Verarmung der Säuredichte direkt an den aktiven Platten kommen. Mit Sulfatierung hat das aber nun wieder nichts zu tun. Die ist ausschließlich ein Produkt der Verweildauer kleinerer Bleisulfat-Kristalle, die sich bei fortschreitender Zeit zu größeren Gebilden zusammenfügen und dadurch die unerwünschte Inaktivität herbeiführen.

  • Stimmen Sie eigentlich auch der Meinung vieler Autofahrer zu, dass die Qualität der Starterbatterien immer weiter abnimmt? Ich habe schon von vielen Langstreckenfahrern gehört, die sich sicher sind, dass früher die Lebensdauer viel länger war. 3 bis 5 Jahre scheint auch bei Pflege die normale Nutzungsdauer zu sein. Kriegt man die verschiedenen Bleilegierungen beim Recycling überhaupt wieder sauber voneinander getrennt oder haben wir heute ein viel dreckigeres Blei im Umlauf als das von vor 40 Jahren?

  • Dass die Lebensdauer von Starterbatterien in den letzten Jahren merklich abgenommen hat, kann man kaum den Batterieherstellern anlasten. Der wahre Grund ist, dass die Belastung in den modernen Fahrzeuge viel höher ist als noch vor 15 Jahren. Wenn man mal nachmisst, kommt man meist auf eine Fahrzeug-Ruhestromaufnahme von rund 50mA, nicht selten noch viel mehr. Das führt über die Nutzungsdauer mehrerer Jahre zu beachtlichen Ladungsdurchsätzen und kostet entsprechend Lebensdauer.


    Hinzu kommt, dass diese Art der permanenten langsamen Entladung schnell zur Sulfatierung führt, die im normalen Fahrbetrieb kaum mehr beseitigt werden kann. Daher gilt auch hier der Tipp: Regelmäßig über wenigstens 24 Stunden am Stück, besser noch deutlich länger, nachladen. Oder per Pulser nachhelfen (aber auch hier natürlich länger als die normalen 15 Minuten zwei mal täglich...)


    Wenn die Ruhestromaufnahme noch deutlich höher ist, sind reine Starterbatterien kaum noch in der Lage, der Belastung länger als ein Jahr standzuhalten, bevor sich gravierende Leistungschwächen zeigen. Dann besser auf eine zyklenfeste Starter-Batterie umsteigen, oder eine Saftschubse zur Entlastung der Starterbatterie einsetzen.


    Wie gut oder schlecht sich die einzelnen Legierungsbestandteile beim Recycling trennen lassen, weiß ich leider auch nicht. Aber ich habe noch nichts davon gehört, dass es hier zu Problemen käme. Bleiakkus sind eigentlich ausgesprochene Low-Tech-Produkte, deren Herstellungs-Bestandteile und -Prozesse durchweg bekannt sind. Sicherlich wird es hier und da Qualitätsunterschiede geben, aber ich vermute, die äußern sich eher in der bei niedrigpreisigen Produkten üblichen stark schwankenden Produktqualität, als in einer allgemein gesunkener Qualität.


    Grüße, Tom

  • Nochwas: Solange es positive Rückmeldungen von Nutzern gibt, die mit Pulsern gute Erfahrungen gemacht haben, gilt für mich der ärztliche Grundsatz: "Wer heilt, hat Recht".

    Wo? - bitte.
    Ich habe, noch bevor ich hier gelandet bin, (und mir meinen eigenen Reim auf die Geschichte gemacht habe), sehr lange danach gesucht.
    Ich lese immer nur Wischwasch...
    Einzig Tom spricht aus, was ich auch denke: Es kommt darauf an, möglichst schonend Ladung und nochmals Ladung in die sulfatierte Batterie hineinzupumpen.
    Gruß Martin

    Mit einem Draht klappt es nicht, und ab zwei kann man verwechseln. (Unbekannt)

  • Daher gilt auch hier der Tipp: Regelmäßig über wenigstens 24 Stunden am Stück, besser noch deutlich länger, nachladen. Oder per Pulser nachhelfen (aber auch hier natürlich länger als die normalen 15 Minuten zwei mal täglich...)

    Tja, und damit fangen bei modernen Kfz die Probleme erst so richtig an!!!!


    sowohl zum (korrekten) 24Std. Vollladen, als auch zum Pulsen muss die Batterie Ausgebaut (zumindest abgeklemmt) werden.
    "Laternenparker" haben da ganz schlechte Karten, die müssen die Batterie wohl mit nachhause nehmen zum Laden.
    Wie machst du das bei Fahrzeugen mit Zentralverriegelung/Keyless-Systemen???
    Weiters verlieren diese Fahrzeuge natürlich grosse Teile ihrer Speicher. (Angelernte Funktionen/Kennfelder(Schlechter/ungewöhlicher Motorlauf/Schaltverhalten), EL-FH/SD Endstellungen(Automatik deaktiviert/Fehlermeldung),Radio-Senderspeicher/Codeabfrage, Uhr, gespeicherte BC-Werte etc...sind da noch das kleinere Problem.)
    Und zum Schuss:
    Wer kann es sich leisten, regelmässig, über 24H auf sein Fzg. zu verzichten????

  • Wo? - bitte.
    Ich habe, noch bevor ich hier gelandet bin, (und mir meinen eigenen Reim auf die Geschichte gemacht habe), sehr lange danach gesucht.
    Ich lese immer nur Wischwasch...
    Einzig Tom spricht aus, was ich auch denke: Es kommt darauf an, möglichst schonend Ladung und nochmals Ladung in die sulfatierte Batterie hineinzupumpen.
    Gruß Martin


    Wenn man so vorgeht, passiert mit der Batterie überhaupt nichts mehr. Die werden dann auch von sonst sachkundigen Menschen als "defekt" entsorgt und gehen in keine Experimente mehr ein, die zu einer abweichenden Meinung führen könnten. Ich gebe zu, es dauert etwas länger, aber man findet durchaus Beiträge im Netz, wo jemand ausführlich dargestellt hat, dass Batterien nach längerem Experimentieren erst mit dem gewissen Pulser wieder nutzbar gemacht wurden.


    Ich mache es gerade selber durch: Vorher ging die Ladung bei benannten zwei Gelakkus bis zur Erhaltungsladespannung mit kleinstem Strom (300 mA), danach galt für mich die Batterie als voll. Seitdem ich die aber Pulser dran habe, geht mit einigen Pausen zwischendurch immer mehr rein und das ganze Nächte lang. Zwar auch nur mit unter 1 A, aber es tut sich was, was ohne Bepulsung eben nicht ging. Und genau solche Fälle sind es, die Meinungen widerlegen, die die Wirkung einer Bepulsung komplett abstreiten.

  • Die Wirkung von Pulsern hat nie jemand jemand abgestritten, sonst würde Tom ja auch keine anbieten,
    Fragwürdig ist nur das "Entladepulsen".
    Genau DAS ist ja der Punkt!!!!!
    man muss Ladung reinpumpen, ohne die Batterie zu schädigen.
    Das ist aber leider nicht möglich, indem man einfach ein kleines blaues Kästchen, parallel zum Akku anschliesst und Vergisst!!!

  • Die Wirkung von Pulsern hat nie jemand jemand abgestritten, sonst würde Tom ja auch keine anbieten,
    Fragwürdig ist nur das "Entladepulsen".
    Genau DAS ist ja der Punkt!!!!!
    man muss Ladung reinpumpen, ohne die Batterie zu schädigen.
    Das ist aber leider nicht möglich, indem man einfach ein kleines blaues Kästchen, parallel zum Akku anschliesst und Vergisst!!!


    Du hast keine Ahnung. Nirgends wird behauptet, dass der Megapulser keine Ladung braucht. Und erst recht nicht, dass er mit Entladepulsen arbeitet.


    Wo hast du jetzt deine Halbbildung her?


  • Du hast keine Ahnung. Nirgends wird behauptet, dass der Megapulser keine Ladung braucht. Und erst recht nicht, dass er mit Entladepulsen arbeitet.


    Wo hast du jetzt deine Halbbildung her?

    Hier Nachzulesen:


    " Der Megapulse 12 V entnimmt im Pulsbetrieb der Batterie 50 - 150 mA. Er
    macht daraus Stromimpulse von 1,6 A mit Frequenz 8000 (8000 Impulse pro
    Sekunde)"


    Wie darf man das sonst verstehen???????


    Und, JA, ich habe schon zerschossene Steuergeräte gesehen, die offensichtlich durch untaugliche Lade/Start/Pflegegeräte gekillt wurden!!!!


    Weiters werde ich NICHT weiter Toms Forum missbrauchen, um von jemandem "keine Ahnung" unterstellt zu bekommen,
    der sich offensichtlich im WWW einiges angelesen hat (Marketing??) und nun eine gefestigte Meinung hat, und diese offensichtlich, völlig beratungsresistent, einfach nur bestätigt haben möchte!


    Ich bin hier Raus. :whistling: :whistling:

  • Zitat

    Die Wirkung von Pulsern hat nie jemand jemand abgestritten, sonst würde Tom ja auch keine anbieten,

    Doch, ich selbst habe diese Wirkung mal energisch bestritten! :whistling:


    Auf meiner ersten gewerblichen Webseite hatte ich mal eine Abhandlung über Bleiakkus, in der ich die Wirkung dieses ganze Zauberzeugs wie Pulser und Wunderpülverchen bezweifelte. Das hat der Geschäftsführer eines (späteren) Wettbewerbers zum Anlass genommen, Kontakt zu mir aufzunehmen und mir ein paar Geräte aus seinem Sortiment zur Prüfung zur Verfügung zu stellen (Danke Herr Krüger...), was ich dann auch ausgiebig getan hab. Im Zuge dieser Untersuchungen habe ich feststellen können, dass (Ladestrom-)Pulser tatsächlich eine positive Wirkung auf sulfatierte Bleiakkus haben. Allerdings gab es für den Wettbewerber ein Problem, denn ich hatte gleichzeitig festgestellt, dass es so, wie er sein Gerät anpries, keine wirkliche positive Wirkung hatte, es also praktisch nicht zu gebrauchen war (Wirkzeitraum zu kurz wegen fehlender externer Stromquelle und das bekannte Problem mit Dämpfung/Störung des gleichzeitig angeschlossenem Bordnetzes). Was dem Umsatz seiner Geräte (zu dieser Zeit hatte er gemäß eigener Aussage bereits rund 60.000 Stück davon verkauft) aber keinen Abbruch tat.


    Derselbe Wettbewerber hatte zu dieser Zeit auch ein Netzladegerät mit integriertem Pulser im Programm: Ein SUPER TEIL! :thumbsup: Nur kaufte es keiner, weil es (gefühlt) zu teuer war und eben nicht gemäß den Forderungen guten Marketings funktionierte. Gutes Marketing erfordert immer ein gutes Bauchgefühl der Kundschaft! Der Kunde kauft nicht deshalb ein Gerät weil es wirksam oder sinnvoll ist, sondern weil er sich gut fühlen möchte. Oder anders: Nicht der Kopf kauft, sondern der Bauch! Jeder Versuch gegen dieses Marketing-Gesetz zu verstoßen, ist zwangsläufig zum wirtschaftlichen Scheitern verurteilt! Das angesprochene Ladegerät befolgte diese Grundforderung augenscheinlich nicht, weshalb es sich auch nicht verkaufte und dann konsequenterweise nach kurzer Zeit wieder eingestellt wurde.


    Das war dann der Grund, weshalb ich den Power-Pulsar gebaut habe. Geld brauchte ich ja keins, denn ich bin nebenher Taxi gefahren... ^^


    Bepulsen geht so natürlich nicht, aber nachladen ist auch bei angeschlossenem Bordnetz kein Problem. Das klappt sogar mit dem billigsten CTEK. Natürlich muss Zugang zu elektrischer Energie am Ort des Geschehens bestehen, was zugegebenerweise bei Laternenpakern nicht immer der Fall ist (gibt's nicht schon Laternen mit Steckdosen?).


    Ich hatte mal einige PKWs für länger in einer abgelegenen Scheune stehen, wo es keinen Strom gab. Da habe ich mir mit einem daneben gestellten 12V/120Ah-Gelakku geholfen, der über einen DC/DC-Wandler 13,8V Ladespannung bei max. 5A Ladestrom für die Starterbatterien über einige Wochen geliefert hat. Ging prima! Die Batterien brauchten dafür nicht ausgebaut zu werden. Allerdings hab ich mir an dem 120AH-Sonnenmschein-Klopper einen Bruch geschleppt...


    Grüße, Tom

  • Hier nachzulesen: Megapulse de


    " Der Megapulse 12 V entnimmt im Pulsbetrieb der Batterie 50 - 150 mA. Er
    macht daraus Stromimpulse von 1,6 A mit Frequenz 8000 (8000 Impulse pro
    Sekunde)"


    Wie darf man das sonst verstehen???????


    Entnehmen und zurückgeben. Wer (weiter)lesen kann, ist klar im Vorteil. Oder glaubst du, das Teil wäre ein Perpetuum Mobile? Natürlich hat das Teil auch einen gewissen Eigenverbrauch, was auch gar nicht verschwiegen wird. Außerdem wird der Dauereinsatz empfohlen, nicht nur im Kfz-Betrieb und auch nicht nur für Kfz-Anwendungen.


    Jetzt reicht's mir auch, sonst wird mir noch Werbung unterstellt.



    Edit Tom: Den Link auf den Wettbewerber habe ich mal entschärft, sonst verhelfe ich indirekt mit dem hohen Ranking dieses Forums noch dem Wettbewerber bei Google in höhere Weihen aufzusteigen.


    Ich bitte um Verständnis, aber inzwischen habe ich das Taxifahren aufgegeben... -|-

  • Bepulsen geht so natürlich nicht,

    Ich habe ein Konzept für ein "Köfferchen" im Kopf, das mit einer Handvoll handeslüblicher Discounter "ready-to-use" Zellen (20 Stck. immerhin 80 Ah bei 1,2V) auskommen soll. Der Stecker daran soll lediglich dem nachladen der NiMH´s dienen, wo auch immer eine Steckdose sich findet. Angenommen, Dein Power-Pulsar fände mit ein paar klitzekleinen Veränderungen Platz in dem Koffer - wie lange würde er wohl laufen? :)


    Tschuldigung, - keine Ahnung, wie das funktioniert, dass ich Dir meinen Satz schon wieder "in den Mund gelegt" habe. ?( :D
    Grüße, Martin :D

    Mit einem Draht klappt es nicht, und ab zwei kann man verwechseln. (Unbekannt)

  • Ich habe ein Konzept für ein "Köfferchen" im Kopf, das mit einer Handvoll handeslüblicher Discounter "ready-to-use" Zellen

    Das Köfferchen nimmt langsam Gestalt an. Ich habe insgesamt 18 dieser 4Ah-Akkus in einen Makita-Akkuschrauber-Koffer eingepasst.
    Die Betriebsspannung wird bei nominal 3,6 V liegen, nach Öffnen findet man eine Frontplatte aus gebürstetem Alu mit 2 Digitalanzeigen für Strom und Restspannung der NiMH´s vor, im Deckel findet das Ladekabel Platz. Herzstück ist der Step-up-IC, mit dem ich seit einiger Zeit experimentiere.
    Sorge bereitete mir die mögliche Tiefentladung der NiMH´s. Hierfür habe ich nun mit folgender Schaltung (invertierender Ausgang out1 genutzt) eine Lösung (Umbau eines Baumarktladers...) gefunden. Günther Hager - Modellflug seit über 56 Jahren Auch eine fertig geätzte und gebohrte Leiterplatte kann man unter dem dort angefügten Link für kleines Geld bekommen, die man natürlich als Tiefentladeschutz noch (über die LED-Anschlüsse) invertieren (Entladeschluss 3,05 ... 3,1V) muss.
    Sinn mach dieser Koffer meiner Ansicht nach außer zum mobilen Desulfatieren vor Allem in eisig kalten Winternächten bei minus 24°C, wenn das Auto morgens sicher anspringen soll. :) Man kann damit "den Strom zum Akku unter der Laterne" tragen und diesen gut bei Laune halten. :)
    Fotos folgen. (Leider die falsche Jahreszeit - eigentlich sollte man(n) jetzt im Garten aktiv werden... :D )
    Für das Wiederaufladen hatte ich eine Festspannungslösung mit einem kleinen EDV-Schaltnetzteil 5V /4,5A angedadcht, das leider nicht in den Koffer passt. "Tagsüber im Büro" wird so allerdings nicht ganz ausreichen, weil man zum Wiederaufladen annähernd 24 Std. braucht. Fotos folgen. :)
    Grüße, Martin


    P.S. Ich habe gerade herausgefunden, dass die Unterspannungsabschaltung noch viel einfacher geht. Unter- u. berspannungsberwachung m. ICL7665

    Mit einem Draht klappt es nicht, und ab zwei kann man verwechseln. (Unbekannt)

    Einmal editiert, zuletzt von martin_53 () aus folgendem Grund: Link hinzugefügt

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