Zweitbatterie-Anlage mit Trenn-MOSFET, Dimensionierung

  • Guten Tag!


    Ich bin auf Ihre Seite gestoßen, da ich für einen Campingausbau eine 2te Bordbatterie samt Ladeeinrichtung bzw. Überwachung suche. Nun ist mir durch die Vielzahl der Anbieter Meinungen die Entscheidung nicht leichter gefallen.


    Ich möchte mit einer Optima Yellow 4,2 (wie Starterbatterie) das System betreiben, ich schließe daran einen Kompressorkühlschrank sowie hier und da einen Wechselrichter an. Nun möchte ich über die Lichtmaschine laden bzw. das System überwachen (Spannung sollte möglichst ablesbar sein). Wir sind viel Off-Road unterwegs, deswegen ist ein verlässliches System sehr wichtig. Habe durch einen Bekannten folgendes geraten bekommen:


    http://www.offroadhesch.at/off…CTION=SHOWDETAIL&aid=1103


    Nur denke ich an die Sinnhaftigkeit einer Mosfet-Variante.
    Würden Sie auch einen Ladestrom "Pusher" empfehlen?


    Mit der Bitte um Nachricht verbleibe ich


    mit besten Grüßen

  • Hallo,


    die gezeigten Geräte werden Ihr Problem mit Sicherheit lösen, denn natürlich gibt es viele verschiedene Wege, die zum Ziel führen und das Ziel sollen möglichst gut geladene Batterien sein. Welches System man letztlich einsetzt, hängt hauptsächlich vom Preis, dem Aufwand der Installation und natürlich dem persönlichen Geschmack ab. Batterien vernünftig laden können Sie eigentlich alle.


    Mein Laderegler lädt "einfach" nur, aber das macht er im Ergebnis um einiges besser als die Serienlösungen der Hersteller. Dafür ist er ausgereift und günstig.


    Meine Trenn-MOSFETs bestechen zunächst mal durch die unübertroffene Einfachheit der Montage: Kein anderes System lässt sich mit weniger Aufwand installieren. Die Diodenfunktion mit Rückflusssperre über Power-MOSFETs vermeidet Schwierigkeiten mit fliegenden Sicherungen, wie sie beim Startvorgang mit Trenn-Relais-Systemen bisweilen leider vorkommen. Ansonsten sind natürlich auch Trenn-Relais durchaus brauchbar, jedenfalls soweit die Sicherungs-Problematik im jeweiligen Fall nicht zuschlägt.


    Monitoring-Lösungen habe ich wie gesagt nicht im Programm, da müssten Sie mal schauen, was der Markt für Ihre Wünsche bereit hält. Es gibt da ja einiges, von einfachen Voltmetern bis hin zu controller-gesteuerten Batterie-"Tankuhren".


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

  • Hallo Herr Rücker!


    Vielen Dank für Ihre rasche Antwort. Sie werden verstehen, daß ein leistungsfähiges Ladesystem für meine Zwecke absolut wichtig ist. Nun denn, wäre ich an Ihrer Lösung interessiert, folgende Fragen tauchen noch auf:


    Zweitbatterie (wie beschrieben selber Hersteller wie Starterbatt.) wird im Kofferraum verbaut, d.h. Leitung ca. 5 m. Wieviel Kabelquerschnitt soll verwendet werden, um den Spannungsabfall nicht allzu groß zu halten?


    Möchte die Kabel mit Extra-Sicherungen versehen, Problem?


    folgender Kühlschrank wird verbaut:


    http://www.waeco.com/at/5685_5859.php


    samt Netzadapter für längere Campingplatzaufhalte. Sollte nicht allzu große Stromaufnahme haben?


    Batterie optima yellow "mag" Ladeströme nur bis 10A wird das durch das Mosfet geregelt?


    Hätte gerne das Trenn-Mosfet mit Notstart Funktion gekauft, gibt es das wirklich nur mit 300 A?, oder anders gefragt können Sie mir einen guten Preis anbieten?


    Vielen Dank für Ihre Geduld für die Beantwortung meiner laienhaften Fragen!


    Lg

  • Hallo,


    dem den Querschnitt des Verbindungskabels bestimmen zu können, ist die Angabe des maximalen Lichtmaschinenstroms nötig (Typenschild). Bei einer Länge von 5m empfiehlt sich in der Regel eine 35mm²-Leitung. Bei kleinen Lichtmaschinenleistungen kann man aber auch darunter bleiben.


    Sicherungen sind bei so langen Leitungen unbedingt nötig. Hier wird direkt an jedem Batterie-Pluspol eine Sicherungen gegen Kurzschluss angebracht. Bewährt haben sich ANL-Sicherungen, Stärke je nach Leitung, Lichtmaschinenleistung und Akku-Größen zwischen 100 und 200A.


    Ein Netzgerät ist bei Verfügbarkeit von "Landstrom" immer eine gute Sache, denn einerseits muß man dann mit dem Strom nicht mehr ganz so sparsam umgehen und andererseits werden die Akkus außer der Reihe einmal lang anhaltend voll durchgeladen, was unbedingt als Akkupflege betrachtet werden kann und ihrer Lebensdauer sehr förderlich ist. Hier sollte ein Netzgerät verwendet werden, das auf Dauerladung ausgelegt ist und auch direkt Verbraucher speisen kann. Für diesen Zweck biete ich meine modifizierten Ladegeräte BC-1210 an (Beschreibung im Shop), die sich für diesen Anwendungsfall besonders gut eignen.


    Wegen der Höhe des Ladestroms brauchen Sie Sich absolut keine Sorgen zu machen. Jedenfalls vertragen praktisch alle Bleiakkus genau so viel Ladestrom, wie sie sich selbst bei korrekt anliegender Ladespannung "nehmen". Eine Begrenzung des Ladestroms wird daher von den Herstellern weder gefordert noch vorgesehen. Gerade die Optima-Serie ist bei der Höhe von Lade- und Entladeströmen außergewöhnlich flexibel und leistungsfähig, so dass wirklich keinerlei Notwendigkeit besteht, den Ladestrom künstlich zu verringern, was nur auf Kosten der Ladegeschwindigkeit und so letztlich zu Lasten des Ladezustand und Lebensdauer gehen würde. Ganz im Gegenteil führen hohe Anfangsladeströme - immer gesunde Akkus vorausgesetzt - langfristig zu starken Akkus, weil das Gefüge der aktiven Platten durch große Reaktionsgeschwindigkeit fein und damit sehr reaktionsfreudig bleibt.


    Eine Notstart-Funktion ist nur bei großer Belastbarkeit des durchleitenden Gerätes möglich, da es anderenfalls durchbrennt (der Anlasserstrom kann kurzzeitig bis zu 1kA betragen!). Daher kann diese Funktion auch nur mit der besonders hoch belastbaren 300A-ZVL-Version realisiert werden. Dass eine solch hohe Belastbarkeit mit kontaktlos und damit verschleißfrei schaltenden Power-MOSFETs ihren Preis hat, liegt auf der Hand (der praktische Schaltungsaufwand der ZVL-MOSFETs ist gegenüber den kleineren Geräten sogar noch bedeutend höher, als es der Mehrpreis vermuten lässt...).


    Viele Grüße!


    Thomas Rücker

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