Wiederbeleben halbverhungerter Gelbatterien

  • Hallo,


    ich wollte hier mal meine Erfahrungen mit zwei Gelbatterien mitteilen. Die Marke tut nichts zur Sache, weil die jetzt anders heißen. Ich hatte vorher schonmal über diesen Fall berichtet. Jedoch taten sich heute neue Erkenntnisse auf. Die zwei Exemplare wurden von mir knapp zwei Jahre falsch geladen und zwar mit zu geringer Ladespannung, weil mich die Voreinstellung des steca-Ladereglers irritierte, der Gelbatterien wenn ich mich nicht irre, nur mit 14,4 V lädt + Temperaturkompensation. Der Hersteller gab aber 14,7 V an, was mir aber irgendwie zu viel vorkam, denn das ist mehr, als bei den meisten Nasszellen vorgegeben wird. Außerdem las ich an mehreren Stellen, dass Bleisäurebatterien auch mit 13,8 V voll werden, es dauert nur entsprechend länger. Das scheint aber nicht ganz korrekt zu sein, denn oftmals wird dann ein voller Zustand nur scheinbar erreicht. Zu Anfang war ich der Meinung, dass die Angabe "mind. 10% der Kapazität/h als Ladestrom könnte vernachlässigt werden, denn ich fand nirgends im Netz eine Bestätigung dieser Ladevorgabe. Ich bin aber wohl eines Besseren belehrt worden. Denn die Batterien erschienen immer als voll, weil bei 13,8 V nur noch 1% Ladestrom reinging. Die Kapazität war aber fast nicht mehr vorhanden, da bei 10% Entnahme die Spannung plötzlich bis auf 10,5 V fiel. Fast hätte ich wirklich geglaubt, sie wären Schrott. Auch eine zweimonatige Behandlung mit Pulser brachte bis gestern keine Besserung.


    Da habe ich sie kurzerhand dreimal an einem Abend mit 24 A beglückt (in Parallelschaltung), so dass jede 12 A abbekam, was 15% der Kapazität entspricht und bin bis auf 14,7 V hochgegangen. Heute morgen sogar für zehn Minuten bis 15 V. Und siehe da: Die Kapazitätsgrenze konnte ich bis jetzt noch nicht ausloten, aber was gestern nach einer halben Stunde passierte, führte heute zumindest nach zwei Stunden zu keinem nennenswerten Spannungseinbruch. Danach war die Leerlaufspannung auch umgehend wieder auf 12,7 V.


    Was ich damit sagen will: Ich weiß nicht, was da mit der oder den Zellen los war, aber es scheint wirklich wichtig zu sein, den Ladestrom nicht zu gering ausfallen zu lassen. Für solare Anwendungen scheidet dieser Typ eigentlich aus, es sei denn, man jagt den Strom bei Gelegenheit anderweitig rein, wenn es längere Zeit keine volle Sonnenstrahlung gibt.


    Wäre nett, wenn mir jemand erklären könnte, was genau chemisch passiert oder nicht passiert, wenn ein Akku mangels ausreichendem Strom "verhungert", obwohl die Ladeendspannung immer erreicht wird. Eigentlich dachte ich, dass gerade Gelbatterien eher einen niedrigeren Strom vertragen als nasse Zellen, wo der Elektrolyt durchmischt werden muss, um Schichtung zu vermeiden.


    Kann natürlich auch sein, dass der Pulser erst voll wirken kann, wenn die halb defekte Zelle fast ganz entladen ist, denn denselben Effekt hatte ich schon mal bei zwei anderen Akkus. Wie gesagt, Pulsen bei vollen Batterien bringt meiner Erfahrung nach eigentlich gar nichts. Warum, kann mir aber leider selbst der Entwickler jener anderen Firma nichts sagen. Vielleicht weiß der Forenbetreiber ja mehr. ;)

  • Zitat

    Denn die Batterien erschienen immer als voll, weil bei 13,8 V nur noch 1% Ladestrom reinging.

    Die alte Faustregel, nach der ein Bleiakku als voll geladen anzusehen ist, wenn der Ladestrom auf 1% der Kapazität abgesunken ist, stimmt durchaus. Stellt sich nur die Frage, wie hoch denn die Kapazität ist. Wer jetzt auf's Gehäuse guckt und dort die Nennkapazität abliest, wird natürlich auch nicht schlauer, denn offensichtlich entspricht bei den oben besprochenen Akkus deren tatsächliche Kapazität in keiner Weise mehr der ursprünglichen Nennkapazität, sondern einem deutlich niedrigeren Wert. Den müsste man natürlich in die Faustformel einsetzen... :P


    Zitat

    Die Kapazität war aber fast nicht mehr vorhanden, da bei 10% Entnahme die Spannung plötzlich bis auf 10,5 V fiel. Fast hätte ich wirklich geglaubt, sie wären Schrott.

    Hier liegt offensichtlich Sulfatierung vor. Sulfatierung bedeutet, dass das Entladeprodukt Bleisulfat große Kristallstrukturen gebildet hat, die ein ungünstiges Verhältnis zwischen Volumen und Oberfläche bilden: Das Volumen ist groß und die Oberfläche klein. Man kann das in etwa mit einem Holzscheit vergleichen: Versuche mal einen dicken Holzscheit mit einem Feuerzeug anzuzünden. Das geht nicht, oder es dauert zumindest sehr lange. Zieht man mit einem Messer kleine Späne von dem Holzscheit ab und hält dort das Feuerzeug dran, brennen die dagegen ganz schnell. Genau das ist mit "Verhältnis zwischen Volumen und Oberfläche" gemeint: Der Holzklotz hat im Verhältnis zu seinem Volumen nur eine kleine Oberfläche. Nur über die Oberfläche kann aber die Einwirkung der Zündflamme und damit die Entzündung beginnen. Ein kleiner Holzspan hat dagegen ein ungleich günstigeres Verhältnis aus Oberfläche und Volumen: Er erhitzt sich schnell und brennt sofort.


    Die Sulfatierung behindert also die Aufladung. Wenn alles feine Bleisulfat "geladen", also in Blei und Bleidioxid umgewandelt wurde, bleiben nur die inaktiven, dicken Sulfatkörner übrig. Man hat nun zwei Möglichkeiten: Entweder man mahlt sie fein - was praktisch ziemlich schwierig ist, wenn man nicht die Platten ausbauen und in eine Mühle werfen will -, oder man hält länger das Feuerzeug drunter. Sprich: Man legt für längere Zeit eine Ladespannung an.


    Zitat

    Auch eine zweimonatige Behandlung mit Pulser brachte bis gestern keine Besserung.

    Tja: Da sieht man wieder welche Pulser was taugen und welche nicht. :D Wie schon oft erklärt wurde, wird zwingend ein Ladestrompulser benötigt, der einerseits Ladespannung anbietet und andererseits Ladestromimpulse auf die Batterie gibt. Einfach einen M...pulse oder einen der billigen Entladestrompulser anklemmen führt zu gar nicht. Außer natürlich dass die Batterie noch leerer wird... :pinch:


    Zitat

    Da habe ich sie kurzerhand dreimal an einem Abend mit 24 A beglückt (in Serienschaltung), so dass jede 12 A abbekam, was 15% der Kapazität entspricht und bin bis auf 14,7 V hochgegangen.

    Häh? Was ist das jetzt für ein Unfug? 12A? 24A? Serienschaltung? Das ergibt keinen Sinn. Ich vermute, hier sind Volt und nicht Ampere gemeint. Oder eine Parallelschaltung. Da die Batterien aber sulfatiert sind, wird die Ladung zwangsläufig bzgl. der Klemmenspannung instabil sein und keine symmetrischen Werte ergeben.


    Zitat

    Wäre nett, wenn mir jemand erklären könnte, was genau chemisch passiert oder nicht passiert, wenn ein Akku mangels ausreichendem Strom "verhungert", obwohl die Ladeendspannung immer erreicht wird. Eigentlich dachte ich, dass gerade Gelbatterien eher einen niedrigeren Strom vertragen als nasse Zellen, wo der Elektrolyt durchmischt werden muss, um Schichtung zu vermeiden.

    Wie gesagt: Er sulfatiert. Erklärung oben.


    Das gilt für Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyten ebenso wie für Akkus mit gelartigem oder in Glasvlies aufgesogenem Elektrolyten. Physikalisch gesehen passiert bei allen dasselbe. Die erwähnte Säureschichtung ist ein anderes Phänomen, welches im nennenswerten Maße aber nur bei Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyten auftritt, bei AGM-Akkus nur in geringerer Form und bei Gelakkus gar nicht (außer es befinden sich Rekombinationskatalysatoren in den Zellen. Dann wird gebildetes Knallgas direkt in Wasser zurückverwandelt, welche dann am Entstehungsort langsam in das Elektrolytgel eindiffundiert und dann dort die Säuredichte herabsetzt. Just another story...).


    Die Vollladung von Bleiakkus ist aber durchaus auch mit sehr kleinen Strömen möglich, wenngleich es bei alten Akkus dabei wegen der im Alter unvermeidlich erhöhten Selbstentladung zu Schwierigkeiten kommen kann, wenn der Ladestrom sich der Selbstentladerate annähert. Dann kann es nämlich bei Batterien (also einem Verbund bestehend aus mehreren Einzelzellen) passieren, dass einzelne Zellen eine deutlich höhere Selbstentladerate aufweisen als andere und dort der Ladestrom dann vollständig von der Selbstentladung verzehrt wird. Diese Zellen sulfatieren dann trotz Aufladung, weil ihnen netto keine Energie mehr zugeführt wird. Man sollte also mit dem Ladestrom immer deutlich über der Selbstentladerate bleiben, damit auch wirklich alle Zellen geladen werden.


    Zitat

    Wie gesagt, Pulsen bei vollen Batterien bringt meiner Erfahrung nach eigentlich gar nichts. Warum, kann mir aber leider selbst der Entwickler jener anderen Firma nichts sagen. Vielleicht weiß der Forenbetreiber ja mehr.

    Ein Ladestrompulser soll grobkörniges und dadurch inaktives Bleisulfat durch gezielte, kurzzeitige Überspannungsimpulse einer Aufladung wieder zugänglich machen. Es ist klar, dass für diese Reaktion überhaupt inaktives Bleisulfat vorhanden sein muss. Ist keins da, kann auch der beste Pulser nur müde mit den Schultern zucken. Versuch mal ein sauberes Bettlaken zu waschen. Sauberer als sauber wäscht bestenfalls Ariel. Jedenfalls in der Werbung, da wäscht es dann "rein". Nunja... ;)


    Man kann auch statt (mit Ladestromimpulsen!) zu bepulsen einfach die Ladespannung brutal auf über 15V hochziehen und erreicht damit im Grunde denselben Effekt. Nur hat das leider die Nebenwirkung, dass einerseits durch massive Elektrolyse eine lebhafte Knallgasproduktion einsetzt, wodurch sich die Elektrolytmenge verringert und die Elektrolytdichte (unerwünscht) ansteigt. Viel schlimmer aber ist die hierbei auftretende Korrosion der positiven Gitterplatten, die schnell zum Ausfall der Zellen führt. Weshalb man solche Überspannungs-Rosskuren, wenn überhaupt, höchstens kurzzeitig durchführen sollte, wenn man seine Batterien nicht gerade hinrichten will.


    Grüße, Tom

  • Schade, dass du nicht drauf eingegangen bist, dass einmaliges Laden (in meinem Fall mit 12 A pro Batterie) bis zur Ladeschlussspannung mehr Effekt bringen kann als Ladepulser. Du weißt übrigens ganz genau, dass ich nur pulse, wenn ich gleichzeitig auch eine Ladespannung anlege. Es wäre schön gewesen, wenn du nur die Fragen beantwortet hättest, die ich gestellt habe und dir nicht selber welche beantwortest, wonach keiner gefragt hat. Ich vermute auch, dass du in der Vergangenheit zu leichtfertig entsorgt hast, anstatt weitere Testreihen durchzuführen.


    Fazit: Es scheint Fälle zu geben, wo man gar nicht pulsen muss, sondern öfters mal (wieder) relativ starke Ladeströme, auch bis zum dreifachen Kapazität/h fließen zu lassen braucht, um Sulfatierung wenigstens in den großen Strukturen zu knacken. Genauso habe ich es mit den großen "Nasszellen" auch getan. Die 16,3 V, die ich da immer wieder für zehn Minuten angelegt habe, wären wohl gar nicht nötig gewesen.


    Kurz: Wer heilt, hat Recht.

  • Ich weiß nicht, welche Aussage Du von mir lesen möchtest. Dass man Bleiakkus mit Konstantspannung (eine Strombegrenzung ist hierbei nicht erforderlich) lädt, ist ja keine Neuigkeit. Wenn ein Akku sulfatiert ist, dann hat man aber ein Problem, einen Ladestrom von 18A überhaupt zu erreichen, ohne die maximal zuträgliche Spannung zu überschreiten.


    Was mir nicht einleuchtet ist Dein Hinweis, Du hättest zwei Monate lang mit einem Pulser desulfatiert, aber keinen entsprechenden Effekt erzeugen können. Meiner Erfahrung nach ist nach einer zweimonatigen Behandlung mit einem brauchbaren Ladestrompulser garantiert sämtliches Bleisulfat wieder in Blei und Bleidioxid zurückverwandelt. Das dies bei Dir nicht der Fall war, legt daher den Verdacht nahe, dass die Bepulsung nicht optimal arbeiten konnte. Warum nicht?


    Übrigens habe ich keine Ahnung mit was oder wie Du bepulst. Nur die Erfolglosigkeit des Versuchs lässt mich darauf schließen, dass Dein Pulser schlecht arbeitet.


    Schon rein überlegungsmäßig wird man aber einsehen können, dass es im Sinne der Sulfatierung nichts bringt, einen entladenen und teilsulfatierten Bleiakku kurzzeitig mit sehr hohem Ladestrom zu laden. Denn dabei würde ja nicht das grobkörnige, sondern nur das - ohnehin aktive - feinkörnige Bleisulfat umgewandelt. Das grobe bleibt ungeladen zurück. Welche Lehre soll man nun aus Deinen Ausführungen ziehen?


    Grüße, Tom

  • Es muss was anderes außer Sulfatierung sein. Denn ich habe ja kein Problem, bei teilentladenem Zustand hohe Ströme reinzujagen. Bei größerer Sulfatierung ginge das gar nicht.


    Wenn ich morgen abend nach Hause komme, und die zwei Akkus wieder belaste, und sie haben ihre zeitweise vorhandene, deutlich länger andauernde Spannungsstabilität vom Neujahrsmorgen bei größerem Entladestrom wieder verloren, dann weiß ich auch nicht, was ich noch machen soll.


    Was ich meinte mit großem Ladestrom, ist aus einem Zustand größerer Entladung heraus, nicht, wenn er schon annähernd voll ist. Irgendwo habe ich noch gelesen, dass man dadurch "ladungsmüde" Akkus, die nur wegen zu geringer Entlade- und Ladeströme irgendwie taub geworden sind, wieder auffrischen kann, ganz ohne Pulser und auch ohne dass überhaupt Sulfatierung vorhanden wäre. Nur fehlt mir eben die chemische Erklärung für diese Zustandsänderung.


    Ich habe jetzt seit gestern nachmittag ein Erhaltungsladegerät dran mit 600 mA, was die Spannung bisher immer auf 13,4 V gehalten hat. Vorher gab es bis zu 14,7 V bei zum Ende 1,5 A, was bedeuten sollte, dass sie jetzt annähernd voll sein müssten.


    Was mich noch interessiert: Was für ein Zellendefekt könnte rein theoretisch eingetreten sein bei einer Gelbatterie? Lt. Datenblatt sollte es zumindest keinen Zellenkurzschluss geben können, weil die Blei- und Bleidioxidlagen getascht sein sollen. Was bleibt sonst noch als denkbarer Schaden?

  • Ein Beispiel:


    Wenn ein Bleiakku zu 50% sulfatiert ist, lassen sich ja noch 50% der Nennkapazität normal entnehmen und einladen (eventuelle Kapazitätsverluste durch normale Alterung lassen wir jetzt mal der Anschauung wegen außer Acht). Da hat man dann also einen 100Ah-Bleiakku, dem man noch 50Ah entnehmen kann. Wenn man dem nun 30Ah entnimmt, dann lassen sich danach natürlich auch wieder hohe Ladeströme einladen. Erst wenn die nicht sulfatierte Kapazität komplett wieder eingeladen ist, beginnt erneut das Problem, dass sich wegen Sulfatierung der Restkapazität nichts mehr einladen lässt. Sulfatierung und hohe Ladeströme müssen sich deshalb keinesfalls ausschließen. Erst bei völlig sulfatierten und dadurch tauben Akkus fließt praktisch gar nichts mehr, obwohl die Klemmenspannung im Leerlauf komplett unten ist.


    Hohe Ladeströme haben aber tatsächlich einen positiven Einfluss auf Bleiakkus, durch den sich ihr Innenwiderstand vermindert. Der Grund liegt auch hier, ganz ähnlich wie bei NiCd-Zellen, in der vermehrten Bildung feinkristalliner Strukturen mit günstigerem Oberflächen/Volumen-Verhältnis. Das Aktivmaterial wird reaktiver.


    Mal abgesehen davon, dass es auch bei Taschenseparatoren zu erhöhter Selbstentladerate bis hin zum Zellenkurzschluss durch Dedritenbildung kommen kann, gehe ich dennoch von Sulfatierung als Hauptursache des Problems aus.


    Was gibt es sonst noch an Zellendefekten? Eine kleine Auswahl der üblichen Batteriekrankheiten:


    • Brüche von Gitter oder Zellenverbindern durch Korrosion oder mechanische Einwirkungen (Kapazitätsverlust, kompletter Ausfall)
    • Aus den Gittern fallendes Aktivmaterial (Shedding, Kapazitätsverlust)
    • Verbleiung der negativen Platten (Erhöhung des Innenwiderstandes)
    • Antimonvergiftung der negativen Platten (Absenkung der Gasungsschwelle)
    • Zerstörung der Plattenstrukturen durch Tiefentladung (Kapazitätsverlust, erhöhte Selbstentladerate, Komplettausfall)
    • Erhöhte Selbstentladerate durch Dendritenbildung (wegen Tiefentladung)
    • Elektrolytverlust (Gasung)

    Grüße, Tom

  • Also, nachdem ich jetzt eine Stunde lang 5 A entnehme, sackt die Spannung noch nicht unter 12,7V ab. Das ist was ganz anderes als vorher. Was das gewesen ist, weiß kein Mensch. Jetzt erst scheint annähernd eine nennenswerte Kapazität vorhanden zu sein.


    Was passiert eigentlich mit der Spannung, wenn man zwei gleichartige Batterien parallel geschaltet hat und eine davon hat einen Zellendefekt, was zum Spannungseinbruch um sagen wir 2 V bei der einen Batterie führt. Was passiert mit der Gesamtspannung? Die beiden waren zwar fast gleich schlecht in der Kapazität, aber diese Frage wollte ich schon immer mal beantwortet haben.


    Gruß
    B.

  • Was ist denn das wieder für eine Frage? ?(


    Wenn man einen sechs- und einen fünfzelligen Bleiakku parallel schaltet, wird - logischerweise - sofort ein Strom fließen, der fünfzellige Akku auf Kosten des Energieinhalts des sechszelligen überladen und der sechszellige Akku insgesamt schnell entladen. Man könnte auch sagen, die "Selbstentladerate" des Gesamtpaketes steigt rasant. Um welchen Betrag allerdings die Klemmenspannung des sechszelligen Akkus bei Anschluss des fünfzelligen sofort absinkt, kann ohne Kenntnis von Ladezustand und Innenwiederstand des sechszelligen Akkus nur schwer geschätzt werden. Es erscheint mir auch nicht als sonderlich wichtig, da man am sich verbreitenden Gestank schon merken wird, das hier etwas nicht stimmt.


    Aber:


    Wenn ein 12V-Bleiakku nach 1 Stunde Entladung mit 5A eine noch immer Klemmenspannung von 12,7V aufweist, ist seine Säuredichte mindestens krass höher als es gesund wäre. Auch würde der Innenwiderstand des Akkus gesetzteswidrig Null betragen, denn sonst müsste am Innenwiderstand des Akkus bei einem Entladestrom von 5A auch eine Spannung abfallen, die sich natürlich von der Klemmenspannung subtrahiert.


    Oder der Operator hat falsch abgelesen, bzw. dem Messgerät ist nicht wohl.


    Die Kapazität sollte auch besser gemessen werden, da raten nicht selten zu Irrtümern führt.


    Grüße, Tom

  • Bei allem Respekt: Du scheinst doch nicht so kompetent zu sein, wie ich zuerst dachte. Die Ruhespannung bei 100 % Ladung bei diesen Gelakkus ist in der Bedienungsanleitung ja schon mit 13,0 V angegeben. Die ist entgegen deiner Auffassung eben nicht bei jeder Art Bleiakku die gleiche. Diese Spannung wird jetzt auch gehalten. Bis vor kurzem fiel diese bis auf 12,6 V nach 36 Stunden.


    Heute nacht stieg die Ruhespannung nach der Belastung mit 5 Ah deshalb auch wieder auf 12,9V an. Jetzt habe ich den Laptopakku zum zweiten Mal durch die Gelbatterie voll aufgeladen und 14 W Gleichstromenergieparlampe dranhängen. Unter Last beträgt jetzt die Spannung stabil 12,4 V. Schalte ich alle Verbraucher aus, lande ich in Sekundenbruchteilen wieder bei einer Ruhespannung von 12,8 V. Eigentlich völlig normale Betriebszustände, so wie ich es von Anfang an sehen wollte. Nur hatte ich vor zwei Jahren noch keine Ahnung, dass diese Gelakkus 14,7 V Ladeschlussspannung brauchen. Überall war nachzulesen, dass bei dieser Ladespannung ein Gelakku austrocknet. Ich habe der Angabe aus der Anleitung einfach nicht getraut.


    Eine Kapazitätsmessung dauert in meinem Fall mangels geeigneter Verbraucher. Was die "Macke" war, die ich mit einmalig 12 A Ladestrom pro Batterie nach kurzzeitigen 10,5 V Entladeschlussspannung heraus beseitigt habe, werde ich wohl nie erfahren.


    Übrigens habe ich drei Messgeräte: Den Laderegler, ein Spannungsmesser, den ich an die Pole hängen kann und die Pulser, die bis 12,7 - 12,8 V runter beide leuchten. So falsch kann die Klemmenspannung also nicht sein.

  • Was Akkuhersteller in die Anleitungen schreiben, dass ist mit Blick auf die gelieferten Akkus leider nicht selten unzutreffend. Wie viel himmelschreiender Blödsinn ist solchen Anleitungen schon entnommen worden! Vieles steht da eben nur drin, um gegen Gewährleistungsansprüche der Kunden gewappnet zu sein und nicht, weil Frederik Piggeldy die Welt der Akkumulatoren erklären will, so wie ich das hier versuche. Vieles wissen sie aber auch einfach nicht besser. Zumindest die nicht, die die Anleitungen verfassen... -|-


    Die Zellenspannung eines Bleiakkus ist eine direkte Funktion aus der Säuredichte. Und da Bleiakkus in großer Breite mit 30%iger Schwefelsäure mit einem Säuregewicht von 1,28kg/l befüllt werden, stellt sich bei Volladung eine Zellenspannung von etwa 2,1V ein. Das sind dann 12,6V bei einem sechszelligen 12V-Akku.


    Das bedeutet aber nicht, dass es nicht auch Bleiakkus gibt, die mit Akkumulatorensäure abweichender Dichte befüllt werden. Der Grund hierfür liegt in der durchschnittlichen Arbeitstemperatur begründet: Akkus für tropische Anwendungen erhalten Akkumulatorensäure niederer Dichte, bei Akkus für arktische Anwendungen wird die Säuredichte erhöht. Das sind aber seltene Nebenkriegsschauplätze, denen man in der Praxis kaum begegnet. Wenn Deine Akkus eine deutlich erhöhte Leerlaufspannung aufweisen, dann weist das also entweder auf Spezialakkus für arktische Anwendungen hin, oder - was mir jetzt irgendwie wahrscheinlicher erscheint - auf fehlendes Wasser, sprich auf Austrocknung: Gasen die Zellen längere Zeit, erhöht sich durch den Wasserverlust zwangsläufig das Säuregewicht. Das ist jetzt aber kein Qualitäts-, sondern ein Kaputtmerkmal.


    Du kannst mir folgen? Na, ick freu mir...


    Grüße, Tom

  • Hier z.B. die Webseite des Akkuherstellers:


    Messung der Ruhespannung


    Da werden 12,8 V als Ruhespannung bei Vollladung angegeben. Ich hatte mich da um 0,2 V vertan.


    Daneben habe ich noch zwei kleine (24 + 7 AH) geschlossene, nasse Bleisäurebatterien, die auch nach einem Monat Lagerung noch 12,9 - 13 V Leerlaufspannung haben. Das mit der Säuredichte mag ja stimmen, aber die 30%ige Schwefelsäure ist letzten Endes auch nur ein Parameter, der geändert werden kann. Der war vielleicht früher eine in Stein gemeißelte Größe, die sich mal "eingebürgert" hatte, aber heute anhand geänderter Materialien nicht mehr unbedingt für alle Sorten gelten muss.


    Eine Austrocknung halte ich für ziemlich ausgeschlossen, denn das hatte ich mit meiner zu niedrigen Ladespannung ja nun gerade nicht verursacht.

  • Es ist jedenfalls ein völlig normaler Vorgang, dass die Klemmenspannung bei Vollladung mit der Lebensdauer des Akkus zunimmt. Ebenfalls ist es ein normaler Vorgang, dass im Betrieb Wasser verbraucht wird.


    Nun braucht man nur noch eins und eins zusammenzählen. :whistling:


    Grüße, Tom

  • Du bis wohl kein Freund von Gelbatterien, oder? Wenn man sich auf der Webseite des Herstellers umsieht, fällt auf, dass sie sogar die Geschichte der Gelbatterie dargestellt haben, die zumindest bis 1901 nachgewiesen werden kann.


    Geschichte der GEL-Technologie


    So ganz doof scheinen die also nicht zu sein, wenn sie sich mit der Entwicklungsgeschichte ihrer Produkte auskennen. Und erst in 1957 soll das Konzept von Sonnenschein wieder aufgegriffen worden sein, und bis vor kurzem sollen die oft kopiert aber nie erreicht worden sein. Das kann ich nicht beurteilen. Aber Forschung und Entwicklung sind allem Anschein nach noch nicht zum Stillstand gekommen, wenn wir dabei mal die Billigimporte ausklammern.

  • Könnte es sein, dass Deine Postings dem primären Zweck dienen, das Google-Ranking der Firma Gel-Batt GmbH durch Links aus diesem Forum auf deren Webseite zu verbessern?


    Bitte keine weiteren Links dieser Art, denn erstens steht nichts wirklich nahrhaftes drin und zweitens bin ich mir dafür zu schade, für sowas auch noch kostenlos meine Arbeitszeit zu investieren.


    Grüße, Tom


  • Ist ja auch geschäftsschädigend, wenn man überflüssigen Konsum durch einfache Maßnahmen verhindert.

    Hast du eigentlich deine Threads mal selber durchgelesen???????????????????????????????
    Du hast immer nur alle Ratschläge und Erklärungen versucht mit Gewalt zu widerlegen.
    Dann hast du irgendwelche, an den Haaren herbeigezogenen Theorien aufgestellt, und versuchst diese krampfhaft zu Beweisen.
    Zu guterletzt versuchst du dann auch noch Gewaltsam, Tom´s Forum als Werbeplattform für Batteriehersteller, und andere Forne zu nutzen!!!!!


    Sowas nennt man "Beratungsresistent" und "Unverschämt"


    Sorry wenn ich nun etwas grob wurde.

  • Meine Herren,


    wir haben hier ein lauschiges, unbedeutendes Akku-Fachforum. Man kann die hier gegebenen Tipps gut finden oder schlecht. Aber Testosteron wird in Akkus nicht verwendet. Also lasst uns wieder friedlich sein, nicht persönlich werden und weiter mit unseren Akkus spielen. ;)


    Grüße, Tom

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