Nachhilfeunterricht Elektronik

  • Hallo Tom,
    ich möchte eine Strombegrenzung aufbauen. Im Elektronik-Kompendium hab ich diese kleine Schaltung gefunden. Nun brauche ich aber wirklich keine Spannungsstabilisierung, es geht mir nur um die Begrenzung des Maximalstromes. Ich bin mir nicht im Klaren, kann ich die Zenerdiode ganz weglassen, oder muss sie durch noch einen Basiswiderstand nach Masse ersetzt werden?
    Grüße, Martin

  • Danke.
    Nun hast Du mich gleich noch auf die ganz verwegene Idee gebracht, T1 als Längsregler für eine stufenlose Leistungssteuerung zu nutzen. (Ich habe genügend 3055 rumliegen). Ich ersetze einfach Rv und D1 durch ein Poti. Dann kann ich daran meinen jeweiligen Arbeitspunkt nach Belieben einstellen. :)


    Grüße, Martin

    Mit einem Draht klappt es nicht, und ab zwei kann man verwechseln. (Unbekannt)

  • Die guten alten 2N3055 haben wir schon vor 40 Jahren nicht mal mehr in den üblichen ELO-Volkshochschul-Eigenbau-Labornetzteilen verbaut, sondern gleich gegen kräftigere Kameraden ersetzt.


    Nicht, dass ich die nicht auch kleingekriegt hätte, aber daran sieht man mal wieder, wie die Zeit vergeht. ;)


    Grüße, Tom

  • Eine ganz knifflige Frage hätte ich ja noch:
    Ich halte den Entladewiderstand mittlerweile doch für Unsinn und hätte gerne noch die 2. Halbwelle.
    Wenn ich dem Thyristor nun einfach einen Brückengleichrichter vor die Nase setze - (z.B. B40C35A) - was passiert im Nulldurchgang, der nun keiner mehr ist?
    Die Nullachse wird ja ganz kurz von der Spannung "angetippt". Reicht das zum Verlöschen? Induktive Last ist keine da beim Akku. :)
    Hattest Du sowas schon mal - oder hilft nur Ausprobieren? Nachlesen hat ergeben, dass meist ein Haltestrom unter 100 mA erforderlich wäre. (DDR-Datenblätter gibt es keine mehr)
    Grüße, Martin


    P.S. Beim Zerlegen der Absaar-Ladegeräte habe ich doch tatsächlich in 2 Geräten "selbstgebaute" Selen-Gleichrichterbrücken vorgefunden! :D

    Mit einem Draht klappt es nicht, und ab zwei kann man verwechseln. (Unbekannt)

  • Du hast es doch selbst schon erkannt: Da bei einer Brückengleichrichtung ohne nachfolgende Siebung der Strom bei Nullspannung an rein ohmschen Lasten Null erreicht, wird der Haltestrom von Thyristoren unerschritten, was zwangsläufig zur Löschung führt. Das funktioniert.


    Erleichternd kommt hinzu, dass der angeschlossene Akku eine Spannung aufweist, die weit über Null liegt. Die Löschung wird also todsicher erfolgen.


    Grüße, Tom

  • Danke. Dann werde ich das so machen - und die Absaars - was immer auch später damit geschieht, bekommen auch gleich "vernünftige" Brücken. :D Das Material aus der Stanzerei, aus dem die Selen-Gleichrichter in Manufaktur aufgebaut sind, gibt einen hervorragenden Kühlkörper mit Standfuß ab. :DAber ich muss mit dem Platz ein wenig geizen - schließlich sind die Gehäuse noch jungfräulich und es soll noch ein wenig Elektronik hinein. :) Überhaupt fällt mir bei Absaar auf, dass die praktisch alles selber gemacht haben - sogar das Schätzeisen. (Die 14 Windungen 1,00 mm rund um´s Instrument werden dem Trafo sicher angelötet auch noch gut tun.) Alles ist Manufakturarbeit "Made in West-Germany". ;)
    (Ich möchte lieber nicht wissen, was Selen (damit hab ich als 14-Jähriger gespielt, die Farbe runtergewaschen und aus "Türmen" praktikable Gleichrichter gebaut - das riecht so gut, wenn die Spannung zu hoch wird :thumbsup: ) bei vernünftigen Stromstärken für eine Durchlass-Spannung hat. :cursing:
    Ich finde im Nachhinein an der Schaltung des alten Thyristorladers gut, dass man ihn wirklich in eingeschaltetem Zustand transportieren, unachtsam mit den Klemmen herumwerfen kann. Nichts passieret. :)
    Erst, wenn der Akku angeklemmt wird, fließt wirklich Strom - und davon nicht zu wenig! :D
    Deswegen möchte ich an der Originalschaltung festhalten, die sich mal ein Tüftler ausgedacht hat. (Auch, wenn wir 2014 MOSFET´s haben, die alles viel besser können. Kurzschlussfest sind sie nicht. :thumbsup: )
    Grüße, Martin

    Mit einem Draht klappt es nicht, und ab zwei kann man verwechseln. (Unbekannt)

  • (Auch, wenn wir 2014 MOSFET´s haben, die alles viel besser können. Kurzschlussfest sind sie nicht. :thumbsup: )

    Mein Gott: Was hab ich in 40 Jahren Elektronikbastelei nicht schon alles gehimmelt! Aber diese modernen Leistungs-MOSFETs sind beinahe unzerstörbar. Neulich hab ich beim Quadrocopter mal wieder rot mit schwarz verwechselt und den LiPo-Akku verpolt angeschlossen. Es müssen dabei mindestens 100A geflossen sein, es können aber auch 300A gewesen sein. :cursing: Ein kurzes Stück 4mm²-Litze ist dabei gleich sang- und klanglos abgeraucht. Aber alle vier N-FET-Regler waren ohne Fehl und Tadel. 8o Dafür waren der Akku und die 6mm-Goldstecker breit... :whistling:


    Bei den Trenn-MOSFETs sind auch schon ein paar mit Ausfällen durch Überlastung zurückgekommen. Kein Wunder, wenn LKW-Motoren mit leergelaufenen Einspritzpumpen via Trenn-MOSFET-Notstart aus 1.000AH-Zweitakkubänken entlüftet, oder achslose Schrottautos via elektrischer Winde brutal auf den Abschlepper gezerrt werden. Die MOSFETs sind dabei aber nie kaputt gewesen. Vorher haben sich immer noch die Anschlusskabel abgelötet. Kupfer hat anscheinend doch einen zu hohen Widerstand für solche Ströme.


    Eines mögen MOSFETs aber gar nicht: Zu hohe Spannungen! in den ersten Jahren kamen einige Trenn-MOSFETs mit Schäden zurück, die klar auf Überspannung (mehr als 35V im 12V-Bordnetz!) zurückzuführen waren. Meist war der eingebaute OP-Amp kaputt (max. 35V, die MOSFETs machen nur max. 30V). Aber seit zusätzlich noch ein wirksamer Überspannungsschutz eingebaut wird, ist die Haltbarkeit ins sagenhafte angestiegen. Also mache ruhig einen Kurzschluss. Bevor die MOSFETs abbrennen, sind Leiterplatte und Kabel längst in Rauch aufgegangen. :D


    Grüße, Tom

  • das riecht so gut, wenn die Spannung zu hoch wird

    Ich habe mich gerade erinnert, wie das wohl damals mit den Selengleichrichtern war...
    Der Geruch nach verbranntem Selen trat nicht wegen Überspannung auf - sondern manchmal bei unvorsichtigem Hantieren am Gasherd! :D
    Ich hatte zuerst die Farbe runtergewaschen und dann die Lötzinnbeschichtung auf der Oberseite am Gasherd erhitzt und mit einem Tuch abgewischt. So kommt die graue Selenschicht zum Vorschein, die sonst durch Zinn bedeckt ist. Nun kann man die einzelnen Elemente wieder zusammenbauen, jedes mit einer eigenen Schraube versehen und in die Sonne legen. Das gibt ein brauchbares Fotoelement! :thumbup:
    Grüße, Martin

    Mit einem Draht klappt es nicht, und ab zwei kann man verwechseln. (Unbekannt)

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