Verständnisfrage: warum im Stand nicht komplett auf Verbraucherbatterie umschalten?

  • Hallo,
    im Zusammenhang mit Doppelbatteriesystemen ist der übliche Weg, eine Verbraucherbatterie zu installieren und etwaige Verbraucher direkt an diese Batterie anzuschließen. Nun stellt das ja nicht gerade einen geringen Aufwand dar und birgt potentielle Fehlerquellen (Brutzelnester), wenn nicht nur eine Kühlbox, sondern auch die Lüftung, das Radio und diverse Leuchten, die alle im Bordnetz verkabelt sind, nun an die Verbraucher-Batterie sollen.


    Warum geht man hier nicht "einfach" den Weg, die komplette Stromversorgung auf die Verbraucherbatterie umzustellen und die Starterbatterie zu trennen, wenn die Zündung aus oder nur auf Stufe 1 ist. Wird die Zündung auf Stufe 2 geschaltet, wird wieder auf die Starterbatterie umgeschaltet. Auf diese Weise wäre die Starterbatterie bei stehendem Motor vollständig entlastet (das man nicht längere Zeit mit Zündung auf Stufe 2 steht, setze ich mal voraus). Welches Problem übersehe ich hier (muss ja eines geben, niemand verwendet das so)?

    Besten Dank und viele Grüße


    Dominik

  • Hallo,


    bei einem Fahrzeugnetz, das so belastet wird wie von Dir beschrieben, wäre das ein durchaus gangbarer Weg. Man muss aber sicherstellen, dass die Umschaltung entsprechend der Zündschlossstellung sinngemäß korrekt durchgeführt wird, dass die Umschaltung erst nach Stillstand bzw. noch vor dem Start des Motors erfolgt und das möglichst kein Umschalt-Aussetzer auftritt, der ggf. zu Fehlfunktionen der Bordelektronik führt. Insgesamt also nicht so unaufwändig, wie man zunächst vermuten würde.


    Vermutlich wäre es einfacher, innerhalb des Sicherungskastens nur die aufgezählten Verbraucherstromkreise (bei Bedarf) auf die Zweitbatterie umzuschalten, anstatt mit dem Umschaltung direkt am Starterbatterie-Pluspol anzusetzen, was dann die erwähnten Sicherheitsmaßnahmen erforderlich machen würde.


    Grüße, Tom

  • Hallo Tom,


    besten Dank für Deine Rückmeldung. Gut zu wissen, das da kein gravierender Denkfehler vorhanden ist. Meine Überlegung war, dass auf diese Weise eine maximale Startsicherheit erreicht wird, ohne nennenswert ins Bordnetz einzugreifen (nur eine Leitung am Zündschalter abgreifen). Bei Zündung auf Stufe 2 (3 ist der Starter) werden die Batterien zusammengeschaltet, darunter (Stufe 0 und 1) die Primärbatterie getrennt. Eine Alarmanlage mit Innenraumüberwachung entlädt eine Batterie in 3 Wochen so weit, dass Starten nicht mehr möglich ist. Wenn noch ein GPS-Tracker läuft geht es noch schneller. Die Alarmanlage auf die Verbraucherbatterie umzuklemmen ist sicher nicht ganz einfach, zumal die auch mit der ECU verbunden ist, die weiter an der Starterbatterie hängt. Hier sehe ich potentielle Fehlerquellen. Es ist ja auch schon vorgekommen, dass das Radio an die Verbraucherbatterie geklemmt wurde, aber dann bei leerer Verbraucher-Batterie Strom übers Radio aus der Starterbatterie floss, weil das zwecks automatischer Einschaltung noch an Klemme 15 hing (ohne Relais zur Trennung)...


    Wobei: wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, ist dieser Ansatz eigentlich ziemlicher Quatsch. Wenn man im Stand alles auf eine andere Batterie umschaltet, kann man alternativ ja auch einfach alles auf der Starterbatterie belassen, schaltet bei laufendem Motor zwecks Ladung die Zweitbatterie zu. Wenn dann die Starterbatterie mal weit entladen wurde, schaltet man die Zweitbatterie zu. Das Resultat ist ja gleich, die Startfähigkeit ist gegeben. Gut, sollten dann natürlich besser AGM-Batterien sein. Allerdings ist meine Batterie nun schon über 11 Jahr alt und verrichtet immer noch tadellos ihren Dienst. Die Restkapazität habe ich noch nicht ermitteln lassen, startet aber immer kraftvoll und stundenlanges Luft-Standheizung laufenlassen macht ihr nichts aus. Ein Defender ist hinsichtlich Vibrationen und Gerüttel sicher kein Batterieschoner. Das ist kein Einzelfall, eine Haltbarkeit von über 10 Jahren ist bei dieser Batterie Standard. Ich würde daher mein Doppelbatteriesystem mit zwei (neuen) originalen Defender-Nassbatterien aufbauen. Den Versuch ist mir die beeindruckende Lebensdauer dieser Batterie wert (bin sonst eher 3 bis 5 Jahre gewohnt).


    Ich komme also zu dem Schluss: meine Idee ist eigentlich Mist, es wird doch die "klassische" Doppelbatterie-Lösung. Manchmal muss man Sachen erst aufschreiben, damit man die Klarheit bekommt... :whistling:
    Es wird jetzt also diese Variante: DBS bei Landypedia
    Was hältst Du davon? Die ist ja sehr ausgefeilt. Hast Du die sogar entwickelt?



    Besten Dank und viele Grüße

    Dominik

  • Hmmm..... ist ja gut und schön, nur.....



    ...... gefällt mir der ganze Schaltplan nicht wirklich!!!!!!!


    Wenn der Trennmos durchschaltet, riechts nach Strom!!!!!!
    oder versteh ich den Sinn derSache nicht -|- -|- -|-


    sollte der nicht in die Plusleitung von der LiMa geschaltet sein, anstatt auf Masse ???????

  • Meinst Du den hier?


    Der wäre soweit OK: Eingang Plus Starterbatterie, Ausgang Plus Versorgungsbatterie, Minus an Masse. Zusätzlich hat man noch einen Schalter zur Überbrückung des Trenn-MOSFETs und einen Schalter um die Batterien einzeln zu trennen oder zu verbinden. Das einzige Problem was ich hier sehe, ist die Möglichkeit, die Starterbatterie bei laufendem Motor versehentlich abzuschalten, was dann vermutlich einen größeren Kollateralschaden hinterlässt. Auch bleibt die Frage, ob dieser Schalter den Anlasserstrom aushält. Aber sonst isses doch OK.


    Grüße, Tom

  • Woher man die Masse für den Trenn-MOSFET holt, ist im Grunde ja egal, solange das Potential dort auch wirklich Null beträgt. Da bei Defender die Batterien beide unter dem Fahrersitz in einem Blechkasten sitzen, wird die Masse für den dort ebenfalls montierten Trenn-MOSFET dann auch meist direkt von dort, bzw. von den Batterie-Minuspolen geholt. Was völlig korrekt wäre. Aus dem Schaltplan ist ja auch nicht ersichtlich, wo genau örtlich die Masse angeschlossen ist. Dort wird die Position ja nur symbolisch wiedergegeben.


    Oder es besteht ein Missverständnis bzgl. der Funktion des Trenn-MOSFETs: Das ist KEIN Ladestromverteiler, der einen Plus-Eingang und zwei Plus-Ausgänge besitzt, sondern ein automatischer MOSFET-Schalter, der beide Batterien miteinander verbindet wenn der Motor läuft. Dazu benötigt er natürlich auch Minus, also Masse.


    Grüße, Tom

  • Oder es besteht ein Missverständnis bzgl. der Funktion des Trenn-MOSFETs: Das ist KEIN Ladestromverteiler, der einen Plus-Eingang und zwei Plus-Ausgänge besitzt, sondern ein automatischer MOSFET-Schalter, der beide Batterien miteinander verbindet wenn der Motor läuft. Dazu benötigt er natürlich auch Minus, also Masse.


    Grüße, Tom

    ganz wie Ambros gesungen hat.....PATSCH..danke jetz is´ma kloa!!!!


    Der knoten im Hirn is wieder offen.
    Klar war ich irgendwie beim Ladestromverteiler :rolleyes: :rolleyes:

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