VSR gegen Trennmosfet im Viano BE austauschen

  • Hallo,
    ich habe derzeit ein aut. VSR in meinem Viano 2,2 Blue Efficiency verbaut. (intelligente Lima Regelung)
    Mich nervt durch das ständige Regeln der Lima das immer wieder an und abschalten des Relais (hörbar)


    Zwischen VSR und Starterbatt. wurde eine 60A Sicherung
    und zwischen VSR und 2. Batterie wurde auch eine 60A Streifensicherung verbaut.


    Das System funktioniert nun seit geraumer Zeit - nervt aber durch dieses ständige schalten je nach Fahrzustand.
    D.H. die Sicherungen sind noch nie geflogen.


    Nun liegt mir nahe, dass obwohl eine 180A Lima verbaut ist - kein höherer Strom als 60A durch das VSR fließt.
    Meine Idee wäre nun das 120A Trennmosfet aus Kosten/Platzgründen zu verbauen.


    Was meint ihr zu dem vorhaben?
    Passieren kann ja eigentlich nichts da beide seiten mit 60A abgesichert sind ... oder täusche ich mich da? ?(
    Gruss Manu



    Gruss M. Haller

  • Hallo,


    der Umstand, dass die 60A-Sicherung bisher nicht durchgebrannt ist, ist (leider) noch kein Beleg dafür, dass hier kein höherer Strom als 60A geflossen ist. Ganz so einfach funktionieren Schmelzsicherungen nicht, auch die Zeit spielt hier eine sehr wichtige Rolle. Eine 60A-Schmelzsicherung kann z.B. dauerhaft bis über 100A aushalten ohne durchzubrennen und kurzzeitig sogar noch erheblich mehr als 1.000A. Und da Ihre Frage vermutlich darauf abzielt, wer letztlich dafür haftet, wenn der 120er-MOSFET später möglicherweise doch wegen Überlastung kaputt geht, tue ich mich naturgemäß schwer mit der Beantwortung nach dem Schema geht / geht nicht.


    Bei einer 180A-Lichtmaschine lautet meine Empfehlung daher immer, den 300A-ZVL-MOSFET zu verwenden.


    Grüße, Tom

  • Na dann muss man sich ja aber über die Sinnhaftigkeit solcher Sicherungen ernsthaft Gedanken machen.
    Wenn ein 60A Sicherung nicht bei 60A auslöst ?!?!?!!?


    Also bleibt wohl doch nichts anderes übrig als ein Amperemeter dran zu hängen und den Peak zu messen

    Gruss Manu

  • 1. Sinnhaftigkeit ist, das kabel zu schützen, und die 60A Sicherung brennz immer noch eher durch, als ein Kabelbrand entsteht.
    Der kommt NICHT von Peaks, sonderns von dauerlast.
    2. wenn ich wüsste was "VSR" genau macht, wäre das hilfreich (ich nehme mal an das ist ein Batteriemanagement, wie schon oft durchgekaut)

  • Eine Sicherung, die bei 60A heil bleibt aber bei 61A durchbrennt würde Dir sicher keine Freude bereiten, die wäre nämlich entweder stark überdimensioniert, oder dauernd kaputt. So eng können Schmelzsicherungen auch gar nicht arbeiten, denn wie gesagt wirkt die Zeit, über die ein potentieller Auslösestrom fließt, als wichtigster Faktor beim Auslösen mit. Eine Kochplatte ist ja auch nicht sofort heiß, sondern es braucht eine Weile, bis sie sich ausreichend erhitzt hat. Ist bei Schmelzsicherungen ganz genauso. Und wenn man den Strom nur für einen Sekundenbruchteil fließen lässt, spürt man gar nichts. Da muss dann schon ein ganz erheblicherer Strom fließen, um eine Schmelzsicherung in einem Sekundenbruchteil zu schmelzen und der beträgt eben teilweise bis zum 100fachen des Nennstroms.


    Ich habe mal eine Weile mit elektronischen Sicherungen experimentiert, die auch bei kurzen Überströmen sofort auslösen. Ergebnis: Probleme ohne Ende, weil eine auf 50A eingestellte Sicherungen schon von einer kleinen Glühlampe mit kaum 4A Betriebsstrom beim Einschalten sicher ausgelöst hat. Na toll... :cursing: Es braucht also schon eine gewisse Robustheit der Sicherung, um in der Praxis gut zu funktionieren. In der Praxis geht es ja auch nur darum, dass die Sicherung bei Kurzschlüssen sicher auslöst und bei Kurzschlüssen fließen im KFZ-Bereich auch bei dünnen 1,5mm²-Kabel meist schon mehr mehr als 100A. Damit bekommt man jede 20A-Sicherung leicht klein. Jaja, da steckt schon echt Knoffhoff drin... :thumbup:


    Einen "Peak" kann man mit einem Amperemeter auch nicht ohne weiteres messen (das haben wir in einem "Power-Pulsar"-Thread hier schon ausgiebig diskutiert.. Da reichte offenbar nicht mal ein Oszilloskop...). Ich tüftle gerade an einem Aufbau, der 5W-Leistungs-LEDs mit 50ms kurzen Impulsen befeuert und möchte die Schaltung so abstimmen, dass ein bestimmter Strom zwar sicher erreicht, aber eben auch nicht überschritten wird. Mit einem Multimeter ist man bei dieser Problemstellung aufgeschmissen, weil es viel zu träge anzeigt. Da muss man schon Oszillografieren. Da der Anfangsladestrom eines Bleiakkus normalerweise auch alles andere als konstant ist, muss es auch gar nicht mal so ein esoterischer Aufbau wie mit meiner LED sein.


    Zum Thema! Ich würde folgendes empfehlen: Wenn der Zweitakku nur relativ klein ist und zwischen Trenn-MOSFET und Zweit-Akku kein zu dickes Kabel verlegt wird, dann würde ich bei der 180A-Lima den 120A-MOSFET nehmen. Wenn der Zweitakku jedoch groß, das Kabel dick und die Anforderungen auch groß sind, dann wäre der 300er das richtige Gerät. Aber bitte daran denken: Meine Haftung endet dort wo die Geräte-Spezifikation aufhört.


    Grüße, Tom

  • OK. Zur Schadensminimierung ist das Thema mit den Sicherungen einleuchtend.


    Also wenn wir jetzt mal vom konkreten Aufbau sprechen das ist die Starterbatterie eine 95Ah und die Versorgungsbatterie ebenfalls eine 95Ah.
    Beide über ein automatische Trennrelais (was ich gerne ersetzen würde) verbunden (16mm^2 Leitung)
    und mit 2x60A Streifensicherung abgesichert.


    Das gehört dann wohl schon eher zu den etwas "größeren Batterien" und zu den "dickeren Leitungen"
    oder meinen Sie das können man riskieren?


    ( :D klar ohne Gewährleistung und Garantie auf Dauerfunktion :D )
    Gruss Manu



    M.Haller

  • Bei einer 180A-Lichtmaschine sind 16mm²-Kabel die absolute Untergrenze des Möglichen. Hier wäre auch zu klären, wie lang das Kabel denn ist, um die Spannungsverluste abschätzen zu können. Regel: Lange Kabel müssen dick sein, da andernfalls hohe Verluste die Spannung an der Zweitbatterie unnötig stark absinken lassen.


    Ähnliches gilt für die Sicherungen: Warum benutzt man bei einer 180A-Lima 60A-Sicherungen? Das ergibt doch keinen Sinn. Der Sicherungs-Nennstrom sollte mindestens dem höchsten zu erwartenden fließenden Strom entsprechen. Andernfalls entstehen wieder unnötige Spannungsverluste und die Sicherungen erhitzen sich im Betrieb merklich, was ihrer Zuverlässigkeit nicht zuträglich ist. Ich empfehle hier 200A-Sicherungen zu verwenden und Kabel zwischen 25 und 35mm². Kostet fast nichts, verhindert unnötige Verluste und ist äußerst betriebssicher.


    Wenn natürlich eine Strombegrenzung durch gezielte Spannungsabfälle an zu dünn dimensionierten Leitungen gewünscht wird, um einen eigentlich zu schwach dimensionierten Trenn-MOSFET zu verwenden, dann könnte man zwischen Trenn-MOSFET und Zweitbatterie ganz bewusst ein dünneres Kabel verwenden. Der Spannungsabfall darf dann aber auch nur hinter dem Trenn-MOSFET erfolgen, sonst ergeben sich zwangsläufig wieder Instabilitäten wie ganz oben geschildert.


    Grüße, Tom

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